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#1
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AW: Krebs und Studium
Hallo,
den Schwerbehindertenausweis beantragt man beim Versorgungsamt- man kann den Antrag (zumindestens hier in Köln) auch im Internet finden und ausdrucken. Am besten ist man schickt alle ärztlichen Befunde etc. sofort mit. Dann verkürzt sich die Bearbeitungszeit auf 3-4 Wochen. Ob der Schwerbehindertenausweis zu einem Studiengebühren- Erlass beiträgt, ist noch nicht 100% sicher. Entscheidend wird auf jeden Fall auch der Grad der Behinderung sein ( alles, was über 80 ist, hat wohl gute Chancen!). Wer auf jeden FALL einen Erlass der Gebühren bekommt, sind die Studierenden, bei denen sich aufgrund der Behinderung oder chronischen Krankheit die Studienzeit verlängert hat- die also über ihre Regelstudienzeit hinaus sind, aber Semester aufgrund der Erkrankung verloren haben- das betrifft mich beispielsweise. Es gibt an jeder Universität auch immer ein autonomes Behindertenreferat, einen Senatsbeauftragten für Studierende mit Behinderungen oder Krankheiten und eine Abteilung für Sozialangelegenheiten. Mit diesen Leuten sollte man sich auf jeden Fall in Verbindung setzen- oft setzen sie sich bei Benachteiligung für einen ein und helfen bei allen Fragen. Über die Krankheit mit allen möglihen Menschen zu sprechen macht keinen Sinn, da viele einen dann nur noch aus dem mitleidigen Blickwinkel sehen. Ich habe aber im Laufe des Studiums auch schon Menschen kennengelernt, die völlig normal mit mir umgegangen sind. Das muss man wohl von Person zu Person entscheiden. Erstmal viel Erfolg für das Studium und beste Gesundheit, Viviana |
#2
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AW: Krebs und Studium
Hallo!
Ich habe schon einen Schwerbehindertenausweis beantragt, aber bisher wurde noch nichts entschieden. Bei der Bewerbung für das Studium habe ich einen Härtefallantrag mit einem ärztlichen Gutachten gestellt. Ob dieser anerkannt wird ist auch nicht sicher. Liebe Grüße Kerstin |
#3
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AW: Krebs und Studium
Zitat:
Auf der anderen Seite kann man mit Krankheiten das Mitleid oder die Betroffenheit vieler Leute ja auch schamlos ausnutzen. Man stelle sich nur mal ein Bewerbungsgespräch mit einem Krebskranken nach Inkrafttreten des Anti-Diskriminierungsgesetzes vor. Zunächst verschweigt man alles schön brav in der schriftl. Bewerbung, dann nimmt man ein Aufzeichnungsgerät zum Gespräch mit und plaudert aus dem Nähkästchen. Vorher am besten noch eine Rechtschutzversicherung abschliessen |
#4
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AW: Krebs und Studium
Mhm....also das kann ich so nicht gutheissen, auch wenns wahrscheinlich nicht ganz sooo ernst gemeint war...
Ich hab nen SchwerbehindertenAusweis, mein GdB liegt bei 80, und ich kann meine Geschichte nicht verstecken. Dementsprechend werde ich oft drauf angesprochen und antworte dann auch Wahrheitsgemäß. Vielleicht bin ich deswegen ein bisschen raus was dieses Thema hier angeht, aber vor der zweiten OP, also bevors mans gesehen hat, hab ichs auch nicht jedem erzählt. Geht ja im privaten niemanden was an. Hat eigentlich einer von euch ne Tipp was ich bei nem Vorstellungsgespräch sage wenn die Frage auftritt ob ich "geheilt" bin?? Würde ja am liebsten sagen das wir davon ausgehen, aber ich glaub das kommt nicht so gut... Nun ja, ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Kraft für euren Weg.... Und lasst euch von der Sch***-Krankheit nicht die gute Laune verderben und den Humor nehmen, denn DANN...dann hat er wirklich gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht, oder??
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Das Beste hoffen und das Schlimmste erwarten, alles wird irgendwann irgendwie gut!!! Aber lass Dir vom Krebs nicht die gute Laune vermiesen, denn dann hat er gewonnen, und das gönnen wir ihm doch nicht!! |
#5
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AW: Krebs und Studium
http://www.spiegel.de/unispiegel/job...429971,00.html
lest mal bitte diesen artikel. dort steht jede menge zu bewerbungen. lg, sonja PS: ich würde es nicht sagen. (fragen dürfen die nicht, wenn sie doch fragen, dann bekommen die halt irgendeine antwort.) |
#6
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AW: Krebs und Studium
Hallo!
Ich habe jetzt endlich einen Studienplatz! Inwzischen bin ich in Verbindung mit den Behindertenbeauftragten der Uni und weiß jetzt, dass man Anträge auf Nachteilsausgleiche stellen kann. Am besten vor Semesterbeginn. Durch meine Chemo werde ich auf jeden Fall Teile des Mathe-Brückenkurses verpassen und eventuell auch den ersten Teil der Einführungsphase. Welche Regelungen ich genau in Anspruch nehmen kann, werde ich noch eruieren. Auf jeden Fall bin ich jetzt wieder hochmotiviert. Also, wer Probleme mit der Teilnahme an Lehrveranstaltungen hat, sollte sich auf jeden Fall an die Behindertenbeauftragten wenden. Ich habe da sehr gute Erfahrungen gemacht. Viel Glück euch allen! Kerstin |
#7
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AW: Krebs und Studium
Hallo Kerstin,
herzlichen Glückwunsch! Ich finde es wirklich richtig, dass Du Dich für das Studium entschieden hast und direkt Kontakt mit dem Behindertenbeauftragten aufgenommen hast. Du hast Recht- es bringt wirklich viel mit diesen Leuten zusammen zu arbeiten!!! Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute! Grüße, Viviana |
#8
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AW: Krebs und Studium
Hallo!
ich wollte mal berichten wie es mit mir weitergegangen ist. Ich war teilweise beim Mathe-Brückenkurs, als meine Werte gerade oben waren. Meine letzte Chemo wurde inzwischen durchgeführt. Am Montag ist ein PET-CT, wo geschaut wird, ob mein Krebs weg ist. Eventuell muss ich noch eine Strahlentherapie machen. Ich habe schon Kontakt zu Studenten aufgenommen, die mir auch bereitwillig helfen. Ich gehe eher offen mit meiner Krankheit um. Heute war ich allerdings schon total gestresst, obwohl eigentlich gar nichts so schlimm war. Ich bin nicht in die Übungsgruppe gekommen in die ich wollte bzw. meine Helferin. Um mit ihr gemeinsam lernen zu können, musste ich auch auf andere Rücksicht nehmen mit denen sie lernen will. Nun habe ich am meinem freien Tag, den ich mir für Arztbesuche freihalten wollte, eine Lehrveranstaltung. Da ich auf die Hilfe von anderen angewiesen bin, möchte ich natürlich auch auf die Bedürfnisse meiner Helfer Rücksicht nehmen, aber irgendwie bin ich jetzt total unzufrieden und ich fühle mich unter Druck gesetzt. Ich habe Angst die falsche Entscheidung gefällt zu haben. Ferner belastet mich, dass mein Vater mich behandelt als wenn ich komplett gesund bin. Ich habe große Angst vor den nächsten Wochen in denen ich mein Studium aufnehme, meine Immunwerte noch nicht in Ordnung sind und ich vielleicht noch eine Strahlentherapie machen muss. Bisher habe ich kaum jemanden belastet und sehr viel für meine Zukunft geregelt. Ich sagte nun zu meinem Vater, dass ich vielleicht Unterstützung in den nächsten Wochen brauche, worüber er wie erstaunt reagierte und er fühlt sich jetzt schon vom Haushalt überfordert. Geht es hier um den Haushalt? Mein Bruder macht gerade Fachabitur neben der Arbeit und meine Mutter hat zwei Brüche im Fuss, aber deswegen kann man doch mich nicht belasten. Ich habe in letzter Zeit viel im Haushalt gemacht, doch wenn mein Studium jetzt parallel läuft werde ich versuche meine Energien auf meine Genesung und mein Studium zu konzentrieren. Ich muss ja sicher auch auf schöne Aktivitäten verzichten, um mein Vorhaben erfolgreich umsetzen zu können. Ich hoffe, dass war jetzt nicht alles zu viel, aber ich musste mir das mal von der Seele schreiben. Liebe Grüße Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20 |
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