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  #1  
Alt 10.09.2006, 23:36
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo ihr Lieben,
heute war ein wunderschöner Tag. Nicht nur wegen des herrlichen Sonnenscheins, sondern weil ich so viele liebe und aufmunternde Antworten bekommen habe. Ich kenne die Berg - und Talfahrt meiner Gefühle und bin mir sicher, dass alles schon vor meiner Erkrankung begann. Nach dem Tod meiner Mutter vor vier Jahren habe ich mich in einer ähnlichen Situation befunden, aus der ich nur sehr langsam heraus fand. In den Jahren danach immer neue Schicksalsschläge. Der Herzinfarkt meines Mannes, deswegen möchte ich ihn nicht allzusehr belasten, der Tod meines Vaters, meine eigene Erkrankung, der Tod meines Schwagers. Irgendwann wird der Kummer zuviel und man findet nur sehr langsam zur Normalität zurück. Leider gibt es immer wieder Rückfälle. Nach meinem BK habe ich meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben und gab dem ganzen einen Titel: Wenn der Schnee so leise rieselt. Dadurch befreite ich mich von einem großen Druck und fand wieder zurück ins Leben. Aber dieses Chaos der Gefühle bricht immer wieder aus und verschwindet nach einiger Zeit wieder. Noch heute vermisse ich meine Mutter sehr und kann in manchen Augenblicken die Tränen nicht zurück halten.
Meinen Nick Namen habe ich gewählt, da der Schmetterling eine symbolische Bedeutung hat. Er steht für Auferstehung und einem Leben nach dem Tod. Ebenso für das Erwachen der Natur, für einen Neubeginn, für alles Schöne. Die Farbe Blau war die Lieblingsfarbe meiner Mutter.
So langsam geht es wieder bergauf. Das Wochende habe ich, außer der Versorgung der Familie, mit Relaxen verbracht. Spaziergang mit Mann und Hund. Der kleine Kerl bringt mich immer wieder zum Lachen. Luka ist erst vier Wochen bei uns, aber er hat in der kurzen Zeit mein Lachen zurück gebracht, wenn er auch manchmal sehr anstrengend ist. Auf dem Balkon habe ich auch noch gefaulenzt, mich von der Sonne verwöhnen lassen und in einem Buch gelesen. Ich bin zufrieden, auch mit mir, letztendlich auch durch Eure Hilfe. Danke Euch Allen. Ich möchte die Schatten, die auf meinem Leben liegen vertreiben und wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Alles Liebe und mit den besten Wünschen
Blauerschmetterling
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  #2  
Alt 11.09.2006, 18:11
Jupp Jupp ist offline
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Standard AW: Freude ohne Ende

Hey! Schmetterling!

Hier ist der Kehlkopflose Franz-Josef!

Du sagtest Du hättest geweint! Ich auch ! Und zwar deswegen weil Du jetzt als Schmetterling fliegst! Du weißt ,wie ich das meine.
Dein Schreibstil zeigt aufeinmal Zuversicht! Das brauchen wir K-Kranken!!!!

Der Auslöser meines Weinens bezog sich auf den kleinen Knirps! (Ist es ein Retriever?)
Bin totaler Hunde Fan habe selbst zwei!!!! Und habe jeden Tag neuen Spaß. Gerade kommt einer die treppe hoch und macht wieder Blödsinn.
Sie sind 1 und 2 Jahre alt
hänge Foto an! weiß nicht ob es klappt.

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Franz-Josef
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  #3  
Alt 11.09.2006, 18:25
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo Jupp,
unser Familienzuwachs ist ein Retriever, 4 Monate alt und inzwischen tüchtig gewachsen. Er bringt mich oft zum Lachen und ist sehr verschmust. Im Moment verschaffen meine Söhne ihm Auslauf, damit er toben kann und in seiner Tollpatschigkeit über eine Wiese springt. Luka bringt viel Freude ins Haus.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #4  
Alt 11.09.2006, 22:18
Bellinda
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Lieber Blauerschmetterling, hallo Jupp,

streichelt mal eure Hundis ganz lieb von mir!!! - Mein treuer Vierbeiner hat in seinem 14. Lebensjahr, im November 03, erlebt, dass Frauchen Krebs bekam, und da sie sich gar nicht mehr gut um ihn kümmern konnte, hat er sehr schnell sehr stark abgebaut. Dann war Frauchen geheilt und kam wieder ziemlich fit und voller Elan und Lebensfreude aus der Reha zurück und wollte alles wieder gut machen. Doch zwei Tage später meinte Herrchen, die beiden könnten ausziehen .... Das war im August 2004. Im Juni 2005 hat er noch seinen 16. Geburtstag erlebt und 2 Wochen später war er tot. Danach bin ich im August nochmal umgezogen und dann hat mich im Winter die Fatigue überfallen.... So hat der Krebs gründlich aufgeräumt - nix ist mehr wie es vorher war - und jetzt habe ich auch noch hundefeinliche Vermieter ...
Habe grade versucht ein Photo von meinem Liebling hochzuladen, aber die Datei ist zu groß. Wie kann ich denn ein Photo auf weniger KB reduzieren? (zip-komprimierter Ordner ist auch noch zu groß - kenne mich mit Bildbearbeitung überhaupt nicht aus....)

.... Aber jetzt hab' ich doch noch ein cooles Hundi für euch zwei - das ist auch "einer von uns - aus dem Krebs-Kompass, der diese Bilder mit den Sprüchen macht.

Alles Liebe
Bellinda

Geändert von Bellinda (18.01.2007 um 17:46 Uhr)
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  #5  
Alt 11.09.2006, 23:05
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Hallo Bellinda,
ich glaube, die Fatique, die uns manchmal zu schaffen macht, beruht nicht nur auf unserer Krebserkrankung. Alles Negative unserers Lebens wird mit in den großen Sack gepackt. Oftmals sind es Schicksalsschläge, die wir eventuell nicht verarbeitet haben und die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Offenbar hat unser Unterbewußtsein die schlechten Erfahrungen, die Verluste und traurigen Ereignisse gespeichert und irgendwann läuft das volle Programm ab. Keine Ahnung, was der Auslöser war, wer auf das Knöpfchen gedrückt hat. Wir geraten in diese Traurigkeit und wissen nicht einmal warum. Oder sind wir vielleicht Meister des Verdrängens für einen gewissen Zeitraum? Bis dass unsere Seele den Druck nicht mehr aushält und sich wehrt. Als ob jemand einen Stöpsel gezogen hat und sämtliche, mühsam aufgebaute Kraft verlässt unseren Körper. Es wäre schön, wenn wir jeden Tag so annehmen und geniessen können, wie er eben ist, mit dem Gedanken, es kann nur besser werden. Auf Regen folgt immer Sonne.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling
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  #6  
Alt 12.09.2006, 10:09
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Traurigkeit ohne Ende

Euch allen wünsche ich einen guten Morgen,
es verspricht, ein sonniger Tag zu werden und genauso fühle ich mich heute. Voller Kraft und ohne Traurigkeit. Meine Gedanken sind positiv und ich habe mir vorgenommen, das Leben von der leichten Seite zu nehmen, nicht mehr als beschwerlich anzusehen, trotz der Belastung durch die Krankheit. Das ist kein leichtes Unterfangen. Da müssen viele Lasten abgeworfen werden. Gut, wir können uns unsere Arbeit anders einteilen, mal etwas liegen lassen, oder uns spontan umentscheiden und auf die Zeichen des Körpers achten. Sobald das Warnsignal erscheint, deine Kraft hat die Grenzen erreicht, sofort auf sich selbst besinnen und herunter schalten. Sich bequem zurücklegen und sagen: für heute reicht es. Aber wie gehen wir mit unserer seelischen Last um, die tief in unserem Inneren auf einen Ausbruch lauert? Dunkel und träge liegt sie uns teilweise im Magen und wir fühlen uns unwohl. Sie zehrt an unseren Kräften, mit denen wir sowieso schwer haushalten können. Und irgendwann bricht alles wieder aus, wie ein explodierender Vulkan. Die heiße Lava verbrennt uns und wir nehmen Schaden. Ich habe noch nicht heraus gefunden, was mir wirklich hilft. Ich werde auf die Zeichen achten und mich ersteinmal an allem Schönen erfreuen.

Euch allen einen wunderbaren Tag voller Lebensfreude

Blauerschmetterling
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  #7  
Alt 12.09.2006, 22:24
Jupp Jupp ist offline
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Standard AW: TraurigkeitohneEnde

Hier wieder mal Jupp!

Wecke die Last ,die
tief in Deinem Inneren liegt bloß nicht auf!
Sie könnte Dich ärgern. Und dann mußt Du wieder mit Ihr kämpfen. DU hast sie ( die Angst ) schon längst im Griff, denn Du weiß wo sie ist.
Also laß sie dort und lebe.

Morgen macht der 4 monatige Welpe wieder Blödsinn.
Streichel ihn von mir.

Auch Grüsse an alle die den Beiträgen folgen.

Jupp
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