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#1
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Hallo!
Mein Dad (Jg. 1941) musste am 25.09.2006 wegen 4 offener Magengeschwüre ins Krankenhaus und nachdem man ihn gründlich auf den Kopf gestellt hatte, kamen noch andere Diagnosen dazu. Er hat seinen 1. Zyklus Chemo (Carboplatin/Etoposid) hinter sich und vom KH am 9.10.2006 einen Arztbrief für seinen Hausarzt mitbekommen. Eigentlich nicht gerade ermutigend ![]() Diagnose: Kleinzelliges Bronchialcarcinom rechts (SCLC) Extended disease Ipsy- und kontralaterale Hiluslymphknoten Durchmetastasierte Leber Beidseitige Nebennierenmetastasen Refluxoesophagitis 1. Grades Mehrere Ulcera ventrikuli pylori Bulbitis duodeni Zustand nach Ulcus ventrikuli 1965 EKG: Sinusrhythmus, Linkstyp, Herzfrequenz 94/min, keine Erregungsrückbildungsstörung Labor: (bei Aufnahme und im Verlauf): Leukozyten 13.700/nl (im Verlauf 7.300), GOT 127 U/l, GPT 284 U/l (155), AP 234 (343), GGT 547 (1159), LDH 1152 (1490) U/l, CRP 30,6 (20,6) mg/l. Sonstiges Labor im Normbereich. Bronchoskopie: Trachea und Glottis reizlos, Hautkarina scharf, rechts und links alle Segemente frei. Spülung und Bürste aus Segment 2 rechts. Zytologie: PAP Kl. V. Kleinzelliges Carcinom vom oat-cell-Typ. CCT: Unauffälliger altersentsprechender CCT-Befund, kein Hinweis auf intracerebrale Filiae, keine Hirndruckzeichen, keine Verlagerung der Mittellinienstruktur. Knochenszintigraphie: Szintigraphisch inhomogene Nuklidanreicherung im Bereich der gesamten Wirbelsäule mit gering verstärkter Anreicherung im Bereich der BWS, fleckige Mehrbelegung in Projektion auf die Schädelknochen, insbes. parietal und occipital. Darstellung beider Nieren ohne Anhalt für Abflussbehinderung. TCT (26.09.06) Im Segment 6 der rechten Lunge stellt sich ein 4 cm durchmessende, unscharf begrenzte, inhomogen kontrastmittelanreichernde, tumoröse Raumforderung dar. Die Raumforderung zeigt streifige Ausläufer mit Verbindung zur Pleura. Rechts zentral in Höhe des Oberlappenbronchusabganges stellt sich eine 5 cm durchmessende, inhomogen strukturierte Raumforderung dar. Sie wächst percontinuitatem ins Mediastinum ypsilateral. Im aortpulmonalen Fenster sowie paratracheal sind multiple, bis 2 cm große Lymphome erkennbar, auch links hilär vereinzelte bis 2 cm große Lymphome. Pleuraergüsse sind nicht erkennbar. Weitere Rundherde sind nicht nachweisbar. Die röntgenmorphologischen Veränderungen sind am ehesten vereinbar mit einem 4,5 cm großen peripheren Bronchialcarcinom im Segment 6 rechts mit mediastinaler und hilärer Lymphknotenmetastasierung, ypsi- und kontralateral. DD muss auch an ein zentrales Bronchialcarcinom rechts und Lungenmetastasierung gedacht werden. CT Abdomen: (26.09.06) Die Leber ist vergrößert und zeigt multiple, bis 4 cm große Rundherde, nahezu in allen Segmenten verstreut. Die intra- und extrahepatischen Gallenwege sind nicht aufgeweitet. Beide Nebennieren sind bis zu einem max. Durchmesser von 3 cm tumorös aufgetrieben. Beide Nieren sind nach Lage, Form und Größe regelrecht. Seitengleiche und zeitgerechte Ausscheidung des KM in die orthotop gelegenen normokalibrigen Ureteren. Pankreas unauffällig. Die großen abdominellen Gefäße stellen sich regelrecht dar. Die Harnblase ist ausreichend weit und glatt begrenzt. Prostata normal groß und homogen strukturiert. Diffuse bis 4 cm große Lebermetastasierung sowie tumoröse Auftreibung beider Nebennieren bis auf einen max. Durchmesser von 3 cm, dringend metastasenverdächtig. Epikrise: Wir nahmen Herrn XYZ zur weiteren Abklärung bezüglich des Verdachtes auf Bronchialcarcinom und zur Therapie-Einleitung stationär auf, nachdem er sich über das Wochenende Bedenkzeit bezügl. des weiteren Vorgehens erbeten hatte. Wir führten eine Bronchoskopie durch, endoluminal war kein Tumor sichtbar. In der Bürstenzytologie ergab sich dann aber ein kleinzelliges Carcinom vom oat-cell-Typ, passend zu allen anderen, bisher erhobenen Tumormanifestationen. In der weiteren Diagnostik schlossen wir per CCT und Knochenscan weitere Metastasierung aus. Die von uns begonnene Chemotherapie mit Carboplatin 450 mg Tag 1 und 200 mg Etoposid an Tag 1-3 wurde vom Patienten hervorragend vertragen. Es trat keine Übelkeit auf. Die weitere Therapie soll ambulant in der Praxis von Dr. X im Hause laufen. Dort hatte sich der Pat. auch kurz vorgestellt und hat einen neuen Termin für den 30.10.2006. Zuvor bitten wir Sie, am 26.10. eine Blutabnahme durchzuführen, damit zur Chemotherapie ein aktuelles Labor vorliegt. Wir entlassen Herrn XYZ in gutem Allgemeinzustand in Ihre weitere ambulante Betreuung. Therapieempfehlung: Pantoprazol (Pantozol) 40mg, 1-0-0 Metamizol (Novalgin) 30 Tr. bei Bedarf Alizaprid (Vergentan) 2mg bei Bedarf - - - - - - - - - - - - Das mit dem guten Allgemeinzustand hat mich natürlich am meisten gefreut! ![]() Gestern waren wir in der Stadt (er hatte einen Termin beim Hausarzt wegen der Medikamente + Gespräch, ob die Misteltherapie evtl. was für ihn wäre) und danach haben wir schön Kakao mit Sahne getrunken und sind noch was Einkaufen gegangen. Er ist natürlich etwas schlapp und kämpft noch mit Durchfall. Doch mein Dad will kämpfen! Heute musste er noch mal kurz ins KH - die haben noch mal ein CT vom Abdomen (???) gemacht - mal schaun was da nach dem 1. Zyklus bei rauskommt. ![]() Geändert von Antigen (12.10.2006 um 12:23 Uhr) |
#2
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Hallo Antigen!
Es tut mir sehr leid, dass Dein Vater auch von diesem bösartigen Schalentier befallen wurde! Aber ich finde es gut, dass er kämpfen möchte! Nichts ist unmöglich und ein Kleinzeller spricht gut auf die Chemo an. Auch wenn Dein Vater einen sehr weit fortgeschrittenes Stadium hat, kann man sagen, dass jeder Mensch zum Glück anders ist und man Statistiken auch Statistiken sein lassen sollte. Mein Vater (1939) hatte letztes Jahr im September die gleiche Diagnose bekommen: T4 N2 M1 Leber Extensive Disease. Er hat 6 Zyklen Chemo mit Cisplatin und Etoposid bekommen und im Februar 2006 trotz schlechtester Prognosen eine Vollremission (keine Krebszellen mehr sichtbar) gehabt. Mein Vater mußte sich dann von der Chemo erholen und hat auch dieses Jahr direkt mehrere Urlaube gemacht. Es ging ihm wieder sehr gut. Leider hat er nun ein Rezidiv, aber die Zeit die er Tumorfrei wieder erleben durfte, trotz dieser schlechten Prognosen, die kann uns keiner nehmen. Und auch diese Zeit jetzt egal wie sie auch ausfallen wird, kann uns niemand nehmen. Wir werden jeden Tag nehmen wie er kommt und mein Vater kämpft weiter. Bezüglich: Abdomen: hiermit ist die Untersuchung der inneren Organe im Bereich Bauchraum gemeint, bei Thoraxuntersuchung ist der Brustkorb gemeint. Genießt jeden Tag und gebt die Hoffnung nicht auf, denn die positive Einstellung denke ich ist ganz ganz wichtig für den weiteren Verlauf! Ich wünsche Euch viel Kraft und drücke Euch ganz fest die Daumen! Liebe Grüsse Milki |
#3
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Danke Milki.
![]() ![]() ![]() Am 10.10. drückt mir Muttern den Arztbericht in die Pfoten und da fiel mir die Kauleiste runter! Musste mich arg zusammenreißen, dass mein Vater meine Erschütterung beim Kakaotrinken/Kaffeesieren nicht so mitkriegt. Ist schon enorm, dass er bei den Befunden überhaupt noch lebt ![]() ![]() ![]() ![]() Ich wünsche deinem Vater auch alles Gute und Euch noch viel gemeinsame Zeit! ![]() |
#4
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Kleines Update: Wir hatten gestern einen Familientermin beim Internisten. Danach gings wieder Kaffesieren/Kakao mit Sahne schlabbern.
![]() ![]() Gestern hat uns der Internist das Mistel-Medikament Iscador vorgestellt und sogar eine kleine Infofibel und einen A4-Ausdruck mitgegeben. Morgen geht mein Vater in die Praxis und lässt sich vom Doc zeigen, wie er die Spritzen (MO, MI und FR = 3x pro Woche) setzen soll = die üben das zusammen, was ich toll finde. Überhaupt ist mein Dad mit (eigentlich meinem!) Internisten sehr zufrieden und fühlt sich gut informiert. Was momentan noch etwas stört ist sein Stuhlgang - doch das wird schon noch. Er hat Appetit und meine Mutter (= gute Köchin!) ist zufrieden. Ansonsten muss mein Dad sich zum Mittagsschlaf hinlegen und ausruhen, doch danach steht er wieder auf der Matte und man kann mit ihm zum Garten o.a. erledigen. Er muss sich halt öfter ausruhen und das ist auch in Ordnung. Bis jetzt hat sich mein Dad noch nicht verändert und ist immer noch lieb zu meiner Ma. Ist niedlich anzusehen, wenn die beiden sich herzen und knuffen. ![]() |
#5
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Wieder ein kleines (aber feines
![]() Mein Vater ist mit der Chemo im Joseph-Hospital und begleitender Misteltherapie bei seinem Internisten sehr zufrieden. ![]() ![]() Ich war auch gerade 1 Woche im Krankenhaus (neurologische Abteilung - LWS-Terror/Spondylarthrose und ein paar andere Zipperleins - keine OP in Sicht ![]() ![]() ![]() Aber wer weiß? Vielleicht wird er grinsen, wenn er mich demnext in meinem dollen E-Stuhl rumflitzen sieht (auf den muss ich aber noch ca. 3 Wochen warten, habe momentan nur nen Leih-Falt-Rolli, der mehr schlecht als recht von einem Helferlein geschoben werden muss) - und er kann sich dann evtl. sogar besser damit anfreunden, falls er irgendwann selber in son Teil rein muss. Dann flitzen wir zusammen durch die Gegend. ![]() ![]() |
#6
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Liebe Antigen, Du bist ein unverwüstliches Monster (nur nett gemeint
![]() Dich zu lesen....es bereitet mir immer ein Grinsen auf die Lippen. Deine positive Energie die Du vermittelst...unglaublich! Jetzt muss ich aber doch mal ganz direkt fragen, ich hoffe es ist nicht zu indiskret ![]() Du sitzt im Rollstuhl?? Habe ich das richtig verstanden? Mein Gott und dann noch so viel Lebensmut und anderen noch beistehen...Hut ab, echt!!! Dein Paps ist Jahrgang 1941...dann kannst Du ja auch noch nicht soooooo alt sein *grübel* Und nun kritzel ich bei mir noch was rein..... Ich bin so froh dass es Euch hier gibt! Petra Geändert von PetraGP (31.10.2006 um 17:44 Uhr) |
#7
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Um es ganz genau zu sagen: ich sitze im Rollstuhl, wenn ich was außerhalb der vier Wände zu erledigen habe.
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#8
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Hallo Antigen!
Ich finde es toll, daß du so positiv denkst und so eine positive Energie verstrahlst! Zum Thema Kleinzeller und Chemo möchte ich noch etwas sagen: Leider gehen die Ärzte oft nicht sehr ehrlich mit den Patienten um, das erlebe ich selbst oft. Dein Vater wird vermutlich gut auf die Chemo ansprechen, wenn ihr Glück habt, gibt es eine Vollremission. ABER, und das wird oft verschwiegen: Das ist immer nur kurzfristig! Der Krebs kommt meist nach einigen Monaten wieder, und dann ist kaum noch was zu machen. Ich finde, man sollte da ehrlich mit den Patienten sein, denn viele glauben, nach Chemo und Remission ist das Problem wohl erledigt, dabei ist ein Rückfall in praktisch allen Fällen vorprogrammiert! Dein Vater läßt sich leider nicht mehr heilen (es müßte schon ein Wunder geschehen) ![]() Lieben Gruß Alannah |
#9
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Wir sind ziemlich ehrlich miteinander. Ich hab meinen Dad dank Internet schon sehr früh informiert und aufgebaut (wo er sich noch nicht sicher war, ob er überhaupt noch was machen lassen will), und dass es nur noch um ZEIT + LEBENSQUALITÄT geht - und zwar so viel + gut wie möglich.
![]() ![]() Ich habe ihm zwei Strohhalme genommen (B17-Mythos + Hundefett) und einen Strohhalm gereicht = Misteltherapie. Und ja - ich habe ihm ebenfalls gesagt, dass nach ner Remission ein Rezidiv folgen wird - nur wann bzw. wie schnell das sein wird, weiß keiner so genau. Der Rückfall ist also von vorne herein schon mit eingeplant. ![]() Dass er immer noch in einem guten Allgemeinzustand ist, beruhigt ihn und uns sehr - und diesen Allgemeinzustand will er mit der Misteltherapie so lange es geht stabil halten. ZEIT abtrotzen - jeder zusätzliche Monat ist ein Sieg. So sieht unser Schlachtplan aus. ![]() Wir haben beide Galgenhumor! Am Sonntag zeigt er mir im Krankenhaus ganz stolz seinen Schwerbehindertenausweis von 100% mit RF - ausgestellt für 15 Jahre. Und ich denn: Jupp, Vattern - ist doch cool, dass das Dingens bis 2021 ausgestellt wurde. Aber mussteste da son fieset Verbrecherfoto hinschicken?! GRÖHL!!! Okee, da müssen wa aber noch nen Verschlechterungsantrag stellen, weil da nen G/aG fehlt, nech?! Mit RF kriegste wohl nen GEZ-Nachlass - aber keine Parkerleichterung + Kfz-Steuer-Nachlass. ![]() ![]() Geändert von Antigen (01.11.2006 um 13:45 Uhr) |
#10
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Hallo Antigen,
ich finde deine Einstellung, und wie du mit der Sache umgehst, echt super! Man sollte möglichst offen sein, aber auch die Hoffnung nicht völlig nehmen. Und das machst du genau richtig. Es gibt so viele, die die Betroffenen nicht richtig aufklären, und dann ist die Enttäuschung bei einem "unerwarteten" Rückschlag viel größer. Natürlich kommt es auch immer auf den Einzelfall an, bei jedem kann etwas anderes richtig sein. Ich hoffe, daß es deinem Vater noch lange gutgeht! Lieben Gruß Alannah |
#11
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Hi Antigen
![]() Ich hab schon so viel von dir gelesen und muß jetzt endlich mal eins sagen - ähem schreiben - ich bewunder dich und deine Art mir der Sch ![]() ![]() Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft und verlier deinen Humor nicht ![]() ![]() Ina |
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