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  #1  
Alt 29.12.2006, 13:00
AndreaU AndreaU ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,
es tut mir leid mit Deiner Mum und vor allem aber auch, daß Du nun so durch den Wind bist. Mein Rat an Dich: Suche Hilfe auch für Dich. Du findest hier im Forum zwar immer Ansprechpartner, aber wir sind alle keine Psychologen, die Dir weiterhelfen können die Krankheit deiner Mutter und das ganze Drumherum zu verkraften, daneben DEIN Leben zu leben. Denn das ist ganz Wichtig. DEIN LEBEN. Du kannst Deiner Mutter eher beistehen, wenn Du aus einem anderen Bereich deines Lebens Kraft schöpfen kannst. Ich weiß, das ist gut gesagt, gelingt aber nicht immer. Such Dir hier Hilfe.
Liebe Grüße
Andrea
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  #2  
Alt 30.12.2006, 13:28
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Ich versuche einfach arbeiten zu gehen. Ich habe meinen Job mal echt langweilig gefunden, aber heute bin ich dankbar, dass ich Ihn habe.
Mein Freund braucht mich ja auch, ich hoffe nur er gibt mir die Zeit, die ich brauche. Ich weiss z.B. gar nicht wie ich meine Abschlussprüfung im Mai bestehen soll. Ich kann doch gar nicht klar denken. Ich mag überhaupt nicht in die Berufsschule gehen und mir aufeinmal so viele Menschen geben.
Ich baue gerade darauf, dass meine Mama im Moment sehr positiv ist und Sie Vertrauen zu dem Onkologen gefasst hat und somit keine Angst vor der Chemo hat. Ich habe solche Angst Sie leiden zu sehen. Ich bete jeden Tag, dass alles gut ausgeht. Und ich freue mich über jede Gesachichte die positiv ausgegangen ist. Ich danke euch sehr, ihr seit die einzigen mit denen ich darüber reden kann. DANKE.
Aber erzählt doch mal, wie habt ihr nach solchen Diagnosen weitergemacht?
Habt ihr was verändert? Habt ihr Dinge plötzlich ganz anders gesehen?
LG Tanja
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  #3  
Alt 30.12.2006, 13:46
AndreaU AndreaU ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,
es ist gut, wenn Du versuchst Dein Leben in den geordneten Bahnen weiterlaufen zu lassen. Das gibt Dir ein wenig Sicherheit.

ich habe aber z.B. im Büro alle über die Krankheit meiner Mutter informiert, so daß ich von allen Seiten mit viel Verständnis rechnen konnte, wenn ich mal "neben der Kappe" war. Natürlich wissen auch Freunde und Verwandte Bescheid, aber hier versuche ich "normal" weiter zu machen und mir hier nur im Notfall Hilfe zu holen. Wenn ich nämlich immer nur über das Thema Krebs rede, dann werden die Freunde zwangsläufig immer weniger.
Das kann ich hier im Forum tun - hier sind nur Menschen, die zuhören "wollen". Damit habe ich z.B. meine Ehe entlastet, mein Mann - als "typischer Mann" - sieht das ganze viel weniger gefühlsbetont. Gut es ist auch nicht seine Mutter - aber so ist er eben. Er hilft mir wo er kann, aber zum über die Krankheit und Prognosen zu reden ist er halt nicht der Richtige.

Als wir im Dezember 03 die Diagnose bekamen war ich erstmal sehr geschockt. Ich hatte nie ein gutes Verhältnis zu meiner Mutter und das hat sich dann erstmal etwas gebessert. Ich habe sie öfter besucht und auch öfter telefoniert. Als dann nach der Chemo und der Bestrahlung ihr Leben wieder wie früher war (ab Sommer 2004 ungefähr) sind wir leider wieder in den alten Trott verfallen. Selten Anrufe, noch seltener Besuche.

Das hat sich jetzt erst geändert als im Mai/Juni die Diagnose der Hirnmetas kam. Zum einen hatte sie sich sehr verändert - positiv -. Sie war viel offener als früher und hat über vieles geredet. Hier habe ich sie über den Sommer jede Woche einmal besucht. Jetzt im Winter ist es nicht mehr so regelmäßig. Ich mag nachts nicht mehr weite Strecken Autofahren und so reduziert sich das von ganz alleine. Aber wir haben fast täglich telefoniert - und ich denke, daß ich das auch so fortsetzen werde.

Liebe Grüße
Andrea
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  #4  
Alt 30.12.2006, 17:23
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja,

die Diagnose ist ja recht frisch bei Euch.

Als meine Mum die Diagnose erhielt, war ich auch komplett durch den Wind - obwohl ich es vorher schon ahnte - und sah die schlimmsten Geschichten vor mir.

Aber es hat sich mit der Zeit gelegt. Ich hab viel gelesen, mit den Ärzten gesprochen und auch das schlimmste Szenario geistig durchspielt.

Es wurde besser. Meine Mutter hatte dreimal Chemo bis jetzt und ist auch noch gut drauf. So kehrte auch wieder Alltag ein. Mein Arbeitgeber weiß Bescheid, ist auch verständnisvoll, sollte was sein, hab ich die Gewißheit, dass ich mich nicht um die Arbeit sorgen muß.

Gib auch Dir ein bißchen Zeit, mit der Diagnose umzugehen.

LG

Astrid
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  #5  
Alt 30.12.2006, 22:13
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Ich habe meiner Mama gerade einen MP3 Player für die Chemo geschenkt,
mir gibt Musik Kraft, ich weiss es klingt bekloppt einen MP3 Player für ne Chmeo zu verschenken, aber hauptsache meine Mama findet es gut. Der Onkologe hat uns versprochen, dass wir das schaffen. Also muss das auch so passieren verdammt nochmal!!!!!!! Ich glaube an das Schicksal, meine Mama
schafft das. Und das werde ich in mein Hirn prügeln, anders überlebe ich das nicht. Und jetzt werde ich verdammt nochmal meine Freundin schnappen und raus gehen!! So eine sch... Ich bin stinksauer, traurig ach alles.
Und ich werde im Januar meinen Sport weitermachen und da alle Aggressionen abbauen und meine verdammte Ausbildung meiner Mutter zuliebe zu Ende bringen. Ich werde ihr zeigen, dass ich auf eigenen Beinen stehe, Sie aber trotzdem seeehr liebe und brauche. Sie soll sich nicht um mich sorgen, aber dennoch wissen dass ich Sie brauche.
Ich habe mir mal in aller Ruhe das Forum durchgelesen und es ist wahnsinn wie hoch die Anteilnahme bei den Betroffenen u. Angehörigen ist. Hätte niemals gedacht, dass es sowas noch gibt. Wo doch heute vielen der Egoismus in die Wiege gelegt wurde. Aber hier werde ich eines besseren belehrt. Ich gehe jetzt raus und tanze alles raus. Und gieße mir vielleicht einen hinter die Binde und versuche zu lachen. Mit meinem rumgeheule helfe ich niemandem. Und wieder etwas was einfach mal raus musste.
LG Tanja
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  #6  
Alt 30.12.2006, 22:21
Benutzerbild von Tanni2006
Tanni2006 Tanni2006 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Ach eins noch!
Meine Mutter kämpft seit 2-3 Jahren mit Bronchitis etc. hätte man Sie da nicht eher durch eine CT jagen können???????
Nach der Diagnose kam Sie in die Klinik, in dem Bericht an den Arzt
wurde mitgeteilt welche Medikamente meine Ma nun verschrieben kriegen muss. Glaubt Ihr der Hausarzt hat die verschrieben???
Nein, er wollte Sie auch noch in das Krankenhaus schicken wo die Lunge 3 mal geröntgt wurde innerhalb von 4 Monaten und der Krebs nicht gesehen wurde. Den Onkologen haben wir empfohlen bekommen von einer Bekannten die den Brustkrebs besiegt hat. Und erst der hat die Medikamente verschrieben, die der Hausarzt vergessen hatte.
Da könnte ich kotzen. Aber was bringt es so zu denken, man JETZT nichts ungeschehen machen. Auch wenn Ärzte nur Ihren Job machen, sollen Sie einfach nicht vergessen, dass dort Menschen sind. Ansonsten hätten Sie wie ich einen Bürojob erlernen müssen. Wenn da Fehler passieren halb so schlimm.
Puuh ich bin vielleicht geladen...
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  #7  
Alt 31.12.2006, 06:09
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Tanja7 Tanja7 ist offline
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Standard AW: Jetzt komm ich auch noch dazu...

Hallo Tanja ich finde es gar nicht so verkehrt das du deiner Mum einen MP3 Player geschenkt hast sie wird es bestimmt bei der Chemo gut gebrauchen können oder ein schönes Buch.
Meine saß mit unter 5 Std an einer Chemo das kann ziemlich langweilig werden.
Ich finde es gut das du dich versuchst irgendwie abzulenken es gibt dir viel Kraft die du auch gebrauchen wirst.
Ich habe immer am Anfang gedacht warum wünschen sie mir alle Kraft,aber heute verstehe ich das ganz gut man ist schon am Boden zerstört,wenn man einen nahen Angehörigen leiden sieht.
Lass dich mal ganz doll drücken
LG Tanja
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