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Strahlung oder Carboplatin?
Hallo, Bei mir wurde der rechte Hoden aufgrund eines Seminoms (Stadium I) entfernt. Bin momentan unentschlossen ob ich eine adjuvante Strahlentherapie oder lieber 2 zyklen Carboplatin machen soll? Die Ärzte helfen mir auch nicht weiter, überlassen alles mir...Wer kann mir Tips geben?
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#2
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hallo
Mir wurde voriges Jahr im Juni auch der rechte Hoden entfernt ( Seminom Stadium 1). Musste dann zwei Zyklen Carboplatin machen - auf meine Frage bezüglich Bestrahlung bekam ich die Antwort dass diese Chemo gegenüber der Strahlentherapie besser verträglich ist und auch wirksamer sein soll (soll in Zukunft angeblich auch Standart werden?) Hatte auch keine Probleme damit ( Übelkeit und Schwäche wird sich wohl bei keiner Chemo vermeiden lassen) . Hoffe dir damit ein bisschen geholfen zu haben Bye |
#3
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hallo hatte letztes Jahr die selbe Diagnose wie du.Habe mich für carboplatin entschieden einen Behandlung dafür in doppelter Dosis.Angeblich besser verträglich als Strahlen und sie wirkt im ganzen Körper nicht nur im Strahlengebiet
Gruß marcel |
#4
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hallo Isik,
ich hatte dieselbe Diagnose wie Du. Stadium I Seminom mit einem vergrößerten LK, die Ärzte meinten aber, dass der wohl aus anderen Gründen vergrößert wäre. Der Prof. Urologe hat quasi für mich entscheiden, dass "Wait-and-See" nicht infrage kommt. Fand ich damals in Ordnung - im Nachhinein sehe ich das etwas anders. Wäre das für Dich nicht eine Alternative? Ich hatte dann Strahlentherapie (20 Gy) und auch die war gut verträglich. Für mich war damals der Vorteil, dass die gesamte Behandlung (von Diagnose bis Ende Strahlentherapie) nur 5 Wochen gedauert hat. Anders als meine "Vorrdner" habe ich es als Vorteil gesehen, dass Strahlentherapie nur lokal wirkt. Wegen der Langzeitfolgen der Strahlentherapie kann ich natürlich nichts sagen. Die Entscheidung ist wirklich blöd. Mach doch mal einen Termin mit einem Strahlenarzt und einem Onkologen und lass es Dir erklären. Viel Erfolg, PantaRei |
#5
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hallo,
bei mir wurde im Okt 2006 ein Seminom im linken Hoden (Stade 2a - die größten Lymphknoten waren ca 1 cm groß) diagnostiziert (und auch operiert). Ich habe mich nach reiflicher Überlegung für die Bestrahlung entschieden. Meine Gründe: wirkt nur lokal, geht schnell vorüber. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut, 15 Bestrahlungen a' 2 Grey. Nebenwirkungen: Übelkeit (läßt sich aber mit einem Medikament in Griff kriegen), Müdigkeit. Das Ganze war nach 4 Wochen rum - keine Nebenwirkungen mehr (außer einigen Haaren auf dem Bauch, die ausgefallen waren und jetzt wieder nachwachsen - man kann an den fehlenden Haaren genau das Bestrahlungsfeld erkennen). Die Ärzte sagten mir, dass die Bestrahlungen immer noch gängige Praxis sind - wobei ich in einer hochmoderenen Bestrahlungspraxis in Augsburg war. In einem Krankenhaus in unser Umgebung machen sie auch Bestrahlungen, aber anscheinend mit einer alten Kiste, die sich nicht so genau jusiteren läßt - da würde ich es mir überlegen. Viele Grüße Dieter |
#6
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hi... im Stadium 2a ist wohl auch nur eine Bestrahlung sinnvoll.
Carboplatin soll aber grundsätzlich im gesamten System wirken, geringere Spättoxizität als Strahlentherapie haben, dafür akut etwas unverträglicher sein und nur eine geringe (potentielle) maligne Zellenlast bekämpfen können. D.h. auch nur im Stage 1 die Qual der Wahl! Aktueller Standart ist bei Chemo wohl 2 kleinere Zyklen... Nach der britischen Lancet Studie von 2005 an einer sehr großen Gruppe ist wohl von einem gleich wirksamen Ergebniss mit einem Zyclus nach AUC 7 ( also stärker Dosiert dafür nur 1x) auszugehen. Ich hatte mich für "Lancett" entschieden.... wait & see traute ich mich aus div. Gründen nicht und Bestrahlung mit recht klar definierten Spätfolgen wollte ich bei den gleichwertigen Alternativen auch vermeiden... Ist schon schwierig wenn man sich entscheiden kann. Beim Hodenkrebs, speziell dem Seminom, kann man wohl heutzutage riskieren, einen Heilungserfolg mit den geringsten Spätfolgen zu versuchen. Rezidive sind wohl mit Cisplatin ebenfalls noch gut zu heilen. |
#7
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Das mit den "klar definierten Spätfolgen" finde ich aber etwas heftig (und will das als Bestrahlter natürlich nicht hören). Soweit ich weiss erhöht sich das Risiko, nach rd. 20 - 30 Jahren im Bestrahlungsgebiet einen Tumor zu bekommen. Das habe ich über Strahlentherapie allg. gelesen. Wir bekommen aber eine recht geringe Dosis mit 20 Gy. So hoffe ich, dass es noch später ist und dass das Risiko noch weniger steigt.
Übel war mir übrigens kaum: Jeweils 2 Std nach der Bestrahlung und dann für rd. 2 Std. leichte Übelkeit. Will heissen deutlich weniger als ein durchschnittlicher Kater. Gebrochen habe ich gar nicht. Allerdings war ich über mehrere Wochen (vielleicht sogar Monate) etwas müde und träge nach der Therpie - kann zum Teil aber auch psychisch gewesen sein. Und meines Wissens kann auch eine Chemotherapie mit Spätfolgen verbunden sein. http://www.aerztekammer-bw.de/25/10p...logie/0605.pdf 2 te Seite. Es bleibt die Wahl zwischen Pest und Cholera. Je nach Mut und familiärer/persönlicher Situation würde ich bei Stadium I Wait-and-See wirklich in die Entscheidung einbeziehen. @Isik kommt das gar nicht in Frage? Gruss an alle und Gute Nacht PantaRei |
#8
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hallo,
ich hatte im Stade 2a die Wahl zwischen Chemo und Bestrahlung - wegen des Krebsrisiko im Bestrahlungsgebiet: in 20 Jahren bin ich 60 und in 30 Jahren 70 ...... 70 ist für die Männer in meiner Familie schon ein gutes Alter - wenn ich mich mit meinem Opa, Vater und Onkel vergleiche ..... wobei ich der erste mit Krebs bin. Viele Grüße Dieter |
#9
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
@PantaRei
Hi, ich bin ja kein Arzt und kann nur wiedergeben, was ich von denen gehört habe und meine Literaturecherche ergaben. Bei der Bestrahlung wird je nach Strahlenfeld und der Körperanatomie ein Teil der Niere dauerhaft Funktionsuntüchtig, das auch schon bei 20g... . Nach der Berechnung für meinen Körper wären das fast 40% der linken Niere und das mit 30ig Jahren. hmm :-( Zu den Risiken der möglichen Spätfolgen gehören bei der Bestrahlung neben dem Entartungsrisiko von Zellen (ähnliches Krebsrisiko wie bei Chemo nur halt ein anderer Karzinomtyp) Vernarbungen von Haut und Gefäßen und damit Bruchgefahr von wichtigen Gefäßen, zb. die Bauchschlagader. Naja und wie du schon sagst, wenn man den Luxus hat zu wählen, sei es auch zwischen Pest und Cholera... mich bewog einfach auch das extrem unterschiedliche Rezidivbild. Demnach wird zum einen bei Carboplatin die Entwicklung eines kontralateralen Hodentumors signifikant reduziert und zum anderen treten die meisten Rezidive im Bauchraum und nicht wie bei der Bestrahlung darüber z.b. in der Lungenregion auf. Entscheident ist einfach das genaue Staging, als die Einstufung...die Histologie und im Zweifel sollte einfach ein Kontroll CT gemacht werden. Hodentumore wachsen im allgemeinen sehr schnell, so daß quasi nach termingerechter Bestrahlungsplanung, plazierung usw. auch ein Restaging gemacht werden kann um somit auch eventl. eine Risikoaussage zur Chemo zu bekommen. Literatur u.a. dafür war ein Artikel von einem A. Heidenreich aus " Der Urologe " 11/2004, die Oliver Studie 2004.... im Zweifel selber lesen und eigene Schlüsse ziehen, wie gesagt habe auch keine Ahnung von Medizin! @all Gutes gelingen jedenfalls egal für was du dich entscheidest...immerhin sind auch 80% der vorbeugend behandelten im Stage I schon Übertherapiert und Abwarten ist auch mehr als legitim, bedarf einfach nur bessrer Nerven. Geändert von bkrull (12.02.2007 um 23:30 Uhr) |
#10
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
...kleiner Nachtrag. Im aktuellen "blauen Ratgeber" zum Thema Hodenkrebs von der Krebshilfe wird im Stadium I Seminom inzwischen nur noch die Bestrahlung alternativ zur 1 !!! Zyklen Carboplatin Chemo oder "wait & see" angegeben.
MfG |
#11
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AW: Strahlung oder Carboplatin?
Hi ,auf die Frage ,welche Therapieform vorzuziehen ist ,möchte ich aus eigener Erfahrung berichten.Im Februar 2003 wurde Seminom PT 1 festgestellt und in der UniKlinik D'dorf operativ entfernt .In dieser Zeit lief noch die Studie Bestrahlung versuv Carboplatin.Nach mehreren Gesprächen mit den Radiologen sowie Urologen habe ich mich nach Abwägung der möglichen Auswirkungen,für 2 x Carboplatin entschieden. Nach fast 4 Jahren ,mit regelmäßiger Nachsorge,kann ich aus meiner Erfahrung "Carbo"empfehlen.(Keine länger andauernden wesentlichen Nebenwirkungen gehabt). Wichtig dabei ist ,sehr viel zu trinken(Empfehlung lt.Urologin: 3l/Tag,und so gut wie kein Alkohol mehr)und eine gute Ernährung. |
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