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#1
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Liebe Susanne,
Ja meine Mama hat absolut gar nichts mehr allein gemacht. Ich war so gern mit ihr zusammen und habe alles gern getan, aber 24 h am Tag, das war auf die Dauer zu viel für mich.. Sie konnte eigentlich Nähe schwer ertragen und die Unselbstständigkeit und war oft nörgelig. Die Wäsche musste ich so aufhängen, dass die Wäschklammern farblich zur Wäsche passte ![]() Bei Euch klingt das Alles doch hart und auch ungerecht. Wenn ich das so lese... die Belastung ist nochmals eine ganz andere und umso ratloser bin ich. Helfen ihm den die Angstlöser nicht? Ich glaube fast, er hat es bissel zu bequem ![]() Ist denn ausgeschlossen, dass es Hormonbedingt ist? Und dann gibts ja noch dieses Fatigue. Aber egal was es ist - ihr müsst eine Lösung finden. Irgendwo bei "Krebs und Krankheitsbewältigung" hatte ich ganz interessante Sachen gelesen. Ich durchforste das nachher nochmal und setze den Link hier her. Ich hoffe, Du kannst auch bald mal durchatmen und Dein Papa findet zurück ins Leben. ![]() liebe Grüße Juliane |
#2
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Liebe Susanne,
vielen Dank, dass Du den Thread eröffnet hast. Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt... Das zeigt doch, dass Du Verständnis für Deinen Vater hast. Du siehst, dass es an der Psyche liegt. Ich danke deshalb, weil ich auch so meine schwarzen Löcher habe, aus denen ich manchmal nur schwer rauskomme. Wenn jemand hier im Forum stirbt, zieht mich das gewaltig runter. Wenn jemand Hirnmetas hat, habe ich auch ganz furchtbar Angst davor. Juliane hat das schön mit der Achterbahn der Gefühle beschrieben. Diese Angst wird manchmal ganz übermächtig. Da hilft es auch nicht, wenn man gesagt bekommt: So was darfst Du gar nicht denken! Ich habe Tavor. Bisher aber noch nichts davon genommen. Was ich, egal wie ich mich fühle, immer mache, ist meine Hausarbeit, ist Politik und ist Golf. Zu allem musste ich mich schon zwingen. Habe aber festgestellt, dass das am besten hilft. Ich nenne das immer Erholung für die Seele, weil man dann einfach keine Zeit zum Grübeln hat. Das geht allerdings nur, wenn man körperlich gut genug drauf ist. Während meiner Chemo war ich das oft nicht, da habe ich auch häufig im Bett gelegen und geschlafen. Ich verstehe Deinen Vater und seine Angst und bin froh, dass ich noch nicht so weit von Angst beherrscht werde und hoffe auch, nie so davon beherrscht zu werden. Aber ich verstehe auch Dich sehr gut und bin der Meinung, dass Deine Mutter und Du dringend Urlaub braucht. Ihr seid nicht herzlos, wenn ihr Deinen Vater mal für eine gewisse Zeit zu Verwandten gebt oder von Fremden pflegen lasst. Vielleicht ist das auch eine Chance für ihn. Vielleicht kommt er dann ja mal wieder aus dem schwarzen Loch raus. Liebe Grüße Christel |
#3
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Hallo Susanne,
ganz kurz meine Einschätzung - viele haben es hier schon besser ausgesprochen, als ich das jetzt wiederholend noch einmal tun könnte: Macht Urlaub! Erst Du mit Deiner Mama zusammen, dann Du allein von alldem. Ihr habt wirklich mit allem Verständnis und aller Liebe der Welt versucht, auf Deinen Papa einzugehen - aber wenn er schon nicht mal mehr bereit wäre, Deinen Erstbeitrag hier zu lesen und sich davon in irgendeiner Form berühren zu lassen - dann braucht Ihr genauso Hilfe wie er. Das hat dann nix mehr vorrangig mit der Krebserkrankung zu tun. Das ist dann ein Problem von Nähe und Distanz und kann sehr schnell in den Teufelskreis führen, in dem Ihr alle schon steckt. Auch wenn der Vergleich jetzt hinkt: Ich habe eine Zeitlang mal eine Alkoholiker-Selbsthilfegruppe betreut (es war ein Mix aus Betroffenen und Angehörigen). Das Problem, was immer wieder in den Vordergrund geriet, war die Co-Abhängigkeit. Eine Art Helfersyndrom, die eigentlich mehr Schaden anrichtet als hilft und aus der reinen Macht- und Hilflosigkeit aller Beteiligten herrührt. Was jetzt wichtig ist, ist die Distanz zu zeigen, ohne die emotionale Nähe zu verlieren. Klingt scheißtheoretisch, deswegen sollte jetzt auch Praxis folgen. Dein Papa weiß, was er an Euch (Deiner Mutter und Dir) hat und was Ihr für ihn fühlt. Nehmt Euch jetzt eine Auszeit, denn Ihr werdet in irgendeiner Zukunft ganz viel Kraft noch brauchen. "Sich rar machen" ist immer ein gutes Rezept - sei's in der Liebe oder in Krisen, wenn die eigene Kraft am Ende ist. Dein Papa wird merken, was er an Dir und Deiner Mutter hat, wenn Ihr mal nicht auf Abruf springt. Das ist zumindest einen Versuch wert. Nach zwei, drei Wochen könnt Ihr dann weiter sehen. Im Moment sehe ich keine andere Lösung. Wir bleiben ja auch sonst persönlich in Kontakt! Alles Gute und take care Marianne |
#4
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Liebe Marianne,
ein kleiner persönlicher Gruß von mir, habe in lauen Momenten von Deiner MuttertagsKn gezehrt und mich erst (vor?)gestern wieder gefragt, wie es Dir wohl geht? ![]() sei lieb gegrüßt Juliane |
#5
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Liebe Juliane,
Zitat:
Danke für Deinen kleinen persönlichen Gruß - für mich ist es ein großer! Mein Papa ist stabil, der Checkup lief auf eine Tabletten-Chemo mit Ixoten und eine hormonelle Unterstützung mit MPA (Medroxyprogesteronacetat) hinaus, ansonsten ist nach wie vor Wartestellung angesagt. Die Zeitbombe tickt, aber er ist zumindest psychisch gut drauf. Bei Gelegenheit schreibe ich hier noch mal ausführlicher über das Ganze Trallala. Bleib so tapfer und wacker, wie Du bist! Take care, Marianne |
#6
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Liebe Juliane,
das was du durchgemacht hast klingt wirklich schlimm, vielleicht denkt man auch nur dass bei allen anderen die Situation weniger angespannt ist?! Der Umgang mit der Krankheit ist einfach schwierig und man kann tatsächlich nur wage erahnen was der Betroffene fühlt....Ich hoffe sosehr dass sein Zustand noch lange stabil bleibt und er Zeit hat zurück ins Leben zu finden. Liebe Mouse, ich finde es wunderbar, dass du deinen Weg gefunden hast mit deinen Ängsten umzugehen und auf Tavor verzichten kannst, genau so etwas würde ich mir auch für meinen Vater wünschen, aber dazu müsste er es ja zumindest mal ausprobieren...Er darf einfach nicht mehr grübeln... Wie konntest du denn deinen "inneren Schweinehund" überwinden? Liebe Manzi, werde mich noch wieder auf anderem Wege bei dir melden, aber erstmal danke für deine Zeilen. Ich glaube er hat vorhin ein bisschen in diesem Thread gelesen, wie viel tatsächlich weiß ich nicht... Er ist ja gesprächsbereit, nur fahren wir dauernd Karusell.... Vorhin hatten wir ein ziemlich gutes Gespräch, ich habe sogar das Gefühl, dass ein bisschen etwas bei meinem Vater angekommen ist.... Er fing immer wieder damit an, dass ja nun zunächst einmal die Frage geklärt werden müsste, ob der Lungentumor wächst und nach ca 90 min waren wir soweit, dass er einsehen musste, dass 3 CTs in 3 Monaten vermutlich nicht lügen können und diese Frage zumindest für den Moment geklärt ist mit einem klaren NEIN. Er war zudem der Meinung, dass wir uns alles schönreden, wie man das eben so macht, wenn man jemanden gern hat. Ich konnte ihm aber klar machen, dass mir das bei seiner Art von Erkrankung eher wenig Nutzen bringen würde und dass ich ihm bei einer Verschlechterung wohl schon längst den nächsten Spezialisten gesucht hätte, so wie bei den Lebermetas und er nicht mehr auf dem Sofa rumliegen und diskutieren würde... Ich denke wir sind tatsächlich einen kleinen Schritt voran gekommen,... hoffentlich täusche ich mich nicht. Aber wenn er selbst wieder Hoffnung schöpfen würde, das wäre ein echtes kleines Wunder... Ich danke euch allen für euer offenes Ohr und eure lieben Worte. Ich fühl mich jetzt mit unseren schwarzen Löchern schon nicht mehr so allein und hilflos, vielleicht überträgt sich das ja.... Liebe Grüße Susanne |
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