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  #1  
Alt 12.09.2007, 16:41
thomue thomue ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Hallo Paula,

das was du ansprichst ist die Zellteilung, die mit zunehmendem Alter tatsächlich abnimmt. Bekanntlich unterliegen auch die vielen verschiedenen Zellen des menschlichen Körpers einem Alterungsprozess. Sie sterben ab und werden durch zuvor produzierte, neue Zellen ersetzt.

Dies gilt grundsätzlich auch für den Krebs.

Allerdings ist die Verlangsamung dieses Ablaufs nicht zwangsläufig mit einer Expansion der Lebenserwartung auf viele Jahre gleichzusetzen.

Von der Ärzteschaft wird in diesem Fall gerne und häufig auf den schleichenden Verlauf des Prostatakarzinoms verwiesen. Die Patienten, in der überwiegenden Mehrheit ältere Herren, haben nach der Diagnosestellung, häufig noch viele Jahre ihres Lebens vor sich.

Nur sollte das Prostatakarzinom eines Tages metastasieren, versterben auch diese Erkrankten relativ schnell. Es mag durchaus sein, dass bei einem jungen Patienten der Ablauf NOCH schneller von statten geht, aber eine Differenz von bspw. 2 Jahren sollte man an dieser Stelle nicht erwarten.

Liebe Grüße,

thomue.
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  #2  
Alt 12.09.2007, 18:41
Benutzerbild von PaulaGreen
PaulaGreen PaulaGreen ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Hallo Thomue,

vielen Dank fuer Deine Antwort. Das hört sich alles sehr plausibel an. Natürlich hoffen wir auf eine lange Zeit, die wir unsere noch Mutter bei uns haben werden. Bis auf diesen nervenden Husten und ihre wenigen Kilos macht sie einen recht fidelen Eindruck, so dass man (ich!) es sich kaum vorstellen kann, dass es bald anders sein sollte.

Leider gibt der behandelnde Arzt sich auf menschlicher Seite überhaupt keine Mühe. Er gibt uns so gut wie keine Infos über den Zustand der Streuung....bzw. welche Therapie genau angewendet werden soll. Das Einzige, was von ihm kommt: "Wir wissen nicht, ob die Chemo hilft, es kann morgen zuende sein....Das Beste wäre, wenn sie sich nach einem Hospiz-Platz umsehen werden!!"

Das macht richtig Mut!!

Ich finde es immer wieder sehr traurig, dass so manche Ärzte ......(Das will ich doch lieber nicht weiter ausführen!)

Liebe Grüße und nochmals Danke
Anke
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  #3  
Alt 12.09.2007, 20:40
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Anke,
natürlich wünsche ich euch noch viel Zeit mit eurer Mutter. Ich würde den Hinweis des Arztes aber auch ernst nehmen. Ich muss mich z.Zt auch mit dem baldigen Tod meiner Mutter auseinandersetzen. Das war anfangs schwer, aber dann habe ich mich mit dem Pflegepersonal meiner Mutter (sie wurde zum Sterben jetzt wieder in das bei mir direkt um die Ecke liegende Altenheim verlegt) sehr intensiv erkundigt, wie denn wohl das Sterben bei meiner Mutter aussehen würde (Herzstillstand, Ersticken, Organversagen usw.) und ich habe von dort ein BUch über die einelnen Phasen des Sterben bekommen. Ich wollte einfach wissen, womit ich zu rechnen habe, das hat mir etwas die Angst vor dem Sterbevorgang genommen. Meine Mutter hat auch ein Patiententestament, in dem Schmerzlosigkeit und keine Angst im Vordergrund stehen. Ich habe in der Zeit, als sie im KH lag auch schlaflose Nächste gehabt, weil es für mich schrecklich gewesen wäre, wenn sie dort in diesem kalten Ambiente hätte sterben müssen. Jetzt weiß ich, dass sie so sterben kann, wie sie es sich gewünscht hat und das gibt mir auch Frieden.
Ich selbst möchte in einem Hospiz sterben, weil ich selbst und meine Angehörigen dort liebevoll begleitet werden.
Was die Ärzte angeht, so gibt es tatsächlich solche und solche. Aber ehrlich gesagt verüble ich keinem Arzt, der kurz angebunden ist, denn tagtäglich sich mit einer oft unheilbaren Krankheit und dem Tod auseinaderzusetzen, erfordert in meinen Augen manchmal Übermenschliches, so dass der Arzt sich einen Schutzanzug anziehen muss, um nicht psychisch kaputt zu gehen.

Genieße die Zeit, wo es deiner Mutter noch gut geht!
Liebe Grüße
Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #4  
Alt 13.09.2007, 10:22
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PaulaGreen PaulaGreen ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Ulla,

vielen Dank fuer Deine Antwort. In einigen Dingen teile ich Deine Meinung, aber vielleicht habe ich auch nicht genau genug gesagt, was ich meine.

Mit meinen Eltern hab ich mich schon oft, und besonders in "gesunden" Jahren über das Sterben unterhalten. Mein Freund ist vor einigen Jahren an dieser Sch....krankheit im Hospiz gestorben und ich war und bin sehr froh, dass es diese Einrichtung gibt!!!

Als mein Freund damals in der Anfangsphase seiner Behandlung war, kamen die Schwestern meistens in Zimmer nachdem ein Arzt gerade hinausgegangen war und sagten: Oh Gott, was hat der Dr. XY hier wieder angerichtet und wir muessen diesen armen Kerl jetzt erst einmal wieder aufbauen!!

Ich kann ja verstehen, wenn ein Arzt einem etwas von Lebenserwartung erzählt, wenn man ihn danach fragt. Aber wenn keiner danach fragt... und er dann auch noch völlig falsch liegt. Der Arzt meiner Mutter hat ihr im Dezember 2005 mitgeteilt: Keine OP möglich, keine Heilung...., wird voraussichtlich ihr letztes Weihnachten sein. Sie wurde dann doch operiert, sie hat bis heute noch fast 2 Jahre gelebt!!

Manchmal hab ich einfach das Eindruck, dass es Menschen (und auch Ärzte!!) gibt, die gerne negative Botschaften übermitteln! (Obwohl sie niemand danach gefragt hat!!!) Leider musste ich dies auch immer wieder damals bei meinem Freund erfahren! Bei diesen Menschen würde ich mir wünschen, sie wuerden lieber irgendwo im "Hintergrund" arbeiten!!!

Vielleicht verstehst Du mich jetzt ein bisschen besser!

Liebe Gruesse
Anke
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  #5  
Alt 13.09.2007, 10:47
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PrinzessinAqua PrinzessinAqua ist offline
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Beitrag AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Anke,
ich verstehe dich was du damit sagen willst, uns ging es vor ca. 7 Wochen nicht anders. Mein dad war wegen einem Erguss in einem anderen KH und da kam der Arzt meinte wir sollen doch bitte mit rauskommen es gäbe was zu besprechen.

Na ja dann hat er erstmal erklärt warum sie die OP nicht gemacht haben, das war mir alles klar. Dann kam aber das mein dad bald sterben muß und sein Geb am 20.8 nicht erleben wird. Ich war so aufgebracht und am ende. In der anderen Klinik wahren sie über diese aussage sehr schockiert. Den sowas kann man nicht sagen. Weil jeder Mensch einfach anders ist und man nie sagen kann wie irgendwas verläuft.

Du kannst dir Gedancken drum machen, was passieren soll wenn der Ernstfall Eintritt. Ob du sie in ein Hospiz bringen willst oder aber sie selber Pflegen willst. Ich pflege mein Dad zuhause habe aber Unterstützung von einem Brückendienst der direckt zu der Klinik gehört. Desweiteren habe ich ein Kumpel der in der Klinik arbeitet und mir auch sehr unter die Arme greift.

Wie du dich entscheoidest schluß endlich ist deine Sache, aber laß dich nicht durch die negativen nachrichten so runter ziehen. Den ich weiß wie es sein kann und man sieht erstmal kein Licht am ende des Tunnels mehr.

Ich wünsche euch alles gute und hoffe das ihr noch eine löange und schöne zeit zusammen habt.

Viele Grüße

Manu
__________________
Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren. Für uns bleibst du unvergessen, in unseren Herzen lebst du weiter!!

Papa Geb: 20.08.1942 - Gest: 15.09.2007
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  #6  
Alt 13.09.2007, 12:58
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_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Anke,

ich verstehe Dich sehr gut. Ich selbst finde es unmöglich dem Patienten ins Gesicht zu schleudern, dass er eventuell nicht mehr lange zu leben hat. Genau wie Du schreibst, wenn es jemand wissen will, ist es ok, aber wenn nicht, dann sollen sie ihren Mund halten.

Wir hatten Glück. Als bei meinem Vater die Metastase entdeckt wurde, hat unser Hausarzt nur mit mir darüber geredet, dass es mal ganz schnell gehen kann. Aber er hat gleich zu mir gesagt, dass ich es nicht meinen Eltern sagen soll. Auch die Ärzte im Klinikum Dessau waren dieser Meinung. Sie haben es mir überlassen, wenn ich es meinen Eltern sage.

Ich war froh, dass es so war. Mich selbst hat es zwar sehr belastet, aber ich konnte damit umgehen. Für meine Eltern waren es immerhin noch fast 1,5 Jahre, in der sie die Hoffnung hatten, dass mein Vater wieder gesund wird.

Alles Gute für Deine Mutter!

Liebe Grüße
Viola
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  #7  
Alt 13.09.2007, 13:01
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Anke,
du hast natürlich recht, dass es Ärzte gibt, die einfach unzumutbar sind. Habe ich auch kennengelernt und als Folge die Klinik gewechselt (war allerdings nur einer von vielen Gründen) und mich bei der Geschäftsführung schriftlich beschwert. Keine Ahnung, ob das was hilft, aber den Mund halten ändert ja garantiert nichts. In der Klinik in Essen habe ich mich dann öfter mit Ärzten der Onkologie unterhalten. Dort wird das Personal im Umgang mit Krebskranken und den Angehörigen geschult, und das merkt man! Prognosen werden grundsätzlich auch nicht gemacht.
Es tut mir leid, wenn ihr an so einen unsensiblen Menschen geraten seid! Ich kenne sehr gut die Wut, die man da entwickelt und wünsche euch ganz einfach eine gemeinsame Zeit mit viel Nähe und Wärme - eine g a n z lange Zeit!
Liebe Grüße
Ulla
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  #8  
Alt 13.09.2007, 13:42
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ela68 ela68 ist offline
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Standard AW: Geht die Zellteilung bei alten Menschen wirklich sehr viel langsamer?

Liebe Anke,

wir hatten das gleiche erlebt mit einem Professor,er hatte uns Sachen an den Kopf geschleudert.,er muß gemerkt haben ,dass es mir immer schlechter ging, dachte ich kipp gleich in dem Stuhl um aber nee er machte weiter,es war ende März als wir das Gespräch hatten,er sagte auch zu uns mein Papa würde seinen Geburtstag am 05.04. nicht mehr erleben,wir hätten 2 Sachen zur Auswahl,entweder man gibt ihm jeden Tag in höherer Dosis Morphin mit Beruhigungmittel,dann wäre in ca. 10-14 Tagen tot oder er wird nach Hause entlassen um noch alles regeln zu können,ich war sowas von geschockt,wir sollten entscheiden und mein Vater war bei klarem Verstand,ich sagte auch dem Arzt das ich meinen Vater gerne zu mir nehmen würde und Angst habe,dass er keine Luft bekommt und erstickt,da meinte er ganz trocken zu mir,dann könnte ich nur das tun,was sie auch machen würden,Hand halten und warten bis es vorbei ist.

Es war die schlimmste Stunde meines Lebens,mein Bruder und mein Mann mußten erstmal an die frische Luft ich wollte sofort zu meinem Vater,weil er auf uns wartete,mir liefen nach dem Gespräch natürlich die Tränen,eine Schwester sagte mir,ich sollte bitte vor meinem Vater nicht meine Traurigkeit zeigen,weil er noch soviel Hoffnund hatte

ich verstand gar nichts mehr und als ich ins Zimmer kam,fragte mich mein Papa ganz erwartungsvoll was der Prof gesagt hat,es war schlimm ihn anlügen zu müssen,dass die Bestrahlung erstmal aufs Eis gelegt wird und er nach Hause kommt.

Es mag sein das Ärzte eine Menge Leid miterleben müssen und abstumpfen,aber so gefühlslos darf man nicht sein,ich finde dann hat er seinen Beruf verfehlt.

Ich wünsche mir für euch das ihr noch eine lange Zeit zusammen habt und wenn es mal soweit sein sollte,dass sie in Würde gehen darf.

Alles Liebe
Ela
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