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#1
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
also, langsamer und ruhiger habe ich bestimmt gelebt, aber nicht glücklicher! Bei all der Scheiße, die der Krebs mit sich bringt, hat er mir doch eins bewusst gemacht: Ich bin wer und ich bin etwas wert! Mein S E L B S T W E R T G E F Ü H L ist größer geworden und wird es hoffentlich noch weiter werden. Und das möchte ich nicht missen! Ansonsten bin ich ein talentierter Verdrängungskünstler und ich verdränge auch oft und viel sehr bewusst; ansonsten würde ich dieses "Prognose-Denken" nicht aushalten. Wer diesen Mist erfunden hat, sollte geteert und gefedert werden! Ich sage immer: "Wenn Du als Gesunder zur Tür raus gehst und Dir fällt ein Ziegel auf den Kopf, bist Du noch eher tot als ich." Und ich warte jetzt auf den Tag, an dem ich das auch selber aus tiefstem Herzen glaube! Liebe Grüße, Ullala |
#2
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
HAllo,ihr Lieben.
Kann mich Ullala anschließen. 1. Das mein Selbstwertgefühl gewachsen ist,was nicht jedem gefällt. 2. Das "verdrängen" auch bei mir vorkommt.Würde ich nun 1 Jahr nach Diagnose mich immer und immer wieder mit dem Thema Krebs auseinander setzen,würde ich verrückt werden. Ich denke man muß den richtigen Weg zwischen Verdrängen/Ablenken und zulassen und verarbeiten finden.....natürlich ist das wie das ganze Leben nicht leicht. Bei mir hat ´der Krebs dazu geführt das ich erst heute merke wie sehr ich mein Leben liebe und brauche...... Zum Thema Prognosen..... Zu Beginn waren sie mir so wichtig,um Hoffnung zu schöpfen,um an Heilung zu glauben......Da wollte ich Zahlen. Dann kam eine Phase,in der mich Prognosen runtergezogen haben. Was ist wenn ich zu den 20 % gehöre,die bald versterben werden...??? Und meine Hoffnung war verflogen.... War auf dem Weg zur Depression,aber das ist das Letzte was ich nun noch bekommen möchte,dafür lebe ich doch zu gern. Und Heute sind mir Zahlen voll egal!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich lebe jetzt,mir geht es gut,und was bringen mir Zahlen ausser das ich wieder nachgrübel..... So ihr Lieben,ich wünsche allen einen schönen Tag.... Bis bald mal und auf das wir den "schlechteren" Prognosen in den Hintern treten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
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] Mach kaputt-was dich kaputt macht |
#3
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo all
nein, ich kann nicht behaupten, dass ich nach der Diagnose gluecklicher bin. Auch ich bin ein Verdraengungskuenstler, aber im Hinterkopf sitzt die Diagnose + Prognose tief und fest. Niemals mehr werde ich mit der gleichen Leichtigkeit des Seins durchs Leben gehen wie vor dem Tag X. Uebrigens hatte ich heute meine 1.Nachsorge und der ca. 6 cm grosse Tumor in der Zervix hat sich in LLLLLuft aufgeloest - Totalremission. . HEUTE bin ich gluecklich ! Jeder Tag ist nun was besonderes.
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#4
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hi,Nikita,
vorab HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zu dem "schönen" Nachsorgeergebnis..... DAs macht auch sehr glücklich!!!!!!!!! Dankbar bin ich dem Krebs auch in keiner Weise,da schließe ich mich dir an. Trotzdem merke ich eine Entwicklung,die ganz positiv für mich ist. Die Leichtigkeit des Seins ist auch bei mir verschwunden.... Aber sie ist manchmal wieder da,was ich vor einem halben Jahr nie geglaubt habe. Wenn ich arbeiten gehen kann und keine Veränderrungen an meinem Körper spüre und mich sehr gut fühle,dann bin ich einfach glücklich und lache z.b. genau wie vor der Diagnose.Obwohl ich erst glaubte die Duagnose hätte mir mein unbeschwertes z.t albernes LACHEN geklaut. Richtig mies geht es mir eigentlich nur,wenn ich irgendwas an meinem Körper feststelle,was ich mir nicht erklären kann. Dann falle ich sehr tief.......... Ich drücke uns allen die Daumen,das wir die NAchsorgen ohne Zwischenfälle meistern!!!!!!!!!!!!!!! Liebe Grüße,KAtrin
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] Mach kaputt-was dich kaputt macht |
#5
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Mona66, Ullala und alle,
vorab: ich bin nur Angehöriger (Ehemann), meine Frau hat seit Anfang des Jahres Brustkrebs. Bei uns war das so: meine Frau wollte von Anfang an eigentlich von Prognosen (und auch Diagnosen) wenig wissen. Sie hat sich vertrauensvoll in die Hände der Fachleute begeben - das ist ihr Weg, und damit ist sie gut gefahren. Ich bin da etwas anders. Ich traue Ärzten grundsätzlich nicht, sondern lese mich schlau und will grundsätzlich erstmal "alle Fakten auf den Tisch". Das ist mein Weg. Da muss jeder wissen, womit er persönlich (und das ist IMHO das einzige Kriterium) am besten leben kann. Selbst mir als "Kopfmensch" sind nach kurzer Zeit Zweifel an der "ratio" gekommen. Prognosen und %-Zahlen mögen ja oft richtig sein - aber bei eigener Betroffenheit sind sie wohl doch eher was für Statistiker. Für Betroffene und Angehörige zählt aber nicht Statistik, sondern das Einzelschicksal. Und ob einem Fakten dabei helfen, dieses Schicksal zu bewältigen... auch das muss jeder selbst wissen. Ich glaube aus unserer Erfahrung hier, dass Lebenserfahrung bedeutsamer ist als Faktenwissen. Zitat:
Z.B. nicht mehr das Funktionieren im Job, sondern das eigene Wohlbefinden. Oder nicht mehr das neue Auto, sondern die kleinen Lebensfreuden, die sich Tag für Tag bieten (wenn man mal gelernt hat, sie zu beachten). Meine Frau z.B. hat einen sicheren, aber abgrundtief öden Behördenjob. Und schon in der Klinik nach der Brustamputation hat sie gesagt: sie arbeitet künftig, wenn sie mal wieder arbeitsfähig ist, nur noch halbtags, um mehr Zeit für Dinge zu haben, die ihr im Leben wichtiger sind als der Beruf. Das ist IMHO auch ein Ausdruck des gesteigerten Selbstwertgefühls, von dem Ullala spricht. IMHO etwas sehr positiv Egoistisches: sich mehr um sich selbst kümmern; und weniger um das, was vielleicht "formal" das "Sinnvollste" wäre, oder was andere von einem erwarten. Zitat:
Zur "Panung": ich weiss nicht mehr, ob hier oder woanders - jedenfalls erinnere ich mich an eine schöne Signatur, die sinngemäß sagt: "Leben ist das, was passiert, während man etwas ganz anderes plant / vorhat." Und so ist es wohl. Was will mensch in unserer heutigen Zeit, wo kein Job mehr sicher ist, und wo keiner weiss, was in 20 oder 30 Jahren von seiner (Riester)Rente übrig bleibt, denn überhaupt planen? Meine Frau und ich haben angesichts des Krebs' nur für den "Notfall" geplant: Testament, gegenseitige Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen. Also so gut wie möglich abgesichert, dass wir uns um den anderen kümmern können, falls es erforderlich sein sollte. Viel mehr an Planung fiel uns - angesichts Ullalas Ziegel, der einem morgen auf den Kopf fallen könnte - beim besten Willen nicht ein ;-) Auch, wenn es nicht immer lustig ist, planlos durch's Leben zu gehen. Trotzdem glauben wir, dass es eine wichtige Lebenserfahrung angesichts einer Krise ist, dass das Leben eben nicht planbar ist. Sondern mitunter einfach "Schicksal", mit dem man irgendwie lernen muss umzugehen. Jede(r) auf seine persönliche Weise. Viele Grüße, Stefan |
#6
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Stefan,
Zitat:
Kannst Du mir das bitte erklären? Grüße Astrid |
#7
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Astrid,
Ich kann es zumindest versuchen. Aber das werde ich per PN machen, nicht hier. Weil besagter thread schon unerfreulich genug war - und es IMHO keinen Sinn macht, dass er im Nachgang noch hierhin "streut". Auch wenn er vielleicht von Anfang an hier besser aufgehoben gewesen wäre - mein Fehler. Viele Grüße, Stefan |
#8
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
Biba |
#9
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Stefans,
von mir aus, kannst du das hier diskutieren - es ist immer interessant wie andere mit der eigenen Prognose oder der ihrer liebsten Angehoerigen umgehen. Dein Geschreibsel im LK-Forum war allerdings ein Schuss in den Ofen... Aber das weisst du bestimmt auch .
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#10
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
das gefällt mir!!! Vielen Dank dafür!!! Liebe Grüße, Ullala P.S.: Deine Erklärung war sehr verständlich! |
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
also wenn die Prognose Auto fahren zu überleben so wäre, wie meine Prognose die nächsten 5 Jahre zu überleben, dann würde ich ganz eindeutig nicht Auto fahren. Ich mach mir da schon Gedanken drüber. Prognosen sind immer dann hilfreich, wenn man daraus sinnvolle Entscheidungen ableiten kann. Da gibt es allerdings Grenzen... LG Mona |
#12
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo,
Zitat:
Zitat:
Wer sich unbedingt kirre machen will, kann beim Statistischen Bundesamt die jährliche "Todesursachenstatistik" nachlesen. Und muss dann zu dem Schluß kommen, dass er (von der Vernunft her) weniger Angst um die Menschen haben müßte, die an Krebs leiden. Sondern um sich selbst. Weil Herzkrankheiten mit großem Abstand vor allen anderen Todesursachen liegen. Oder weil statistisch gesehen bei Unfällen im Haushalt mehr Menschen sterben als bei Unfällen im Straßenverkehr. Oder weil... Wenn man diese statistischen Tatsachen "logisch" zu Ende denkt, wird es vollkommen absurd. Weil dabei z.B. rauskommt, dass meine Frau mit Brustkrebs noch während der BK-Behandlung wahrscheinlicher an Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall sterben wird als am BK. Was mit dem realen Leben halt überhaupt gar nichts mehr zu tun hat. Da macht nunmal der Krebs angst. Und nicht das Besteigen eines Autos oder das Erklimmen einer Leiter, um die frisch gewaschenen Gardinen aufzuhängen :-/ Keine Ahnung, warum das so ist. Aber wenn das nunmal so ist, wird mensch seinen ganz persönlichen Weg finden müssen, um mit diesen Ängsten umzugehen. Viele Grüße, Stefan |
#13
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo,
Zitat:
Ich hab z.B. Flugangst. Obwohl ich laut Statistik weiß, dass Fliegen ungefährlicher wie Autofahren ist - ich fahre ziemlich unbekümmert Auto. Jemand, der beruflich viel fliegt, macht sich darüber auch wenig Gedanken. LG |
#14
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo
mein Optimismus und das Ignorieren der Prognosen ist stark an mein jeweiliges Befinden gekoppelt. Geht es mir gut, kein Wehwehchen - pfeif ich auf Prognosen und schaffe es sogar, den Krebs zu vergessen (ganz ehrlich!) Doch dann reicht ein winziges Zwicken an der Stelle, wo der Tumor sass/sitzt und all mein Optimismus faellt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Google muss her: Suchwort- Rezitiv, Gewebeabstrich, Ueberlebsstatistiken - puh ! Wie viele bekommen einen Rezitiv, abhaengig vom Tumorstadium und dem Lympfknotenbefall ... und schon bin ich wieder drin in der Muehle Im Moment zwickt nichts - Gott sei Dank ! - gehe gleich arbeiten !
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Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
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AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
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Nach deinen postings hier und in besagtem LK-thread sehe ich, dass dass unsere Auffassungen zu Krankheitsthemen wohl unvereinbar sind. Deine (aber nur scheinbar) seblstlos gluckenhafte Art, in der du angeblich alles "deinen Lieben" widmest - aber trotzdem _WIR_ SCHAFFEN DAS GEMEINSAM behauptest - die halte ich für ziemlich verlogen. Nicht unbedingt bei dir, dich kenne ich nicht persönlich. Aber ich kenne sehr wohl Angehörige bei uns, die nach einem ähnlichen Schema agieren. Die felsenfest davon überzeugt sind, dass sie "selbstlos" handeln. Aber im Grunde die Anderen als Vehikel nutzen, um ihr vermeintlich so menschenfreundliches Weltbild und ihr angeblich so altruistisches Handeln in der Praxis zu rechtfertigen. Das musst du nicht verstehen. Ich verstehe dich ja auch nicht. Allerdings ist es hier nunmal so, dass dieser Angehörigentypus des "barmherzigen Samariters" der Grund dafür ist, dass meine Frau heilfroh ist, dass ihre Verwandtschaft viele hundert km weit weg lebt und nicht persönlich hier auftaucht. Und der Grund dafür, dass ich solche Angehölrigen im Auftrag meiner Frau telefonisch konsequent abbügeln muss. Uns hier graut vor Leuten, die sich selbst und ihre Motive so verkennen, und die auf Kitsch-Websites virtuelle Kerzchen leuchten lassen. Sich darüber weiterhin öffentlich zu unterhalten, macht IMHO keinen Sinn (zumal es hier langsom off-topic wird). Wie du schriebst: "Jeder hat seine Art, damit..." Viele Grüße, Stefan Geändert von Stefans (09.10.2007 um 12:08 Uhr) |
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