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  #1  
Alt 18.04.2008, 12:41
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hallo liebe Mairi,
warum sagst Du sorry,ich glaube hier haben viele mit ähnlichem zu kämpfen.
Was mich daran schon immer gestört hat(und nicht erst seit der Erkrankung meines Mannes)ist die leider oft erschreckende Oberflächlichkeit die manche so zu tage bringen,da wird man gefragt wie es denn dem Lieben so geht und im gleichen Atemzug wird erzählt wie schlecht es einen selber geht,oder wie Hr. oder Fr. Sowieso mit ihren Leben umgehen,blabla usw.ich frag mich dann immer was wollen die mir jetzt eigentlich mitteilen und nein es kommt garnicht gut rüber.
Ich nehme Dich einfach mal in den Arm und sende Dir,vielleicht lernen wir es ja noch auch damit fertig zuwerden.

LG Lissi
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Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK.
  #2  
Alt 18.04.2008, 20:57
Benutzerbild von gwenda
gwenda gwenda ist offline
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hallo Ihr Lieben,

auch wir haben negative Erfahrungen mit dem Erzählen und Abfragen von Krankheiten.
Das geht schon in der eigenen Familie los. Nach der Frage wie es meinem Mann geht, wird gleich von eime anderen Krebfall erzählt, der schon laaange damit lebt.
Dabei werden die Krebsarten und das Stadium nicht beachtet.
Oder - es gibt immer jemanden, dem es noch schlechter geht.

Es nervt einfach nur.

Liebe Grüße

Sigrid
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Die Hoffnung stirbt zuletzt -
Sie starb am 18.06.08 genau ein Jahr nach der Diagnose
  #3  
Alt 18.04.2008, 21:17
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hallo liebe Sigrid,
ja es nervt,macht traurig,wütent,ratlos.Besonders wenn es von vermeintlich "nahe"stehenden kommt.Und wenn man nicht ständig heulend durch die Gegend läuft ist es den Leuten dann auch nicht recht,dann gilt man als herzlos,so nach dem Motto:der arme Mann,seine Frau scheint das nicht doll zu berühren.So ähnlich ist es mir letztens zu Ohren gekommen,leider traut sich das keiner mir ins Gesicht zu sagen.
Bin ich froh das ich das Forum gefunden habe,nur mit solchen Leuten wie hier im Ort und ich würde eingehen.
LG Lissi
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  #4  
Alt 18.04.2008, 21:33
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gwenda gwenda ist offline
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Beiträge: 778
Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hallo Lissi,

mach Dir nichts draus.
Nachdem bei meinem Peter Ende Dezember der Tmor in voller "Schönheit" zurückgekommen ist, hat es bei mir geklickt.

Ich weiß, dass mein Mann das nicht überlebt.
Ich weiß, dass alles soweit gut geht, solange er die Chemo verträgt.
Ich weiß nicht wie lange er lebt
Ich weiß nicht, was noch kommt.

Wenn ich gefragt werde - wie geht es denn Deinem Mann? - sag ich immer - gut, solange er die Chemo verträgt.
Frage - wird er wieder gesund? Ich - nein.

Da erschrecken die Frager sehr und meinen auch - Sie sehen es aber sehr realistisch.

Ja wie denn sonst?? Ich kann doch nicht heulend durch die Gegend laufen.

Viele reagieren auch großartig. Sie richten liebe Grüße an meinen Mann aus oder wünschen uns eine gute Zeit.
Keiner wünscht Gute Besserung.


Liebe Grüße

Sigrid
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  #5  
Alt 18.04.2008, 21:53
Mairi Mairi ist offline
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

oh ja, auch die nahestehenden können ganz schön nerven, meine liebe Mama (ich hab sie aber trotzdem lieb) kann auch sehr gut schnell das Thema wechseln und über eigene Wehwehchen klagen. Allerdings ist sie auch nicht mehr die jüngste mit fast 74 Jahren und gesundheitlich nicht so gut beisammen, ausserdem muss sie sich um meinen Vater doch etwas intensiver kümmern, da er unter Parkinson leidet.... So hat jeder sein Päckchen zu tragen.

Ich habe mir jetzt auch schon "fast" vorgenommen, bei diesen "gewissen" Leuten, die mal einfach so die Frage reinschmeißen wie es denn so geht, einfach zu sagen....Es geht ihm gut...Ende

Manchmal haue ich mir innerlich vor die Stirn und frage mich warum ich Hinz und Kunz die Geschichte meines Mannes und seiner Familie erzählen muß...Hallo?
Zum Glück haben auch diese ständigen Anrufe nachgelassen. Auf einmal hing ich nur noch am Telefon und musste immer wieder alles aufs Neue erzählen.

Es reicht wenn ich meine Familie informiere und gaaanz wichtig die Familie meines Mannes, er hat auch eine ganz liebe Mama!!!!
Und natürlich hier im Forum Hier wird "alles" irgendwie anders oder richtig verstanden.

So, genug gelästert
wünsche euch einen schönen Abend

Eure Mairi
  #6  
Alt 18.04.2008, 22:33
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Beiträge: 1.348
Standard AW: Neu und Angstbeladen

Liebe Mairi,
also als lästern würde ich das nicht bezeichnen.
Ja jeder hat sein "Päckchen" zu tragen,nur sollte das auch jeder tun und sich nicht den Mund über andere zerreißen.Ältere Menschen möchte ich damit ausdrücklich nicht gemeint haben,da ist so vieles verzeihlich und keiner weis wie wir mal im Alter sein werden.Ich sage mir auch immer das ja doch keiner in mich rein blicken kann und wenn ich nun mal nicht vor fremden Leuten weinen will,dann will ich das halt nicht,aber daraus zu schließen das man herzlos ist,finde ich ein starkes Stück.

Liebe Sigrid,
habe das gerade mit dem "Wunderheiler" gelesen,siehste das fällt auch in diese Kategorie,wie kannst Du auch nur solch eine "Chance" für Deinen Mann ungenutzt lassen.Mensch, haben die Leute wirklich nichts anderes zu tun?
Natürlich gibt es auch hier bei uns liebe Menschen,die wirklich wissen wollen wie es uns geht.
Mein Peter ist zehn Jahre älter und eigentlich war mir bewußt,das ich mal,wenn alles normal läuft,alleine zurück bleiben werden,aber das verdrängt man genauso verdrängt man es, das es mal durch so eine Sch..erkrankung passieren könnte.Wir haben uns schon vor Jahren mit dieser Thematik auseinander gesetzt,unser Organspendeausweiß ist 25 Jahre alt,unsere Patientenverfügung haben wir seit 20 Jahre und auch unser letzter Wille (jeder für sich) ist aufgesetzt,das alles wurde von uns jedes Jahr mit Datum und Unterschrift erneuert und trotzdem verdrängt man solche Gedanken.Unsere Einstellung zu einem möglichen Ende ist bis heute sehr klar,und sollte sich daran was ändern ist das auch gut und richtig.
Deine Einstellung dazu kann ich voll und ganz nachvollziehen.
LG Lissi
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  #7  
Alt 19.04.2008, 01:51
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hey Krabbe,
sag mal,Ihr hier seit doch nicht vergleichbar mit da draußen,Ihr seit mir mit jeder Antwort und jeder Frage eine Stütze und was für eine.
Du nennst es Ungeschicklichkeit,mag auch auf einige zu treffen,das kann ich auch ganz gut unterscheiden,das nervt nicht,was nervt ist die Oberflächlichkeit,die macht mich sauer.Und ältere Menschen nehme ich da völlig raus,ich habe zu 80% mit Senioren zu tun und zu98% sind sie eine wunderbare Erfahrung für mich,immer wieder aufs neue,vielleicht liebe ich meinen Beruf gerade deshalb so.

Peter geht es immer noch nicht so gut,er leidet unter Nebenwirkungen und das in der Regel still.heute morgen bin ich um viertel vor neun gestartet und kam um zwölf Uhr wieder,ich sah schon an seinem Gesicht das es sch... geht,aber er will immer so tapfer alles durch stehen,Essen kochen konnte ich mir sparen und hab mal wieder überzeugungsarbeit geleistet.Er nimmt die Medis ungerne und immer zu spät.Leider musste ich dann noch mal raus, ich hab immer ein schlechtes Gewissen ihn alleine zu lassen,auf der anderen Seite möchte ich so viel Normalität wie möglich aufrecht erhalten und ausserdem geht es ohne meine Arbeit auch nicht.Ich versuch ja schon nicht länger als drei oder vier Std. aus dem Haus zu sein,es ist halt alles etwas schwierig.Das eine will man, das andere muß man.Ich habe auch Angst das sich sein sowieso nicht berauschender Allgemeinzustand verschlechtert,überall lese ich das es wichtig ist,das der Patient sich in einem guten befinden soll,wie kriegen wir das hin,frag ich mich.
Ich drücke Dich zurück und schön wäre es wenn mal morgen,ne heute die Sonne für uns alle scheinen würde.
LG Lissi
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  #8  
Alt 19.04.2008, 20:55
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gwenda gwenda ist offline
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Beiträge: 778
Standard AW: Neu und Angstbeladen

Hallo Krabbe,



Hallo Lissi,

meinem Mann geht es nach der CHemo auch immer mies.
Er rappelt sich jedesmal wieder auf um dann nach 3 Woche die nächste Keule zu bekommen.
Aber manchmal geht es ihm schlechter, weil er einfach nicht mehr will oder keinen Sinn mehr sieht.

Wenn unsere Männer das haben, müssen wir ihnen helfen.
Ich weiß, es fällt manchmal wirklich schwer.

Liebe Grüße

Sigrid
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