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#1
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AW: Patientenverfügung & CO
Hallo ihr Lieben,
Ich habe auch anlässlich der Verlassenschaftauflösung meiner Mutter, die am 4.7.09 nach 2-jähriger Schwerstbehinderung verstorben ist, beim Notar eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmachten für mich erstellen lassen. Da meine Mutter keine Versorgevollmacht für sich erstellt hatte, wurde ich vom Gericht als Sachwalterin eingesetzt. Ich wollte im Falle es einmal notwendig sein sollte meinen Angehörigen diese Bürokratie, die ich als Sachwalterin meiner Mutter erfahren musste, ersparen. Alle Ausgaben musste ich aufzeichnen und diese wurden jährlich vom Bezirksgericht überprüft. Da ich von der Buchhaltung komme war das für mich nicht zu schlimm aber meine Lieben haben Talente eher auf anderen Gebieten. Die Vorsorgevollmachten sind so aufgeteilt, dass mein Mann in erster Linie drann ist, wenn er nicht kann rückt meine ältere Tochter nach und wenn auch diese nicht kann ist meine jüngere Tochter an der Reihe. Patientenverfügung habe ich auch beim Notar erstellen lassen, da ich bei meiner Brustkrebsdiagnose vor 2 Jahren endlich begriffen habe, dass ich nicht unbedingt 88 Jahre alt (so wie meine Mom) werde. Ich fühl mich derzeit "gesund" aber ich kann sagen, dass ich alles geregelt habe, das ich zur Zeit kann. Liebe Grüße Ilse |
#2
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AW: Patientenverfügung & CO
Guten Abend,
im Frühjahr 2008 hat meine Schwiegermutter eine Vorsorgevollmacht incl. Patientenverfügung vom Notar erstellen lassen. Auf mein Betreiben hin. Sie war damals noch bei klaren Sinnen und wusste, was sie unterschrieb. Was ich damals vermutete, hat sich dann im Laufe der Zeit bestätigt. Anfang dieses Jahres mussten wir sie in einem Pflegeheim unterbringen. Bereits seit einiger Zeit kann sie ihre Rechtsgeschäfte nicht mehr selbstständig ausführen. Ihre Vorsorgevollmacht hat das für mich bisher zum Kinderspiel gemacht. Von der Bank, über Krankenkasse/Pflegeversicherung und Sozialstationen, die für sie angegiert wurden, Ärzte, die wir konsultieren mussten, bis hin zur Einweisung ins Pflegeheim gab es keinerlei Schwierigkeiten für mich. Die Vorlage der Vorsorgevollmacht genügte in allen Fällen. Die Kündigung von diversen Versicherungen und Vereinen war kein Problem. Eine Kopie der Vollmacht genügte und meine Unterschrift wurde anerkannt. Für mich war das besonders wichtig, da ich "nur" der Schwiegersohn bin, also nicht mal ein leiblicher Verwandter. Eltern, Geschwister, Kinder, der Ehemann meiner Schiegermutter sind verstorben, es sind nur noch Enkel da. Kein Arzt hätte mich z.B. zu Untersuchungen und Patientengesprächen zugelassen oder müsste mir überhaupt Auskunft geben. Das alles wäre ohne Vollmacht nur sehr schwer mit hohem Paiperkrieg zu berwerkstelligen gewesen. Ich kann jedem den Abschluss einer solchen Vollmacht (incl. Patientenverfügung) empfehlen. Ganz wichtig ist, das durch einen Notar machen zu lassen. Dann hat sie Hand und Fuss und wird auch entsprechend anerkannt. Ich habe auch für mich selbst eine solche Vollmacht erstellen lassen. Man weiss ja nie, was alles passieren kann. Eins möchte ich noch anführen: eine solche Vollmacht ist absolute Vertrauenssache. Meine Bevollmächtigte könnte z.B. bereits jetzt mein Haus und mein Auto verkaufen und mein Konto plündern. Sie wäre zwar mir gegenüber Schadensersatzpflichtig bzw. stünde mit einem Fuss im Gefängniss. Mein Eigentum wäre allerdings weg. Der Käufer braucht die Rechtslage bei Vorlage einer solchen Vollmacht nicht zu überprüfen und ein solcher Kaufvertrag ist rechtsgültig!! Ich sässe also auf der Strasse und hätte nicht mal mehr das Geld, um mit dem Bus zu fahren. Also Vorsicht. Die Bevollmächtigten sollte man mit Bedacht wählen. Liebe Grüsse Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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AW: Patientenverfügung & CO
Hallo,
als meine Mutter Ende der neunziger Jahre zum ersten Mal an Brustkrebs erkrankte, fragte ich sie, ob sie sich schon einmal mit einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung befaßt hatte. Ich erntete damals mit meiner Frage nur Unverständnis und Vorwürfe. Meine Schwester warf mir sogar "Erbschleicherei"vor. Ich sprach das Thema erneut an, als meine Mutter wiederholt krank wurde. Wieder ohne Erfolg. Sie meinte zwar, sie wolle es sich überlegen, jedoch ist nie etwas geschehn in dieser Hinsicht. Dann brach der Krebs Anfang 2007 erneut aus. Es geschah wiederum nichts. Selbst als klar war, daß meine Mutter sterben würde, unterstützte meine Schwester mich nicht in meiner Bemühung, meine Mutter zu bitten, alles zu regeln. Ganz im Gegenteil zog sich meine Schwester, die bis zu diesem Zeitpunkt stets mit meiner Mutter zusammen gelebt hatte, jeglicher Verrantwortung und tat so, als würde unsere Mutter wieder gesund werden. Mein Mann und ich führten viele Arztgespräche, was sich als sehr sinnvoll erwies, da unsere Mutter eine sehr schwierige Patientin war. Sie wollte von ihrer Erkrankung nichts mehr wissen und ignorierte Ärzte und Pflegepersonal weitestgehend. Im Beisein meiner Mutter gelang es uns hin und wieder mit einem der behandelnden Ärzte zu sprechen. Die sahen es nicht unbedingt als notwendig an meinen Mann und mich als Gesprächspartner zu akzeptieren und erzählten uns daher meist nur das Nötigste. Nur dem Pflegedienst, der meine Mutter zu Hause betreute, ist es zu verdanken, daß wir involviert waren. Es war eine höllische Zeit, kann ich euch sagen. Da wir(meine Geschwister, sowie ich mit meiner Familie)alle weit entfernt von meiner Mutter lebten, war es ein echter Drahtseilakt, alles zu koordinieren(Arzttermine, Krankengymnastik, Pflege usw.). Meine Geschwister(Bruder und Schwester), die immer alles für meine Mutter getan hatten, benahmen sich plötzlich wie kleine Kinder und wollten der Wahrheit nicht ins Gesicht schauen. Als meine Mutter schließlich gestorben war, durften wir uns von meiner Tante noch vorwerfen lassen, wir hätten uns nie gekümmert. Lediglich meine Schwester wäre immer da gewesen(war sie ja auch, hat sich aber jeglicher Verantwortung verweigert). Ich bin absolut dafür seine Dinge zu regeln und sie immer, sozusagen, auf den neuesten Stand zu halten. Das hat mich diese unseelige Sache mit meiner Mutter gelehrt. Das sollte jeder machen, nicht erst, wenn eine Erkrankung aufgetreten ist. Liebe Grüße Kerstin |
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