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  #1  
Alt 13.01.2010, 23:57
Michi2712 Michi2712 ist offline
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Registriert seit: 13.01.2010
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Standard AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Ich danke Dir....

Ach, es tut einfach nur weh und ist so unendlich schwer.
Was macht man auch in einer solchen Situation? Wie verhält man sich seinem Vater gegenüber? .... Natürlich soviel und oft da sein für ihn, aber sagt man ihm wirklich genau wie es um ihn steht ?!?!?
Ich weiß es einfach nicht....
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  #2  
Alt 14.01.2010, 07:31
Hase1023 Hase1023 ist offline
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Standard AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Hallo Michi,

ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst. Auch mein Vater ist vor ca. 4 Monaten an Lungenkrebs gestorben.

Ich glaube nicht, dass du deinem Vater die Wahrheit sagen musst. So lange er hofft, kämpft er.
Und letztlich ist es leider auch er alleine der kämpfen muss. Ich weiß, dass Ihr als seine Familie hinter ihm steht und auch solche Sätze sagt wie "Das stehen wir gemeinsam durch, wir kämpfen und schaffen das". Aber letztlich ist es doch dein Vater der mit der Krankheit kämpft.
Lernt als seine Familie, die Krankheit anzunehmen. Das wird auch dein Vater lernen. Und er wird es auch spüren, wenn er sie nicht überwinden kann. Von ganz alleine wird er das.
Mein Vater hat die letzten Wochen und Monate auch irgendwie "seinen Frieden" mit der Krankheit gemacht. Und er hat auch gewusst, als es keine Hoffnung mehr gab. Ich selbst , die auch eigentlich immer diejenige war die sagte "du schaffst es, es ist noch nicht soweit", habs damals eine Woche vorher gewusst, dass er die kommende Woche nicht überstehen wird. So wars dann auch. Aber er durfte friedlich zuhause im Kreis seiner Familie sterben. Das ist dann eine Gnade gewesen, wo wir dankbar sind, ihm das ermöglicht zu haben. Mehr kann man dann als Familie auch nicht tun.
Was ich eigentlich nur sagen möchte: Ihr alle werdets spüren, wenns Zeit ist. es ist dann einfach Zeit.

Liebe Grüße und viel Kraft wünsch ich euch.
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  #3  
Alt 14.01.2010, 11:42
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 505
Standard AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Hallo Michi,
ich kann genau nachfühlen wie es dir geht!! Wir haben diese Diagnose bei meiner Schwiegermutter anfang Dezember bekommen. Die therapie startet nächste Woche, allerdings nur, wenn sie bis dahin wieder etwas mehr Kraft hat. (kaum essen, trinken usw.)
Es gibt auch ein extra Forum für Angehörige, wo ich viele und gute Tips bekommen habe! Für den Umgang mit dieser Krankheit, und so. Zuerst habe ich auch hier was geschrieben, bin aber jetzt in dem anderem Forum.
Ganz viel Kraft für euch.
liebe Grüsse
Ange
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  #4  
Alt 14.01.2010, 12:16
Michi2712 Michi2712 ist offline
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Registriert seit: 13.01.2010
Beiträge: 5
Standard AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Hallo Ange,

danke für den Tipp, werde ich auch mal reinlesen....

Aber anscheinend geht es Dir wie mir: Mein Vater ist auch zu schwach um irgendeine Teraphie auch nur im Entferntesten starten zu lassen.
Solange werden halt nur die Symptome behandelt.
Daneben bekommt er auch noch Antibiotika, weil die zusätzliche Lungenentzüng sowieso erst weg muss. Also zwei Dinge müssen passieren, damit überhaupt etwas passiert: Entzündung weg und Stabilisation des Körpers.

Na ja,...., ist zwar ein blöder Spruch, aber jetzt kommt er wieder zum Tragen: Die Hoffnung stirbt zuletzt !
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  #5  
Alt 14.01.2010, 16:53
Stefans Stefans ist offline
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Standard AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Zitat:
Zitat von Michi2712 Beitrag anzeigen
sagt man ihm wirklich genau wie es um ihn steht ?!?!? Ich weiß es einfach nicht....
Klar. Aber diese Entscheidung kann dir und deiner Mutter niemand abnehmen - weil ihr euren Vater / Ehemann am besten kennt. Ärzte haben da zwar viel Erfahrung, aber oft trotzdem kein Feingefühl

Jeder Todkranke ist anders. Die einen wollen die "ungeschminkte" Wahrheit hören, die anderen wollen belogen werden. Tipps von aussen wie z.B. "sag es ihm nicht, er braucht Hoffnung, und wenn er nichts weiss, kämpft er erstmal weiter..." finde ich extrem problematisch. Weil nach meiner Erfahrung Menschen, die todkrank sind, oft schon sehr genau wissen, wie es um sie steht. Ob sie das dann von Ärzten oder Angehörigen auch _hören_ wollen, und wie sie sich dann verhalten... das ist eine ganz andere Frage.

Das schönste wäre m.E., wenn ihr mit eurem Vater "Klartext" reden könntet. Was denkt er, und v.a. was will er. Aber das geht halt nicht immer. Und wenn's nicht geht, müßt ihr als Angehörige eben eurem Gefühl folgen. Dass das nicht einfach ist, weiss ich. Aber ich drücke euch die Daumen dafür!

Ach so, noch vergessen: ich finde es persönlich unverantwortlich, wenn sich Ärzte zu Prognosen hinreissen lassen wie "der hat noch 2-3 Monate". Sowas sollte es nur in schlechten Filmen geben, weil es schlichtweg niemand weiss. Mit der Unsicherheit muss man als Patient und Angehöriger leben. Und so mancher, der schon totgesagt war, lebt immer noch. Und andere, die angeblich geheilt waren, sind innerhalb weniger Monate verstorben. Also solche statements bitte nicht wortwörtlich nehmen, sondern die "Restlebenszeit" einfach Tag für Tag gestalten!

Viele Grüße,
Stefan

Geändert von Stefans (14.01.2010 um 16:57 Uhr)
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  #6  
Alt 14.01.2010, 20:53
S4422 S4422 ist offline
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Beitrag AW: Alles keinen Sinn mehr ! ? ! ?

Hallo,

ich habe bisher immer nur "mitgelesen" und schreibe nun zum ersten Mal. Ich glaube auch, dass es eine sehr schwierige Entscheidung ist und man das als Außenstehender nicht sagen kann, was besser ist, wie man mit dieser furchtbaren Diagnose als Familie und Angehörige und als Betroffene(r) umgeht.
Meine Mama ist am Heiligen Abend morgens für uns völlig unerwartet am kleinzelligen Bronchialkarzinom (oder woran auch immer, eine Auskunft dazu haben wir nicht bekommen) gestorben. Wir wurden von den Ärzten immer etwas im Unklaren gehalten, was diese Krankheit bedeutet. Der Onkologe meiner Mama hat ihr vor der ersten Chemo gesagt, dass das "Ding schmilzt wie Butter in der Sonne", was dann auch sehr schnell passiert ist. Die Erst-Diagnose bekamen wir im Mai 2008. Danach gab es übliche volle Programm mit Chemo, Bestrahlung und prophylaktische Kopfbestrahlung und alles war gut, ihr ging es bestens und wir dachten, jetzt wird alles wieder gut. Dazu muss ich sagen, dass ich bis zu ihrem Tod nicht gegoogelt etc. habe über diese Krankheit, warum weiß ich nicht, wahrscheinlich wollte ich auch gar nichts darüber wissen... Eine "Einstufung" oder sowas ähnliches haben wir auch nie bekommen über den Tumor. Es hieß nur "kleinzelliges BC". Ende Oktober letzten Jahres kamen meine Eltern dann aus dem Urlaub wieder und meine Mama meinte, sie würde alles doppelt sehen. Bei mir klingelten alle Alarmglocken und ich fuhr noch abends mit ihr ins Krankenhaus, es wurde ein ct vom Kopf gemacht und 3 Metastasen wurden entdeckt. Die wurden dann bestrahlt. Von dem Tag an ging alles rasend schnell, sie wurde während der Bestrahlung immer schwächer und konnte nicht mehr laufen, bewegte auch irgendwann die Arme nicht mehr, vergaß viel, wurde teilnahmslos, war manchmal zeitlich nicht orientiert, bekam Schluckbeschwerden, mochte nicht mehr essen, nicht mehr trinken, telefonierte nicht mehr... Zwischendurch gab es aber immer wieder richtig gute Momente. Wir haben das auf die Bestrahlung und die Nebenwirkungen geschoben und niemand hat uns gesagt, dass das nicht so ist. Also haben wir weiter gehofft, haben sie aufgebaut, haben ihr gesagt, dass sie mit der zusätzlichen Nahrung und einem Physiotherapeuten wieder auf die Beine kommt und dann gab es ein ct vom Kopf und die Metastasen waren weg. Das hat uns in unserer Meinung zusätzlich bestärkt. Ich habe meine Mama bis zum Abend vor ihrem Tod in die Augen geschaut und ihr gesagt, dass sie bald wieder gesund wird. Es gab kein Rezidiv und die Metastasen waren weg. Wir waren alle glücklich und freudig gestimmt und haben wirklich geglaubt, dass meine Mama wieder gesund wird. Dann kam am Abend vor Heiligabend ein Assistenzarzt zu uns, der meinte, die Krankheit, die meine Mama hätte könne kein Arzt auf der ganzen Welt heilen und ihr wäre nicht zu helfen. Er hätte erst mal richtige Schmerzmittel verordnet aber im übrigen jetzt Feierabend. Schöne Weihnachten. Meine Mama schlief den ganzen Tag und war nicht mehr ansprechbar. Nachts um vier Uhr rief uns dann eine Schwester an, wir sollten kommen, es würde zu Ende gehen. Meine Mama hat dann noch 2 Stunden gekämpft und am Heiligen Abend morgens früh verloren.Ich habe eine Hand gehalten, mein Papa ihre andere... Ich bin immer noch völlig geschockt. Alles kommt mir vor wie ein schlimmer Film. Das kann doch alles nicht sein, alles ist weg und dann muss man sterben?

Tschuldigung, dass das jetzt so viel geworden ist, aber das musste mal raus...

Ich wollte damit nur sagen. Wir wussten alle nicht wirklich, was passiert, aber ich bin unendlich froh, dass ich meiner Mama bis wirklich ganz zum Schluss in die Augen gesehen habe und ihr sagen konnte, dass ich ganz fest glaube, dass alles wieder gut wird. Ich habe das wirklich geglaubt bis sie den letzten Atemzug getan hat und sie hat in meinen Augen gelesen, dass ich davon überzeugt bin.

Das war für uns der richtige Weg... wenn auch unfreiwillig, aber wie gesagt, alle Menschen sind anders und gehen anders damit um. Bei uns sollte das anscheinend so sein...

Viel Kraft und Hoffnung und ich hoffe wirklich, hier mal zu lesen, dass jemand wieder GESUND geworden ist!!!!

Sam
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