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  #136  
Alt 02.10.2014, 11:26
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Liebe Mausi,
es tut mir sehr leid, dass Dich diese Schuldgefühle quälen - bis in den Schlaf hinein! Der Alptraum war wirklich furchtbar, ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich gefühlt hast!!

Ich kann mir so gut vorstellen, wie unendlich weh Dir das getan hat, dass sie Dich bat, sie mit nach Hause zu nehmen und Du konntest ihr diesen Wunsch nicht erfüllen...

Bei mir war das sehr ähnlich - ich hatte in den Monaten nach dem Tod meiner Mami immer wieder Träume, in denen sie mich um Hilfe gebeten hat und ich konnte nicht helfen. Einmal waren wir im Traum in einem russischen Krankenhaus (weil sie meinte, die hätten noch eine Option) und mir wurde klar, dass wir dort in großer Gefahr sind wegen Organentnahme und so... Meine Mami wollte da aber unbedingt etwas haben und schließlich habe ich mich völlig kraftlos zu ihr auf's Bett gelegt - "Dann bringen sie uns eben beide um...".

Ich habe mir auch lange danach noch viele bittere Vorwürfe gemacht - vor allem, dass ich nicht genug für sie da war. (Ich habe mir nur einzelne Tage frei genommen, aber sonst weiter gearbeitet und war in den meisten Tagen erst ab 16/17 Uhr bei ihr.)

Eine Idee von einer lieben Userin hier aus dem Forum, die ich sehr hilfreich fand, war, dass diese ganzen Vorwürfe letztendlich die Fassungslosigkeit darüber sind, dass unsere Lieben gestorben sind und wir das nicht verhindern konnten. All unsere Liebe, unsere Bemühungen und Anstrengungen waren nicht genug...

Und was mir geholfen hat, war meine Mutter in einer "Phantasiereise" zu fragen, wie sie denn die letzte Zeit erlebt hat. Sie sagte da, das wäre schon OK gewesen, wir beide hätten das schon so gut wie es ging hingekriegt. Ist ja irgendwie albern - aber mir hat das sehr geholfen...

Ich wünsche Dir sehr, dass auch Dein Herz mehr und mehr akzeptieren kann, dass Du das alles gut und richtig gemacht hast.

Alles Liebe,
Anja
  #137  
Alt 02.10.2014, 17:13
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Liebe Anja!

Ich danke dir für deine aufbauende Worte!
Eine Phantasiereise machen, keine schlechte Idee! Werde ich mal drüber nachdenken!
Das so ein Tag wie heute mal wider kommt, war abzusehen! Ich habe Urlaub bin tagsüber alleine und habe viel viel Zeit zum nachdenken! Aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm wie noch vor einigen Wochen!

Ich klettere immer weiter aus meinem tiefem loch in das ich damals gefallen bin heraus. Wie schon geschrieben mal klappt es mal nicht!
Die Mama ist in Gedanken immer bei mir. Was auch seltener geworden ist, ich weine mich nicht mehr jeden Abend in den schlaf!

Die schuldgefühle sind immer mal wider da, obwohl sie nicht da sein müssten. Ich denke das gehört alles zum Verarbeitungsprozess dazu!

Es wird eine Zeit kommen da werde ich mich mit einem lächeln an meine Mama erinnern.
Ich habe ja ein Foto von ihr zu stehen auf dem sie über's ganze Gesicht lacht. Dieses Foto ist 3 Tage nach der Diagnose entstanden und immer wenn ich es sehe, sage ich mir schau wie tapfer sie ihr Schicksal gemeistert hat und dann geht's mir wider ein wenig besser!

Wir finden alle irgendwann zurück ins Leben der eine schneller als der andere!

Alles liebe zu dir!
Mausi
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Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



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  #138  
Alt 02.10.2014, 18:03
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hoffnung

Begleitet vom Gleichklang rhythmischen Glockengeläutes wurden Hoffnungen zu Grabe getragen.

Die große Hoffnung auf Heilung, die sehnsüchtige Hoffnung auf ein paar Jahre, die zarte Hoffnung auf ein paar Monate, die stille Hoffnung auf ein paar Wochen, die verzweifelte Hoffnung, den nächsten Tag noch zu erleben.
Als du auf Heilung hofftest, blieben dir noch ein paar Jahre. Als du auf Jahre hofftest, waren es nur noch Monate.
Als du auf Monate hofftest, blieben nur noch wenige Wochen.
Und als du dir noch ein paar schöne Wochen wünschtest, begannen deine letzten Tage in diesem Leben.
Aus den Tagen wurden Stunden, Minuten, Sekunden... und so hat sich keine deiner Hoffnungen erfüllt.
Der Tod lässt nicht mit sich handeln, aber er bewahrte dich davor noch schlimmeres Leid ertragen zu müssen.
Der Tod hat dich erlöst und ich bin dankbar dafür!

- Annette Andersen -
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Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
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  #139  
Alt 03.10.2014, 14:32
peggi136 peggi136 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Oh Mausi, was für ein schönes Gedicht. Mir kommen die Tränen!
Gruß Petra
  #140  
Alt 03.10.2014, 15:24
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hallo ihr lieben!

Ich habe mir heute mal eine Auszeit genommen und bin zu meiner Tochter gefahren und es tat gut mal diesen räumlichen Abstand zu haben!

@danke Petra dieses Gedicht beschreibt genau die letzten vier Monate in Mama's leben und es war mir ein Bedürfnis es hier aufzuschreiben.

LG mausi
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  #141  
Alt 03.10.2014, 22:02
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hallo noch mal!

Heut Abend von 18 bis 19 Uhr habe ich versucht meinen Papa telefonisch zu erreichen. Sein Handy hat er immer bei sich, es war auch an, aber ich konnte ihn nicht erreichen! In mir machte sich Panik breit. Nach gefühlten Stunden versuchte ich es nochmal und dann war er endlich dran. Sich keiner schuld bewusst fragte er was ist los? Er hatte gar nicht mitbekommen das ich zig mal angerufen habe! Oh mein Gott hatte ich Angst!

Am Donnerstag fährt er für eine Woche zu meinem Bruder, ich bat ihn das er wiederkommen soll und nicht dran denken soll da unten zu bleiben!

Ich glaub ich leide an Verlustangst! Er kommt wider er würde nie seine Heimat verlassen!
Die Angst bleibt!

LG mausi
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Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



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  #142  
Alt 04.10.2014, 16:50
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hallo ihr Lieben!

Ich schreibe ja seit nun mehr fast vier Wochen für mich zu Hause auf was ich/wir in der Zeit von der Diagnose bis zum Tod von Mama erlebt haben auf.
Ich habe gerade wider ein paar Seiten geschrieben und bin jetzt beim 18.6 angekommen. Für mich ist das eine Art Trauerverarbeitung, alles noch einmal gedanklich zu erleben, vieles auch heute mit einer anderen Sichtweise zu betrachten.

Ja der 18.6 war der Tag an dem wir uns das Hospiz ansehen sollten und einen Termin dort mit der Leiterin hatten.
Wir wurden damals sehr herzlich empfangen. Man fragte uns wie es der Mama der Zeit geht. Ihr ging es zu diesem Zeitpunkt gut, sie schlief zwar viel war aber zwischenzeitlich immer wider ansprechbar!
Für uns kam es damals sehr überraschend das man uns mitteilte das für die Mama am nächsten Tag das Zimmer bereit ist und die Station im Krankenhaus schon alle Formalitäten erledigt hätten!

Ja mit diesem Wissen sind wir zurück zu Mama und keiner von uns wusste so recht wie sagen wir ihr das jetzt. Ich habe diese Aufgabe dann übernommen, sagte ihr das wir am morgigen Tag verreisen und uns in eine kleine Herberge niederlassen. Meine Mama wusste gleich das ich das Hospiz meinte!

Sie sagte noch wir sollen aufhören von Pension oder Herberge zu reden sie ist nicht blöd! Heute muss ich lächeln wenn ich daran denke wie sie reagiert hat, damals habe ich geweint!

Wenn ich alles zu Papier gebracht habe möchte ich es Papa zum lesen anbieten. Er kann dann selbst entscheiden ob er es möchte oder nicht!

Mir hilft es sehr!

LG mausi
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Meine Mama
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  #143  
Alt 05.10.2014, 14:29
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hallo!

Heute auf den Tag genau vor 8 Monaten hatte sich mein Leben verändert. Ein Satz der mein Leben damals ins wanken brachte. Dieser Satz kam von Mama:" Ich habe nur noch ein paar Monate zu leben."
Alles wurde anders, wir lebten von da an immer mit der Angst, wieviel Zeit bleibt uns? Es war eine Zeit in der ich ein anderer Mensch wurde. Es war auch die intensivste Zeit die ich in meinem Leben mit der Mama verbracht habe und ich bin dankbar für jeden einzelnen Tag!
Jeder lernte den anderen neu kennen wir verstanden einander ohne viel Worte.
Es war eine schwere Zeit aber zu gleich auch eine schöne? Ich kann es nicht beantworten!
Heut ist auch wider Sonntag ich kann die Sonntage nicht mehr so genießen wie früher, weil die Mama an einem Sonntag gegangen ist.

Ich weiß aber auch es wird irgendwann einen Sonntag geben, an dem ich mit einem lächeln an Mama denken kann, irgendwann!

Mausi
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  #144  
Alt 07.10.2014, 20:54
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Ihr Lieben!

Seit Samstag falle ich wider tiefer in das Loch, weiß nicht liegt es an diesem nassen dunklen Tag? Heut geht's mir richtig schlecht. Diese unendliche Traurigkeit ist wider so stark. Heute ist auch ein besonderer Tag meine über alles geliebte omi(von mütterlicher Seite) wäre heute 92 Jahre alt geworden! Ihr Tod im Jahr 2000 hat mich das erste mal mit Tod und unendlicher Trauer in Kontakt gebracht. Damals habe ich gedacht schlimmer geht es nicht, ich habe sie sehr sehr lieb gehabt und ihr Tod war für uns alle überraschend und plötzlich gekommen.

Nun stand ich am Grab wünschte der omi alles liebe und fragte sie, warum hast du deine Tochter zu dir geholt? Warum nur?

Diese ganzen warum's machen mich wahnsinnig und lassen mich nicht zur Ruhe kommen!
Ich vermisse meine Mama so sehr ich kann es nicht in Worte fassen!
Meine Tochter hat bei whats app seit heute einen Spruch in ihrem Profilbild der mir die tränen in die Augen trieb!

ES GIBT JEMANDEN IM HIMMEL FÜR DEN ICH ALLES TUN WÜRDE, NUR UM IHN NOCH EINMAL IN DEN ARMEN NEHMEN ZU KÖNNEN!

Sie vermisst ihre omi sehr, so wie ich meine Mama!

Mausi
__________________
Meine Mama
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  #145  
Alt 08.10.2014, 07:44
CatLove89 CatLove89 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Liebe Mausi,

fühl dich ganz doll von mir gedrückt!

Ich finde es toll, dass du dieses Tagebuch schreibst. Vielleicht hilft es dir ja, mit deiner Trauer umzugehen?!
Aber meinst du, das wird dir wirklich reichen? Hast du mal überlegt, doch andere Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Klar, jeder braucht seine Zeit, um mit dem "neuen Leben" fertig zu werden. Versteh mich bitte nicht falsch, aber du wirst dir irgendwann selbst im Weg stehen, wenn du nicht "loslassen" kannst.

Und ja, ich glaube so manches Gefühlschaos liegen am Wetter und dann auch noch an bestimmte Situationen (wie bei dir z.B. der Geburtstag deiner Oma)... Ich mag noch garnicht an den Winter denken... Morgens im dunkeln das Haus verlassen und abends im dunkeln nach Hause kommen... Grausam

Ich wünsche dir und auch deiner Tochter, weiterhin alles Gute!

catlove
__________________
Mein Papa, geboren in 1958, für immer eingeschlafen im Mai 2014

Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich dich sehen kann, wann immer ich will. (Verfasser unbekannt)
  #146  
Alt 08.10.2014, 16:21
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Liebe Catlove!

Ich ganz doll zurück. Habe gelesen du hast dich gut erholt. Schlechtes Gewissen musst du gar nicht haben. Es war die Auszeit die du brauchtest!

Ja ein Tagebuch ist es in diesem Sinne ja nicht, ich schreibe alles auf was wir von Januar bis Juni erlebt haben. Mir hilft es ungemein alles noch ein mal gedanklich zu durchleben. Eines ist mir aber bewusst geworden, mich lassen diese letzten vier Tage in Mama's leben einfach nicht los. Dieses nicht mehr mit ihr reden können das ist das was mich fertig macht.

Ich werde meine Mama nie los lassen können. Schon wenn ich morgens in den Spiegel schau sehe ich Mama. Ich bin ihr so ähnlich.
Ich werde sie immer ganz ganz fest halten in meinem Herzen.
Hilfe von aussen ist für mich noch weit weg, dazu bin ich noch nicht bereit! Gestern kam eine Einladung vom Hospiz, aber das kann und will ich nicht. Ich kann dieses Haus noch nicht betreten. Ich bin diesen ganzen lieben Menschen dort für alles was sie für Mama und auch für uns getan haben dankbar, aber ich kann dort einfach noch nicht hin!

Vielleicht irgendwann einmal!

Vor der dunklen Jahreszeit fürchte ich mich sehr. Der erste Herbst ohne Mama! Alles zum ersten mal ohne sie und das tut so verdammt weh.

Ich hoffe du bist da ein wenig weiter als ich und kannst mit deiner Trauer besser umgehen?

Ganz dicke grüße mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

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  #147  
Alt 08.10.2014, 22:31
Benutzerbild von heidilara
heidilara heidilara ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

liebe mausi,

ich hab schon viel von dir gelesen u mach mir manchmal sorgen um dich.
es tut mir leid, dass du dich oft so quälst - nicht loslassen können, gedankenkreisen, warum, warum... ich kenne das alles zu genüge von mir selbst - u dabei bist du noch so unglaublich stark u gehst tapfer in den frühen morgenstunden zur arbeit, für mich undenkbar

ich möcht dir eigentlich nur sagen, pass gut auf dich auf u vielleicht möchtest du doch mal zu einer psychotherapeutin gehn? also mir hat das über die jahre schon sehr geholfen mit allem zurecht zu kommen (meine letzten schlimmen verluste hatten aber nichts mit krebs zu tun). ich konnte u kann dort sooft u solange ich will über das gleiche thema u meine damit verbundenen schmerzen/verletzungen sprechen, das hört sich sonst wirklich niemand freiwillig an (weiss ich aus erfahrung). u mit dem wiederholten aussprechen u durchleben hat sich schon vieles zum besseren verändert.
seit 3 monaten mach ich auch noch kunsttherapie, da versuche ich übers gestalten mit verschiedenen materialien zugang zu meinen gefühlen zu bekommen bzw. meinen gefühlen ausdruck zu verleihen, mit der therapeutin darüber reden, nachspüren... spannend
auch antidepressiva können helfen.

insgesamt glaub ich, dass du auf einem guten weg bist, es dauert halt alles seine zeit...
aber ich möchte dir helfen zu verhindern, dass du womöglich depressiv wirst oder gar einen depressiven zusammenbruch erlebst. so ist es mir nämlich ergangen, als ich zu lange im gedankenkarussel gefangen war u seitdem ist nichts mehr so wie vorher, was in meinem fall bedeutet, dass ich überhaupt nicht mehr stabil u belastbar bin.

das ganze ist natürlich individuell sehr verschieden, aber ich möchte nichts unversucht lassen, wenn ich damit eventuell jemandem großes leid ersparen kann.
ich hoffe du verstehst mich richtig.

alles gute für dich!
lg heidilara

Geändert von heidilara (09.10.2014 um 10:00 Uhr) Grund: was ergänzt
  #148  
Alt 09.10.2014, 04:32
Benutzerbild von RudiHH
RudiHH RudiHH ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Hallo Mausi
Wie gut kann ich dich verstehen?
Meine Liebe lebt noch.
Ich kann mir nur Vorstellen wie du fühlst.

Ich möchte dir Trost geben damit du wieder mehr Fröhlich ins Leben schaust.
Ich würde dir so gerne helfen, so wie du mir über vieles hinweggeholfen hast mit deinen Worten.
Ich weiß nur nicht wie.
Du bist einer der Menschen, die mir durch ihre Art und ihren Mut, den Glauben an die Menschen zurückgegeben hast.

Du bist jedenfalls nicht alleine mit deiner Trauer.
Ich wünsche dir viel Licht in dieser so dunklen Zeit.

Manchmal wünsche ich mir,
dass du den Horizont aufreißt,
die Wolken beiseite schiebst und meinen Namen in den Himmel schreibst.
Damit ich erleben kann, wie du mich bei meinem Namen rufst.

Manchmal wünsche ich mir,
dass du mir als Gegenüber begegnest,
deine Hände ausstreckst und mir den Halt schenkst,
nach dem ich mich sehne.
Damit ich verstehen kann, wie es ist, unter deinem Schutz zu stehen.

Manchmal wünsche ich mir,
dass das Rauschen des Windes deine Stimme in sich trägt.
Du deinen Mund öffnest und mir sagst, wie viel ich dir bedeute.
Damit ich glauben kann, dass du mich liebst.

Manchmal wünsche ich mir soviel mehr von dir,
wie ich meine von dir zu bekommen.
Und dabei übersehe ich, wie du mir den Horizont öffnest,
dich zu mir hinunter beugst und mir ein "Ich liebe dich" ins Ohr flüsterst.
__________________
.
Rüdiger
--------------------------------------------------
Gott gebe uns Gelassenheit, hinzunehmen was nicht zu ändern ist, Mut zu ändern was man ändern kann und Weisheit zwischen beiden zu unterscheiden.

Wir werden Kämpfen!
Denn wer nicht mal versucht zu Kämpfen, hat schon verloren. Herr gebe uns Kraft und lasse uns verstehen.
http://krebs-infozentrum.de/index.ph...sch-Nein-BSDK/
  #149  
Alt 09.10.2014, 10:52
mausi69 mausi69 ist offline
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Ihr Lieben!

@Heidilara!
Danke für deine lieben Worte. Mach dir keine Sorgen um mich, die letzten Tage ist viel auf einmal zusammen gekommen und daher bin ich wider auf einem Level der mich so sehr runter zieht! Wenn ich wirklich merke ich schaffe es nicht ohne Hilfe, dann werde ich diese auch in Anspruch nehmen. Ich habe zwei ganz liebe Menschen meinen tollen Mann und meinen über alles geliebten Papa die sehr auf mich achten!

Dieses Band was mich mit meiner Mama Verband ist so stark gewesen, das kann auch ihr Tod nicht zerreißen!

@Lieber Rudi!

Dein Gedicht hat mich zum weinen gebracht wie schon damals als du es in deinem thread veröffentlich hast. Es spiegelt zu 100% meinen derzeitigen Gedankengang wider!
Du hilfst mehr als Du dir vorstellen kannst. Ich werde auch jetzt wider einen weg aus diesem loch heraus finden.
Ich bin heut sehr traurig, zum einen Papa ist verreist er ist unterwegs zu meinem kleinen Bruder und die Angst ist da, das mein Bruder ihn versuchen will, das er ganz zu ihm zieht. Ich weiß das das nie passieren wird da Papa zu sehr an seine Heimat hängt und trotzdem ist der Gedanke in meinem Kopf!

Dann ärgere ich mich über User die einem PN schicken und nicht wissen was sie von sich geben. Das ist etwas was mich sehr ärgert!

Also in diesem Sinne noch einmal Dankeschön!

LG mausi
__________________
Meine Mama
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28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
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  #150  
Alt 09.10.2014, 18:10
djkprinz djkprinz ist offline
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Standard AW: mein Leben ohne dich ist so schwer

Liebe Mausi,

Hilfe von außen kann unterschiedlich sein. Ich hatte mich zu einem Trauercafe angemeldet. Dort saßen dann mitmir 5 Frauen, 3 davon waren schon länger Witwe und mit mir dann 2 neue Frauen. Ich habe auch feststellen müssen, dass dies noch viel z früh für mich ist, mich in einem so unbekannten Kreis zu öffnen.

Mit der Psychotherapeutin ist das schon besser, ich muss nicht darüber reden, wenn ich nicht mag. Sie ist außen vor, emotional nicht verbunden, so wie die anderen Frauen, die das gleich erlebt haben. Sie animiert mich, Dinge auch mal von einer anderen Seite zu sehen.

Wir hatten ja schonmal drüber geschrieben.

Vielleicht bist du ja irgendwann so weit, dass du das zulassen kannst.

Ich kann sonst nicht viel für dich tun, als wie dich einfach mal virtuell zu drücken.

Ich lese immer in deinem Tagebuch, auch wenn ich nich so viel schreibe. Derzeit ist mir mehr nach Alleinsein.

Ich habe ein Auge auf dich und deine Einträge.

stille Grüße Heike
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