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  #136  
Alt 30.09.2002, 21:42
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an Elionora
Tränen übers Gesicht, das Weitergehn fiel schwer, doch eines wußte ich:
Nein, ich geb niemals auf, auch wenn es noch härter kommt.
Und ich steh wieder auf, auch wenn ich am Boden bin,
Denn ich schaff `s ganz bestimmt ich spür es in mir.

Komm und steh wieder auf auch wenn es noch härter kommt.
Denn du schaffst es bestimmt, ich weiß es genau.

Gruß Renate
  #137  
Alt 02.10.2002, 17:21
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Standard Gedicht

hallo Renate

danke für Deine netten Worte.
keine Angst habe mich bis jetzt immer wieder hochgerappelt und bin wieder aufgestanden auch, wenn die Täler noch so tief waren.

Ich denke die Krankheit hat mir sehr viel Kraft und Stärke gegeben, daß mich nicht alles gleich umwirft.

Es nervt nur, wenn man meint, man hat ein Stück geschafft und dann kommt wieder ein Knüppel der einen wieder mal umhaut.

Hier könnte ich einen Roman schreiben doch ich will euch nicht langweilen.

Vielen Dank, daß ihr so fleißig schreibt und ich schöne Dinge lesen darf und mich in manchen Stunden nicht alleine fühle


alles Liebe für euch

Elionora
  #138  
Alt 08.10.2002, 09:27
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Hallo ihr alle,
Mal was anderes:

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch Ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos.
Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?" Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zuhören war.
„Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
„Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch. "Natürlich kenne ich dich!
Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet."
„Ja aber..."argwöhnte die Traurigkeit, "Warum flüchtest du dann nicht von mir? Hast du denn keine Angst?"
„Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst zu gut dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will:
„Warum siehst du so mutlos aus?“
„Ich...ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr.
„Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
„Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert, „es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei Ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest." Die Traurigkeit schluckte schwer.
„Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: „Papperlapapp, das Leben ist heiter“. Und ihr falsches Lachen führt zu Magen-Krämpfen und Atemnot.
Sie sagen „Gelobt sei, was hart macht“ und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: „Man muss sich zusammenreißen.“ Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen: „Nur Schwächlinge weinen." Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.
„Oh ja", bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
„Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei Ihnen bin, können sie sich selbst begegnen, ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um Ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“
Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in Ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
„Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll. "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt Ihre neue Gefährtin.
„Aber...aber- wer bist eigentlich du?" "Ich?" sagt die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen."

„Ich bin die Hoffnung."

Die bleibt uns hoffentlich noch lange erhalten, die Hoffnung, meine ich!


Liebe Grüße
Maryjoe
  #139  
Alt 11.10.2002, 11:42
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Hallo ihr "Poeten",

ihr macht das mit euren Gedichten wohl ganz richtig, siehe untenstehenden Artikel.
Jetzt hat es auch die Wissenschaft entdeckt!

Liebe Grüße an alle

Serena

Ärzte Zeitung, 11.10.2002

--------------------------------------------------------------------------------


FUNDSACHE
Gedichte gegen Depression
Ein englischer Wissenschaftler hat ein neues Mittel gegen Depression entdeckt: Gedichte. Dr. Robin Philipp vom Royal Infirmary Krankenhaus in Bristol hat für eine Studie 196 Patienten mit psychischen Problemen, vor allem mit Depressionen, Gedichte lesen oder selbst schreiben lassen, berichtete gestern der britische Sender BBC Online passend zum nationalen Poesie-Tag. Drei Viertel der Patienten haben angegeben, Gedichte zu schreiben sei ein Ventil für ihre Emotionen. Zwei Drittel fühlen sich entspannt und ruhig, wenn sie Poesie lesen oder Gedichtvorträgen zuhören. Sieben Prozent gar haben unter Aufsicht ihres Hausarztes ihre Antidepressiva absetzen können - dank der Gedichte. Damit, so Philipp, könne die Dichtkunst dem Gesundheitswesen eine Menge Geld sparen. Warum Poesie so gut gegen Depression wirkt, dafür gebe es mehrere Gründe, so Philipp. So helfe es, über die eigenen Probleme zu sprechen, und das tun die Patienten in ihren Versen.
(ug)
  #140  
Alt 11.10.2002, 12:56
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Hallo Serena,
Danke, das wusste ich auch schon. Ich schreibe ja auch vieles, was mich belastet, inzwischen von der Seele, auch drei meiner Erfahrungsberichte(16,19,20) gehören dazu.

TÜREN DES LEBENS!
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Ich gehe durch die Türen meines Lebens,
Manches war für mich hier schon vergebens.
Viele Ideen hatte ich schon immer im Kopf,
Ich empfand viele Dinge als einen alten Zopf!
Den abzuschneiden es sich immer lohnt,
Denn in der Musik werden Probleme auch vertont!
Egal was ich machte, ich war oft sehr traurig,
Ich dachte alles herum war oft schaurig.
Denn soviel Probleme habe ich gemeistert,
Trotzdem war niemand davon begeistert.
Unterstützung bekam ich meistens keine,
Alles musste ich entscheiden, immer alleine!
Selbst heute ist vieles so wie damals,
Unterkriegen lasse ich mich keinesfalls!
Doch jeder Streit kostet mich ganz viel Kraft
Immer bin ich hinterher so geschafft,
Dass ich im Kopf eine große Leere,
Wenn ich auch mal was begehre,
Immer werden mir Steine in den Weg gelegt,
Auch hat mich niemand mal richtig gehegt.
Trostlos fühle ich mich manchmal noch heute,
Oft kommen zu mir auch viele Leute,
Alle wollen nur immer meine Hilfe erleben
Aber ich will nicht immer meine Kraft vergeben!

Liebe Grüße
Marlies
  #141  
Alt 11.10.2002, 18:03
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Hallo Serena und alle anderen Besucher und Schreiber,

ich hätte nicht gedacht und auch nicht gewußt, daß es Wissentschaften über Dichtung bei Krebserkrankung gibt. Mir war einfach danach, als ich das erste Gedicht im Forum geschrieben habe.

Als am Anfang nichts kam, hatte ich es fast vergessen, überhaupt ein Gedicht geschrieben zu haben, bis nach längerer Zeit, der erste, nicht so schöne Beitrag kam. Doch sicherlich haben diese
Menschen, wenn sie uns heute noch besuchen erkannt, daß es sehr schöne Gedichte auf diesen Seiten gibt. Auch die Berichte die ich sonst lese, erfreuen mich fast täglich.

Danke euch allen und wir haben eine gute Theraphie gefunden, wenn mir auch nicht so viele Gedichte einfallen

ganz liebe Grüße an alle Besucher und Schreiber

elionora
  #142  
Alt 19.10.2002, 16:42
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Hallo an Alle,

ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende.
Anbei noch ein kleines Gedicht!

WEINEN, LACHEN UND ANDERE SACHEN

Oft habe ich geweint, oft habe ich gelacht
und mir wird nun langsam klar
"ICH HABE VIELES FALSCH GEMACHT"!

Jetzt holt mich Wunt und Enttäuschung eine
und ich sage mir
"ES MUSS WOHL SO SEIN"!

Doch ich bin Stark und habe die Kraft
und außerdem
"BISHER HABE ICH ES IMMER GESCHAFFT"!

So wird es wohl auch siesmal sein,
denn ich weiß:
"ICH BIN NIE ALLEIN, ES WIRD IMMER JEMAND
IN GEDANKEN BEI MIR SEIN"!

Angel
  #143  
Alt 21.10.2002, 23:47
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Hallo,

als im April 2001 nach 7 Jahren Ruhe, bei einer Nachsorgeuntersuchung die ersten Metastasen an den Knochen festgestellt wurden, ist meine Welt zusammengebrochen.
Ich wollte viel alleine sein und bin oft spazierengegangen.
Bei einem dieser Spaziergänge hatte ich ein emotionales Erlebnis. Ich habe es meiner Tochter erzählt, sie hat darüber ein Gedicht geschrieben.
Dieses Erlebnis hat mir soviel gegeben. Ich bin seither durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Aber die Erinnerung daran hat mir immer wieder geholfen, meinen Weg zu gehen.

Ich möchte Euch daran teilhaben lassen:


GEBROCHEN
---------

In gedanken versunken
gehe ich ziellos am ufer des altrheins entlang
was ist das für ein Leben
das ich da führe?

ich bemühe mich doch wirklich
ich habe gekämpft
habe alles durchlitten
und stand doch immer noch gerade
und nun dieser Schlag

nein
ich kann nicht mehr
wofür das alles?
ich bin gebrochen
das leben hat mich besiegt

ich gehe einen schmalen weg entlang
den schon lange keiner mehr ging
plötzlich und unerwartet stehe ich vor ihm

es war wohl ein alter baum in voller pracht
er muss kraftvoll und wunderschön gewesen sein
bevor der sturm ihn zerbrach
er lag vor mir, ruhig und gebrochen
wie ich

ich setzte mich neben ihn
streichelte seine rinde und flüsterte
mein freund,
auch dich hat das leben am ende zerstört

ich lasse meinen blick über seine äste streifen
und als die verbundenheit mit diesem freund am größten war
sah ich, wie an allen totgeglaubten ästen
kleine, zarte, kaum zu sehende knospen wachsen
und der dem leben fast entrissene baum
mit unverhohlener kraft
und nicht zu beschreibender stärke
um sein leben kämpft

und das leben flutete durch meinen körper
und ich stand auf
umarmte meinen freund
und lief lächelnd und siegessicher
in meine zukunft


Möge auch Euch die Zuversicht und die Hoffnung nie ganz verlassen.
Ich wünsche Euch allen alles Gute
Angie
  #144  
Alt 16.11.2002, 13:50
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Ein altes Gebet:Engelbert Humperdinck hat es in Hänsel und Gretel verarbeitet:

Was zu den Engeln:

Abends, wenn ich schlafen geh,
Vierzehn Engel um mich stehn,
zwei zu meiner Rechten,
zwei zu meiner Linken,
zwei zu meinen Häupten,
zwei zu meinen Füssen,
zweie die mich decken,
zweie die mich wecken,
zweie die mich weisen,
ins himmlische Paradeisen.

So mag es angefangen haben mit uns und den Engeln

Mögen Euch alle die ENGEL immer behüten.

Maryjoe
  #145  
Alt 16.11.2002, 14:45
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Kein Gedicht mehr, ich war schon bedrückt,
jetzt ist ein Neues in den Blickpunkt gerückt.
Auch von mir mal wieder ein Fundstück.

Achte gut auf diesen Tag
denn er ist das Leben -
das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf
liegt alle Wirklichkeit
und Wahrheit des Daseins,
die Wonne des Wachsens,
die Herrlichkeit der Kraft.
Das Gestern ist nichts als ein Traum,
und das Morgen nur eine Vision.
Aber das Heute -richtig gelebt-
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und das Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.
Achte daher wohl auf diesen Tag
schönen Gruß von Renate
  #146  
Alt 18.11.2002, 16:16
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Auch "nur "eine´Geschichte, aber sicher empfehlenswert:

Der Engel der Offenheit.


Vielen Menschen kannst Du nicht begegnen, weil sie in sich selbst verschlossen sind. Sie haben einen Panzer um sich gelegt, um niemanden an sich heranzulassen. Sie haben sich hinter einer Maske versteckt, aus Angst, jemand könnte ihr wahres Gesicht entdecken. Sie möchten sich nicht zeigen, weil sie Angst haben vor einer wirklichen Begegnung. Sie haben Angst vor ihrer eigenen Wahrheit. Der Engel der Offenheit möchte Dich für das Geheimnis der Begegnung öffnen. Du kannst einem anderen nur begegnen, wenn Du für ihn offen bist, wenn Du Dein Herz öffnest und ihn bei Dir eintreten läßt.
Diese Offenheit zeigt sich in der Bereitschaft, neue Ideen aufzunehmen, neue Verhaltensweisen zu lernen, auf immer wieder neue Herausforderungen in der Arbeit, in der Familie, in der Gesellschaft zuzugehen. Offene Menschen sind bereit, im Beruf immer wieder neues zu lernen, sich auf neue Techniken einzulassen, neue Entwicklungen zuzulassen. Offene Menschen bleiben lebendig und wach!
Offenheit im Umgang mit anderen Menschen meint auch Aufrichtigkeit und Freimut. Wer anderen gegenüber offen seine Meinung sagt, bei dem weiß man, woran man ist. Solche offenen Menschen sind ein Segen für uns. Sie werden nicht hintenherum über uns reden. In ihrer Nähe können wir uns auch öffnen.
Denn ihre Aufrichtigkeit tut gut. Auch wenn sie uns Unangenehmes sagen, wissen wir, dass sie es gut mit uns meinen. Sie verstecken ihre Vorbehalte und Vorurteile nicht hinter einer freundlichen Fassade. Sie zeigen sich so, wie sie sind. Sie trauen sich, uns die Wahrheit zu sagen, weil sie sich frei fühlen. Sie sind nicht abhängig von unserer Zustimmung. Weil sie in sich selbst ruhen, können sie mit ihrer Aufrichtigkeit auch in Kauf nehmen, dass sich jemand von ihnen abwendet, der ihre Kritik nicht vertragen kann.
Der Engel der Offenheit möge Dir solche Aufrichtigkeit und solchen Freimut schenken, dass Du in innerer Freiheit dem andern das sagen kannst, was Du in Deinem Herzen spürst. Natürlich braucht solche Aufrichtigkeit auch Klugheit und Sensibilität. Du musst spüren, was Du dem anderen sagen kannst und wo Du ihn nur unnötig verletzen würdest.
Aber weil Du nicht darauf angewiesen bist, unbedingt bei allen beliebt zu sein, bist Du frei, die Wahrheit zu sagen.

Der Engel der Offenheit möge auch Dich öffnen für das Geheimnis menschlicher Begegnung und für das Neue, das Dir zugetraut wird.


(entnommen aus: „50 Engel für das Jahr, von Pater Anselm Grün)
An alle LeserInnen liebe Grüße
Maryjoe
  #147  
Alt 26.11.2002, 12:44
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Hallo ihr alle,mal was anderes, einfach zum kringeln und zum Lachen:
Thema: Das Resteschwein

Resteschwein

Meine Großmutter, die wie alle Menschen ihrer Generation nichts wegwerfen konnte, erzählte oft vom Resteschwein. Ein Stück Borstenvieh, das in fast jeder dörflichen Feuerstelle früherer Jahre im Koben lag und das für die Vertilgung von Speiseabfällen aus der Küche zuständig war. Meinen
Beobachtungen zur Folge sind Resteschweine mitnichten ausgestorben. Sie
gehen auch in den modernen Haushalten unserer Tage ihrer Aufgabe nach.
In unserer dreiköpfigen Familie habe selbstverständlich ich diese Rolle
inne.
Das funktioniert etwa so: Während Frau und Tochter zum Abendessen die Resultate des nachmittäglichen Einkaufs beim Schlachter auf den Teller
legen und alsbald ein frisch-würziger Duft in der Küche den Appetit anregt,
wühlt sich das Resteschwein in die Tiefen des Kühlschranks. Dort kramt es
die Tupperdose mit den Resten ans Tageslicht. In dem Behältnis findet es
zwei Schinkenscheiben, deren saftige Röte längst verschwunden ist. Des
Weiteren steht ein vertrocknetes Ende Rotwurst zur Verfügung, an das nur
durch fingerdicken Bestrich mit Senf so etwas wie Geschmack zu bringen ist.
Die Scheibe Käse der Härte 10 und ein Schluck Milch aus einer vor längerer
Zeit angebrochenen Flasche, dessen leichte Säuernis an die Vergänglichkeit
alles Guten erinnert, runden das Mahl des Resteschweins ab. "Du musstest
das nicht mehr essen", sagt meine Frau dann zu mir. Doch, ich muss. Ich
gehöre einer Generation an, die ihre Großmutter achtet.
Im Übrigen weiß ich von Gefährten, dass die Rolle des Resteschweins in den
heutigen Familien fast immer vom Keiler ausgefüllt wird - getreu der unter
Frauen verbreiteten Ansicht, dass Männer sowieso Schweine sind. Dabei
braucht es nicht viel, um ein gutes Resteschwein zu sein:
einen widerstandsfähigen Magen und die Gabe, beide Augen zudrücken zu
können.

Ich hoffe, ihr habt Euch gut darüber amüsiert?

Liebe Grüße aus dem Norden
Maryjoe(Marlies)
  #148  
Alt 27.11.2002, 13:44
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Ein Fundstück irgendwoher, aber wunderschön für unsere Gedichteseite:

Immer wenn ich dich besuch', fühl' ich mich grenzenlos.
Alles andere ist von hieraus so weit weg.

Ich mag die Ruhe hier zwischen all den Bäumen -
als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.

Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt.
Ja, ich habe ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt.

Ich habe Blumen mit - weiß nicht, ob du sie magst.
Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut.
Wenn sie dir nicht gefallen, störe dich nicht weiter dran.
Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt.

Wie es mir geht, die Frage stellst du jedes Mal.
Ich bin O.K., will nicht, dass du dir Sorgen machst.

Und so red' ich mit dir wie immer, so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.
Ich spür' dich ganz nah hier bei mir, kann deine Stimme im Wind hören,
und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst -
bis die Sonne scheint; bis sie wieder scheint.

Ich soll dich grüßen von den andern -
sie denken alle noch ganz oft an dich.

Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut,
obwohl man merkt, dass du ihm doch sehr fehlst.

Und es kommt immer noch Post, ganz fett adressiert an dich,
obwohl doch jeder weiß, dass du weggezogen bist.

Und so red' ich mit dir wie immer, und ich verspreche dir,
wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.
Dann werden wir uns wiedersehen -
du kannst dich ja kümmern, wenn du willst,
dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint -
dass die Sonne scheint, dass sie wieder scheint...

Liebe Grüße an alle

Maryjoe(Marlies)
  #149  
Alt 27.11.2002, 21:04
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engelchen engelchen ist offline
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Registriert seit: 17.11.2002
Beiträge: 63
Standard Gedicht

Sternstunden

In jedem Leben gibt es Sternstunden.
Seltene Momente strahlender Freude,
strahlenden Glücks, strahlender Zuversicht.
Sternstunden werden uns geschenkt.
Sie lassen uns strahlen,
sichtbar nach außen,unsichtbar nach innen.
Wir können sie sammeln,
die Strahlen solcher Stunden.
In unseren Herzen.
Für dunkle Stunden unseres Lebens.
Für Stunden ohne Mut,
ohne Hoffnung, ohne Glück.
Für Stunden der Trauer und der Einsamkeit.
Die Strahlen in unseren Herzen
lassen uns wieder hoffen.
Sie lassen uns hoffen,
auf neue Stunden des Glücks,
auf Sternstunden des Lebens.

Heidi Rose

Ich wünsche euch allen ganz viele Sternstunden Christel
  #150  
Alt 30.11.2002, 14:33
Gast
 
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„Engel? Gesehen nie,
Gehört .....einiges
Manches.... öfters schon....
Wenn´s mich gerade so im letzten Moment,
zurückhält von was, was schlimm verkehrt wär´,
dann frag ich mich doch
ob das ein Engel war?
Oder was sonst?
Und denn?
Etwas war´s

(Hilde Roth)

Grüße aus dem Norden.......
Maryjoe
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