OP, was soll das eigentlich bringen?

Hallo Tamara,

das hat mich getroffen wie ein Schlag, es tut mir so leid. Da fehlen mir die Worte...

Hatte mich schon gewundert, dass Du hier im KK nichts mehr geschrieben hast.

Hat denn die Chemo nicht mehr angeschlagen?

Hab in letzter Zeit viel an Euch gedacht, wie es Katharinas Mutter oder Deinem Vater wohl gehen würde, doch das alles nun so rapide bergab geht, kann ich garnicht fassen. Denke oft noch so an die Weihnachtszeit,( die werde ich auch nie vergessen!)und fand es gut zu wissen dass es Menschen gibt, die ohne Op so gut damit leben.

Das kann doch alles nicht wahr sein!

Ich wünsche Euch beiden, nun ganz viel Stärke und Kraft, und das Ihr nicht alleine seit!

Liebe Grüße

LOtte

Romana,
wie geht es Deiner Ma. Hab lange nichts mehr von Dir gelesen...
LG Katharina

Hallo Lotte!

Wie geht es Deiner Mutter?


Wollte mich auch noch kurz bei Dir für´s viele Zuhören bedanken. Das hilft einem wahnsinnig viel!!!
Ich bin eigentlich recht ruhig. Mir tut es nur für meinen Vater wahnsinnig leid, weil er doch stellenweise noch mitbekommt, was sein Körper nicht mehr schafft.
Ein vor Kraft strotzender, immer selbständiger Mann, dem jetzt sogar der Plastikbecher aus den Hände fällt und der Saft aus dem Mund wieder rausläuft, weil das Kleinhirn die Muskelspannung nicht mehr aufrecht erhalten kann. Und er kriegt´s voll mit! Müht sich ab wie Sysiphos, um alles vom Boden wieder aufzuwischen, besteht teilweise darauf, es selbst zu machen- auch wenn´s Stunden dauert.
Wir lassen ihn.
Lassen ihm das Gefühl, das er noch ein bischen was selber kann.
Bald wird er ins Koma fallen und einschlafen.
Wenigstens hat er keine Schmerzen.

Ich muß Euch sowieso mal alle auf die Schulter klopfen. Ich weiß, ihr habt alle was ähnliches mitgemacht wie ich: Angst, Wut, Verzweiflung, Sorge, Mitleid,....
Und wenn ich überlege, wie Ihr das alle verarbeitet, muß ich dran denken, daß es bestimmt viele Menschen gibt, die unsere Zeilen lesen und sich denken "wenn die das packen, kann ich´s auch".

So ist mein Vater auch. Und wenn ich dran denke, was er ganz am Anfang zu mir gesagt hat, fällt mir das alles ein bißchen leichter:

" Weißt Du, wir müssen alle mal gehen, und die wenigsten gehen gesund. Wenn ich aber überlege, was ich für ein Leben hatte, kein Fest ausgelassen und viele fröhliche und auch feuchte Stunden gehabt habe, ich würde nichts anders machen, wenn ich´s nochmal machen könnte. So viel Glück haben nur wenige!"

In meinen Gedanken bin ich bei Euch

Tamara

Ach Tamara,

ich habe dich schon vor Wochen für Deine Stärke bewundert. Wie machst Du das nur?
Bin schon beim Lesen ganz traurig, und hab dann das lebenslustige Bild Deines Vaters vor mir.
Könnte rausgehen und schreien...

Bei meiner Ma wurde heute Ultraschall gemacht. Der ganze Bauch ist noch voll Wasser.Ansonsten ist es eigentlich ganz weg. Vor zwei Wochen hat man dort wo die Gallenblase saß eine Veränderung gesehen, angeblich nichts beunruhigendes.Und aud die Leber wird sie auch immer angesprochen, die sieht wohl auch nicht so toll aus. Ob sie mal eine Lebererkrankung gehabt hat. Aber das sagte auch schon der Operateur.Na ich will es nicht mehr genau wissen, es ist ja ständig etwas.Es ist bestimmt nicht m richtig so nach dem Motto: Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. Aber es geht nicht mehr. Ich kann das nicht mehr. Ich bin nicht irgendwie mehr belastbar. Ansonsten darf mich niemand auch nur ansprechen. Alleine schon die Blicke, wenn man erzählt weswegen meine Ma nun über 2 Monate im Kh liegt. Ich kanns nicht mehr ertragen. Diese Blicke wenn sie nur Bauchspeicheldrüse hören. Da gibt es aber auch wirklich keinen, der mal sagt, na das wird schon wieder. Wird schon wieder vielleicht was mich betrifft, aber diese Krankheit??? Plötzlich hat fast jeder einen im Bekanntenkreis der daran gestorben ist. Nein, nein, nein, ich will es nicht mehr hören. Hier bei Euch im Forum ist es etwas anderes.Habe schon das Gefühl, das die Menschen erstaunt sind. Was die lebt noch?

Tamara nun drück ich Dich mal ganz doll in Gedanken!

Liebe Grüße

LOtte

Vielen lieben Dank für´s Drücken. Das tut gut, auch wenn´s nur in Gedanken ist!

Das hört sich doch aber alles in allem bei Deiner Mutter gar nicht so schlecht an, oder?
Aber ich weiß genau, was Du meinst! Bei uns kamen heute die unmöglichsten Leute vorbei um ihn "noch ein letztes Mal zu sehen und ihm Lebewohl zu sagen".

Die Hälfte davon hätte ich rausschmeißen mögen. Die haben sich nicht um ihn gekümmert, als es ihm noch gut ging, dann sollen sie jetzt auch sonstwo bleiben. Sah richtig nach Sensationstourismus aus (mal sehen, wie ein Sterbenskranker so aussieht).
Und dann redeten die mit ihm, wie mit einem kleinen Kind. Das kann ich schon bei manchen Krankenschwestern auf der Arbeit nicht ab! (So, jetzt wollen wir mal schön trinken- und so. Wer trinkt denn hier bitte? Er oder Du?)
Mann, Mann, Mann!!!
Ich sagte doch in Würde sterben.
Ich glaub, ich lass jetzt einfach keinen von den Armleuchtern mehr rein!

Denke ganz fest an Dich!!!


Tamara

Hallo Tamara,
ich wünsche Dir sehr, dass Du diese furchtbare Zeit so gut es geht durchstehst. Es ist ganz wichtig, dass Du für Dich selbst lebensbejahend bleibst und Dich nicht so von der Situation und vom Umfeld runterziehen lässt! Ich kann mich auch noch sehr gut an die Betroffenheitsbesuche nach meiner Operation vor 3 Jahren erinnern: Die Leute, die sich ansonsten auch nicht übermäßig interessieren oder blicken lassen und nun mit wohlig-schaurigem Interesse alles ganz genau wissen wollen, um dann nichts mehr von sich hören zu lassen, oder schlimmer, einen mit neugierigen Fragen nerven. Es gibt aber glücklicherweise auch die - wenigen - anderen, deren wirkliche Anteilnahme man verspürt und die ganz unspektakulär helfen, wenn sie können. Sieh das Positive daran: in so einer Situation merkt man doch ziemlich schnell, was von Menschen zu halten ist und das Umfeld sortiert sich dadurch neu.

Hallo Lotte,
bei Deiner Mutter sind die Operationsfolgen ja doch langwierig und mühsam, aber ich habe den Eindruck, dass es immerhin langsam, um nicht zu sagen sehr langsam, bergauf geht. Nur nicht den Mut verlieren! Und - siehe oben - nicht von den Leuten mit Katastrophenmeldungen und irgendwelchen Fällen, von denen sie mal gehört haben, runterziehen lassen.

Übrigens: mein Operateur sagte mir damals, dass die Leber das Organ ist, das solche Operationen "am längsten übel nimmt", d.h., es muss nichts schlimmes bedeuten, wenn die Leberwerte noch eine ganze Weile erhöht sind, wie es auch bei mir der Fall war. Es wäre aber sicher ganz wichtig für die eigene Einschätzung, zu erfahren was genau die Ärzte mit ihren Bedenken zur Leber meinen.

Ich wünsche Euch auch weiter viel Kraft für den Beistand Eurer Lieben! Lea

Hallo Euch allen,

danke Lea für Deinen Beitrag!

Ach Mensch, als wenn alles nicht schon schlimm genug wäre. War so froh, dass meine Ma nun endlich nach fast drei Monaten am Mittwoch in die AHB gekommen ist. Klapperdürr, wirklich sehr erschreckend abgemagert... Sie wurde aus dem Kh abgeholt. Leider mußte ich an diesem Tag arbeiten, sonst wären mir wohl die Tränen vor Freude gekommen. Wer hätte das gedacht, dass sie dort jemals wieder auf eigenen Beinen das Kh verlässt.
Zwei Tage schleppte sie sich nun ganz ehrgeizig durch die Klinik.
Und nun bekam ich heute mittag einen Anruf, sie hat so geweint. Im Speisesaal ist sie gestürzt, einfach so .Sie weiß nicht wie . Bums da lag sie. (Schwächeanfall?) Auf die Rippen und den Kopf.Jetzt liegt sie wieder auf ihrem Zimmer, Essen wird gebracht, Übungen kann sie erstmal nicht mehr mitmachen. Morgen wollte ich mit meinen Jungs kommen, wir wollten ein Eis essen gehen... Na nun sehe ich sie wieder waagerecht in einem Bett liegen. Geröngt werden kann über die Feiertage nicht. Vielleicht Rippenbruch? Nun ist sie wieder total am Ende. Hört dieser Horrortrip denn garnicht mehr auf?

Gruß Lotte

Hallo liebe Lotte,
es ist doch wunderschön, dass Deine Mutter aus dem Krkh. entlassen wurde. Gleich zur Anschlussheilbehandlung, ist doch klar, dass sie noch nicht die ganze Kraft hat, da kann es schon mal passieren, dass man mit dem Fuss ein bisschen stoppt, weil die Beine einfach noch nicht die alten sind, das braucht etwas Zeit. Ich denke, dass es das wohl gewesen sein kann. Aber was für ein Fortschritt: entlassen aus dem Krkh, zur weiteren Heilbehandldung!! Das sagt es doch. Was den Kräfteaufbau angeht, kann ich ein Lied davon singen (bei meinem Mann ging alles ziemlich langsam voran, er hatte 18 kg abgenommen und nicht die Kraft und Stärke gleich in die AHB zu gehen). Hatte ich das nicht schon geschrieben? Es braucht Geduld auf der Seite Deiner Mutter und auf der Seite der Angehörigen. Wie heisst der lapidare Satz? "Es wird schon wieder." Und es wird. Hat sie es bis hierher geschafft, packt sie es auch weiter. Ich sehe das garnicht als Horrortrip an, vielleicht ein dummer Zufall nur. Trotz allem, ein schönes Osterfest für Euch und Deiner Mutter weitere gute Genesung.
LG Elke

Hallo Ihr Lieben,
ich find es wunderbar, wie ihr,lea und du elke es verstehen mut zu machen. in aller betroffenheit das positive zu sehen. ich freue mich für lotte, dass sie eine so liebe unterstützung durch euch erfährt.ein schönes Osterfest für euch

wünscht karin und fred

Hi Lotte,
wenn Deine ma wieder auf den Beinen ist ( und das wird sehr sehr bald sein)dann ein heißer Tipp zum Schlemmen:
Das a l l e r b e s t e Eis der Welt gibt es (unbestritten) in Ratzeburg bei "Pelz".
Ausserdem sitzt man da ganz toll am See und kann auch ein paar Schritte wagen. (Alles meine alte Heimat)
Viel Spaß´und lass Dich nicht unterkriegen.
Katharina

Hallo Euch allen!

Ja, die Unterstützung ist wirklich ganz große Klasse, und sehr, sehr hilfreich, an dieser Stelle noch mal tausend Dank!

Habe meine Ma am Ostersonntag in der Reha besucht, und es war superschön. Zum Glück hat sie nur eine Rippenprellung, die zwar ziemlich schmerzhaft ist, doch sich nach ca. einer Woche wieder geben soll. Was ich nur so langsam sehr beunruhigend finde: Sie wurde nun zum x-ten Mal geröngt.Immer wieder woanders.(Ct ist wohl auch röntgen, oder?) Wieviel Strahlen verträgt der Körper eigentlich?
Durch das Schmerzmittel konnten wir sogar ein Eis essen gehen.(Katharina, meintest Du direkt in Mölln,Steinwurf von Till entfernt? Da waren wir) Wir sind auch ein Stückchen gegangen. Hätte man mir das vor einigen Wochen gesagt, hätte ich wohl einen Vogel gezeigt.
Die Werte sind leider noch nicht so schön, und die Diabetis ist auch sehr schwer einzustellen, Werte oft über 400... Doch vielleicht bekommt man es auch noch in den Griff.

Es grüßt Euch Lotte

Hi Lotte,
hört sich ja toll an.
Ein Kaff weiter als Mölln ist Ratzeburg (Ca. 5 km)
Da gibt es einen schönen See (Ratzeburger Olympia Achter. Sagt Dir vielleicht was) Und da direkt am See ist die Eisdiele Pelz. Mit nichts zu vergleichen.
Meine Email geht wieder, wir können sowas belangloses auch Privat machen.
Alles Liebe Dir
Katharina

Hallo, ich bins mal wieder....

Es ist zum irre werden. Meiner Ma geht es momentan wieder sehr schlecht.
Sie hat sich doch tatsächlich in der Reha so erholt, was keiner geglaubt hätte. Wir waren sogar Essen, und der Appetit kam so langsam wieder. Dort in der Rehe haben alle immer zweimal nachgefragt, und dachten, sie hatten sich
verhört. Ein Mensch so ganz ohne Bsd? Das gibt es wohl nicht oft. Umso mehr die Freude der langsamen Mobilisierung. Und nun? Seit dem Samstag geht es ihr wieder richtig schlecht. Sie kann schon wieder nix essen, der Bissen will einfach nicht rutschen. Das war schon alles weg.
Ihr ist sehr schwindelig, hat das Gefühl neben sich zu stehen, der Zucker ist weit über 400! So hoch über mehrere Male war er noch nie. Heute lag sie nur im Bett! Und das Erschreckende , es laufen ihr Schauer über den Rücken.. So find der ganze Mist doch an. Was ist los?
Ein Rezidiv? Hat die scheiss heimtückische Krankheit wieder zu geschlagen? Ich bin echt fertig.

Gruß Lotte

Hallo Lotte, nicht gleich verzweifeln!Ein Rezidiv würde sich nie so wie von Dir geschildert darstellen. Vielleicht bekommt Deiner Mama die Umstellung nicht so gut (Reha - und jetzt wieder zu Hause). Am besten gleich morgen zum Arzt, Zucker einstellen lassen und vielleicht Sono? Ich drücke Euch die Daumen. Es hatte sich doch bisher so gut entwickelt - ich denke, es wird schon wieder. LG

Hallo Hildegard,

schön wieder von Dir zu hören. Das beruhigt mich mal wieder etwas.
Meine Ma ist immer noch in der Reha, noch bis übernächsten Mittwoch. Davor graut mir schon. Sie
möchte in ihre Wohnung , und dann? So ganz alleine? Wie soll ich da nur Ruhe finden?

Gruß Lotte