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  #226  
Alt 27.07.2002, 22:43
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hallo Tina

nochmal einen nachtrag zu meinem Beitrag eben...

ich meine natürlich mit seiner Schwester reden, damit sie bei guter Gelegnheit ihn mal darauf anspricht, Euch mit in die Behandlung einzubeziehen - weil es so schwerer zu ertragen ist.
Ich könnte mir vorstellen, das er glaubt euch so nicht zu sehr zu belasten.
Es kann nur ein Versuch sein, denn wenn er es nicht möchte, kann man wohl eher nix machen. Aber scheinbar ist seine Schwester ja sowas wie eine besondere Vertrauensperson für ihn - das ist sicher nicht gegen Dich oder Deine Mutter gedacht, sondern für ihn vielleicht einfacher, weil er Euch zu nahe steht.

Unter Geschwistern kann man vielleicht ehr über alles offener sprechen. Kommt irgendwie nicht so nahe an einem ran - unter Umständen.

noch mal viele Grüße
elisabeth
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  #227  
Alt 28.07.2002, 20:34
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Hallöchen zusammen,
schöner Sonntag heute, so richtig zum Geniessen. Bevor im TV der Film "Intependence Day" kommt, will ich Euch hier noch ein paar Zeilen schreiben.

Hi Elisabeth, ist ja Wahnsinn, was man da so alles im Netz hier findet! Sogar die Codeschlüssel für die Krankheiten! (Gilt aber wahrscheinlich nur für Deutschland, gell?) Interessant ist, dass man dabei bei dem Schlüssel das eine oder andere noch irgendwie verstehen kann, aber dass das andere - wegen lateinischen Unkenntnissen - wieder mal ein mystisches Geheimnis bleibt. Tja, jetzt muss noch ein gutes Lexikon her, ... aber das findet man ja vielleicht auch noch im Netz ...?

Vielleicht hätte es Tina-Kaninchen jetzt aber lieber gehabt, Du hättest ihr den Schlüssel auf ihre private Mail mitgeteilt? Wegen persönlichem Kranken-Datenschutz für ihren Vater hier?
Sorry, ist mir nur gerade eingefallen.

Hallo Tina-Kaninchen, alles okay? Würde Dir gerne helfen, aber diese Codes bringen selbst mich völlig durcheinander.
Was ich Dir da geschrieben habe wegen den Ärztestatistiken ist echt wahr. Zumindest bei uns in der Schweiz. Und wenn man es genau nimmt, dann ... ja, dann ist das wirklich kriminell. Sind ja nicht alle Ärzte so, aber das gibt es trotzdem zur Genüge.
Dumm ist einfach, dass man selber zwar Kenntnis darüber hat (wenn es schon in den Medien kommt), aber da die Weitergabe der Haupt- und Nebendiagnosen für das Statistikamt (in Codes natürlich!) ein GESETZ für die Ärzte ist, ... was soll man da als Patient denn selber schon tun? Da wehren sich die wenigsten Leute, weil sie denken, dass das schon in Ordnung so ist. Ist ja ein Gesetz, hm?
Das einzige, was man vielleicht tun kann, das ist in so einem Falle die Akteneinsicht beim Statistikamt einzuverlangen. Ich wollte das schon lange mal tun, ... hab's aber jetzt auch immer wieder verschoben. Naja, man hat ja andere Sorgen, nicht wahr? Und so gesehen, ... denk ich manchmal, die WISSEN das doch ganz genau, dass gerade die Kranken andere Sorgen haben, und sich nicht auch noch um diesen Statistik-Kram kümmern wollen, um zu sehen, ob da ein Arzt jetzt geschummelt hat oder nicht! Genau, denn wahrscheinlich werden da die wenigsten genauer nachfragen, ... also läuft das Geschäftchen da munter weiter.
Kann sogar sein, dass dann auch noch eine GEBÜHR dafür verlangt wird, wenn man Akteneinsicht wünscht! Je nach dem kann das noch recht teuer werden. Also schon deswegen wagen es wohl viele nicht, genauer nachzuforschen.
Aber genau so funktioniert nun mal unser System, nicht wahr? Die Unwissenheit und Unfähigkeit von kranken Menschen wird somit einfach ausgenutzt.

Ich habe ja bei Versicherungen gearbeitet, ich habe da echt schon so manches erlebt und mitbekommen! Betrügereien sind also gar nicht so aussergewöhnlich!
Da war zum Beispiel mal eine Krebpatientin, welche schlau genug war, von der Rechnung des Krankenhauses eine Kopie zu verlangen, hm? (Normalerweise werden die Spitalrechnungen bei uns immer direkt an die Krankenkassen gesandt. Somit hat der Patient gar keine Übersicht mehr.)
Da rief sie mich (bei der Versicherung) an und sagte mir: "Meine Rechnung stimmt nicht! Da steht was von einer Arztvisite von einem Professor! Den habe ich aber NIE zur Visite gehabt! Er hat nur einmal den Kopf zur Türe meines Zimmers reingesteckt! - Aber DAFÜR verlangt er Fr. 400.-! Das ist doch nicht richtig! Und SIE sind doch meine Versicherung und BEZAHLEN noch für diesen Betrug! - Können Sie da nicht reklamieren?"
Ich weiss noch, ich habe damals für diese Patientin mehrere Telefonate geführt, weil ich fand, WIR als Versicherer müssten doch dieser Sache nachgehen! - Aber erstaunlicherweise sagte man mir, dass in so einem Falle NICHT die Versicherung zuständig sei, (die Versicherung bezahlt ja nur, WAS auf der Rechnung steht!) ... sondern die Patientin müsse sich SELBER darum kümmern und notfalls halt einen Anwalt hinzu ziehen!
Ich fand das den absoluten Gipfel, obwohl ich es aus der Versicherungs-Technischen Sicht noch verstehen konnte. Also musste ich dieser schwer kranken Frau anrufen und ihr mitteilen, dass sie sich selber um diesen "möglichen Betrug" kümmern müsste! Echt, es war mir selber richtig peinlich, weil ich IHR das jetzt auch noch zumuten musste!

Aber die Frau war echt cool! Sie besorgte sich wirklich einen Anwalt (sie konnte sich einen leisten), und der nahm die Sache dann in die Hand!
Wenige Monate später ist die Frau jedoch gestorben, ohne dass ich weitere Informationen über ihren Kampf erfahren hatte. Bis eines Tages ein dicker Umschlag mit einem Gutachten eines Anwaltes auf meinem Tisch lag. Es ging da um diese Fr. 400.-, welche fälschlicherweise verlangt wurden. Da waren Berichte von Ärzten und auch von diesem Professor zu sehen, ... wobei am Ende klar war: Dieser Professor hatte diese Patientin tatsächlich nie zur Visite im Krankenzimmer besucht!
Ich habe diese Unterlagen schleunigst an die obere Etage unserer Versicherung gesandt und verlangt, sie sollen das fälschlicherweise bezahlte Geld wieder zurück verlangen! Das wurde dann auch gemacht. Immerhin ein kleiner Sieg. Aber der Professor war unbescholten davon gekommen. Es wurde einfach als "kleiner Irrtum" hingestellt! Naja, und WIE soll man da noch Gegenbeweise bringen? Kleine Irrtümer gibt's ja auch zur Genüge!

Ich fragte mich hinterher: Ist das RICHTIG so, dass schwerkranke Patienten sich auch noch gegen Betrügereien wehren müssen? Wie KANN es überhaupt erst soweit kommen?
Hätte diese Frau niemals eine Kopie ihrer Krankenhausrechnung verlangt, wäre dieser Betrug niemals ans Tageslicht gekommen. Es waren zwar "nur" Fr. 400.-, ... aber wenn dies bei mehreren Patienten so gemacht wird, klammheimlich, ... dann geht das enorm ins Geld. Das Krankenhaus und die Ärzte VERDIENEN, ... und die Krankenkassen BEZAHLEN fleissig! Kein Wunder sind unsere Krankenkassenprämien so HOCH, ja bald mal unbezahlbar hier! Ich denke nämlich nicht, dass diese teuren Prämien NUR wegen den vielen, vielen kranken Menschen heutzutage so teuer sind! Da steckt wahrscheinlich noch eine Menge mehr dahinter!

Naja, soweit zum Thema hier. Liebe Tina, ich hoffe, Du kriegst das alles gut hin. Sprich doch mit Deinem Vater darüber, das wird das Beste sein. Sag ihm einfach, dass Du Dir Sorgen machst.

Bis dann, ja? Der Film im TV hat gerade angefangen ...!
Liebe Grüssli an Euch alle
vom "krassen" Känguruh
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  #228  
Alt 29.07.2002, 02:21
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Hallo Brigitte

mmh - also ob ich die Mail jetzt hätte privat schicken sollen, auf die Idee wäre ich nicht gekommen, weil der Diagnoseschlüssel schon so offen ins Netz gestellt wurde ( und damit der Krankendatenschutz aufgehoben worden ist..) und die Codes alles andere als ein Geheimnis sind. Einmal den Code in die Suchmaschine eingegeben und man hat ein paar hundert Möglichkeiten zu schauen, was es bedeutet.
Falls es so sein sollte Tina - sorry.

Ja, ich denke schon, das diese Schlüssel nur für Deutschland gilt.. genaueres kann ich aber dazu nicht schreiben. Hab zu wenig Wissen darüber.

Was die Ärzteabrechnungen angeht denke ich mal, auch unter diesen Leuten und Krankenhäusern gibt es so`ne und solche..
Hab in den letzten Monaten viele Berichte über Abrechnungs-Skandale gesehen und gehört, die hier vor den Ärztekammern und Gerichten gelandet sind. Und wo sogar Praxen geschlossen wurden, weil nachgewiesen konnte, das falsch abgerechnet wurde.
Das gibt es wohl überall auf der Welt - und die "Branche" Medizin ist ein nicht unbeliebtes dabei.

viele Grüße
elisabeth
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  #229  
Alt 29.07.2002, 16:00
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Hallo, Ihr Lieben!

Toll, dass Ihr mich nicht allein lasst mit diesem ganzen Wirrwarr von Codes und Gedanken darüber, was man nun tun sollte oder besser nicht... Manchmal ist es echt schwer, einen kühlen Kopf zu behalten (bes. bei den Temperaturen da draußen).

Mh, ich hatte auch überlegt, ob ich diese Codes hier überhaupt reinschreiben sollte, aber ich bin damit einfach nicht klar gekommen. Das System hat nämlich immer ganz viele Möglichkeiten ausgespuckt. Ist schon o.k. mit den Definitionen hier! Ich hatte eigentlich wirklich daran gedacht mit der E-Mail-Adresse, aber was soll es schon schlimmer machen. Ich hatte auch nochmal bei der Krebsgesellschaft angerufen und gefragt. Die hielten sich verständlicherweise bedeckt (geben keine Definitionen raus). Sie meinten auch, ich solle erst meinen Vater fragen. Wenn er es aber vielleicht nicht weiß? Es ist vertrackt, und ich finde es mal wieder ganz besonders schwierig, WIE man denn mit Krebspatienten umgehen soll. Am Liebsten würde ich sagen: "Sag' mir doch ALLES, bitte. Heul' Dich aus, lass' mich teilhaben. Ich will Dir helfen.", aber mein Taktgefühl (welches ich hoffentlich genügend habe) verbietet es mir. Er WILL vielleicht nicht reden. Er möchte vielleicht nur ein bisschen etwas unternehmen mit uns etc., ein paar schöne Dinge machen. Vielleicht weiß er, wie es um ihn steht, vielleicht aber auch nicht. Und vielleicht möchte er sich auch am liebsten nur davor verkriechen. Aber - ist das der richtige Weg?

Natürlich darf man eigentlich nichts wissen, was nicht einmal der Betroffene selber weiß (oder?), aber es wäre sicher leichter, mit der Situation umzugehen. Ich investiere auch ziemlich viel Kraft und Hoffnung in all die Recherchen. Da IST es von Belang, ob er "nur" dieses oder jenes hat, oder ob diverse Therapien sowieso schon nicht mehr in Betracht kommen! Da tappe ich dann im Dunkeln umher (es gibt noch mehr, die in der Nähe dieses Mörders umherirren). Und weiß gar nicht mehr, ob es was bringt. Da könnte ich dann lieber meine Kraft dafür aufwenden, schöne Dinge mit ihm zu unternehmen und vielleicht an ein Wunder zu glauben. So stürzt man doch immer nur von einer Hoffnung ins nächste Loch... Ja, Bettina, genauso ist es.

Wir müssen doch wissen, wie wir am besten mit ihm umgehen sollen. Das alles dient dazu, dass letztendlich IHM geholfen wird.

Die Frau hat auch noch gemeint, man müsse herausfinden, ob man nun kämpft, um demjenigen zu helfen UND reelle Chancen bestehen oder ob man kämpft, weil man Angst vor dem Verlust eines geliebten Menschen hat... (im Moment befinde ich mich wohl irgendwo dazwischen).

Seine Schwester kann ich nicht fragen. Sie bezieht niemanden mit ein, sie hört nicht einmal zu, wennn man von einer Möglichkeit (Therapien) spricht, ihm zu helfen oder versteht es nicht (vielleicht kann man sie ein bisschen mit Deiner Schwester vergleichen, Brigitte). Da sind einige Dinge ziemlich unschön gelaufen.

Seht Ihr, es ist schon schwierig, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen.
Wie kann ich denn mit etwas umgehen, wenn ich nicht weiß, womit?
Und wenn nur eine geringe Chance besteht, dass ich ihm DOCH helfen könnte (ich als Nicht-mal-Ärztin, tja), so kann ich nicht damit aufhören! Das würde ich mir nie verzeihen.
Und wenn es so ist, dass nichts mehr getan werden kann oder gewünscht ist (!), ja, dann will ich ihm helfen im Sinne von Stützen, von Akzeptieren, von Da-Sein, wenn es gewünscht ist (ich hoffe, ich lerne es).
Und bis dahin wird es mich weiterhin wahnsinnig machen, wenn ich nicht DIE Lösung für ihn finde.
Zusehen ist nicht einfach, und ich habe die Vermutung, dass das erst der Fuß des Berges ist...

Viele Grüße vom traurigen Kaninchen mit einem Ohr herunter geklappt
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  #230  
Alt 29.07.2002, 19:31
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Ach, Tina-Kaninchen, komm schon, klapp Deine beiden Ohren hoch und zeig Deine Nagerchen!

Pass auf, ... wie war das jetzt? WANN hast Du Deinen Vater das letzte mal gesehen?
Ich denke nämlich, es gibt wirklich nur die eine Lösung, dass Du mit IHM sprichst. (Alles andere wäre "hintenrum"). Versuche, ihm beim nächsten mal zu sagen: "Papa, ... ich möchte Dir so gerne irgendwie helfen, aber ich weiss einfach nicht WIE!" Zeige ihm Deine Verzweiflung, Tina. Er wird es schon verstehen, solange Du ihn nicht zu einer Antwort drängst. Aber vielleicht wird er darauf eingehen und Dir ein bisschen mehr sagen können?
Wenn nicht, dann wirst Du es wohl oder übel akzeptieren müssen. Dann versuche einfach jenes zu tun, was Du geschrieben hast, nämlich die schönen Dinge mit ihm noch zu tun und zu leben, DA-Sein, Akzeptieren, Stützen, ... EGAL wie die Realität aussieht.
Vielleicht ergibt es sich zu einem späteren Zeitpunkt, wo Du erneut mit Deinem Vater sprechen kannst, oder vielleicht nochmal mit seinem behandelnden Arzt?
Ich weiss, dass Du zur Zeit verzweifelt nach einer Lösung suchst, nach einer möglichen Behandlungsmethode. Aber vielleicht solltest auch DU mal Pause machen? - Und zuerst mit Deinem Vater reden?

Die Aussage dieser Frau von der Krebsgesellschaft hat schon sein Wahres, jaja. Aber leider kann man das - WENN man in dieser Situation steckt so wie Du - kaum selber feststellen. Weil es nämlich BEIDES ist: Die Hoffnung nach Heilung und dass DIES real sein könnte, aber auch die Angst vor dem Verlieren des geliebten Menschen.

Aber wenn man die Hoffnung aufgibt, ist es, als gäbe man bereits den geliebten Menschen auf. Und Verlustängste sind immer da. - Also behalte beides, Tina. Es ist schon richtig so. Du wirst wahrscheinlich erst später feststellen, welche Ängste bei Dir in Wahrheit stärker gewesen sind.

Ich umarme Dich ganz fest, liebes Kaninchen. Lass die Schlappi-Ohren nicht hängen, ja?
Liebe Grüssli
vom Känguruh
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  #231  
Alt 31.07.2002, 19:41
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Hallo Känguruh!

Viele Grüsse von unserer kleinen Robbe (auch an alle anderen).
Sie hält sich tapfer...

Grüsse (und bis bald mal wieder ausführlicher)
Jana
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  #232  
Alt 01.08.2002, 10:59
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Hallo Ihr Lieben,
hallo Jana, ah, das ist schön etwas von unserer Robbe zu hören. Hoffe, dass sie sich irgendwann vielleicht wieder hier meldet. Wäre toll.

Wir haben heute in der Schweiz den eidgenössischen Feiertag. Mit Feuerwerk und allem Drumherum. Ich geh' jetzt mal. Zum geniessen.
Bis dann, Ihr Lieben!
Viele Grüssli
von Brigitte
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  #233  
Alt 01.08.2002, 12:20
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Hallo an alle!

Es ist abzusehen, meinem Vater geht es von Tag zu Tag schlechter, der typische Verlauf, den ich hier schon so oft wieder und wieder nachgelesen habe - oft in der Hoffnung, dass es bei ihm doch alles anders kommt. Ich stecke den Kopf nicht in den Sand, aber ich bin realistisch - es geht nicht mehr lange. Himmel - und was dann? Es ist alles so unwirklich, tausend Mal durchdacht, vorgestellt, überlegt, aber ich kann es immer noch nicht fassen, glauben, wahrhaben... Das haben andere vor mir auch schon durchgemacht, ich werde es durchstehen, aber ich habe ganz arg Angst.

Ich will so gerne was lesen über das Sterben, den Tod - aber die Bücher von Elisabeth Kübler-Ross, die ich mir jetzt gekauft habe, die sind es nicht. Es ist mir zu - ach, ich weiß auch nicht wie, sie ist die Sterbeforscherin schlechthin, aber ich kann mit ihrem Stil nichts anfangen, sie nimmt schon immerzu vorweg, was man über ihre Theorien denken könnte und konditioniert einem damit regelrecht...

Habt Ihr einen Tipp für mich?

Ich danke Euch!

Bettina
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  #234  
Alt 01.08.2002, 12:47
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Liebe Bettina,

ob dieses Buch welches ich Dir gern empfehlen würde, eins ist welches Dir einiges erzählt weiß ich natürlich nicht, vielleicht ist es ein Versuch wert?!
Es ist ein Buch besonderer Art, welches viele Stituationen um den Tod umschreibt

Der Tod geht um die Welt (Doris Iding)


Liebe Grüße Anke


Das, was dem Leben Sinn verleiht, gibt auch dem Tod Sinn (Saint-Exupe`ry)
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  #235  
Alt 01.08.2002, 20:01
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Lieben Dank, werde es mir bestellen, die Beschreibungen, die ich finden konnte, klingen interessant.
Viele Grüße!
Bettina
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  #236  
Alt 01.08.2002, 23:56
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Liebe Bettina,
ich glaube das könnte auch noch etwas für Dich sein?!

Den Tod erleben (Marie de Hennezel)

Marie ist Psycholgin auf einer Station für unheilbar Kranke. Seit Jahren begleitet sie Patienten beim Abschiednehmen vom Leben, dabei hat sie erfahren was die Lebenden von den Sterbenden lernen können.

Liebe Grüße Anke
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  #237  
Alt 02.08.2002, 22:15
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Hallo Bettina,

ich musste öfter an Dich denken seit Deinem letzten Posting. Tja, früher oder später machen wir das ALLE durch mit unseren Eltern. Es gibt wohl kaum jemanden, der sich diese Gedanken nicht irgendwann machen muss.
Mit der Krankheit ist es natürlich noch mal anders. Aber nur wenige haben wohl das "Privileg", einfach einzuschlafen.
So weiß ich, dass ich da auch irgendwann durch muss. Den Kopf in den Sand stecken, nützt nichts, nein.

Meinem Vater geht es zur Zeit ziemlich schlecht. Es kann sein, dass es nur aufgrund eines kleinen notwendigen Eingriffs und Entzündungen, allgemeiner Schwäche etc. momentan so ist. Aber einen Schreck kriegt man immer wieder, besonders, wenn man weiß, dass jemand so krank ist. Es ist immer so ungewiss. Man weiß es einfach nicht.

Ich habe mir die Internet-Seite von der Kübler-Ross auch angesehen, weil ich hoffte, dort etwas über die Psyche von Krebspatienten zu finden (ich hatte etwas darüber gehört). Aber es geht ja scheinbar ausschließlich um den Tod, und ich fand das alles für mich auch nicht so ansprechend. Vielleicht ist man auch noch nicht so weit, mag sein, aber ich konnte damit auch nicht so viel anfangen.

Es ist so verdammt schwierig. Aber zwischen Bangen und Hoffen und Verzweiflung kommen auch immer wieder gefasste Momente, Momente, in denen man denkt: Bloß kein langes Leiden. Ist es nicht so?

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Stärke.

Sei ganz lieb gegrüßt!
Tina (die andere)
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  #238  
Alt 02.08.2002, 22:50
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Hallo nochmal!

Brigitte, Du hast Recht
- ich MUSS meinen Vater fragen.

Momentan kommt erschwerend hinzu, dass es meinem Vater plötzlich schlechter geht. Er hatte einen kleineren Eingriff, und nun geht es ihm überhaupt nicht gut, er ist ganz schwach auf den Beinen etc. So plötzlich. Wir müssen abwarten. Das Schlimme ist, dass ich bisher nicht zu ihm durchgedrungen bin(ich habe ihn zuletzt vor einer Woche gesehen, da ging es ihm noch gut)!
Erst wollte er, dass ich zu ihm komme, dann wollte er doch lieber schlafen, dann war ständig schon anderer Besuch da...
Nun ist er wieder im KKH, und natürlich werde ich ihn da besuchen. Stell' Dir mal vor - die lieben Verwandten wollen mir verbieten, ihn zu besuchen! Und wenn, dann soll ich nicht mit ihm sprechen, weil er Ruhe braucht. Die spinnen doch alle!
Es ist alles so grotesk.
Sie rufen uns nicht mal an, wenn es Neuigkeiten gibt, bzw. erst Stunden später, so wie heute wieder! Mittlerweile weiß ich es eh schon aus anderer Quelle. Angeblich haben sie keine Zeit zu telefonieren, dürfen das Handy nicht benutzen im KKH etc. - und da treffe ich (vor 5 Stunden, also 5 Stunden vor ihrem Anruf eben!) meine Cousine im Ort, und die weiß schon alles.

Dann versuchen sie dauernd, auf uns einzureden, dass wir uns fernhalten sollen etc.!
Tja, hätte er mich doch nur amtlich adoptiert... Ich bin nicht "blutsverwandt", aber seit Baby bei ihm aufgewachsen und habe über 20 Jahre mit ihm zusammen gelebt. Er IST mein Vater. Nur, weil ich es auf dem Papier nicht bin, zählt das nicht??
Ich weiß ja nicht, wie Ärzte so was sehen...
Verlangen die einen Personalausweis? Soll ich es einfach verschweigen?

Wenn ein nahestehender Angehöriger so krank ist, ist es schon schlimm, aber wenn man nicht zu ihm durchdringt?? Nicht zu ihm kann, weil ihn immer andere "bewachen"?
Und er selbst ist zu schwach (auch psychisch), und kann vor allem nicht auch noch Streit gebrauchen. Warum machen die so was??

Liebe Grüße
Tina
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  #239  
Alt 03.08.2002, 05:42
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Hallo Tina

das hört sich nicht so toll an... wenn Du seit Kindesbeinen bei Deinem Vater und Familie aufgewachsen bist, gehörst Du doch nun wirklich dazu. Egal, ob Blutsverwandt oder angenommen.
Ich kenne sowas aber auch - sogar in der eigenen Familie.
Das tut einfach nur weh...

Weißt Du, ich würde einfach ins Krankenhaus gehen - und Deinen Vater noch einmal besuchen. Sag dem Personal nicht, das ihr nicht blutsverwandt seit, und im Personalausweis kann man sowas nun wirklich auch nicht sehen ( wäre ja wohl noch schöner, wenn die den dort a) einsehen dürften/müssten oder sogar noch Datenabgleich machen würden.
Unterschiedliche Namen sind heute einfach Gang und Gebe...auch bei Blustverwandschaft.
Es ist Dein Vater ... punktum. Und als solchen besuchst du ihn auch.
Sprich so mit ihm, wie Du immer sprichst, oder nimm ihn in die Arme... die Hände - und redet gar nix. Nicht immer braucht man Worte, um einander zu verstehen, was der andere empfindet, fühlt oder denkt.

Wünsche Dir alles Gute
elisabteh
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  #240  
Alt 03.08.2002, 17:48
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Hallo!

Wir sind heute morgen einfach zu meinem Vater hingefahren. Ob das nun gut war? Mh, ich denke, er hat sich schon gefreut, auch wenn es vielleicht nicht so ganz der richtige Zeitpunkt war. Wir sind extra ganz früh gefahren, um der Verwandtschaft nicht unbedingt über den Weg zu laufen. Ich klopfe also an die Tür und gehe vorsichtig rein, sehe eine Ärztin, murmele eine Entschuldigung und gehe wieder raus, da sehe ich gerade noch meinen völlig erstaunten Vater (wohl wegen der Uhrzeit). Er hatte in der Nacht einen Schock (kann das mit dem Kreislauf zusammen hängen?). Das konnte ich aber nicht wissen. Er sollte keinerlei Aufregung haben. Naja, ein Weilchen geblieben bin ich noch, und ich habe gedacht, komisch, SO einfach ist das also mit dem "Hand-nehmen", ich habe es ganz automatisch getan.

Die Ärztin war allerdings etwas daneben - hat ihn allen Ernstes gefragt, ob er, sollte es erforderlich sein, eine Intensivbehandlung wollen würde oder nicht - ihrer Einschätzung nach würde so etwas aber nur das Leben verlängern, jedoch nicht die Lebensqualität!
Ich fass' es nicht!!!! Wie kann man das jemandem sagen, der gerade einen Schock hatte, und dem es total schlecht geht, weil er (da er die Lage falsch eingeschätzt hat) gleich nach einer kleinen OP nach Hause wollte, was einfach zu früh war! Er hätte an den Tropf gemusst etc., zudem hat er noch eine Entzündung. Und da sagt die SO WAS?!
Meine Mutter zog sie dann noch zur Seite und sagte, dass solche Worte bei meinem Vater nicht unbedingt angebracht seien, da er sowieso total down sei und dass es immer auf den Menschen ankäme, DEM man so was sagt (ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der solche Behandlung abkann), und da meinte Frau Doc, nö, so schätze sie meinen Vater nicht ein, das könne er ab, so ein ansonsten lebenslustiger, fröhlicher, netter Mensch (davon kann momentan wirklich keine Rede sein)!!

Naja, meine Mutter hat dann Tacheles mit dem Oberarzt geredet, und der hat ein "ernstes Gespräch" mit der geführt. Man, bin ich sauer!

Na, jedenfalls ist es gut, dass wir jetzt den direkten Weg zu meinem Vater gehen. Er muss sich jetzt erstmal ein wenig erholen, und dann werde ich ihn immer und immer wieder fragen, ob ich vorbei kommen DARF (er denkt ja immer, es ist eine Belastung für uns). Und dann FAHRE ich, egal wie die anderen das finden.

Irgendwie habe ich es geschafft, ruhig und gefasst zu bleiben (manchmal kann man so was, wenn's drauf ankommt!). Ich weiß nicht, ob es die richtigen Worte waren, als ich sagte: "Und in ein paar Tagen will ich Dich wieder topfit sehen!", aber irgendwie muss man ja versuchen, Optimismus zu bewahren und versuchen diesen zu vermitteln. Diese Ärzte können ganz schön was kaputt machen.

Habt Ihr übrigens die Fliege-Sendung über sanfte Krebstherapien gesehen? Fand ich eigentlich ganz gut.

Lieben Gruß
Tina
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