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  #256  
Alt 16.12.2005, 22:37
Laura5555 Laura5555 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Liebste Anna, wenn ich es könnte, würde ich Dir sofort alles Glück der Welt schicken!!!! Fühl Dich ganz fest gedrückt von mir.
Ist die OP der Nebenschilddrüsen die einzige Möglichkeit oder könnte man den Wert auch anders senken? Wenn die OP Aussicht auf Verbesserung der Depression verspricht, solltet ihr vielleicht wirklich darüber nachdenken, ob sich dein papa nochmal operieren läßt. Meine Mama hatte ja jetzt in den letzten acht Wochen auch drei schwere OPs, und sie hat vor der Op am Montag ja auch sehr gezweifelt und es geht ihr nach wie vor nicht besonders gut. Sie bleibt noch bis mindestens Montag auf der Intensivstation, hat eine Magensonde und einen Venenkatheter. sie ist sehr schwach, ihr ist übel und auch psychisch geht es ihr nicht besonders und sie weint viel. aber man kann diese OPs so kurz hintereinander doch irgendwie schaffen, auch wenn es einem zunächst unmöglich erscheint und die Besserung nur ganz langsam erfolgt. Vor ihr wird auch noch ein langer Weg liegen, die Chemos werden bis Mai oder Juni laufen und eine Sicherheit wird es nie wieder geben. Aber ich versuche jetzt nach dem gestrigen Teilerfolg das ganze ein bißchen zuversichtlicher zu sehen und meine Mama weiterhin so gut es geht zu unterstützen. Wenn es deinem Vater jetzt auch psychisch schon wieder ein bißchen besser geht, sieht er vielleicht auch eher wieder die Notwendigkeit der OP, als es noch vor ein paar Wochen der Fall gewesen wäre. Ihr könntet ihn bestimmt davon überzeugen, daß er es machen läßt, wenn sich sein Zustand dadurch erheblich verbessert. Ich kann Dich so gut verstehen, man fühlt sich immer so machtlos und will so gerne helfen, aber man kann es nicht, jedenfalls nicht so, wie man es gerne wollte. Und ständig kommen neue Entscheidungen auf einen zu, und man fühlt sich einfach nicht in der Lage dazu, die richtige Entscheidung zu treffen. Was hält denn deine Mama von der OP? Müßte das denn so bald wie möglich gemacht werden, oder kann man damit auch noch ein paar wochen warten?

Habe mir gerade die Party-Bilder angeschaut. ich kann mich auch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so eine Party besucht habe. Wenn alles normal wäre, würde ich bestimmt gerne hingehen, aber ich kann auch nicht. Freitag abend, alle gehen abends weg und ich gehe jetzt schlafen... spüre gerade, wie körperlich anstrengend die letzten wochen doch waren.

Cassiopeia, das tut mir so leid. ich versuche Dich zu verstehen, was in dir momentan vorgeht und daß Du es einfach nicht mehr aushälst und Dir wünscht, daß dein papa nicht mehr leiden muß. Ich frage mich auch ständig, warum es diese furchtbare Krankheit gibt und nicht endlich etwas gefunden wird, was sie dauerhaft heilen kann. Die Menschen erfinden soviel unbrauchbares Zeug, warum wird nicht endlich ein Heilmittel gegen den Krebs oder eine Impfung erfunden? Warum werden Menschen überhaupt geboren und in dieses Leben gesetzt, wenn sie doch nur so sehr leiden müssen??? Bekommt dein Vater denn Schmerzmittel? Bleibt er zu Hause oder geht er nochmal ins Krankenhaus? Ich drück Dich ganz fest und wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
  #257  
Alt 17.12.2005, 17:57
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Ich geh heut Abend einfach mal weg....(glaub ich).....muss die noch gute Zeit nutzen....
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  #258  
Alt 17.12.2005, 19:26
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hey Ännchen!

Viel Spaß!!!!!!!!!!!!!!!! Ich werde heut Abend putzen...auch ein Zeitvertreib...aber meine Wohnung hat es dringend mal wieder nötig und wenn ich morgen Besuch bekomme

Also, lass es krachen...wie war das mit den jungen gutaussehenden Männern???

Ganz lieben Gruß Marion
  #259  
Alt 17.12.2005, 22:27
nordisch nordisch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallöchen oder eher guten Abend, ich hab den Thread gerade erst entdeckt, seltsam, dabei bin ich hier doch schon "so" lange..
Ich bin 19 und hab meinen Papa vor 3 Monaten "verloren". Ich finds gut, dass hier mal ein Thread für junge leute ist.
Ich selbst hab mir das total oft gewünscht, als es richtig schlimm war mit Papa.. Eigentlich waren es so ziemlich 5 Jahre und ich hab immer mehr das Gefühl das mir in den 5 Jahren irgendwie eine Menge verloren gegangen ist.. Stand mich mit den Problemen, die andere in dem alter hatten zu beschäftigen oder die auch zu haben, wurde ich eigentlich immer mit dem Tod konfrontiert. Es gab nicht das "normale Leben" zuhause. Es war ein hoffen, das es Papa mal gut geht. Das erstemal vor 5 Jahren Lungenkrebs, der erstemal um das Leben bangen, zuvor schon etliche Schlaganfälle, die Wege über die Straße ins Krankenhaus, das hoffen es bleibt nichts zurück. 2 Jahre nach der angeblichen Heilung wieder Krebs, wieder das bangen, wie "Heilung" 2 Jahre später wieder Krebs und das Ende. Papa war nie viel im Krankenhaus, eigentlich war er immer zuhause, was es uns nicht gerade leichter gemacht hat, man hatte angst nachhause zukommen.. Aber noch immer finde ich es gut das er die ganze Zeit über bei uns war, man hatte das Gefühl das man wenigstens ein bisschen was tun kann.. Am Ende war es harte Arbeit, die ganzen Sommerferien.. Hinsetzen, hinlegen, hinsetzen, hinlegen 6 Wochen lang und immer wieder die Gespräche.. "was wird denn dann aus den Bienen" "warum gucken hans und finn (meine Brüder) mich nicht mehr an?" Sätze auf die man nur schwer antworten konnte, eigentlich nur weinen wollte, aber nicht konnte.. Mir taten die Gespräche gut, das Wissen, das Papa keine Angst vor dem Sterben hat.
Meine Freunde.. mmh es gab einige die wirklich für mich da waren, als Papa noch gelebt hat, doch zu denen hab ich jetzt weniger Kontakt, wobei das sicher auch an mir liegt.. Aber die meisten haben es einfach ignoriert.. und so ist es jetzt auch noch, Tod - nee danke..
Manchmal hab ich echt das Gefühl, das is zu langsam damit klar komme, aber es sind erst 3. Monate!! Da werd ich jawohl noch über Papa reden dürfen, traurig sein und co..
Probleme anderer regen mich auf, ich kann mit keinem reden, aber alle kommen zu mir, mit diesen lächerlichen Problemen.. Wenn andere über ihre Väter reden, werd ich sauer, ohne das ich es will..
Ich hab nicht mal bei der Beerdigung von Papa geweint, ich konnte es nicht, bzw ich hab keinen Anlass dafür gesehen, es war doch so besser für Papa und warum sollt ich dann weinen.. Ich hab es ihm schließlich schon Wochen vorher gewünscht... Die Leute die alle da waren haben mich sauer gemacht, wochen/Monate haben sie sich nicht blicken lassen und dann und nun?
Die 5 Jahre über sind bei mir nur 2 Freundschaften durchgehend geblieben und denen bin ich auch verdammt dankbar.
In der Schule hab ich mich verschlechtert, allgemein bin ich nicht mir die alte..
Ach ich könnte so viel schreiben.. 5 Jahre sind ja ein nicht kleiner Zeitraum...
Aber...
Ach danke fürs lesen!
  #260  
Alt 18.12.2005, 10:31
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi nordisch,
es tut mir leid, was du und deine Familie durchmachen musstet....dein Vater ist sicher froh gewesen, so oft zuhause sein zu dürfen, auch wenn es für euch schwer war (für mich ist es ja auch so verdammt schwer)....
Drei Monate ist noch nicht lange, nimm dir die Zeit zum Trauern! In unserer heutigen Gesellschaft hat man diese leider nicht wirklich....jeder denkt, man könne nach einigen Wochen doch mal wieder zur Tagesordung übergehen!!!
Aber so ist dass ja nicht...für niemanden, egal wie alt! Jeder sollte so lange und so intensiv trauern wie er es braucht...und wenn dass heißt, dass man einige Monate lang keine Lust auf Party und HalliGalli hat....Die Ratschläge von Außenstehenden sind meist gut gemeint und ein Zeichen ihrer Hilflosigkeit-lass dir von niemanden sagen wie lange du zu trauern hast!!!
Ich hoffe, dein Vater konnte "in Frieden" sterben...ich meine nicht mit vielen Schmerzen....
Ich habe ein Buch über das Leben nach dem Tod gelesen, da waren auch Berichte von Menschen, die klinisch tot waren drinnen:Es hatte niemand Angst und jeder hat sich gut gefühlt und fast keiner wollte wieder zurück....Ich will dir damit sagen, dass dein Vater es dort sicherlich besser hat, als hier.....Ich glaube ganz fest daran, meine Mutter war nämlich auch fast tot (nach einer Unterleibsop) und sie meinte, dass sie sich damals gedacht hat:"Ach, ich sterbe jetzt also...naja.....ich hoffe dass es sich die Kinder und Georg (mein Papa) nicht so zu Herzen nehmen....hm.....ach....egal!!!" Sie hat sich leicht und gut gefühlt...und so hat sich sicher dein Vater auch gefühlt...all der Schmerz, all die Qual die er durchmachen musste....alles fiel von ihm ab!!
Du darfst ihn vermissen, aber denk immer daran, dass er seine Ruhe hat...

Marion, ich war bloß bei ner Freundin zum "Weihnachtlichen Anglühen"...hab ca 3475z7575847584958495459457898349832948347359 Tonnen Plätzchen gegessen und zwei Gläser Punsch getrunken!!! War ganz schön, ich hab gelacht, aber zwischendurch kams immer wieder hoch, ich hab an Papa gedacht.....
Irgendwie denk ich zur Zeit wieder, dass wirs nicht schaffen!!!

Anna
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  #261  
Alt 18.12.2005, 11:26
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Nordisch!

Schön, dass du uns gefunden hast! Der Tod deines Vaters tut mir sehr leid. Ich wiederhole jetzt nicht alles, was Anna gesagt hat, denn sie hat völlig recht! Dir kann keiner vorschreiben, wie lange du trauern darfst, denn du hast einen sehr wichtigen Menschen in deinem Leben verloren. Ich denke nach drei Monaten, ist noch keiner über den Tod hinweg, auch wenn es bei vielen so aussieht. Aber du hast sicher auch gemerkt, dass das Leben weitergeht und irgendwann wirst du bestimmt feststellen, dass die Trauer anders geworden ist...sie ist immer noch da, aber man erinnert sich an die vielen schönen Dinge, die man zusammen erlebt hat und hat ein Lächeln im Gesicht
Komm einfach hierher, wenn du etwas loswerden möchtest, hier ist immer jemand da! Und manchmal ist es einfacher hier seine Gefühle loszuwerden, als bei Freunden, die neben einem stehen!

@Anna: Sooooooooooooooooooooo viele Kekse????? Klingt lecker...gibts bei uns heut Abend auch, bekomm noch Besuch...hab nämlich am Freitag mit meiner Mama gebacken (was meinen Papa sehr gefreut hat, der steht nämlich auch Kekes...). Lass dich nicht unterkriegen! Ist vielleicht auch ein bischen die Zeit im Jahr, dass du das Gefühl hast es nicht zu schaffen...alles ist irgendwie so besinnlich und in Weihnachtsstimmung und dann denkt man über diese scheiß Krankheit nach und landet in einem Riesentief...
Aber versprich mir, wieder brav rauszuklettern!!!! Sonst kommen wir und bringen ne Leiter mit! Meld dich, wenn was ist! Ich drück dich! Muss jetzt zum Adventsessen nach Hause!

Lieben Gruß euch allen!

Marion
  #262  
Alt 18.12.2005, 21:49
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard Mein Herz ist so schwer

Ach ihr lieben da draußen,
mir gehts nicht gut....
Ich muss immer an den Krebs denken, an dass, was noch auf uns zukommen wird, Schmerzen, Tod, Ops, Tränen, Angst...
Ich sitze da und habe Angst vorm Leben....
Egal was ich tue es holt mich ein und tötet mich und lässt mich nicht los...
Es tut mir so weh, meinen eigenen Vater so zu sehen...ihn so leiden zu sehen...wisst ihr, er ist immer so traurig, gerade Sonntag Abend, wenn er wieder rein muss.....
Ich denk mir, was ist jetzt wenn er wirklich schnell stirbt, dann hatte er von seinem Leben nix...er ist seit fast zwei Jahren in REnte, er konnte sie gar nicht genießen, da kommt der Krebs....dann des mit der Psychiatrie, in der er jetzt seit 5 Wochen ist, er ist immer so froh wenn er am Wochenende daheim ist..........
Wenn ich ihn manchmal anschau, dann tut mir mein Herz so weh, er tut mir so leid, er ist so dünn und zerbrechlich und wenn ich daran denke, dass in ihm der Krebs ist und ihn kaputtmacht...
Und niemand kann mir helfen, ich hätte sogerne jemand der mir hilft, zu dem ich gehen kann und heulen kann und der mir sagt, dass alles wieder gut wird....
Noch immer ist mein Leben ein nicht endender Alptraum, auch wenn es besser geworden ist....
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es jemals besser wird, dass ich irgendwann wieder unbeschwert bin...
Ich war heute Abend mit meiner besten Freundin beim Eishockeyspiel und ich hab gelacht und so, aber innen drin war ich am weinen und ich hätt so gern zu ihr gesagt, dass ich so Angst hab und nicht mehr kann...aber ich konnte es nicht....ich kann mit niemanden darüber reden, weil sie es alle nicht verstehen...sie leben und sind so fröhlich und freun sich weil Weihnachten ist und ich denk dass dieses Weihnachten vielleicht das letzte mit Papa ist...
Mein Herz ist die ganze Zeit über so schwer und ich weine und weine und hoffe, dass entlich die ganze Last von meinem Herzen gespült wird, aber nichts geschieht...
Und warum sollte Gott gerade bei uns eine Ausnahme machen, wo er sie bei anderen doch auch nicht gemacht hat?
Ach, mir gehts nicht gut.........

Xavier Naidoo - Dieser Weg

also ging ich diese strasse lang
und die strasse führte zu mir.
das lied das du am letzten abend sangst,
spielte nun in mir.
noch ein paar schritte und dann war ich da,
mit dem schlüssel zu dieser tür.

Refrain:
dieser weg wird kein leichter sein,
dieser weg wird steinig und schwer.
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses leben bietet soviel mehr.

es war nur ein kleiner augenblick,
einen moment war ich nicht da,
danach ging ich einen kleinen schritt,
und dann wurde es mir klar.

Refrain:
dieser weg wird kein leichter sein,
dieser weg wird steinig und schwer.
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses leben bietet soviel mehr.

manche treten dich,
manche lieben dich,
manche geben sich für dich auf.
manche segnen dich,
setz dein segel nicht,
wenn der wind das meer aufbraust.

manche treten dich,
manche lieben dich,
manche geben sich für dich auf.
manche segnen dich,
setz dein segel nicht,
wenn der wind das meer aufbraust.

Refrain:
dieser weg wird kein leichter sein,
dieser weg wird steinig und schwer.
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses leben bietet soviel mehr.

Refrain 2x

dieser weg, - dieser weg,
ist steinig und schwer.
nicht mit vielen wirst du dir einig sein,
doch dieses leben bietet soviel mehr.
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  #263  
Alt 18.12.2005, 22:31
nordisch nordisch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Ich kann dich so gut verstehen, so ging es mir auch, bis zu dem Unterschied, das Papa zuhause war...
Und ich würde dir so gerne sagen, dass alles irgendwann besser wird, doch leider is es bei mir noch immer nich so und deswegen kann ich es nicht sagen. Es ist noch immer so das ich lache und es mir im inneren eigentlich schlecht geht.
Und so war es auch als Papa noch gelebt hat..
Reden konnte ich auch mit keinem, ich konnte nicht einfach sagen "ich kann nicht mehr, ich will das alles nicht mehr" ich glaube, dass es auch niemand verstehen kann, der in unserem alter ist und es noch nicht erlebt hat. Die meisten verdrängen das Thema tod doch..
Denk wenn man lacht, das es einem gut geht. Aber so ist es nicht.
Mir haben immer alle gesagt ich soll mal ein paar tage weg oder wenigstens eine nacht woanders schlafen, ich konnte es nicht, hatte angst die letzte zeit mit papa zu verpassen und hab meinen urlaub abgesagt und alles.. Andere konnten es nicht verstehen.. Ich würds immer wieder so machen.
Ich kenn ja deine ganze Situation nicht, aber könnt ihr deinen papa nicht auch nach hause holen?
und vielleicht kannst du ja mal probieren, doch mit jemandem zu reden, vielleicht würde das helfen, doch wahrscheinlich sollten wir das alle tun..
ich hoffe das es dir bald etwas besser geht und du auch mal andere gedanken haben kannst...
  #264  
Alt 18.12.2005, 22:35
Anne! Anne! ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Meine Oma ist heute ganz plötzlich und unerwartet gestorben...
  #265  
Alt 19.12.2005, 10:56
Benutzerbild von teufelchen_26
teufelchen_26 teufelchen_26 ist offline
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Standard ich könnte manchmal nur noch schreien

Hi,

meine mum hat Krebs und hat nicht mehr sehr lange zu leben. Sie ist im Endstadium und ich spüre wie es ihr jedesmal schlechter geht. Leider kann ich nur selten bei ihr sein, da sie 600 km von mir weg lebt. Ich versuche wenigstens alle 2 Monate für eine Woche hin zu fahren. Wenn man nicht jeden Tag da ist, fallen einem die Veränderungen schneller auf... Es geht ihr jedesmal schlechter.

Ich habe selber Depressionen seit die Krankheit meiner Mum ausgebrochen ist. Sie ist so ein lieber Mensch und das Ganze tut so weh...

Ich versuche ja stark zu sein, aber ich fühle mich leer. ich bin erst 26 habe aber im Moment keinen Spaß an meinem eigenen Leben. ich kann meine innere Leere nicht ausfüllen, habe keine Lust wegzugehen. Ich kann mir immer noch kein Leben ohne sie vorstellen.

Jetzt ist Weihnachten und ich habe total Angst heim zu fahren, weil ich weiß dass es ihr wieder schlimmer geht, aus den Telefonaten die ich mit ihr geführt habe. Ich kann nachts kaum schlafen, weil ich mir Sorgen mache.

Hat eeiner von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht. Dann schreibt mir doch. Ich würde mich freuen.

Liebe Grüße

Das Teufelchen
  #266  
Alt 19.12.2005, 15:07
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Anne, es tut mir leid!!!!!
Fühl dich einfach nur gedrückt.....

Hallo Teufelchen,
du wirst hier sicherlich einen Ansprechpartner finden....wir haben alle dieselben Gefühle und Gedanken....

Anna
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  #267  
Alt 19.12.2005, 18:36
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

@Anna: Danke für dein Posting, du sprichst mir aus der Seele...
Mit dem normalen Leben, Party etc, etwas Alltägliches machen ohne Sorgen...
Ja, Weihnachten ist eine üble Zeit in diesem Jahr.
Oft will ich gar nicht mehr nach Hause in letzter Zeit, weil ich den Anblick meines Vaters nicht mehr ertragen kann. Es ist gar nicht mehr er, der da im Bett liegt...


@simönchen: Es tut mir leid mit deiner Mutter. Ist ja gerade mal 3 Wochen her...Ach herrje. Ich wünsch dir ganz viel Kraft!!


Achso, mein Vater hat total starke Schmerzen, keine Ahnung, was er dagegen bekommt...

@nordisch: Du hattest damals einen Thread, bis dein Vater gestorben ist, oder? Den hab ich mir vor einiger Zeit durchgelesen. Ich musste total heulen beim Lesen... Ich drücke dich unbekannterweise, denn das, was du geschrieben hast, war sehr bewegend!


Ich war am Samstag im Kino, ausgerechnet "Die Familie Stone" haben wir geschaut....Schaut euch den Film nicht an, wenn ihr depri seid wegen eurer Situation zuhause; ich dachte, es wäre eine Komödie, aber das ist er leider nur teilweise (die Mutter hatte Brustkrebs und einen Rückfall,; die Hälfte der Familie heult deswegen, beim nächsten Weihnachtsfest, wo sie sich alle treffen, ist die Mutter bereits gestorben).

Geändert von Cassiopeia_Norah (19.12.2005 um 18:39 Uhr)
  #268  
Alt 19.12.2005, 19:12
nordisch nordisch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

@ Cassiopeia_Norah
Danke.. ja hatte ich.. Irgendwann werd ich mir das auch nochmal durchlesen, aber ich glaub zur Zeit wär das noch nicht so gut...

Und das was du geschrieben hast, "er ist gar nicht mehr er" kann ich sehr gut nachvollziehen, bei mir war es auch oft so das ich dachte "nein das ist nicht mehr Papa" aber dann kamen wieder seine "blöden" Sprüche sein, grinsen, seine grimassen und dadurch wurde es einem doch wieder vor augen geholt "doch das ist dein Papa" sowas ist einfach nur scheiße!!!
  #269  
Alt 20.12.2005, 12:15
Sabrina 25 Sabrina 25 ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo alle zusammen

Meine Mama hat Lungenkrebs im Endstadium. Ich erhielt diese Nachricht vor gut 2 Monaten. Seit diesem Tag kann ich nur noch heulen. Es ist verdammt schwer damit umzugehen. Ich bin zwar erst 25, habe aber schon eine 6 Jahre alte Tochter für die ich stark sein muss. Das schlimmste ist das die Ärzte ihr höchstens noch ein halbes Jahr zu leben gegeben haben. Meine Mum redet aber immer als wenn sie morgen wieder gesund ist. Ich weiß das es gut ist das sie sich nicht aufgegeben hat, aber es ist schwer damit klar zu kommen.
Würde mich freuen wenn jemand antwortet.

Bis dann
  #270  
Alt 20.12.2005, 13:31
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hi Sabrina,

erstmal willkommen bei uns...Die Krankheit deiner Mutter tut mir sehr leid.
Man kommt sich bei einer solchen Diagnose so hilflos vor und weiss gar nicht, was man machen soll. Als ich erfahren habe, dass mein Vater Krebs hat, habe ich auch tagelang geweint...bei mir ist die Situation zwar eine andere, denn meinem Vater geht es zur Zeit gut, aber ich glaube ich kann dich wenigstens teilweise verstehen.
Ich glaube deine Mutter möchte auch für dich und deine Tochter stark sein, damit ihr die verbleibende Zeit noch intensiv nutzen könnt.
Wenn du Trost brauchst oder jemanden zum reden, meld dich einfach bei uns, irgendwer ist immer da, um zu zuhören! Ich denke an euch und wünsche dir alles Gute!

Ganz lieben Gruß Marion
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