Wie soll das nur weitergehen?

[engelen]

Hallo Cianga (und alle anderen...)
ich bin bislang auch nur stille Mitleserin, um den Tod meiner Mutter zu begreifen... Sie starb am 25.10. an BDSK - 2,5 Wochen nach der Diagnose. Sie wurde gerade mal 63... Cianga: was Du schreibst berührt mich sehr und ich kann Deine Gedanken und Gefühle so gut nachvollziehen.
Das Lesen Eurer Berichte hilft mir sehr weiter. Danke!
Engelen

[ciangi]

hallo, ihr lieben alle,

es berührt mich immer wieder, wenn ich eure zeile lese und sehe, wie sehr ihr anmeiner geschichte anteil nehmt.
@engelen: nach 2,5 wochen war schon alles vorbei? mein gott, was müßt ihr, du und deine familie da mitgemacht haben! da hattet ihr ja so gut wie gar keine zeit, das ganze irgendwie zu verarbeiten!das stelle ich mir sehr schrecklich vor, obwohl es für den betroffenen wohl ein segen ist, wenn er so schnell gehen darf. schon allein die angst vor dem tod - das alles mußte deine mama wohl nicht so sehr in dem ausmaß erleben, wie manch andere. aber das endresultat ist wohl das selbe. man ist am ende nur noch traurig.....

@sabine: vielen lieben dank für das knuddeln. ich habe es fast körperlich gespürt. ist schon komisch, wie anfällig man für solche sachen ist, wenn die seele weint...

@gaby:irgendwie kan ich gar nicht verstehen, dass es mir so "gut" geht, was das trauern betrifft. mir ist manchmal, als fehle da irgend etwas. ob meine trauerarbeit schon vorbei ist? ich weiß es nicht,aber irgendwie läuft mir alles zu glatt. mal sehen, vielleicht kommt der "große hammer" noch.

@christiane: auch dir vielen dank für deine lieben zeilen. schlimm, wenn ein mensch, den man geliebt hat, so schnell gehen muß. es ist manchmal einfach nicht zu begreifen. und 60 jahre!! das ist doch heute kein alter mehr. da schuftet man ein leben lang, damit man im rentenalter dann die ruhe genießen kann, und dann kommt das schicksal und sagt: pech gehabt. schluß mit lustig!. und da solll man noch an die gerechtigkeit glauben! aber ich kann es nur immer wieder sagen: so schlimm es für die hinterbliebenen ist - es ist gut, dass dein papa dann nicht so lange leiden mußte. mein papa konnte einfach nicht loslassen. er hat sich gequält und gequält, immer in der hoffnung, dass es doch noch einmal besser wird. noch 3 tage vor seinem tod hat er nicht geglaubt, dass er nun gehen muß. vielleicht, wenn er einfach losgelassen hätte, vielleicht wären ihm einige wochen schmerz und leid erspart geblieben. aber - es ist halt nun mal so. ich hoffe von herzen, dass er es da, wo er nun ist, auch wirklich gut hat. dass er mit seinem papa einen großen garten hat, den es zu bewirtschaften gilt. das hätte er sich gewünscht. und das wünsche ich ihm auch. er fehlt mir halt so.....

alles liebe an euch alle.
liebe grüße: monika

[maus]

Hallo Monika,
vielen Dank für Deine Zeilen.

Habe Dir noch nicht mein Beileid ausgesprochen,ich hoffe Du kannst es mir nachsehen.
Du hast so viel gutes für Deinen Vater getan,ich glaube das hilft Dir bei Deiner Trauerbewältigung.

Finde es aber sehr bemerkenswert,das Du immer bei den anderen schreibst
und immer noch die richtigen Worte findest.

Dafür mal ein grosses Dankeschön.

Ich wünsche Dir für die nächste Zeit viel Kraft.
Nochmals alles Liebe und Gute
Anita

[Manuela08]

ein stiller Gruß !fühl dich umarmt und liebevoll gedrückt

Liebe Monika,

hat jetzt doch etwas länger gedauert, wollte Deine Worte hier aber nicht kommentarlos stehen lassen.

Erst mal danke für die lieben Worte adressiert an mich, besser gehen??? Jein, eher nein, soweit richtig, hier spielen aber auch andere Gründe mit, die nicht oder nur indirekt mit meiner eigenen Trauer etc. zu tun haben. Unter anderem meine Ma, die inzwischen medizinisch als depressiv diagnostiziert ist, auch medikamentiert wird als Unterstützung der Therapie, es geht aber nicht einen Millimeter vorwärts, eher täglich einen Meter zurück. Bei aller Akzeptanz der Tatsache, dass sie med. krank ist, einfacher macht es das Ganze trotzdem nicht wirklich.

Aber zu dir, und ich bleibe dabei dass ich mir um Dich etwas Sorgen mache deshalb, weil ich exakt wie Du es beschreibst, mich gefühlt habe, argumentiert habe, Alle und Alles von mir gewiesen habe, gedacht habe, im "Abwickeln" mache ich auch parallel meine Trauerarbeit.....
Genau das Gegenteil war / ist der Fall, ich habe dies schmerzlich vor kurzem erfahren, als mir einer der besten Freunde meines Vaters, ein Freund aus Holland, das Skript seines Nachrufes, den er bei der Trauerfeier selbst gahlaten hat, zugeschickt hat. Ich hatte den Fehler gemacht, ihn gleich zu lesen, ich war danach regelrecht am A...!

Solche situationen möchte ich Dir ersparen, deshalb meine "Warnung" an dich, pass auf (Dich) auf! Mit Verdrängen, und das tuest auch Du momentan (behaupte ich jetzt ganz frech), verarbeitest Du nicht, und die Gefahr besteht, dass Dich das Ganze irgendwann einholt. Wenn dann auch noch irgendetwas Anderes, muss gar Nichts mit dem Thema zu tun haben, dazu kommt, dann kann der Einbruch kommen.

Versteh mich nicht falsch, ich will dir keine Angst machen, im Gegenteil, nur die Message, sei wachsam, hör in Dich hinein, halt die Augen offen.....ich möchte Dir einen Durchhänger wie mir ersparen (auch wenn bei mir noch individuelle Dinge hinzukommen, auf die ich aber an dieser Stelle nicht eingehen kann).

Machs gut, übernimm Dich nicht, insbesondere hier, wenn du ab und an was von Dir hören würde ich mich freuen, aber übertreibe es nicht, nimm Dir Zeit für Dich!!

Viele liebe grüsse
Frank

P.S. Bin aus Zeitgründen momentan nicht all zu oft hier, bin aber bei Bedarf auch auf anderem Wege erreichbar.

Zitat von ciangi

lieber frank,
ich weiß, du meinst es gut mit mir. und ich danke dir von ganzem herzen, dass du dich so um mich sorgst. mag sein, dass ich jetzt auf dem besten weg bin, alles nur zu verdrängen. aber im moment empfinde ich nicht so. oder vielleicht doch? ich weiß es nicht. ich habe heute nacht gut geschlafen, fast traumlos. ich öffne die augen und denke an meinen dad. ich bin traurig. aber nicht in dem ausmaß, wie ich vorher gedacht hatte. ich bin im moment viel mehr dankbar, dass nun endlich seine schmerzen und ängste vorbei sind. ich weiß auch nicht: vielleicht ist meine große trauer ja schon vorbei. dieses leid meines dads hat so unendlich lang gedauert. vielleicht war das schon meine trauer. mein bruder empfindet es im moment genau so. als wir ihn da so in seinem bett liegen sahen, so voller frieden(er hatte sogar ein lächeln auf den lippen!!!!), da empfanden wir nur erleichterung. erleichterung darüber, dass er nun seinen frieden hat. endlich! sicher, es kann schon sein, dass ich noch in dieses berühmte loch hineinfalle, das gebe ich schon zu. aber noch geht es mir gut. du mußt dich nicht um mich sorgen. und sollte es mir einmal doch schlechter gehen, dann , da bin ich mir ganz, ganz sicher, dann wirst du mir ganz bestimmt helfen, dieses loch wieder hinaus zu krabbeln. du, und noch ein paar andere hier in diesem forum. ich habe hier im forum so viel liebe und unterstützung erfahren, dass mir gar nicht bang wird. ich weiß ja, ihr seid da, auf euch ist verlass.
alle liebe für dich, lieber frank. es tut mir so leid, dass es dir immer noch nicht viel besser geht .vielleicht wäre es gut, wenn du mehr nach vorne schauen würdest, statt zurück. vielleicht würde dir das gut tun. ich hoffe von herzen,dass sich bei dir alles bald wieder einigermaßen einrenkt. ich hoffe es wirklich. ich finde, dass du ein sehr guter freund sein kannst. zumindest hier in diesem forum empfinde ich das so. und da bin ich bestimmt nicht alleine mit meiner meinung.
alle liebe: monika

[berndanett]

Hallo Monika,
Frank hat recht horch in dich hinein den verdrängen ist ein nicht ungefährlicher weg, und ich kann jedem nur raten nehmt wenn es sein muß auch professionelle hilfe in anspruch. Ich habe seit 4 Wochen jeden Montag einen Termin bei meiner thrapeutin und glaube es bekommt mir gut obwohl immer noch durchhänger kommen und sie auch manchmal heftig sind, totzdem glaube ich das es der richtige weg für mich ist.
Frank das es Deiner Mutter micht so gut geht tut mir sehr leid, auch das du nachdem du den Skript von Deinem Freund gelesen hattest so im Eimer warst.
Möchte Euch beiden ganz viel Kraft schicken die ich Augenblick habe und
wünsche Euch ein einigermaßen schönes Wochende und ersten Advent ein lieber Gruß Bernd

Liebe Monika,

sehe dies offensichtlich nicht alleine so........hoer mal auf uns Maenner.... :-))).

Danke Bernd fuer Deine tolle Teilnahme bei all Deiner eigenen Sorgen.
Melde mich in Deinem Thread, will noch was dazu sagen, ist aber hier fehl am Platz, hier gehts um Monika. In den naechsten Tagen....

Nochmals liebe Monika,
will Dich nicht nerven, bitte Dich einfach nur, in Deinen eigenen und, wichtig, egoistischen Interesse, nehme die Message von Bernd (und mir) mit, auch ich bin in Betreuung, nicht permanent und regelmaessig, aber auch ich hatte Hilfe aufgesucht, zuerst gedacht als Beratung, wie gehe ich mit meiner Mutter um, hat sich dann auf mich gedreht, zuerst woechentlich, dann mit mehrwoechigem Abstand, jetzt noch mal (erst) im Januar nach Weihnachten und Neujahr, aber ich habe gemerkt, es tut gut, neutrale Person die aber weiss und versteht, worueber man redet.
Ich will Dir damit nicht signalisieren, dass auch Du dies brauchst, Du hast eine funktionierende Familie im Hintergrund, die kann vieles abfangen und ist fuer Dich jetzt wichtiger denn je. Und, lass Dich auch zurueckfallen und auffangen, wenn es Dir danach ist.

Pass einfach nur auf Dich auf.
Machs gut, liebe Gruesse

Frank

[ciangi]

lieber bernd, lieber frank,

was seid ihr doch für liebe menschen! ihr habt selber viele probleme und doch sorgt ihr euch so um mich. wißt ihr eigentlich, wie gut mir das tut? ich sitze jetzt hier und mir kullern die tränen runter. ich kann fast nicht schreiben, so sehr kullern sie. und das zum allerersten mal seit papas beerdigung! und es tut mir gut!! ich glaube fast, ihr beide habt mir den bann gebrochen. ich muß jetzt aufhören zu schreiben, sehe fast nichts mehr. aber ich danke euch von herzen, dass ihr euch so kümmert. danke! danke! danke.
melde mich wieder. vielleicht zieh ich mich ja doch von hier ein wenig zurück, weiß noch nicht. ihr alle würdet mir fehlen.
alles, alles liebe für euch. ich denk an euch beide!
ganz, ganz liebe grüße: monika

[Anemone]

Hallo liebe Monika,
ich denke in den letzten Tagen oft an dich und lese auch hier in deinem Thread. Klar, Frank und Bernd haben völlig Recht, du musst dich nun auch um dich kümmern, deine Trauer zulassen und deinen Tränen freien Lauf lassen. Aber du sollst keine Angst davor haben, dass irgendwann ein "totaler Zusammenbruch" kommt.
In der Zeit als mein Mann krank war, hatte ich ein paar Gespräche mit einer Psychotherapeutin, weil ich nach der niederschmetternden Diagnose für meinen Schatz unter Depressionen litt.
Sie erklärte mir, dass man schon einen Teil der sogenannten "Trauerarbeit" bewältigt, wenn man sich der Tatsache bewusst ist, dass ein geliebter Mensch in der nächsten Zukunft sterben muss.
Ich denke, das ist bei dir auch der Fall. Du wusstest ja schon längere Zeit, dass dein Papa diese Krankheit nicht überleben wird und hast dich mit dem Gedanken an sein Sterben vertraut gemacht, auch wenn dieser Gedanke ganz schrecklich und eigentlich unvorstellbar war. Du hast das nicht verdrängt, deshalb gelingt es dir vielleicht jetzt, das Unfassbare leichter anzunehmen.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ich in den ersten Tagen nach dem Tod meines Mannes ein Gefühl der Erleichterung gespürt habe, war erleichtert, weil dieses entsetzliche Leiden und die Qual zu Ende waren, mein Schatz keine Schmerzen mehr hatte.
Für dieses Gefühl der Erleichterung habe ich mich irgendwann geschämt und hatte ein schlechtes Gewissen. In der Trauergruppe, an deren Treffen ich ein Mal im Monat teilnehme, erfuhr ich dann, dass das normal ist und ich deswegen kein schlechtes Gewissen haben muss. Es ging dort eigentlich allen Beteiligten so ähnlich.
Liebe Monika, ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute. Hör auf dich und dein "Bauchgefühl". Lass positive Gefühle zu, weine und sei wütend auf euer Schicksal, wenn dir danach zumute ist und komm gut durch die nächsten Tage und Wochen.
Liebe Grüße,
Anemone

[ciangi]

liebe anemone,

vielen lieben dank für deine zeilen. es ist schön, dass hier so viele sind, die anteil nehmen an meinem leben. nun, es ist, glaube ich , zum teil wirklich so, dass ich schon sehr viel trauerarbeit an mir geleistet habe. und mir geht es ganz genau so wie dir damals: als ich meinen toten papa da liegen sah, habe ich natürlich geweint. ich weinte um den verlust meines papas. aber der schmerz um den verlust war bei weitem nicht so, wie die "freude" daran, dass mein dad es nun endlich geschafft hat. es ist für mich ganz, ganz furchtbar, dass mein papa nun nicht mehr da ist, zumal ich zu meiner mutter nicht im entferntesten so eine beziehung habe, wie zu meinem dad. aber trotzdem bin ich unglaublich erleichtert. ich bin so froh, dass er nun ohne diese furchtbaren schmerzen ist. ich bin so froh, dass diese schlimmen, schlimmen qualen ein ende haben. für mich persönlich war es viel schlimmer, ihn so hilflos zu sehen. ich weiß ja, wie unendlich schlimm es für ihn war, uns so viel "arbeit" zu machen. das war für ihn, glaube ich, noch schlimmer, als alle schmerzen. er wollte nie, dass jemand etwas für ihn tun muß. er hat immer nur etwas für die anderen getan. das war sein leben. das war seine berufung. dass er nun auf einmal selber derjenige war, der hilfe brauchte, das war für ihn alptraum pur. und deshalb war ich erleichtert, als es vorbei war.
und genau deshalb habe ich dieses schlechte gewissen.
ich weiß noch, als mein lieber opi gestorben ist, da war ich schon 27 jahre alt. eigentlich alt genug, um mit trauer umgehen zu können. aber damals, da war mir so, als würde die welt untergehen. ich dachte allen ernstes, ich würde nie, nie mehr lachen können. und dieses gefühl dauerte monat um monat. es war wirklich schrecklich. und deshalb habe ich nun auch mit einem ähnlichen gefühl gerechnet. aber dieses gefühl bleibt einfach aus. und das macht mir auf eine weise auch ein wenig angst. weil ich gar nicht richtig traurig sein kann. aber ich weiß ja, meinem papa geht es gut. er muß nun nicht mehr leiden. und deshalb bin ich auch wieder froh.und deshalb glaube ich, dass meine persönliche trauerzeit die zeit war, in der mein lieber dad so furchtbar kämpfen hat müssen und dann doch verloren hat. oder hat er doch gewonnen? wer will das wissen?....
liebe anemone, ich wünsche dir alles liebe. und noch etwas: so lange man an einen menschen denkt, so lange ist er nicht gestorben!
liebe grüße: monika

[bine_j]

liebe monika.......
einen stillen gruß auch von mir.....
habe erste heute gelesen, das dein pa "heimgegangen" ist
wünsche dir viel kraft für die kommende schwere zeit des vermissens
fühl dich gedrückt
sabine

Liebe Monika,

danke Dir für Diene ganz liebe und vor allem offenen und ehrlichen Worte. Lass Dich gehen, wenn es Dir danach ist, sei stark, wenn es erforderlich ist.
Die Schwierigkeit besteht darin, genau hier den Mittelweg zu finden, ich sehe, ttrotz aller meiner Worte, du machst und meisterst dies im Moment ganz gut, ich hoffe für Dich, diese Kompensation von Beidem bleibt bestehen.
Sehe ja, dass Du auch hier an andere(n) Stelle(n) weiterhin aktiv bist, auch wenn Du von eventuell doch Auszeit gesprochen hast.
Sei einfach nur wachsam...hör in Dich hinein, wenn Du irgendwelche "komische" Anzeichen entdeckst, dann nimm Dir die verdiente Pause. Du würdest uns vermissen, verstehe ich, wir Dich auch, aber wir alle hier wüssten dann, dass Du zurückkommen würdest.
Bin ja auch wieder da und hatte ne Pause von +/- 4 Wochen. Aber ich versteh Dich, wenn auch bei mir nicht mehr so häufig, aber loslassen von Euch hier kann auch ich nicht, dafür seid Ihr Alle mir viel zu wichtig geworden.

Liebe Monika, einfach nur....pass auf Dich auf und übernimm Dich nicht....und lass Deinen Gefühlen, wie auch immer, freien Lauf.

Machs gut und bis bald.
Liebe Grüsse

Frank

[berndanett]

Hallo Monika,
alle haben recht hier lass Deinen Gefühlen freien lauf, schließe Deine Tränen nicht in Dein Herz ein, Tränen sind wie das Wasser des Meeres, wenn wir sie nicht raus lassen werden wir daran ertrinken, und einen Orden für Tapferkeit ( weil man seine Gefühle nicht zeigt ) brauch keiner von uns. Liebe Monika ich schicke dir viel Kraft sei ganz lieb wünsche dir ein einigermaßen schönes Wochende ein lieber Gruß Bernd.

[ciangi]

lieber frank, lieber bernd,

es tut so unendlich gut, wie ihr versucht, mir zu helfen. und ich weiß auch, dass ihr recht habt. alle beide habt ihr recht. aber ich habe wirklich zu keiner zeit versucht, meine gefühle zu verstecken. gut - vielleicht meinen kindern gegenüber. sie sollen ihre mama nicht gar zu traurig sehen, zumal ich sie ja auch damit getröstet habe, dass ihr opa nun endlich ohne schmerzen ist und seinen frieden hat. aber ansonsten lasse ich natürlich meinen gefühlen freien lauf. mein mann sagt(er hat seine mama vor 8 jahren verloren, die er fast übermenschlich geliebt hat), er sagt, die große trauer kommt erst noch. wenn sich das gefühl der sehnsucht einschleicht. wenn man ihn besuchen will und mit ihm reden will und dieser mensch dann nicht mehr da ist. und ich glaube, dass er recht hat damit. momentan bin ich nur froh, dass mein papa nicht mehr leidet. dieses gefühl steht momentan über allen anderen. ob das normal ist, das weiß ich nicht. aber es ist eben genau so.
vielleicht habe ich da einen kleinen "schaden". aber meine mutter hat mir versprochen, mir papa`s fernsehsessel zu schenken. wir renovieren nämlich gerade unser wohnzimmer und dieser sessel, der dad`s heiligtum war, der passt dann wunderbar in meine kleine lese-ecke. ich freue mich schon wahnsinnig darauf, weil ich das gefühl habe, ich habe meinen papa dann immer um mich rum. oder -die kinder haben jede ein base-ball-cappy von ihrem opa bekommen. manchmal rieche ich ganz intensiv daran, dann denke ich immer, dad ist hier. ich sage ja - vielleicht bin ich ein bisschen verrückt, aber solche dinge helfen mir so sehr, das alles zu verarbeiten. für mich ist mein papa noch nicht tot. er ist nur gegangen. es ist traurig, dass er gegangen ist und ich muß seit neuestem auch manchmal weinen, weil er nicht mehr da ist. aber in meinem herzen lebt er noch immer weiter. und ich hoffe so sehr, dass ich dieses gefühl niemals verliere. ich habe ihn nämlich jetzt immer bei mir..........
lieber frank, ich kanns einfach nicht lassen. ich muß hier in diesem forum einfach immer wieder meinen senf dazugeben. aber ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich immer wieder in mich hineinhorchen werde und dass ich gut auf mich aufpassen werde. mach du bitte das gleich für dich. ich brauche dich noch eine weile.(egoistisch, nicht?)
alles liebe euch allen hier und einen besinnlichen ersten advent wünsche ich euch.
alles liebe: monika

Liebe Monika,

ich denke nicht, dass Du einen "Schaden" hast, mach das, was Dir wichtig ist, wenns der Sessel ist, dann ist es der Sessel. Viel schlimmer wäre er würde Dir verweigert.
Die Worte Deines Mannes....behalte Sie im Hinterkopf, er hat damit absolut Recht, genau dieses Phänomen sehe ich gerade sehr heftig bei meiner Mutter.

Und vergiss Egoismus, steckt da nicht ein ewnig in Allen von uns drin. Auch ich gebe ohne Zögern zu, dass ich auch für mich den Eigennutzen meiner Teilnahme und Anwesenheit hier sehe. Ich versuche, mit meinen Erfahrungen anderen zu helfen, sie zu unterstützen, ich selbst erfahre dabei aber auch sehr viel Unterstützung, würde ich dies nicht auch etwas suchen, wäre ich dann immer noch hier....?? Geben und nehmen und dabei liebe und tolle Leute kennenlernen....was gibt es mehr? Es wäre mir nur an anderer Stelle oder aus anderen Gründen lieber gewesen.

Machs gut Monika, wenn Du wachsam bleibst meisterst Du die nächste Zeit sicherlich gut....was dann kommt lass einfach auf Dich zukommen...

Wünsche Dir noch nen schönen Restsonntag.
Liebe Grüsse

Frank