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  #271  
Alt 16.02.2014, 19:05
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben!
Am Freitag vor einem Jahr, also heuer am 14.2. ist mein Dad mit der Rettung ins Krankenhaus gekommen weil es ihm daheim so schlecht ging.
Ich kann mich noch genau erinnern, meine Mum hatte mir eine SMS geschrieben und ich bin dann direkt von der Arbeit weg und ins Krankenhaus. Ich war noch vor der Rettung und meinen Eltern drin und habe auf sie gewartet.
Das war alles vor genau einem Jahr und genau diese Woche war mein Papa dann das letzte Mal im Krankenhaus und ist dann am 23.2. von uns gegangen.

Ich durchlebe diese Woche jetzt noch einmal! Immer wieder rechne ich zurück und überlege was wann in dieser Woche passiert ist. Ich habe auch in meinem Angehörigenthread die letzten Tage und meine Gefühle dazu nachgelesen. Es wirbelt alles wieder von Neuem auf.

Geht es euch auch so? Manchmal wache ich in der Früh auf und überlege ob es wirklich wahr ist dass mein Papa nicht mehr da ist. Ich bin ja nicht dumm und mein Verstand hat es ja realisiert dass Papa tot ist aber manchmal empfinde ich es als unreal, als ob es meine Seele doch noch nicht kapiert hätte.

Ich lebe weiter und versuche die Dinge die gemacht werden müssen zu erledigen, mein Alltag hat mich wieder. Manchmal habe ich sogar auch wieder Spaß und lache ausgelassen, aber dann ganz plötzlich überkommt mich wieder dieses Gefühl dass etwas Schlimmes passiert ist was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Dass es nie mehr so sein wird wie es einmal war.
Erst jetzt schätze ich diese schöne Zeit, egal ob Kindheit, Jugendzeit oder auch im Erwachsenenalter, die ich gemeinsam mit meinem Papa verbringen durfte. Leider war sie viel zu kurz diese Zeit!

Ich wünsche euch noch einen erholsamen Sonntag! Bei uns regnet es heute. Ich hoffe auch dass wir keinen Schnee mehr bekommen, die ersten Frühlingsboten erwachen zum Leben!

Alles Liebe an Alle!!!!!
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #272  
Alt 16.02.2014, 20:01
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Gina,

es muss hart sein, dass es alles hoch kommt. Ich kann Dich sehr gut verstehen...ich habe große Angst davor.

Diese Syrrealität macht mich fertig, ich kann es auch nicht begreifen, dass es so ist, wie es ist. Ich habe häufig gehört, dass man sich irgendwann dankbar erinnert, aber in mir und wahrscheinlich auch in Dir, steckt der Schmerz noch so tief, dass das WARUM alles verdrängt.
Ich bin dankbar für unsere gemeinsame Zeit, aber ich denke sehr wehmütig an meine Mama...
ich schicke Dir einen ganz dicken Drücker und bis ganz bald!

Andrea
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  #273  
Alt 16.02.2014, 20:26
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

mir geht es genauso. Ich rechne auch zurück und überlege, was wir heute vor einem Jahr gemacht haben. Dann fällt es mir ein und auch, dass Mami da noch da war. Wir konnten reden uns in den Arm nehmen und darauf hoffen, dass doch noch mehr Zeit bleibt.

Ich habe das auch, dass ich oft gar nicht glauben kann, dass Mami nicht mehr da ist. Ich frage mich auch, woher dieses Gefühl kommt. Wir haben ja alle den Tod und die Beerdigung unserer Lieben hautnah erlebt und trotzdem ist es nicht ganz wahr...Vielleicht gehört das zur Tauer dazu. Vielleicht würde unsere Seele und unser Körper es auch einfach nicht aushalten, wenn wir dauerhaft diesen starken Schmerz des Verlustes spüren müssten und deshalb schalten wir teilweise einfach auf Pause oder so ähnlich...Dieses Gefühl des Endgültigen spüre ich in den Pausenfreienzeiten auch oft.

Ich denke so oft, dass mein Leben ohne meine Eltern einfach noch soooo lange sein wird. Ich würde so gerne wenigstens noch einmal ein schönes Fest mit Ihnen feiern oder gemeinsam in den Urlaub fahren oder einfach nur in meinem Elternhaus mit den beiden am Tisch sitzen.

Aber weisst du, es ist auch gut, dass man in der gemeinsamen Zeit nicht ständig darüber nachdenkt, dass diese begrenzt ist. Das würde auch alles nicht so unbeschwert machen, wie es war. Wie schlimm wäre es, wenn wir immer an den Tod unserer Eltern denken würden. Weil wir das nicht getan haben, nimmt man die gemeinsame Zeit natürlich für selbstverständlicher, als sie tatsächlich ist. Aber auch nur deshalb, konnte diese Zeit eben so schön sein, weil wir glücklich waren und nicht immer an den kommenden Schmerz gedacht haben.

Es ist nur ungerecht, dass wir eben viel weniger Zeit mit unseren Lieben haben durften, als manch andere...

Ich drück Dich Nina. Eine schwere Woche, die nun vor dir liegt. Ich denke an Dich und schick dir ganz viel Kraft! GLG, Tina
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  #274  
Alt 16.02.2014, 22:38
Benutzerbild von Sternschnubbe
Sternschnubbe Sternschnubbe ist offline
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Beitrag AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

Regelmäßig habe ich in deinem Thread gelesen und mir so Gedanken gemacht, wie es wäre, wenn mein Papa gegangen wäre, statt meiner Mama. Ich konnte mich glücklicherweise nicht hineinversetzten und fand es auch schlimmer meine Mama zu verlieren. Nun, wo ich auch meine Papa gehen lassen musste, nehme ich deine Worte ganz anders wahr. Ja, ich denke es macht einen Unterschied welches Elternteil man verliert, aber niemals in der Intensität. Es gibt kein Vergleich, nur ganz andere Erinnerungen.
Ich bin in der Trauer um meinen Geliebten Dad noch nicht angekommen. Keine Ahnung, was los ist, aber ich lebe noch in einer solchen Starre, dass ich einfach nicht weinen kann. Es macht mich fertig und trotzdem merke ich rational, dass alles anders ist!
Liebe Nina, nunmehr kann ich deine Trauer um deinen Pa noch mehr nachvollziehen als bisher, obwohl ich ja schon durch die Trauer um meine Mama mitfühlen konnte.

Liebe Tina, deine Worte hinsichtlich der gemeinsamen Zeit mit unseren Eltern und deine Ausführungen. Sie haben mich berührt und sind so wahr. Ich danke dir für deine Worte und werde sie in meiner Trauerverarbeitung im Hinterkopf behalten.

Euch beiden einen schönen Abend bzw. Eine gute Nacht
__________________
Die Trauer hört niemals auf,
sie wird ein Teil unseres Lebens.
Sie verändert sich und wir verändern uns mit ihr.


Mami
am 06.02.1958 geb.
Diagnose Leukämie: am 26.08.2013
ein Engel seit dem 20.09.2013

Papi
am 06.03.1956 geb.
tödlich verunglückt und
ein Engel seit dem 03.02.2014

Ihr fehlt mir
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  #275  
Alt 17.02.2014, 09:37
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nala1810 nala1810 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina;

oh ja ich kann es dir gut nachfühlen. Ich habe wie du gelesen hast diese Tage zum 2. Mal durchlebt und es war dieses Mal viel schlimmer.
Besonders die Nächte in denen ich kaum geschlafen habe.

Bin in Gedanken bei dir und drücke dich ganz fest.

Alles Liebe und viel Kraft

Angie
__________________
[
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  #276  
Alt 17.02.2014, 12:24
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Ach danke ihr Lieben!
Es geht uns allen gleich und wir alle sind traurig und müssen versuchen uns in unser Leben wieder zurückzukämpfen und zumindest ein bisschen Freude und Unbeschwertheit in unser Leben zurückholen.
Manchmal geht das alles ja schon ganz gut und manchmal holt uns unsere Traurigkeit wieder ein.
Ich bin froh mich hier mit euch austauschen zu können und ich bin froh euch zu haben, wenn auch nur virtuell. Es hilft zu erfahren wie ihr das alles macht, wie ihr über die Dinge denkt und ich lerne daraus und versuche manche Gedanken zu ändern sodass es mir leichter fällt!
Aber Trauer kann so unterschiedlich sein und die Menschen sind nicht gleich. Wir hatten zum Beispiel in der Familie einen zweiten Trauerfall, meinen Onkel. Meine Verwandten, manche auch in meinem Alter, gehen gleich wieder zur gewohnten Tagesordnung über. Sie urteilen darüber warum ich jeden Tag ans Grab von meinem Dad gehe und meinen es wäre Zeit wieder ausgelassen zu sein und das Leben wieder zu genießen.
Ich kann und will das so nicht sehen! Mein Leben kann nicht einfach wieder weitergehen so wie vorher. Es kommen so viele Gedanken auf mich zu die ich erst mal ordnen muss.
Sicherlich, mir läuft die Zeit davon! Ich bin fast 35 Jahre alt, möchte irgendwann auch mal eine eigene Familie haben und bisher hat sich noch nichts ergeben. Meine Verwandten meinen halt ich sollte jetzt schön langsam wieder zur "normalen" Tagesordnung übergehen oder halt das alles mit psychologische Hilfe aufarbeiten wenn mir das nicht möglich sei.
Es ist schlimm, ich kann das alles nicht einfach so abhaken und mich neu orientieren. Sie können das hingegen sehr gut und "verurteilen" meine Trauer.
Es kommt halt grad viel zusammen diese Woche! Aber ich denke positiv und lasse mich nicht unterkriegen!

Wünsche euch einen schönen Tag und danke nochmal für eure Erfahrungen und Antworten! Alles Liebe
__________________
Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
Diagnose am 21.12.2011
am 23.2.2013
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  #277  
Alt 17.02.2014, 15:20
Myriam1990 Myriam1990 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Gina,
Leider haben wir irgendwie das ähnliche Schicksal..mein Papa hatte auch ein Bronchialkarzinom...Diagnose war am 06.09.11 und am 09.12.11 ist er leider verstorben ...manchmal frage ich ich mich was besser ist ...wenn man es länger schon weiß und dann die Zeit besser " nutzen" kann oder wenn man eben einem eben nur wenig Zeit bleibt... ? Auch ich Trauer manchmal so sehr dass ich es kaum mehr aushalten kann und mich Frage wie ich das alles nur hinbekommen soll und dann wenn mich jmd z.B. frägt wie das alles war kann ich so völlig unbeteiligt vor mich hinplappern so dass bestimmt jeder denkt " wie kalt ist die denn" ..was ich dir vielleicht sagen kann ist das die Gefühlsausbrüche und völlig haltlosen Momente zwar irgendwie nicht besser aber seltener werden.. zumindest war das bei mir so ..das erste Jahr ist das furchtbarste..aber wahrscheinlich hilft dir das jetzt auch nicht wenn ich das so sage..komisch - selbst wenn man das selbst erlebt hat fällt es einem wahnsinnig schwer die richtigen Worte zu finden um jmd anderst zu trösten...wie schwer das wohl dann erst für jmd ausenstehenden sein muss..? Daher fühlen wir uns wahrscheinlich auch manchmal so unverstanden von leuten die meinen, dass man jetzt mal langsam wieder "klar kommen" soll! Hmmm..irgendwie wollte ich was nettes und beruhigendes sagen und habe dabei angefangen von mir zu erzählen..naja soviel zum Thema "gut verarbeitet"..Geht es dir bzw euch auch manchmal so dass ihr geradezu wartet bis ihr alleine seid um dann Fotos anzuschauen und schöne aber auch traurige Musik zu hören und euren Papas/Mamas/Liebsten nahe zu sein? Wenn mein Freund dann mal früher heim kommt kann ich ihn irgendwie gar nicht gebrauchen..weil er irgendwie stört..weil ich denke er kann das ja eh nicht nachvollziehen auch wenn er sich mühe gibt..aber wie oben schon geschrieben kann man sich das 100x vorstellen wie es wäre aber das Gefühl ist einfach 1000x schlimmer und anderst...
Naja...hat gut getan mal alles los zu werden...Sorry für den Roman
Fühlt euch gedrückt
Liebe Grüße Myriam
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Diagnose: 15.09.11 - Metastasierendes Adenoca. der Lunge G3
*12.09.1958 -09.12.11

Danke für die schöne Zeit mit dir...
Mein Held...keiner wird mich je so beeindrucken..
♡ Daddy, ich liebe dich...♡
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  #278  
Alt 17.02.2014, 19:04
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Myriam!
Danke für deine Antwort! Tut mir leid, dass auch dein Papa gegen diese fiese Krankheit kämpfen musste! Hatte dein Papa auch die kleinzellige Form von Lungenkrebs?
Ach, da kommt mir vieles bekannt vor was du da schreibst! Wenn mich jemand Außenstehender, zum Beispiel in der Arbeit fragt, oder ich mit jemanden über Krebs rede, dann rede ich auch ganz gefühlskalt und objektiv. Ich rede dahin, sicherlich mit einem Wissen, weil ich ja die Erfahrung mit meinem Papa gemacht habe, aber als ob es mich gar nicht berührt. Von Außen merkt man mir nichts aber auch gar nichts an, dabei fühle ich mich innerlich manchmal unendlich traurig und kann die Geschehnisse noch immer nicht wirklich verstehen.
Das mit dem "Warten bis ich alleine bin" um in alten Fotos oder Krimskrams von Papa zu graben und zu stöbern kenne ich auch nur zu gut! Ich sehe mir Fotos an, schnuppere an Papas Geldtasche oder an seiner Brille oder an seinen Sudoku-Heften und schreie und weine vor mich hin! Nicht immer aber doch von Zeit zu Zeit! Dieses Verlangen in "alten" Sachen zu stöbern überkommt mich ganz plötzlich! Wenn ich dann so richtig geweint habe dann fühle ich mich meistens besser und erleichtert.
Es ist trotz diesem Jahr, das so schnell an uns vorbeigezogen ist, noch immer unvorstellbar für mich! Wenn ich mir Fotos von Papa ansehe dann kommt er mir so nahe vor als ob er gleich bei der Türe reinkommen würde.
Ich weiß nicht ob sich dieses GEfühl irgendwann einmal verändert, ob man sich irgendwann dann einmal wirklich damit abgefunden hat????

Schönen Abend und liebe Grüße!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom
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am 23.2.2013
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  #279  
Alt 17.02.2014, 21:56
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Nina,

nur ganz kurz (die Tage mehr), ich habe vor ein paar Tagen mit einer Arbeitskollegin/Freundin gesprochen. Sie hat vor ca. 8 Jahren ihren Papa an einem Gehirntumor verloren. Sie erzählte mir, dass auch sie Dinge von ihrem Papa aufbewahrt hat, die sie nie weggeben wird, weil sie so sehr daran hängt. Ich habe sie gefragt, ob sie auch manchmal noch das Gefühl hat, dass ihr Papa noch da ist und irgendwie alles in Ordnung ist. Und sie sagte, dass sie das noch immer hat. Nach so langer Zeit muss sie sich manchmal selber kneifen und sich sagen, dass ihr Papa nicht mehr da ist. Nun glaube ich, dass dieses Gefühl auf jeden Fall sehr, sehr lange anhalten wird. Sie sagte, dass sie denkt, dass das von der tiefen Verbundenheit zu unseren Eltern kommt. Sie sind unser Ursprung und das bleibt eben auch für immer so. Ich denke das auch.

LG und schlaf gut! Tina
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  #280  
Alt 18.02.2014, 08:34
Myriam1990 Myriam1990 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Gina :-)
Nein er hatte ein Adenaocaricion was zu den Großzelligen Bronchialkarzinomen gehört aber irgendwie weiß ich auch nicht was da das kleinere Übel davon ist. Am Anfang hieß es zu uns das wäre Besser als das kleinzellige aber wenn ich mir das hier so durchlese dann ist mein lieber Papa bei 10 Wochen nach Diagnose wohl doch relativ bald von uns gegangen. Ach ja das kenne ich am Sonntagmorgen war mein Freund bei der Arbeit und aus heiterem Himmel überkommt es mich und ich fange an sein Handy in der Wohnung meiner Mutter zu suchen und versuche es irgendwie anzuschließen weil ich das Passwort nicht mehr wussste..dann habe ich mir alle Videos und alle Fotos und überhaupt alle Notizen angeschaut in der Hoffnung etwas zu finden ...keine Ahnung was ich gesucht habe..aber irgendwie wollte ich mehr von ihm haben..in solchen Momenten muss ich auch soooo weinen dass es mich fast zereist und mein Freund steht dann mehr oder weniger hilflos daneben wohl er sogar aus dem med. Bereich kommt...desshalb bin ich da lieber alleine...naja ich kann dir sagen dass die Abstände zwischen den Zusammenbrüchen irgendwie länger werden aber gut...nein gut ist es glaube ich ewwwiiig nciht...hast du denn sonst noch Familie um dich herum? Also engere Verwandschaft? ´Die Leute die dich so unter Druck setzten meinen es sicher gut und es ist in der Theorie auch sicher nicht falsch aber es gibt genügend Beispiele von Frauen die keine so schlimmen Erlebnisse haben und trotzdem noch net verheiratet mit ihrem Traummann sind, 3 Kindern haben und jeden Abend unter nem Kirsch- und Apfelbaum gemeinsam gesundes Abendessen einnehmen mal bischen zynisch gesagt ...Drücke dich unbekannterweise ganz fest
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Danke für die schöne Zeit mit dir...
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  #281  
Alt 19.02.2014, 14:27
maeusi maeusi ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Liebe Gina,
ich wünsche dir für die kommenden Tage ganz viel Kraft.

Ich glaube unsere Eltern hätten nicht gewollt, daß wir so lange traurig sind und sie freuen sich bestimmt auch über ein kleines Lächeln auf unseren Gesichtern.

Ich muß mir das auch öfter mal sagen, wenn ich wieder so von der Trauer überrannt werde.

LG Anja
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  #282  
Alt 19.02.2014, 18:29
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo ihr Lieben!
Tina, weißt du, irgendwie beruhigen mich so Geschichten von Menschen die auch einen schlimmen Schicksalsschlag hatten (wie bei deiner Freundin/Arbeitskollegin) und die es auch irgendwie geschafft haben wieder halbwegs normal weiterzuleben und ihre Trauer oder Traurigkeit doch noch immer in den Alltag integrieren können! Ich merke halt schon dass ich den Kontakt zu "Gleichgesinnten", oder besser gesagt zu Leuten suche die auch nicht immer vom SChicksal großartig beschenkt werden oder wurden.
Wahrscheinlich liegt es auch daran dass für diese Menschen, genauso wie auch für mich (oder für uns) dieser oberflächliche Quatsch nicht mehr so wichtig ist.
Man unterhält sich halt lieber über ernstere und tiefgründiger Themen (im Moment ist es bei mir halt so).

Eine liebe Bekannte hat mir heute verkündet dass sie ein Baby erwartet. Bitte versteht mich nicht falsch, ich freue mich wirklich für sie! Aber es ist irgendwie ein ganz komisches Gefühl: Auf der einen Seite stehe ich, die sich immer noch irgendwie in den Alltag zurückkämpft und trauere weil ich einen Menschen verloren habe und auf der anderen Seite steht ein Mensch der unheimlich glücklich ist weil ein "neues" Leben beginnt.
Bitte nicht falsch verstehen, ich freue mich, aber es ist irgendwie so konträr!
Kennt ihr das auch oder geht es hier nur mir so dass ich da doch zu sehr mit meinem Schicksal hadere und mir das eigentlich nicht zusteht?!

Myriam, ich habe halt noch meine Mama und eben einige wirklich liebe Freunde und Bekannte. Sonst nicht wirklich mehr viele Verwandte (die es ehrlich mit mir meinen). Ich habe leider keine Geschwister!

Danke, liebe Maeusi! Die Kraft kann ich gut brauchen! Ich versuche mir viel Gutes zu tun und positive Gedanken zu haben . Manchmal klappt es ganz gut aber manchmal funktioniert auch das nicht wirklich!

Ja, Sonntag wird ein schwieriger Tag! Ich habe mir vorgenommen an diesem Tag lange zu schlafen und dann für Papa eine Kerze am Grab anzuzünden. Dann möchte ich noch, falls das Wetter mitspielt, eine große Runde Spazieren gehen. Weglaufen kann man nicht vor diesem Tag, das ist mir bewusst! Eigentlich finde ich den Geburtstag von Papa oder Weihnachten oder Vatertag viel intensiver weil ich da ja viele schöne Erinnerungen an Papa habe.

Ich hoffe euch allen gehts so halbwegs gut! Ganz liebe Grüße!
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  #283  
Alt 19.02.2014, 18:32
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

liebe nina..
ich wünsche dir für die kommenden tage ganz viel kraft.
weiß genau, wie es dir geht vor dem ersten todestag. im kopf laufen ständig die letzten tage und auch das sterben unserer lieben ab. wobei wir ja auch so immer wieder dran denken, aber beim todestag ist das ganze so wahnsinnig nah.
versuch dir den tag gut vorzubereiten. mach dir einen plan, wo du auch richtig viel zeit für dich hast. und dann trauer auf deine art und weise.
bin in gedanken bei dir,
liebes umärmerle von tine
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MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #284  
Alt 23.02.2014, 13:12
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Heute vor einem Jahr, genau um 7:10 hat mein Papa diese Welt so wie wir sie kennen verlassen müssen. Vor einem Jahr hat ein totales Schneechaos geherrscht sodass wir zu spät ins Krankenhaus gekommen sind und ihn nur mehr friedlich schlafend, schon von all seinem Leiden und seiner Atemnot erlöst, angetroffen haben.
Ein Jahr ist es jetzt schon her und ich bin noch immer nicht weiter gekommen. Meine Gedanken kreisen immer noch, bei jedem Aufstehen am Morgen ist mein erster Gedanke dass mein Papa nicht mehr da ist. Ich hadere immer noch, das muss ich ehrlich zugeben.
Ich kann immer noch nicht akzeptieren und schon gar nicht verstehen warum mein Papa diese schlimme Krankheit bekommen hat, warum er so leiden musste und so viel Atemnot haben musste und warum er uns verlassen musste. Bitte nicht falsch verstehen, ich finde es einfach so unfair dass es diese schlimme Krankheit überhaupt gibt und Menschen so leiden müssen.
Ich kann es nicht verstehen. Ich grüble immer wieder nach über das Jahr seiner Krankheit, wie alles begonnen hat und wie es dann endete. Einfach furchtbar!

Für mich noch immer unklar sind auch noch immer die Begriffe Gott - Schicksal -Zufall! Ist alles Zufall, ist es Gott oder ist alles Schicksal? Sind es wirklich diese blöden Zigaretten gewesen die seine Zellen entarten haben lassen? Ist es schlicht und einfach Zufall dass sich die Zellen verändert haben? Ich komme oft aus dem Grübeln nicht heraus, da können mir auch Bücher nicht wirklich helfen obwohl ich immer wieder versuche eine Antwort für mich zu finden.

Heute scheint die Sonne! Papa hätte diesen Tag gemocht! Er hat die Sonne geliebt. ER war ein guter Mensch und er war ein guter Papa! Für mich der beste Papa!

Ich konnte jetzt 2 Nächte nicht schlafen, habe mich immer wieder im Bett gewälzt, immer wieder sind mir vergangene Bilder in den Kopf gekommen. Heute um 2 Uhr morgens bin ich aufgewacht und die Gedanken haben sich gedreht, ich weiß gar nicht wie lange. Die Uhrzeit 7:10 habe ich verschlafen und ich war froh darüber! Es war gut so!
Mama und ich sind dann in der Früh ans Grab und haben Papa eine Kerze angezündet und jeder für sich hat leise ein Gebet für Papa gesprochen.
Dann sind wir eine große Runde spazieren gegangen. Die Bewegung tat gut und weh zugleich!

Ein ganz schwieriger Tag, den ich jetzt zum ersten Mal erleben muss oder darf. Ich sehne mich heute schon wieder danach dass ich morgen früh meinen Papa am Grab besuche und wieder ein neuer Tag abgebrochen ist!

Drück euch!
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  #285  
Alt 23.02.2014, 13:46
Luisa.Hope Luisa.Hope ist offline
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Standard AW: Papa, bitte trag mich zurück ins Leben

Hallo Nina !

Ich umarme Dich und schicke Dir einbißchen Kraft.
Ich denke das ist Schicksal. Und es mußte "so" kommen, und niemand konnte sich wehren.
Mein Vater ist schon fast 30 Jahre tod.
Ich grüble auch zuviel wegen meiner Mutter, meine Mutter ist ja erst 5 Monate tod. 5 Monate sind in einem Trauerweg ja nur ein sehr kleiner Klacks.
Mein Gedanke ist der erste wenn ich Morgends aufwache das Sie nicht mehr da ist.... Mirgeht es die ersten ca. 10 Minuten wenn ich aufwache fürchterlich, dann geht es wieder einigermaßen.
Heute geht es mir besser ich hatte vor ein paar Tagen ja erst eine Trauerwelle.

Viele Grüße Luisa
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