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  #16  
Alt 08.11.2007, 09:24
Lilyy Lilyy ist offline
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Registriert seit: 20.10.2006
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Standard Tarceva und kleinzellig oder nicht-kleinzellig...

Hallo,

ich bin derzeit etwas ratlos.
bei meiner Mom wurde in 08/06 ein Bk im rechten Lungenflügel entdeckt. Aufgrund der Bronchoskopie die seinerzeit gemacht wurde, wurde selbiges als Kleinzellig eingestuft. Sie hat dann die erste Reihe Chemos bekommen, die aber nicht wirklich zufriedenstellend waren. Gleichzeitig wurde der tumor bestrahlt. Da die erste Chemo nicht anschlug wie sie sollte, wurde zu einem anderen Mittel gewechselt. Als auch dieses nicht wirklich Fortschritte zeigte, überlegten die Ärzte sich dann, dass es vielleicht doch kein kleinzelliges BK sondern vielleicht eine Mischform aus kleinzellig und nicht-kleinzellig wäre und setzten eine dritte Sorte Chemo, hierauf ausgerichtet an. Unter dieser chemo ist der Tumor zwar zunächst etwas kleiner geworden, aber gleichzeitig haben sich Lebermetastasen gebildet.
Genaugenommen weiß man also bis heute nicht, welchen Tumor meine Mutter nun hat. Proben können aus dem Lungentumor angeblich wegen des durch die Bestrahlung zerstorten und verbrannten Gewebes nicht genommen werden und aus der Leber nicht, weil die Tumore dort örtlich extrem ungünstig liegen.

Inzwischen wachsen alle Tumore wieder und nun soll sie Tarceva nehmen.
jetzt frag ich mich natürlich, wie das wirkt, wenn meine Mutter nun doch einen kleinzelligen Krebs hat.

Und außerdem verstehe ich absolut nicht, dass einfach weiterhin keine Proben aus dem Lungentumor genommen werden können (der örtlich für sowas eigentlich fantastisch liegt) um das ganze endlich mal genau zu bestimmen. Er ist doch jetzt wieder gewachsen, also muss doch auch neues gewebe neben dem verbrannten vorhanden sein. Das macht mich wahnsinnig. Langsam wäre es mir am liebsten meine Mutter würde mal die Klinik wechseln, aber sie hat einfach Angst davor sich schon wieder mit neuen Ärzten und neuen Diagnosen beschäftigen zu müssen.
Da ich denke, dass das psychische Wohlbefinden auch wichtig ist, versuche ich sie nicht zu bedrägen. Zumal sie auf sowas immer sehr gereizt reagiert. Aber vielleicht ist das doch falsch. Vielleicht würde es woanders mehr hilfe geben. ich bin so unsicher was ich tun und raten soll.

Ihr Fall wird regelmäßig auf der krebskonferenz des Ortskreises besprochen, also befassen sich im Prinzip ja viele verschiedene Ärzte damit, trotzdem kann ich den Gedanken nicht beiseite schieben, dass man etwas wichtiges unterläßt, wenn man nicht eine andere Meinung einholt...

Was denkt ihr?
Und was passiert denn eigentlich, wenn man bei kleinzelligem krebs Tarceva einnimmt???

Danke
Lily
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  #17  
Alt 08.11.2007, 15:22
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Tarceva und kleinzellig oder nicht-kleinzellig...

Hallo Lily,
hab dir gerade im Thread von Jörg geschrieben und deinen eigenen jetzt erst gesehen. Ob Tarceva bei einem gemischt-zelligen Krebs helfen kann, weiß ich leider auch nicht. Alles Gute für dich und bleib so tapfer.
Bettina
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  #18  
Alt 13.11.2007, 09:17
Lilyy Lilyy ist offline
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Beiträge: 13
Standard Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Hallo,

nachdem bei meiner Mom bei der letzten Untersuchung ein schnelles Wachstum des Tumors und der Metastasen in der Leber festgestellt wurde herrscht in der ganzen Familie immer noch der Schock!
Über ein Jahr hat meine Mutter es mit den Chemos geschafft alles irgendwie in Schach zu halten und nun auf einmal dieses "einläuten des Endes", das kriegt sie, und auch wir, nicht verkraftet.

Körperlich ist sie eh langsam einfach nur fertig und nun kommt noch diese tiefe psychische Bestürzung dazu. Auch wir anderen können kaum noch normal miteinander umgehen. Es ist wieder wie am Anfang, nach der Diagnosestellung. Man sitzt sich gegenüber und dieser sch... Krebs schwebt über einem und kommt aus den Gedanken und Gesprächen einfach nicht weg. Es ist ganz schrecklich. Ich hoffe uns bleibt noch etwas Zeit aber diese Stimmung derzeit, die zieht einen so dermaßen runter.
Immer wieder lese ich, das Krebskranke sich irgendwann soweit mit ihrem Schicksal auseinandersetzen dass sie trotzdem ihren Frieden finden.
Wird das bei meiner Mom je kommen? Ich finde es so fürchterlich zu sehen, wie gigantisch ihre Angst vor dem Tod ist. Das belastet mich fast mehr als meine eigene Angst. Aber ich weiß auch nicht wie ich ihr da helfen soll...

Und wie nur schaffen wir es in der uns noch verbleibenden Zeit auch noch schöne Tage, mit Freude und Ruhe miteinander zu verbringen??? Das kann doch nun nicht bis zum Ende so weitergehen...

Traurige Grüße
Lily
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  #19  
Alt 13.11.2007, 10:19
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Registriert seit: 19.01.2007
Beiträge: 516
Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Liebe Lily,

so, wie es Euch zur Zeit geht, geht es Tausenden von kranken Menschen. Es ist die schwerste Zeit, sich nun mit dem Gedanken auseinander zu setzen, dass das Leben sich dem Ende zu neigt. Auch haben die meisten Menschen furchtbare Angst zu sterben. Vielleicht noch nicht einmal vor dem Tod selbst, sondern wie es zu Ende gehen wird.

Ich habe schon sehr viele Berichte im Hinterbliebenen-Forum und auch hier darüber gelesen. In den meisten Fällen schlafen die Menschen in absoluter Ruhe sanft ein. Den Weg dahin kann man sich leider nicht ersparen, aber für die Seele, die dann endlich Urlaub bei Gott machen kann und dort mit unendlicher Liebe empfangen wird, wird es ein Freudentanz sein.

Unsere Schnucki würde Dir und Deiner Mam nach ihrem Bauchgefühl wärmstens die Bücher von Frau Dr. Kübeler-Ross empfehlen. Wenn man diese Bücher vorab liest, versteht man vieles und hat überhaupt keine Angst mehr vor dem Tod. Und das erscheint mir für Deine Mutter sehr sehr wichtig zu sein.

Wenn Du dazu in der Lage bist, sprich mit ihr über ALLES, das wird ihr gut tun und ihr auch die Angst nehmen.

Ich als gläubige Christin, würde Euch auch gerne vorab - solange es ihr noch einigermassen gut geht - eine Krankensalbung empfehlen. Sprich mit dem Pfarrer Eurer Gemeinde darüber. Denn Gott stärkt die Kranken und gibt ihnen die Kraft und die Zuversicht, in sein Reich liebevoll aufgenommen zu werden. Die Krankensalbungen haben z.B. bei meinem Vater und meiner Wenigkeit bewirkt, noch gut leben zu können. Denn der Segen ist ja auch für die Linderung der Schmerzen und Heilung gedacht.

Egal, in welche Richung es nun bei Euch geht, ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Ihr den richtigen Weg findet, damit umgehen zu können.

Ulla
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  #20  
Alt 13.11.2007, 15:53
Schnucki Schnucki ist offline
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Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 917
Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Liebe Lily,

Zitat:
Unsere Schnucki würde Dir und Deiner Mam nach ihrem Bauchgefühl wärmstens die Bücher von Frau Dr. Kübeler-Ross empfehlen. Wenn man diese Bücher vorab liest, versteht man vieles und hat überhaupt keine Angst mehr vor dem Tod.
Ulla kennt mich schon recht gut.

Meine Mum ist heute vor 3 Monaten verstorben. Sie hat sich nicht wirklich mit dem Gedanken STERBEN befasst, sie dachte an Arbeiten etc.

Ich hatte mir mein Bild gemacht und wußte einfach, dass es wahrscheinlich nicht gut ausgeht. Also hab ich mich vorbereitet. Mit den Büchern von Kübler-Ross (ich war lieber so vorbereitet und hätte mich gerne mit der Gesundung überraschen lassen, aber ich wollte NIE unvorbereitetet vor dieser Situation stehen).

Die Bücher gaben mir unendlich viel Frieden. Ich hab immer gesagt: Sterben muß schön sein, man möchte danach einfach sterben.

Meine Mum las die Bücher nie, aber ich hab ihr immer mal wieder auszugsweise von den Büchern erzählt. Gerade gegen Ende, als auch sie sich damit abgefunden hat. Sie wurde wirklich auch friedlich. Sie hatte es akzeptiert.

Wir konnten teilweise sogar drüber lachen. Meine Mami sagte mir: Mäuslein, es dauert nicht mehr lange, zünde eine Kerze für mich an.

Ich versprach es ihr. Ich versprach ihr auch, sie nie zu vergessen, weil sie immer um mich rum wäre.

Sie meinte dann: Natürlich bin ich um Dich rum, ich muß Dir ja beim Skatspielen helfen. Und grinste.

Ich glaube fast, dass ich ihr durch meine Ruhe ein bißchen helfen konnte. Es bedarf irgendwann keiner Worte mehr, da reicht es auch, nur mal händchenhaltend dazusitzen und nichts mehr zu sagen.

Ich fühlte mich einfach sicherer. Weil ich nicht wußte, wie man einem Sterbenden gegenübertritt, was man tun sollte, wann es irgendwelcher Worte bedarf.

Ich kann es Dir nur empfehlen. Viele haben die Bücher nach dem Tod gelesen und es bereut, es vorher nicht getan zu haben. Einfach, weil sie sich jede Mengen Tränen und schlechtes Gewissen erspart hätten.

LG

Astrid
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  #21  
Alt 23.11.2007, 09:09
Lilyy Lilyy ist offline
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Beiträge: 13
Standard Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Hallo, wieder einmal macht sich Panik bei mir breit.
meine Mutter hat ja die ganze Leber voller Metastasen. Nun ist die Leber derzeit so stark geschwollen, dass sie fürchterliche Schmerzen hat. Und irgendwie stehen die Ärzte dabei und kommen nicht weiter. Die Schmerzen bekommen sie nicht in Griff und was nun weiter gemacht werden soll, darüber schweigen sie sich total aus?

Heißt das nun, das ist von heute auf morgen das Ende? Ich hab totale Panik, dass sie nun noch viel schneller stirbt als eh schon befürchtet.
Ist diese geschwollenen Leber "nur" extrem schmerzhaft oder ist das akut lebensbedrohend? Gibt es denn gar nichts, was man da tun kann????

Bitte sag mir einer was positives! Das das wieder besser wird mit der Schwellung und uns noch etwas Zeit bleibt!!!

Lily
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  #22  
Alt 23.11.2007, 17:48
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Liebe Lily,

hier kann ich Dir und Deiner Ma vielleicht ein wenig helfen.

Auch ich habe die ganze Leber voller Metastasen. Bevor die Ärzte mir mitteilten, dass ich nun auch noch Leber-Metas habe, habe ich es ihnen gesagt! Kann nicht, war die Aussage, denn die Leber tut nicht weh. Oh doch sag ich, ich kenne meinen Körper und zeigte, wo meine Schmerzen waren!

Auch von da : Ratlosigkeit

Durch einen wöchentlichen Aufenthaltvor zwei Jahren (ja mei, do war i noch pumperl gsund) in einem Kloster mit dem Thema: Beten, Schweigen und Fasten, erhielt ich den Tipp für die Leberwickel. Man legt sich entspannt (nie auf die Seite legen bei Leber-Metas) hin, nimmt ein nasses Gästetuch und legt darauf eine mässig warme Wärmeflasche. Bitte aber jeweils 1 x am Tag nur höchstens 20 Minuten. Von meiner Hausärztin bekam ich den besten Tipp, und zwar Lactulose aus der Apotheke. Enorm, das zieht Schadstoffe aus der Leber und transportiert sie in den Darm. Das verschreibt aber leider nicht die Krankenkasse. Wenn ich den Saft einmal morgens vergessen habe, bekomme ich wieder diesen Druck in der Leber.

Du hattest vor kurzer Zeit einen anderen Thread aufgemacht. Sicher konntest Du Dich noch nicht bis dahin durch wurschteln. Deshalb schiebe ich ihn gleich mal für Dich rauf. Denn ich fände es schon schön, wenn Du diese Zeilen lesen würdest.

Denn, wenn ein Mensch so viele Metastasen in der Leber hat, kann es sein, dass man jederzeit ins Leberkoma fallen kann. Deshalb.............

Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben.

Alles Gute

Ulla
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  #23  
Alt 23.11.2007, 17:49
Ulla Krefeld Ulla Krefeld ist offline
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Standard AW: Wie kommt man nur aus deesem Loch raus???

Ich schiebe einmal

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  #24  
Alt 24.11.2007, 06:28
Lilyy Lilyy ist offline
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Standard AW: Geschwollenen Leber wegen Metastasen, was nur tun? Hab Angst...

Hallo Ulla,

vielen Dank dafür dass Du immer so nett antwortest. Auch Deine letzte Antwort in dem anderen Beitrag ist mir nicht entgangen, auch nicht die von Schnucki. Ich wußte nur einfach zu dem zeitpunkt nichts dazu zu sagen.
Aber ich habe mir einige der Bücher gekauft. Zwar konnte ich nur mit einem wirklich etwas anfangen, aber den Gedanken, den sie uns darin nahebringt finde ich sehr schön. Ich weiß nicht ob ich schon so fest dran glauben kann, dass es mir wirklich helfen kann, aber alleine der Gedanke, dass meine Mutter nicht alleine ist, wenn sie stirbt, sondern ihre eigenen Eltern vielleicht dort sind und sie empfangen ist sehr schön. Ich hoffe sehr, dass dem so sein wird.

Die Ärzte haben uns keinerlei Hoffnung mehr gemacht. Höchstwahrscheinlich wird sie schon bald, vielleicht heute, vielleicht erst in weinigen Tagen, ins Leberkoma fallen. Ganz langsam greifen zumindest die Schmerzmittel. solange sie sich nicht bewegt ist es inzwischen wohl auszuhalten.
Ich hoffe sie wird einen friedlichen Tod haben.

Danke für alles...

Lily
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