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Alt 09.01.2008, 09:13
Masch66 Masch66 ist offline
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 12
Standard kleinzelliges BC

Hallo liebe Forumsmitglieder,

Hilflosigkeit, ein wenig Wut, Leere........

Mein Vater hat gestern den Befund seiner Bronchoskopie erhalten:"Kleinzelliger teilweise nekrotischer Tumor im rechten oberen Lungenlappen....". Bei allem, was ich bisher hier gelesen habe, brauche ich nicht mehr zu dem Befund zu schreiben.

Der Reihe nach: Mein Vater ist 63 Jahre (seit 1.12.2007 in Rente!) und war fast 45 Jahre Raucher. Also der Klassiker. Nach einem Hausarztwechsel im Oktober 2007 hat ihn der "Neue" auf Grund seines anhaltenden Hustens zu einer Lungenfachärztin geschickt. Nach Röntgenaufnahme und CT stand fest, da ist etwas auf der Lunge. Es muß eine Bronchoskopie gemacht werden.

Am 1.12. (erster Tag als Rentner) mußte er aber zunächst wegen einer Gürtelrose (m.W. typisch für Krebspatienten) am Auge sofort ins KH. Nachdem man die Schwellung am Auge im Griff hatte, hat er plötzlich Doppelbilder gesehen. Untersuchungen des Nervenwassers sowie ein CT des Schädels haben aber keinen Befund ergeben, so dass er nach 14 Tagen entlassen wurde. Letzte Woche fand dann die ursprünglich für Dezember geplante Bronchoskopie statt. Bereits direkt im Anschluß sagte der behandelnde Arzt, dass da etwas ist, was da nicht hingehört. Gestern kam dann das niederschmetternde Ergebnis. Wenn meine Eltern die Aussagen des Arztes richtig verstanden haben, ist es ein Kleinzeller im sehr frühen Anfangsstadium. Ein Zufallsbefund. Die Lymphknoten wären angabegemäß noch nicht befallen.

Gestern Abend fand im KH noch eine Konferenz statt. Es wurde beraten, ob man vielleicht doch eine OP versucht oder gleich mit Chemo und Bestrahlung also palliativ vorgeht. Heute um 9.30 Uhr muß er einrücken. Es wird dann geprüft, ob die Knochen und der Magen etc. befallen sind. Durch das CT im Rahmen der Gürtelrose geht man davon aus, das im Schädel noch (!) nichts
-zumindest sichtbares - vorhanden ist.

Danke das ich das alles hier einmal schreiben konnte. Mir ist klar, was kleinzellig bedeutet. Meine Eltern ahnen es wohl, aber ich habe versucht, mein angelesenes Wissen nicht direkt weiterzugeben. Sie sollen kämpfen.

Im April wollen sie nocheinmal nach Israel fliegen. Das war das große Ziel, sobald Vater in Rente ist. Der behandelnde Arzt hat ihnen zugeraten. Ich werde das auch tun........

Ich selbst versuche jetzt für meine Eltern da zu sein, bin aber trotzdem in einem Gewissenskonflikt. Ich habe einen intensiven Job, zwei Kinder und bereite mich seit einem halben Jahr erstmalig auf einen Ironman (ca. 10 Stunden Training die Woche) vor. Als wir gestern im Familienrat (meine Eltern, meine Schwester und ich) zusammen saßen, habe ich gesagt, dass ich die Vorbereitung aufgebe. Da ist mein Vater ganz massiv geworden und hat verlangt, dass ich weitermache. Ich weiß, dass ihr mir die Entscheidung auch nicht abnehmen könnt, aber auch dass ist neben den vielen anderen eine Frage, die mich beschäftigt....Wahrscheinlich wird sich die Frage aber mit der Entwicklung der Krankheit von selbst regeln.....

Meine Schwester (29J/12 Jahre jünger als ich) sieht das ganze bis jetzt noch mit einer gewissen jugendlichen Lockerheit. Dies ist als Gegenpol zu mir, wahrscheinlich auch gut so.

Mein Gott ..... es trifft nicht nur die Anderen. Ich hoffe, meine Familie und ich finden die Kraft, alles im Sinne meines Vaters zu bewältigen.

Liebe Grüße

Martin
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