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  #1  
Alt 05.10.2008, 13:34
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2008
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Standard Bei meinem Papa ist leider alles unverändert

Ich habe gestern meinen Papa wieder zuhause besucht.Es ist leider alles unverändert.Er spricht kaum was und ein lächeln ist ihm leider auch nur einmal zu entlocken .Sein Gesicht sieht mittlerweile schon so anders aus man kann es gar nicht beschreiben so maskenhaft.
Es tut so weh neben ihm zu sitzen und er sagt kaum was .Wir haben ihn die letzten Tage dabei "erwischt" das er heimlich bevor er sich abends hinlegt nochmal eine Beruhigungstablette nehmen will.Aber er darf nur die angegebene Dosis nehmen.Wir vermuten er hat Angst das er nicht schlafen kann.Seine Lebensgefährtin wird morgen mit dem Hausarzt sprechen bei dem er in Behandlung ist ob er nicht ein Schlafmittel bekommen kann.
Kann es sein das er tabelettensüchtig ist ? Oder warum macht er das?
Ich habe so Angst was noch kommt.
Als ich gestern wieder ging.Tut es so weh.Als ich in der U-Bahn saß habe ich geweint.Mir war egal was die anderen denken.
Wenn ich daran denke letztes Jahr im Oktober waren wir(meine Tochter 8Jahre und ich ) mit meinem Papa und seiner Lebensgefährtin und ihrer Familie im Urlaub im Bayreischen Wald das war damals so schön.Und wie gut es ihm da noch ging.
Ich möchte so gerne wissen was er im Moment denkt und fühlt.Warum weiß ich das nicht? Er will auch keine Nähe mehr man darf ich nicht steicheln man merkt richtig er will das nicht.
Papa ich liebe dich und bin immer bei dir.

Traurige Grüße Marion.
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  #2  
Alt 12.10.2008, 10:22
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
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Standard Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Ich habe gestern meinen Papa zuhause bei seiner Lebensgefährtin besucht.
Den ganzen nachtmittag außer mal ja oder nein oder mh.Hat er nichts gesagt.
Dann hat es Abendbrot gegeben.Er ging aufs Klo und als er vom Klo kam fing er plötzlich das weinen an.Wir dachten er hat Schmerzen aber nein.Er bekam einen totalen Ausfall die er im Moment immer öfters hat.Er schrie er hat den Teufel im Kopf und wir wollen ihm alle nur böses.Und er hat recht wir verstehen ihn nicht aber so aggresiv und mit einem so bösen Blick das kann man in Worten gar nicht beschreiben.Ich fragte ihn dann unter Tränen was denn in seinem Kopf vorgeht und er sagte nur immer wieder er hat den Teufel im Kopf.das gin so 20Min.
Ich mußte dann raus auf den Balkon weil ich so weinen mußte und das tat alles so weh.Ich weiß er kann nichts dafür das ist die Krankheit aber es tut weh seinen Papa so zu sehen wo man doch weiß das er früher ganz anders war.
Er gibt sich für alles die schuld.auch für den Streit mit meinem Bruder.Und das seine Freundin ihn gar kennengelernt haben sollte.
Danach saß er eine halbe Stunde am Tisch und saß nur da und sagte nichts mehr.
Er wollte auch seine Medikamente nicht mehr nehmen da sie sowieso nicht mehr helfen.Ich fuhr dann so gegen 18.30Uhr da ich meine Tochter noch von ihrer Freundin holen musste.
Dann um 23.30 klingelte das Telefon ich bin so erschrocken.Und da war seine Lebensgefährtin dran und sagte dein Papa saß gerade im dunkel auf dem Bett mit einem Messer in der Hand auf sich gerichtet.Und sagte das will er schon seit Monaten machen.Er ließ es sich gar nicht wegnehmen er hatte so eine Kraft.Und ihr wurde so Angst sie wußte nicht mehr was sie machen sollte.Als sie ihn dann dazugebracht hat das Messer ihr zu geben.Saß er wieder eine halbe Stunde im Dunkeln auf dem Bett.Dann gab sie ihm eine Schlaftablette die er nicht nehmen wollte sie dann aber nahm.Und dann schlief er.Sie blieb die ganze Nacht wach.Und ich zuhause auch.Ich stehe noch immer unter Schock.Wir wissen gar nicht was wir machen sollen.
Ich habe Angst um meinen Papa.Und seine Lebensgefährtin kann auch nicht mehr.
Wie soll das nur weitergehen?
Morgen geht sie zum Arzt und dann wird geklärt wie es weitergeht.


Traurige Grüße Marion.
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  #3  
Alt 12.10.2008, 10:31
Benutzerbild von candice
candice candice ist offline
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Registriert seit: 28.05.2008
Beiträge: 161
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

liebe marion
das ist wirklich erschreckend.
meine mutter hat auch ihre persönlichkeit verändert, sie schimpft sehr viel und denkt mein vater will ihr ständig was böses, aber so schlimm(mit messer) und so war es bei ihr noch nicht.
ich wünsche dir und deinem vater viel kraft

liebe grüsse melanie
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  #4  
Alt 12.10.2008, 13:25
polarpingu polarpingu ist offline
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Registriert seit: 12.10.2008
Beiträge: 9
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Ich musste heute unbedingt mal im Netz surfen um zu schauen, ob Andere ähnliche Probleme mit Ihren erkrankten Angehörigen haben wie ich. Es hat mich etwas beruhig, hier zu lesen, dass der Verlauf der Krankheit anscheinend „normal“ ist. Meine Schwiegermutter wurde gerade 62 Jahre als bei ihr im Februar 2008 ein Hirntumor (Glioblastom) festgestellt wurde. Es ging alles ganz schnell, sofort eine OP, dann Bestrahlung und bis heute 4 Zyklen Chemo. Die körperliche Verfassung ist ein ständiges auf und ab. Es gibt Zeiten, da kann sie keine Treppen laufen, braucht Hilfe beim Duschen, Essen und sogar beim Toilettengang. Dann ist sie auf einmal wieder wie ausgewechselt und es keimt Hoffnung – außer dass sie eine Stütze in Form eines Gehstocks benötigt, ist sie auf einmal wieder sehr mobil. Anfangs war meine Schwiegermutter sehr gehässig und bösartig, ich denke es war die Wut über die Tatsache, dass es gerade sie erwischt hatte, mittlerweile hat sich das etwas gelegt. Was mir zurzeit am meisten zu schaffen macht, ist die zwischenmenschliche Beziehung meiner Schwiegereltern. Meine Schwiegermutter ist mittlerweile geistig verwirrt, sie vergisst alles, erzählt wirres Zeug und benimmt sich wie ein fünfjähriges Kind. Mein Schwiegervater (72 Jahre) kann überhaupt nicht damit umgehen, ständig versucht er sie zu korrigieren und schimpft mit ihr, wenn sie etwas verlegt oder kaputt gemacht hat. Er motzt mit ihr wenn sie immer wieder dieselben Fragen stellt und alles durcheinander bekommt oder wenn sie Hallozinationen hat sagt er ihr deutlich wie bescheuert sie doch sei. Die Folge ist, das sowohl er als auch sie täglich bei mir (ich wohne gleich nebenan) auf der Matte stehen und sagen dass sei es nicht mehr aushalten und die Schnauze von dem anderen voll haben. Die Beiden sind jetzt schon 45 Jahre verheiratet und meine Schwiegermutter hatte eigentlich immer die dominante Rolle in der Beziehung eingenommen, er hat sich leiten und verwöhnen lassen. Jetzt geht alles drunter und drüber, ständig will einer von den beiden ausziehen und den anderen verlassen (was sie allerdings nicht tun würden). Ich bin zurzeit etwas hilflos, zumal ich nicht weiß wie ich beiden helfen kann – außer Gesprächen kann ich auch nichts bieten. Und ehrlich gesagt habe ich auch bald Fusseln am Mund, denn ich sage immer wieder das selbe, dass sie etwas Rücksicht aufeinander nehmen sollen und auch mal etwas toleranter reagieren müssen, nicht alles auf die Goldwaage legen – doch leider schaffen sie es nicht. Meine Schwiegereltern wissen beide nicht, wie schlimm es um Schwiegermutter steht. Kein Arzt hat es ihnen bis heute gesagt und sie zweifeln es auch gar nicht an, dass sie wieder gesund wird. Ich bin seit 20 Jahren verheiratet und habe drei Kinder. Sollte mein Mann die Diagnose treffen würde ich mich doch bemühen die Zeit die mir noch bleibt so angenehm und friedlich zu genießen, wie es eben geht. Sollte ich den Beiden oder vielleicht nur meinem Schwiegervater endlich die Wahrheit sagen oder darauf drängen, dass dies die Ärzte endlich tun. Ich habe für meinen Schwiegervater schon einen telefonischen Kontakt zu einer Psychologin bei der Hirntumorhilfe hergestellt. Zweimal hat er dort angerufen, doch eine wirkliche Hilfe war es nicht. Ich bin im Moment etwas überfordert mit den Umständen hier vor Ort und weiß auch nicht so recht mit wem ich reden soll. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst und ist spät abends ziemlich abgenervt, er kann vieles auch schlecht nachvollziehen, da er es nicht tagtäglich miterlebt. Vielleicht hilft es mir ja schon, wenn ich mich hier ab und zu mal ausquatschen kann.

Liebe Grüße
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  #5  
Alt 15.10.2008, 21:12
conny Ö. conny Ö. ist offline
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Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo polarpingu!Ich bin mir nicht sicher,aber ich glaube dein schwiegervater sollte es wissen,auch wenn es sehr weh tut,aber wenn sie einmal gegangen ist,wird der schmerz noch viel größer sein ,erst recht wenn er ihr immer unrecht getan hat und es nicht gewusst hat,rede mit ihm,sag es ihm und sag ihm das er seiner frau noch ein bisschen verwöhnen soll,versuch es.
Es wird so oder so nich leicht,im gegenteil,es wird noch viel viel härter,ich wünsche dir ganz viel mut und kraft.
Liebe grüße conny
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  #6  
Alt 17.10.2008, 21:20
polarpingu polarpingu ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Ich mache mir große sorgen um meinen Papa!

Hallo Conny,

vielen Dank für Deine Zeilen. Ich danke Dir! Ich bin auch drauf und dran es ihm zu sagen. Am kommenden Montag haben wir noch einmal einen Termin für ein MRT. Ich werde mitfahren zur Untersuchung um mich über den aktuellen Gesundheitszustand zu informieren. Ich denke nach der Untersuchung werde ich mich mit ihm mal zusammensezten - es nützt nichts. Die beiden sollen doch, nach so vielen Jahren Ehe ihre letzten Wochen oder Monate bewußt genießen - auch wenn es für alle Beteiligten schwer werden wird.

Lieben Gruß
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  #7  
Alt 12.10.2008, 20:15
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
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Registriert seit: 04.09.2008
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Beiträge: 36
Standard Mein Papa wurde heute in ein Hospiz gebracht

Nach dem gestern Nacht der Vorfall war mit dem Messer und das er sich was antun will haben wir ihn heute in ein Hospiz gebracht.Es ging einfach nicht mehr anders.Es war so schwer als sie ihn holten.Es war so als wenn es ein Schnitt in seinem und unserem Leben war.Da wir ja wissen und auch er das er nie mehr zurück kommt.
Es tut so weh!!!!!!!
Die Leiterin des Hospiz hat es sogar geschafft das mein Bruder mit seinen großen Kinder kam.Mein Papa ist schon seit längeren mit ihm verstritten.
Die Leiterin holte mich dann aus dem Zimmer von meinem Papa und da sah ich meinen Bruder stehen und seine großen Kinder.Ich habe am ganzen Körper gezittert.Wir gingen dann mit der Leiterin ins Büro da geht es dann noch darum wer den Betreuer macht für meinen Papa da er ja nicht mehr geschäftsfähig ist.Mein Bruder will es nicht machen da er das schon bei meiner Mama gemacht hat.Nun mache ich das und bekomme dann die Vollmacht für alles was mit meinem Papa zu tun hat.
was mache ich als Betreuer für meinen Papa welche Aufgaben habe ich da? Morgen wird zwar alles genau geklärt.Aber ich wüßte es gerne.
Als mein Bruder dann zu meinem Papa mit den Kindern ging war es so ein emotionaler Moment .Mein Bruder nahm meinen Papa in den Arm und weinte.Ich war so gerührt so das ich raus mußte.
Es ist heute soviel passiert.Ich kann das alles gar noch nicht glauben.
Ich sehe immer noch das Bild als mein Bruder meinen Papa nach 2Jahren Streit in den Arm nahm.Es tat weh und aber auch war es schön.Ich hoffe mein Papa hat sich gefreut ihn zu sehen.Leider kann er das nicht mehr zeigen.
Ich liebe meinen Papa so sehr.

Stille Grüße Marion.
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  #8  
Alt 12.10.2008, 20:39
Benutzerbild von Schokolinse
Schokolinse Schokolinse ist offline
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Ort: N R W
Beiträge: 452
Standard AW: Mein Papa wurde heute in ein Hospiz gebracht

Hallo Marion,

es tut mir leid, dass das mit Deinem Vater jetzt für Dich und alle anderen und vor allem für ihn viel zu schnell geht.

Als Betreuer ist man in erster Linie für die Standarddinge zuständig, die der Betreute selbst nicht mehr zu erledigen in der Lage ist, zum Beispiel Gesundheitsfürsorge, Aufenthaltsbestimmung und Unterbringung (wie in Eurem Fall - sofern die Gefahr einer gesundheitlichen Selbstschädigung oder Selbsttötung des Betreuten besteht, hat der Betreuer die Möglichkeit mit Genehmigung des Vormundschaftsgerichts den Betreuten in einem psychiatrischen Krankenhaus oder einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen) und auch vermögensrechtliche Angelegenheiten.

Diese Aufgaben können, je nach Verbesserung oder Verschlechterung des Allgemeinzustands des Betreuten ausgeweitet oder eingeschränkt werden, darüber entscheidet aber zeitnah die Betreuungsstelle Eures zuständigen Amtsgerichts in Zusammenarbeit mit Hospiz und behandelndem bzw. Hausarzt.

Wünsche Euch allen in dieser schlimmen Zeit viel Kraft und Zusammenhalt.

Liebe Grüße sendet

Maya

PS : Schreib ruhig in Deinem eigentlichen Beitrag weiter - dann werden sich umso mehr Mitglieder melden, weil einfach alles an Infos zentral zusammensteht und man Dich und Eure Geschichte sozusagen schon "kennt"
__________________
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen/ was keiner sagt, das sagt heraus/ was keiner denkt, das wagt zu denken/ was keiner anfängt, das führt aus.//

Wenn keiner ja sagt, sollt ihr es sagen/ wenn keiner nein sagt, sagt doch nein/ wenn alle zweifeln, wagt zu glauben/ wenn alle mittun, steht allein.//

Wo alle loben, habt Bedenken/ wo alle spotten, spottet nicht/ wo alle geizen, wagt zu schenken/ wo alles dunkel ist, macht Licht.
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