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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
@mischmisch
ICH HABE NIEMANDEN ANGEMACHT, das möchte ich hier ausdrücklich klarstellen, das ist eine frechheit mir so etwas zu unterstellen, ich wollte lediglich helfen. Wassertropfen schrieb, das sie nicht darüber nachdenken kann, sie kann damit wohl offensichtlich nicht umgehen was ja auch normal ist nach so eihnem Schock. Ich sagte sie könne vielleicht die Krebsberatungstelle aufsuchen, da man ihr vielleicht dort helfen kann damit besser umgehen zu können, vielleicht könnte sie sich dort öffnen und mal alles rausreden . Das sie ihre Mutter verlieren kann ist eine Tatsache die ich nicht verschweigen will und kann. Ich habe niemanden angemacht das sei bitte klargestellt, das würde ich mir nie erlauben. Und ja ich würde zwar nicht verlangen das meine Tochter sich um mich kümmert, aber ich glaube ich würde es hoffen. Ich selbst will meine Mutter begleiten bis zuletzt wenn ich es nicht tue wer dann ein Fremder vom Pflegedienst ? Nicht wirklich das kann es nicht sein, ausserdem was kann ich als Tochter denn für meine Mutter sonst noch tun ??? Leider nix ,ausser da sein, zuhören, ihre würde bewahren (manche Pflegedienste kennen die Bedeutung von würde nicht) und sie begleiten Ich hoffe das das nun nicht wieder als Anmache gewertet wird
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Ein kleinzelliges Bronchialcarzinom mit Metastasen in Lymphdrüse und Hirn nahmen meiner Mama ihr Leben mit 54 erlag sie diesem Monster am 20.08.2010 um 0.34 atmete sie das letzte mal Und alles nur wegen der sch....erei Mama ein Schätzchen danke das ich diesen weg bis zum Ende mit dir gehen durfte und du hoffentlich zufrieden warst mit mir an deiner Seite du Fehlst mir so unendlich Ich Liebe Dich |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Zitat:
Im Moment schiebst Du merklich die Gedanken an ein Rezidiv von Dir weg. Das Verhalten ist normal. Gerade als Angehöriger. Man fängt erst wieder an, sich ausführlicher mit dem Thema zu beschäftigen, wenn man es schwarz auf weiß hat. Vorher gilt noch die Strategie, alles was ich nicht belegt bekomme, ist nicht existent. Der Betroffene ist natürlich in Panik. Auch das Verhalten ist vollkommen normal. Der eine verbalisiert seine Panik, der nächste verhüllt sich in Schweigen. Deine Mutter bzw. Deine Eltern als Betroffene suchen sich selbst verständlich ein Ventil. Deiner Mutter tut es bestimmt gut drüber zu quatschen. Sie redet im Augenblick über für Dich ungelegte Eier. Du versuchst die Thematik so gut wie es geht zu verdrängen. Hier treffen zwei vollkommen unterschiedliche Verarbeitungstypen aufeinander. Für Deine Mutter befreiend, für Dich belastend. Ich war Angehörige und bin nun wieder im Strudel drin. Glaub mir, ich genieße auch die Zeit, wo ich mich nicht mit dem Thema beschäftigen brauche. Diese Zeit braucht man auch für sich! Um neue Kraft zu tanken und um bereit zu sein, für das, was kommt. Die Angehörigen werden tatsächlich oftmals vergessen. Als meine Eltern das erste mal gemeinsam erkrankten, rief jeder, aber auch wirklich jeder bei mir an und fragte nach, wie es meinen Eltern geht. Ich stand jeden Morgen um 6 Uhr auf. Habe jeden Tag 7 Stunden gearbeitet. Bin im Anschluss 2 Stunden zu meiner Mutter ins Krankenhaus gefahren und im Anschluss noch 2 Stunden zu meinem Vater ins Pflegeheim. Ich war nie vor 22 Uhr zu hause und dann durfte ich noch Telefonate beantworten.... Na, vielen herzlichen Dank. Da kam bei mir auch das eine oder andere Mal die Frage auf, wer fragt denn mal, wie es mir geht????? Niemand!!!!!!!! Ich durfte gut funktionieren. Aber gut gegangen ist es mir nicht, nur gefragt hat niemand. Es ist sehr schwer, da eine Gradwanderung zu vollziehen, zwischen selbst nicht unterzugehen und dem Betroffenen gerecht zu werden und zur Seite zu stehen. Die Zeit für Dich selbst ist auch sehr wichtig!!!! Denn sie dient auch dem Betroffenen!!!! Es ist niemandem geholfen, wenn man als Angehöriger auch noch aus den Latschen kippt! Du darfst es dem Betroffenen aber nie vor den Kopf knallen, dass Du im Moment eigentlich lieber nichts hören willst. Den richtigen Weg musst Du für Dich selbst finden.... Dir alles Gute!!!! Janette
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Vater Kleinzeller Diagnose 2000 / multiple Metastasierung 1 Einheit Chemotherapie Mutter Diagnose 2000 parallel zu meinem Vater Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 M0 / Entfernung kompletter Lungenlappen / Keine weitere Therapie Diagnose 2010 erneut Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 MX G3 / Stadium IV / multiple Metastasen Nebennieren / zwischen Speiseröhre und Wirbelsäule / Leber unklare Verdichtung / 3 Einheiten Carboplatin + Alimta |
#18
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Hi Janette :-)
Ja.. im großen und ganzen ist es richtig, aber... ich zum Beispiel hatte null Chance auf eine Auszeit... ich hätte sie aber auch nicht gewollt... weil in dem Moment jemand anderes hätte auf meine Mom aufpassen müssen... und das wollte ich nicht... das wollte ich ihr nicht antun... das Gefühl einen "Babysitter" zu brauchen... Die ganze Erkrankung ist schon "würdelos" genug... aus einem erwachsenen Menschen wird irgendwann ein hilfloses Bündel... und ICH wollte da auch nicht dauernd irgendwelche Fremden um mich herum haben wollen... Es gab ein schlimmes Beispiel bei uns... meine Mom hatte Durchfall, hat es aber nicht bemerkt... irgendwann wollte sie auf den Toilettenstuhl... gesagt, getan... Mom hochgehievt (sie konnte nicht mehr alleine stehen), gehalten mit der einen, ausgezogen mit der anderen Hand... und dann... der Durchfall... überall... Was sollte ich tun? Einhändig halten und säubern zugleich ging nicht, ins Badezimmer ging auch nicht, war zu weit... sie hätte es auch nicht geschafft... im Bett liegend ging auch nicht... ihre Hüftprothese bereitete ihr zu große Schmerzen... Dann klingelte es an der Tür... ein guter Freund von mir... ehemaliger Krankenpfleger... "Gott, Dich schickt der Himmel"... Beide also im Wechsel meine Mom gehalten und gesäubert... als wir fertig waren und Mom wieder im Bett lag, kullerten ihr die Tränen: "Ich will nicht dass die Männer mich so sehen" Ich bat den "Pflegedienst" darum mir zu helfen wenn das nochmal passiert... es ginge dann einfach schneller, routinierter... Nein, also DAS könnten sie mir nicht zusagen... Statt Hilfe und Unterstützung kamen nur Psychoterrorspielchen seitens des ambulanten Hospizes. Kleines Beispiel, ca 3 Wochen vor Mom's Tod. Pflegedienstler C. spricht mit meiner Mutter, kommt raus zu uns auf die Terrasse... schaut mich an und sagt: "Na, kein Wunder dass Ihre Mutter nicht gehen kann... Ihre Bindung ist zu stark... Sie müssen ihr sagen dass Sie sie loslassen, und im Übrigen will Ihre Mutter Ihnen auch etwas sagen" Ich dappe also rein... gehe zu ihr... setze mich auf ihr Bett,... frage sie was sie mir sagen will... Kopfschütteln... Und ich, wie ein hirnloser Lemming, renne sehenden Auges in mein Verderben und sage ihr dass es ok ist... wenn sie geht. Ooooha.... sie war stinksauer... STINKSAUER! Später stellte sich heraus dass der verdammte Pflegedienstler das gleiche zu ihr sagte... dass sie mir sagen müsse dass sie gehen wolle... unsere Bindung sei zu stark?!? Ich hasse ihn heute noch dafür... Nein, ich wollte meine Mom nicht gehen lassen, ich musste!!! Einige Tage später erzählte exakt dieser Mensch ihr,... wenn sie sich nur stark genug darauf konzentrieren würde dass sie nicht mehr wolle, dann ginge das auch... Und dann... irgendwann... sitzt dieses kleine Häufchen Elend auf ihrem Nachstuhl- reckt die Arme hoch- und sagt, völlig verzweifelt... "Der da oben will mich noch nicht... ich hab' mich so konzentriert weil ich Dir das alles nicht antun will" Und ich sagte... "Irgendwann Mom... wird "ER" Erbarmen haben,... aber von MIR aus.. bleib für immer hier" Ist doch logisch dass ich bei all dem was da passierte jedesmal wie ein Schiesshund daneben stand wenn der Pflegedienst da war... Zumal... eine Hilfe waren sie eh nicht. Ich habe ihr die Medikamente gegeben, Morphium gespritzt... sie versorgt, gefüttert, gewaschen... Der "Pflegedienst" hat NICHTS von alledem übernommen,... naja... im Endeffekt gut so. Tja... das alles läuft mir heute noch nach... und noch heute wüsste ich nicht wie ich es anders hätte bewältigen können... Das aller, allerwichtigste ist dass der Erkrankte seine Würde bewahren kann... soweit es geht Die Angehörigen kippen eigentlich nicht aus den Latschen... sie funktionieren... "danach" wird es meist erst richtig schlimm... Ich habe in den neun Monaten wirklich funktioniert, ich hatte eine Energie... von der träume ich heute. Ich bin dankbar dass ich sie begleiten durfte, dass wir bis zu ihrem letzten Atemzug bei ihr sein durften... ich habe sie danach gewaschen und angezogen... und sie war noch 8 Stunden bei uns... wir konnten uns in aller Ruhe verabschieden... ich hätte sie am liebsten noch Tage länger bei uns gelassen... wollte das aber meiner Tochter nicht antun. Es war die härteste Zeit meines Lebens, aber... ich habe sie überlebt... und meine Mom nicht... und dass sie Todesangst hatte, das war das allerschlimmste für mich... und ist es heute noch. Ich glaube nicht an Gott... aber ich wünschte dass ich nochmal eine einzige Minute mit meiner Mom hätte... dass sie mir sagen könnte, dass jetzt alles gut ist... dann könnte ich auch besser damit "leben" Liebe Grüße Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... Geändert von rosa.sputnik (08.05.2010 um 20:11 Uhr) |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Großer Unmut, einfache Lösung:
Zitat:
Aber weil es gefragt wurde: Nein, ich erwarte von den Angehörigen keine Selbstaufgabe, kein "Rund um die Uhr da sein" und ich erwarte auch nicht, dass die Welt wegen mir stehen bleibt. Ich erwarte aber Taktgefühl und dazu gehört in meine Augen nunmal, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen - und das gilt eben auch für die Angehörigen.
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Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist! |
#20
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Lieber tomtom
stimme dir volkommen zu. Es ist einfach ein feiner Charakterzug sich mal nicht selbst so wichtig zu nehmen. |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Hallo Zusammen,
hallo Wassertropfen, schade, dass sich Wassertropfen nicht mehr meldet. Wie geht es Deiner Mama?? Meiner Meinung nach, muß es für sich jeder selbst entscheiden, wie er mit der Situation umgeht. Ich persönlich, schrieb es ja schon, bin auch noch hin und her gerissen, wie es mit meiner Mom weitergeht. Momentan ist sie bei uns, zweite Chemo steht an, wir warten jetzt mal ab, ob sie ganz zu uns zieht (ich weiß auch nicht, ob ich das schaffe) oder oder???? Vielleicht sollte Wassertropfen einfach mal die eigene Situation analysieren - die wir ja alle nicht kennen - alle Umstände berücksichtigen und dann für sich entscheiden. Ich für meinen Teil hätte vor zwei Wochen - als meine Mutter nach der Diagnosestellung Kleinz. Lungenkrebs - keine ruhige Minute gehabt, wenn sie alleine zu Hause gewesen wäre. Was ich aber sagen möchte, Wassertropfen entscheide für Dich!!! Auch wenn es in anderen Augen vielleicht egoistisch klingt, aber wir kennen Dein Leben nicht. Kopf hoch! Liebe Grüße |
#22
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Hallo an alle, hallo Wassertropfen,
schwierig ist immer, guten Rat zu erteilen, weil man unweigerlich beginnt, von dem eigenen Erlebten ein wenig umzumünzen. Man fragt sich, wie man selber in dieser oder jener Situation gehandelt hätte usw. Dabei kann man ja niemals die Sicht und Position des Fragestellers einnehmen, denn es spielt doch soviel rein, was einfach individuell ist. Z. B. die Beziehung zwischen Dir u. Deiner Mama. Wenn ich da an meine Mama denke, und mir vorstelle, ich hätte gerade inmitten von Prüfungsstress gesteckt, dann weiß ich, was sie mir gesagt hätte. Meine Mama hat von Beginn an, also damit meine ich die Diagnosestellung, immer Sorge um mich und ihren Mann gehabt. Sie wusste, dass sie nur noch eine begrenzte Zeit hatte und sorgte sich um uns. Und umgekehrt sorgten wir uns um sie. Oft lese ich hier, dass Hinterbliebene u. Angehörige schreiben:"Verbringt so viel Zeit wir nur irgend möglich miteinander!" Dies wiederum gemünzt auf unsere Situation seinerzeit, hätte meine Mama z. B. gar nicht gewollt. Ich hatte da mal eine Phase, da wäre ich am liebsten auf ihren Schoß gekrochen, weil ich sie vor lauter Liebhabenwollen und aus der Angst heraus sie loslassen zu müssen, am liebsten erdrückt hätte. Ich glaube, Du und Deine Mama kennt euch ganz gut, und wenn das Verhältnis ein gesund-offenes ist, dann wirst Du genau wissen, wann Du wo zu sein hast. Wir Kinder versuchen alles richtig zu machen. Mit einem Mal verkehrt sich die Welt, in der sich sonst die Mütter um die Kinder sorgen. Mit einem Mal wird verlangt, dass man ach so erwachsen und selbstlos handelt. Was würd Deine Mama Dir sagen? Frag Dich einzig und allein das - wir hier alle - wir können immer nur das sagen, was für UNS richtig ist und war. Ich wünsche Dir und Deiner Mama alles Gute. Liebe Grüße Annika P.S.: Was das Verschieben ins Angehörigenforum anbelangt....da mach Dir nix draus. Man stößt über Google automatisch meistens in den Bereich, nach dem man nunmal gesucht hat. Ich hab seinerzeit, Asche auf mein Haupt, auch hier im LK geschrieben, und bin freundlich empfangen worden. |
#23
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
@rosa.sputnik
Viel Zeit zum Überlegen hatte ich damals auch nicht. Es gab auch wirklich wenige Momente, wo ich mal in mich gehen konnte und großartig überlegen konnte. Das große Loch kam erst, als die Dinge abgeschlossen waren. Aber da stand bei mir Wochen vor der eigentlichen Trauer über den Verlust des Menschen erstmal die Wut um das Geschehene. Die Wut auf diese Krankheit, die Wut, dass mein Vater mich, für mein Empfinden damals, einfach alleine ließ. Ich war damals dabei, als mein Vater ging. Es war auch gut so und ich hätte es nicht anders gewollt. Er hat sich damals auch für mich entschieden, mir mein Leben zu schenken. Für mich war es selbstverständlich den letzten Schritt mit ihm an seiner Seite zu gehen. Als der Anruf vom Krankenhaus damals uns erreichte, dass sich sein Zustand sehr verschlechterte, hatten wir zuerst ein Vorgespräch mit dem diensthabenden Arzt auf der Station, der uns dann fragte, ob wir bei meinem Vater sein wollen. Meine Mutter und ich guckten uns damals nur fragend an und sagten, ja natürlich möchten wir bei ihm sein. Der Arzt sagte uns, dass es wohl doch nicht wenige Angehörige geben soll, die diesen Schritt nicht tun (können). Ich war über diese Aussage sehr schockiert. Was Du über den Pflegedienst und das Hospiz schreibst, macht mich sehr betroffen!!!! Ich habe damals auch keine guten Erfahrungen mit der Pflegeeinrichtung gemacht, wo mein Papa untergebracht war. Zwar sehr viel andere als Du, aber es reichte auch. Meinen Vater hat man damals beklaut. Auch nicht wenig Geld. So was ist auch mehr als abartig, die Hilflosigkeit einer wehrlosen Person so aus zunutzen. Aber Deine Geschichte ist auch der Gipfel der Unverschämtheit!!! Ich glaube, ich hätte mit dieser Person sonst was angestellt. Ich möchte hier aber trotzdem auch nochmal für Wassertropfen sprechen: Jede Person hat ihre ganz eigene Strategie mit so einer Problematik umzugehen. Ich persönlich denke, sie hat damit nur ihre Angst dokumentiert, sich wieder mit dem Thema auseinder setzen zu müssen. Man sollte ihre Worte nicht in jede Einzelheit überbewerten. Ihre Gedanken sind vollkommen normal und drücken halt ihre Hilflosigkeit aus, die jeder Betroffene und Angehörige in so einer Situation empfindet. Zu meinem damaligen Freundeskreis kann ich dieses Fluchtverhalten ebenfalls in gewisser Art und Weise unterstreichen, denn dieser wurde nach meiner Geschichte bzw. der Geschichte meiner Eltern recht klein. Denn die haben sich auch das Recht rausgenommen, sich nicht damit auseinander setzen zu müssen und haben sich zu 75% nicht mehr gemeldet. So was bringt auch Erfahrungen und Erkenntnisse, wer wirklich Freund ist und wer nicht und das ist auch ganz gut so. Auch wenn die Erkenntnis in manchen Fällen weh tat. LG Janette
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Vater Kleinzeller Diagnose 2000 / multiple Metastasierung 1 Einheit Chemotherapie Mutter Diagnose 2000 parallel zu meinem Vater Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 M0 / Entfernung kompletter Lungenlappen / Keine weitere Therapie Diagnose 2010 erneut Lungenkrebs / Adenokarzinom T1 N0 MX G3 / Stadium IV / multiple Metastasen Nebennieren / zwischen Speiseröhre und Wirbelsäule / Leber unklare Verdichtung / 3 Einheiten Carboplatin + Alimta |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Hallo!
@Annika Genau!!! Es ist wohl etwas schief gelaufen das dieser Thread im Lungenkrebsforum geschrieben steht. Die Betroffenen hier sind verständlicherweise nicht sehr erfreut. Aber: Wassertropfen schlägt sich mit Gedanken rum die vielleicht jeder Angehörige mal hat. Sie hat nicht vor ihre Eltern zu verlassen und sie nicht zu unterstützen. Ich glaube sie wollte nur etwas Feedback haben von anderen Angehörigen. @Wassertropfen, du wirst deinen Weg finden um deine Familie bestmöglich zu unterstützen. Alles gute Anja
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Mama 09.2006 kleinzelliges Bronchialkarzinom seit 03.2007 krebsfrei Papa 03.2008 kleinzelliges Bronchialkazinom, 10.2008 Hirnmetastasen - gestorben Juli 2009 |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Rosa.Sputnik
deine zeilen haben mich sehr nachdenklich gemacht und betroffen.was habt ihr da bloß durchgemacht? Ich kann mich gar nicht beruihgen.Ich hab ja keine Erfahrung mit Pflegedienste und noch versorgen meine Mutter und ich unsern vati.Aber da er sehr abbaut hatten wir das Thema auch schon.Und meine Mutter hat einen Pflegedienst angerufen und wollte sich "nur" mal erkundigen.Aber die kommen jezt Freitag gleich mit 2 Personen und wollen meine Mutter "aufklären" was sie alles beantragen könne.Meine Mutter wollte den besuch nicht aber sie haben meine Mutter richtig überredet.Weil sie so ein "beratungsgespräch" abrechnen können mit der DAK.Ich nehm mir nun frei damit ich dabei bin und die meine Mutter nicht was aufschwatzen.Es gibt sicher auch gute Dienste aber was du da schreibst,puh das ist harter Tobak.Maik |
#26
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Lieber Maik...
und das war noch nicht alles was vorgefallen ist... aber ich habe den Pflegedienst einen Tag bevor meine Mom starb gefeuert... das tat gut... und Mom war auch gleich viel ruhiger! Nochmal: Ich kann und will mir nicht vorstellen dass es immer so läuft... aber ich würde jedem empfehlen die Pflegedienste im Blick zu behalten... gerade wenn es ambulante Hospize sind... nicht jeder mag darüber reden... und wenn, dann nicht mit Fremden... Gut dass Du Dir freinehmen kannst... schau sie Dir genau an, und schau wie sie mit Deinem Dad umgehen... Ich habe damals bereut keinen "normalen" Pflegedienst genommen zu haben... die haben u.a. nicht diese Gesprächszusatzausbildung, aber die hätte ja bei uns auch niemand gebraucht... Es gibt im Internet leider keine Webseite auf der man die Pflegedienste deutschlandweit bewerten kann... das wäre es... Hallo Webdesigner...??? Macht doch mal... Liebe Grüße und alles Gute Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... Geändert von rosa.sputnik (08.05.2010 um 20:10 Uhr) |
#27
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Zitat:
habe hier die ganze zeit mitgelesen und wollte mir eigentlich eine antwort verkneifen, jetzt schreibe ich aber doch. leider denke ich, dass ihr wassertropfen anstatt zu stärken eher etwas verunsichert habt, schade... (bezogen auf paar antworten hier) den umzug ins angehörigenforum finde ich an sich ok, aber nicht wenn es nicht von wassertropfen selber kommt. sie hat im LK geschrieben, da ihre mama an LK leidet. vielleicht wollte sie auch von betroffenen hören, wie sie und ihre kinder damit umgehen, was sich betroffene selber wünschen usw. eigentlich braucht sie ja auch keine rechtfertigung dafür dass sie im LK geschrieben hat. schließlich ist das LK-Forum nicht nur für betroffene vorgesehen. außerdem schreiben dort seit längerer zeit soviele angehörige, selbst threads von mittlerweile hinterbliebenen sind dort zu lesen. was ich damit sagen will, wassertropfen sollte selber entscheiden ob ihr thread verschoben werden soll, warum macht ihr das an ihrer stelle???? und warum stört es euch so sehr obwohl andere angehörige dort seit monaten schreiben und es euch nichts ausmacht... Lieber wassertropfen, du wirst schon die richtige entscheidung für dich treffen. ich finde, annika hat es sehr gut beschrieben, alles ist individuell. ich wünsche dir viel kraft und deiner mama alles gute, liebe grüße und ein schönes we, johanna liebe wassertropfen, was du nun durchmachst ist ganz normal. ich denke dass annika alles bestens in worte gefasst hat und möchte mich da anschließen Geändert von johanna84 (09.05.2010 um 00:34 Uhr) |
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Halo,
das wassertropfen hier nicht antwortet wundert mich nicht im geringsten die beiträge haben sie ja nicht bestärkt, eher im gegenteil . wenn man nieder gemacht wird (obwohl man eh schon unten ist wegen der diagnose) , warum sollte sie hier noch schreiben. ich gehe aber davon aus dass sie hier liest. @diana: auch dein beitrag war nicht gerade angemessen.... jeder ist anders... liebe grüße johanna |
#29
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Liebe Johanna,
ich denke nicht dass es hier um "Angemessenheit" geht... Wassertropfen stellte eine Frage, und bekam Antworten. Und wie Du schon richtig sagtest: "Jeder ist anders" Wir alle können nur aus unseren Erfahrungen sprechen... und ich finde, wie Diana auch, dass "genervt sein" etc. in dieser Situation völlig unangemessen ist. Wie kann ich genervt sein wenn meine Mutter um ihr Leben kämpft und Angst hat? DAS geht mir nicht in den Kopf... Aber, ja... "jeder ist anders"... und ich bin froh dass ich bin wie ich bin... und ebenso kann Diana froh sein dass sie ist, wie sie ist. Auch sie hat ALLES menschenmögliche für ihre Mutter getan... Hallo? Es geht um unsere Mütter... Mir stinkt es wenn allen Menschen für alles, egal wie absurd es auch sein mag, hier die Absolution erteilt wird... Hauptsache die Hinterbliebenen oder Angehörigen fühlen sich besser damit? Nein, es geht nicht um uns... es geht um die Erkrankten... und wenn sie reden möchten, hat man schlicht nicht genervt zu sein... Und, wenn ich mal an Krebs erkranken sollte... hoffe ich dass meine Tochter nicht genervt ist... sonst habe ich nämlich deutlich etwas falsch gemacht! In diesem Sinne Jasmin
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Meine Mama: ED 12.11.2008 Kleinzelliges Bronchialkarzinom, T4 N3 M1 (multiple Hirnfiliae) 4 Zyklen Cisplatin und Etoposit, Ganzhirnbestrahlung, dann Tumorprogression, April 09 neue Lungenmetastasen und obere Einflussstauung. Keine weitere Kontrolle, keine Chemo mehr... nur Hoffen auf ein kleines bisschen mehr Lebensqualität...Am 28.07.2009 um 11:26 Uhr Meine Mama ist in meinen Armen für immer eingeschlafen... |
#30
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AW: Ich weiß nicht wie ich helfen und damit umgehen soll
Liebe Jasmin,
Zitat:
Was mir wichtig ist, denn ich will nicht falsch verstanden werden, ist zu betonen, dass ich gewiss nicht alles für mich persönlich nachvollziehbar finde, was Wassertropfen von seiner/ihrer Gefühlslage preisgegeben hat, aber jeder ist nunmal anders. Und ich finde wir dürfen nicht immer alles 1:1 auf uns und unser Erlebtes münzen. Zitat:
Als ich neu in das Forum kam, da hab ich für mich persönlich nach der Ausnahme im Hinblick auf den Krankheitsverlauf, auf die Prognose, gesucht. Ich hab superviel gelesen, und sobald ich bemerkte, dass die Person bereits verstorben war, wollte ich das gar nicht mehr lesen. Denn das, das lag für mich noch in weiter Ferne. Und ich wollte Hoffnung und Zuspruch und genau das war es, was mich positiv bestärkt hat. Ich wollte keine schlimmen Szenarien lesen, denn der Punkt, wo ich mich mit unausweichlichen Traurigkeiten auseinandersetzen müssen würde, den wollte ich auch nicht im Ansatz vorher schon durchspielen. Die Fantasie und die Angst sind so oder so ein nicht zu bändigender, innerlicher Schweinehund. Wir, Du und ich, Diana und viele die hier lesen und schreiben, die befinden sich "auf einer anderen Etappe des Weges". Man darf doch niemandem mit Überschallgeschwindigkeit abverlangen, diese "Rückblickperspektive" einnehmen zu können, die für uns bedauerlicher Bestandteil des Lebens wurde. Zitat:
Und Wassertropfen liest hier bestimmt noch - vielleicht uneingeloggt, weil er/sie unterdessen gar keinen Bock mehr hat zu schreiben oder eben Prüfungsstress hat. Wie dem auch sei - ich finde es aber ganz gut, dass man solche Themen mal in Ruhe und sachlich diskutieren kann und dafür möchte ich mich bei Euch allen für meinen Teil bedanken. Liebe Grüße, einen schönen Sonntag und für all diejenigen, die ihre Mamas missen müssen, einen erträglichen Tag Annika |
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