Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 05.10.2012, 21:38
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Liebe Andrea!

Das ist ja echt arg. In welchem kh ist denn dein Papa normal in Behandlung? Schwierige Entscheidung, entweder keine Bestrahlung oder eine Bestrahlung so weit weg von zu Hause.

Was möchte dein Papa denn?

Ich schicke dir auf jeden fall viel kraft.

Lg andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 05.10.2012, 23:53
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea,

Mein Papa ist normalerweise im KH in Hollabrunn, wo er sich an und für sich gut aufgehoben fühlt, nur dass dort keine Bestrahlungen gemacht werden.

Dann wolltens ihn nach Krems schicken (täglich)....belegt, genauso wie leider in allen KH´s in Wien (angeblich ist alles voll) das wär von mir aus nicht so weit.

Jetzt soll er nach Wiener Neustadt fahren.

Hast du Erfahrungswerte mit einem der Spitäler? Wo war dein Papa?

Heute hat uns der Hausarzt gesagt, dass wir froh sein müssen wenn Papa bis Weihnachten noch bei uns ist. Der Oberarzt im KH hat sich dazu nicht geäußert. Er hat eben gemeint, er hätte gute Chancen bei der Bestrahlung. Unser Hausarzt wiederrum meint, dass es nur in 5-10% der Fälle was bringt. Dann frag ich mich schon für was, aber ich hab ja keine Ahnung davon.

Mein Vater redet nicht wirklich darüber was er will oder nicht, weil er es nicht wahr haben will.

Kommende Woche kommt wieder jemand vom Palliativteam, die möchte SEINE Wünsche aus ihm "rausquetschen", falls er bis dahin noch nicht in Wiener Neustadt ist....

Danke nochmals für deine lieben Worte....

LG,
Andrea
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 06.10.2012, 19:01
Benutzerbild von Gabitirol
Gabitirol Gabitirol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.11.2010
Ort: Innsbruck
Beiträge: 290
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Liebe Andrea!
Ich bin heute auf deinen Strang gestossen und habe alles gelesen.
Ich kann jetzt absolut nicht verstehn,dass dein Daddy keinen Taxitransportschein bekommen hat für die Besprechungstermine.Wir,also mein Lebensgefährte hat die immer vom Hausarzt extra ausgestellt bekommen.Und dass kein Platz für deinen Daddy im nahegelegenen Krankenhaus ist für die Bestrahlung kann doch wohl nicht sein.
Versuch doch mal dort nachzuhacken.
Ansonsten kann ich Euch nur viel Kraft wünschen,dass dein Daddy nicht allzusehr leiden muss und auch mit den medis bald gut eingestellt wird.

Alles Gute Gabi aus Innsbruck
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 06.10.2012, 20:34
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea!

Mein Papa war in Wien im Wilhelminenspital. Die hatten immer sehr schnell Termine für eine Bestrahlung, aber vielleicht weil er generell dort zur Behandlung war von Anfang an!?

Wiener Neustadt ist ganz in meiner Nähe, aber sehr sehr weit weg von euch.

Mein Papa wollte es auch bis zum Schluss nicht wahrhaben, hat auch bis zum Schluss geglaubt, das wird schon wieder. Mein Papa wollte bis zum Schluss nix von einer Palliativstation wissen.

Es tut mir so leid, es ist so schrecklich das durchmachen zu müssen.

Ich hoffe bald wieder von dir zu lesen.

Eine dicke Umarmung von mir. Liebe Grüße Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #20  
Alt 11.10.2012, 00:19
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Unglücklich AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo meine Lieben!

Danke für eure Kommentare und Tipps!
Leider bin ich zeitlich immer kurz gebunden. Möchte euch heute aber wieder auf den neuesten Stand der Dinge bringen.

Mein Papa hat sich unter Tränen (und dem "mir bleibt ja sonst nix übrig, weil sterben will ich nicht") zu der Bestrahlung und dem damit verbundenen Aufenthalt in dem weit entfernten KH entschlossen. Heute um 6Uhr morgens wurde er von der Rettung und von seinem geliebten Zuhause abgeholt. Die Tage davor, vor allem seine und unsere Angst, waren eine Katastrophe. Wir gingen durch die Hölle, vor allem meine Mama. Bei der Abreise meinte er, er würde sowieso nicht mehr heim kommen oder wenn nur als Pflegefall. Er will es nicht wahr haben, aber dann kommen doch wieder so Meldungen. So schlimm es klingt und so traurig es ist, aber ein Pflegefall ist er bereits jetzt. (Er kann sich nicht mehr waschen, kein Essen schneiden, ihm fällt alles aus der Hand, er kann nicht mehr gehen, er schafft es nicht mehr aufs WC, ect. ect....und all das hat sich binnen weniger Wochen soooo schlagartig verändert). Aber besser wir konzentrieren uns auf die Sachen, die er noch kann und auf das was er bereits geschafft hat. Hut ab.

Apropos Pflegefall....es dauert ewig, bis mal jemand kommt, wenn man Antrag auf Pflegegeld stellt, schon eine Frechheit, wir warten nun über 2 Monate und Papas Zustand wird von Tag zu Tag schlimmer....aber uns wurde gesagt, das kann noch dauern.

Zum Glück war seine Schwester aus der Steiermark heute angereist und hat ihn im Spital empfangen um ihm den Start leichter zu machen. Großen Dank an sie, sie hat den ganzen Tag mit ihm verbracht.

Die Aussichten sind ohnedies nicht gerade toll, was Papa und seine Schwester heute wieder einmal bestätigt bekommen haben. Die Bestrahlung kann anschlagen und ihm dann noch ein paar Monate verschaffen. Oder sie greift nicht an und dann.......ja was dann
Während der Tumor an Niere und Lunge weiterwächst....

Dazu kommt, dass er mittlerweile auch schon seit 3-4 Wochen Probleme mit der Luft hat (aber nur so schubweise) und ganz komisch und schwer hustet, was neben dem Lungenkrebs und den Kopf-Metastasen auch der Grund dafür ist (denke ich), dass er so heiser ist. Weshalb man ihn plötzlich wiederrum schlecht bis kaum versteht. Wenn man nachfragen muss, ist er oft gereizt.
Allgemein nehmen die Aggressionen mittlerweile zu.

Meine Mama war die letzten Tage sehr verzweifelt. Er will rund um die Uhr bei ihr sein. Sie ist im Moment auch krank und wenn sie zum Arzt gehen möchte, bekommt er es gleich mit der Panik zu tun. Obwohl sie dafür sorgt, dass er nicht alleine ist und seine Mutter anruft oder die Nachbarin kurz bittet rüberzugehen.
Er lehnt es ab, wenn er mit meinem Bruder alleine ist, immer soll meine Mama mit dabei sein. Spürt er etwas, oder wovor hat er solche Angst?

Als ich am Dienstag mit meiner Mama telefoniert hab, hat er auch gemeint, dass er das nima aushält, wenn wir so lange reden (15 bis 20 Minuten) und sie mir das endlich sagen solle....
Was ist bloß los?

Nichts ist mehr wie es war. Krebs dachte ich ist nicht gleich Krebs, zumindest, nachdem Daddy ein Jahr ohne (grobe) Probleme rumgeschaukelt hat. Und nun zeigt sich wieder wie heimtückisch diese Krankheit ist.

Ich hab diese Hilflosigkeit früher nur bei meinen Großeltern gesehen und in der Zeit, wo ich aktiv im Rettungsdienst war. Aber nun ein sooo junger Mensch, sooo Hilfe bedürftig.

Ich wünsche mir manchmal in einem sehr langen tiefen schlimmen Albtraum drin zu stecken und irgendwann wieder aufzuwachen und uns allen ein normales Leben zu ermöglichen, aber das wird es nie mehr sein.

Traurige Grüße
Andrea

Geändert von Daddy´s Girl (11.10.2012 um 00:22 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #21  
Alt 12.10.2012, 06:18
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Liebe Andrea,

Ich habe leider nicht viel Zeit, aber ohne dir kurz etwas zu schreiben will ich auch nicht gehen.

Es tut mir so leid, ich kann leider so gut nachempfinden wie du dich fühlst, denn mir ging es in den letzten Wochen von meinem Papa genau so.

Du bist eine starke Frau, du schaffst das auch wenn deine Kräfte schon schön langsam zu Ende gehen.

Schaffst du es deinen Papa im Krankenhaus in Wiener Neustadt zu besuchen? Wenn ja vielleicht magst dich ja auf einen schnellen Kaffee treffen?! Vielleicht tut dir eine persönliche Unterhaltung gut?! Ich wäre auf jeden Fall gerne für dich da.

So, ich muss wieder weiter.

Einen dicken Knuddler liebe Grüße Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #22  
Alt 13.10.2012, 00:00
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea,

vielen lieben Dank für deine Nachricht.

Ja, leider musstest auch du das durchmachen und hast trotzdem noch die Kraft für uns hier da zu sein - schon alleine dafür ein herzliches DANKE. Es ist bestimmt nicht leicht...

Papa hat in den vergangenen Wochen 15kg verloren. Schon schimm.

Gestern habe ich Papa spontan besucht und weil ich ihn nicht erreichen konnte, wusste er nichts von mir und meinem Besuch. Musste mal den Weg und einen Parkplatz und dann das KH und das richtige Haus usw finden, nicht so einfach, wenn man so hilflos und desorientiert ist wie ich ;-)
Endlich im Zimmer, war er nicht da und ich musste ihn im KH suchen, weil er eine Maske für die Bestrahlung angefertigt bekommen hat. Nach 45 Minuten stand ich da vor ihm...er weinte, vor Angst zu sterben, dass er dort gefangen ist, aber auch vor Freude mich zu sehen. Er dachte er würde spinnen, mich da zu sehen...und der Besuch war es wert (jeder Augenblick ist ein Geschenk), ich konnte ein wenig Zeit mit ihm verbringen, ihm den Tag, der aus sitzen und nichts reden besteht, versüßen. Ich hab mit ihm "Mittag gegessen", ihn im Rollstuhl durch das Spital geschoben und ihn ein bisschen zum Lächeln bringen können, das gab mir viel und zauberte auch mir noch Stunden später ein Lächeln ins Gesicht. All den Stress und die lange Hin- und Herfahrerei war es mir wert.

Im Moment geht mir aber alles wieder im Kopf rum, weil ich vorhin mit meiner Mama telefoniert hab und die mir leider wieder eine traurige Nachricht überbracht hat. Papa bekommt den ganzen Kopf bestrahlt...weil die Aussage von seinem Chemoarzt (nur eine Metastase mit 13mm)...eine Lüge war.
Ich baue immer mehr und mehr an Wut gegen Ärzte und Krankenkassen auf. Papa hat seit sehr langer Zeit (eineinhalb Jahre) Kopfschmerzen. Er hat immer wieder gefragt ob es sein könnte, dass der Lungenkrebs den Weg in den Kopf genommen hat und hat um ein CT gebeten, nein gebettelt, ohne Erfolg, keine Chance. Er wurde abgelehnt, vertröstet und wieder vertröstet..und immer und immer wieder mit dummen Aussagen (wie zuviele Strahlen wären schlecht, es gibt keinen Grund ein CT einzureichen, da das sicher nicht so ist und außerdem würden die Kassen es nicht bewilligen und die Kosten nicht übernehmen und und und), bis eben diese Zeit hier rum war, wo es nun eben aussieht, als wäre es zu spät. Statt dessen haben sie ihm im vergangenen Jahr 12 Zähne gezogen, denn es könnte ja sein, dass die Schmerzen im Kopf von einem Zahn ausgelöst werden, grrrrrrrrrrrrr
Hätte man ihm doch vielleicht noch helfen können....

Papa wurde am Mittwoch gesagt, dass er kommende Woche vielleich doch hin- und herfahren könne, wenn es sein Zustand erlaube und für ihn 4 Stunden Fahrt (Hin und Heim) in Ordnung wären und dass er am Samstag den ganzen Tag raus dürfe vom KH, seine Schwester war dabei und hat das auch gehört, sie hätte ihn auch abgeholt ... und dann enttäuschen ihn die Ärzte und Schwester wieder, als wie wenn sie nie was davon gesagt hätten, nein auf keinen Fall.....für was macht man jemanden Hoffnung um ihn dann jedes Mal wieder ins Herz zu treten?

Es ist soooo traurig und ich versuche dennoch alles zu überspielen, auch vor Papa. Wenn er weint, nehm ich ihn in den Arm und erzähle ihm vom Alltag...hoffe halt, dass mein Vater, nicht denkt, es würde mich nicht interessieren, aber ich will ihn ablenken und nicht vor ihm weinen. Was sagt ihr dazu?

Denn ich muss stark sein, denn er war es schon zu lange. Ich versuche auch so gut es geht, die Familie zusammen zu halten und für alle da zu sein. Mama leidet sehr...zuerst ist ihre Mama mit 63 Jahren an Krebs verstorben, 9 Jahre später ihr Papa, Geschwister hat sie keine, dann lag sie selbst mit 54 Jahren auf der Intensivstation obwohl sie eine "harmlose" Operation hatte und hätte es fast nicht geschafft. Papa hat dann Depressionen bekommen und sich nie vollständig von dem Schock, dass wir sie fast verloren hätten, erholt. Als mein Opa 2008 verstarb, sagte Papa er hofft, wir müssten die nächsten 10 Jahre keinen Schritt mehr in irgendein KH machen (da ein anderes Krankenhaus damals, mehr als bedenklich im Fall Opa handelte). Lange hat dies leider nicht angehalten.
Der Vater von meinem Papa ist leider auch mit 54 Jahren verstorben. Seine Mama ist noch unter uns, aber es wirkt manchmal, als wäre es ihr egal, weshalb wir auch nicht den so tollen Kontakt mit ihr haben.

Nochmals zu dir, liebe Andrea, und deinem Angebot....liebend gerne. Kann dir aber nur kurzfristig Bescheid geben, wann ob und überhaupt ich es schaffen würde. Danke, dass du da bist <3

Jeder hier hat zu kämpfen, jeder hier liest irgendwo still mit und hat beim Lesen Tränen in den Augen. Man kennt einen Menschen nicht und trotzdem fühlt man sich mit ihm verbunden. Unser Herz weint und schreit vor Schmerz und dennoch geben wir nicht auf.

Gute Nacht
Mit Zitat antworten
  #23  
Alt 13.10.2012, 17:45
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea!

Als ich den Text gelesen habe musste ich weinen. Aber vor lauter Freude, ich freue mich so das du so schöne Stunden mit deinem Papa verbracht hast. Es sind so kostbare Momente. Ich habe das ja bei meinem Papa auch gehabt, und freue mich jetzt im Nachhinein auch so sehr das ich diese Momente mit ihm erleben konnte.

Mein Papa hatte auch in den letzten Monaten so viel an Gewicht verloren, schrecklich.

Was ich besonders schlimm finde sind die Ärzte. Ich finde es schlimm das Patienten angelogen werden. Ich finde es arg das sie so wie deinem Papa eine Untersuchung einfach nicht machen. Ich habe z.B.mit dem behandelnden Arzt von meinem Papa ein Gespräch eine Woche bevor er gestorben ist gehabt. Ich habe den Arzt um Offenheit gebeten. Als ihn in fragte ob wir von Tagen, Wochen oder Monaten sprechen, war seine Antwort, "Wochen oder Monate"

Drei Tage später habe ich dann mit einer anderen Ärztin gesprochen weil mir mein Gefühl einfach gesagt hat wir haben nicht mehr lange, und die sagte mir dann die Wahrheit. Mir ist schon klar das Ärzte nicht alles wissen, aber bestimmte Werte waren einfach eindeutig.

Ich finde es teilweise echt zum ko....! Sorry meine Ausdrucksweise. Auch dieses Hoffnung machen von den Ärzten, sie können nach Hause, oder ein paar Stunden raus, und dann ein paar Stunden später, obwohl keine Verschlechterung , "nein, doch nicht!"

Zu deiner Frage ob es okay ist wenn du deinen Papa versuchst abzulenken in dem du ihm vom Alltag erzählst, ja das ist okay.

Ich wünsche dir noch viele schöne Momente mit deinem Papa.

Lg Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #24  
Alt 17.10.2012, 14:59
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Unglücklich AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo!

Ich weiß gerade nicht wohin mit meinen Gefühlen und meinen Tränen......
.....meinem Papa geht es seit heute sehr schlecht. Bis vor wenigen Minuten wussten wir nicht, was mit ihm los ist, außer, dass er Sauerstoff bekommt, Schmerzen in den Füßen hat, nur mehr liegt und Wasser in den Fußsohlen hat.

Er war noch so frohen Mutes und hatte noch soviel Hoffnung, er freute sich schon aufs Heimkommen. Und nun hat er eine Lungenentzündung, genau rund um den Tumor.

Es schaut sehr schlecht aus sagen die Ärzte und ich selbst weiß was dies für einen so schwachen Menschen bedeutet....mein Opa ist daran gestorben.

Meine Mama und mein Bruder sind bereits auf dem Weg zu ihm. Am Vormittag ist seine Schwester aus der Steiermark wieder gekommen, die alle über seinen Zustand informiert hat. Mama hatte sich schon gewundert, warum er nicht anruft.

Ich selbst lieg mit Grippe zu Hause. Mir gehts nicht sonderlich.

Meine Kleine hat den Anruf vorhin mitbekommen und weint.

Was soll ich noch tun? Man ist so hilflos. Wenn er es noch schafft, will ich ihn nicht anstecken. Wenn er es nicht mehr schafft, dann will ich bei ihm sein, auf seinem letzten Weg. Und dann ist es mir egal ob ich im Krankenstand bin oder nicht.

Bin soooo verzweifelt. Kein anderer Schmerz ist unendlicher und tiefer, als der einen geliebten Menschen zu verlieren.....

Traurige Grüße,
Andrea
Mit Zitat antworten
  #25  
Alt 17.10.2012, 15:52
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Liebe Svenja!

Vielen lieben Dank für deine Worte.

Wenn sein Kampf verloren und sein Weg zu Ende ist, wird mich die Grippe nicht hindern, wenn er noch eine winzige Chance hat, dann bleibe ich ihm fern um ihn nicht anzustecken...aber leider kann mir niemand diese Frage beantworten...also weiß ich nicht was ich tun soll. Meine Mama hat gesagt, sie ruft an und wird mir Bescheid geben, ob ich kommen soll oder nicht....bis dahin dauert es aber noch.

Der Krebs hat uns alles genommen


Andrea
Mit Zitat antworten
  #26  
Alt 17.10.2012, 20:06
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea,

Es tut mir so leid. Mir fehlen die richtigen Worte. Bitte halte uns am laufenden!

Ganz ganz liebe Grüße Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #27  
Alt 18.10.2012, 11:02
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo meine Lieben!

Mama ist über Nacht bei Verwandten geblieben, sie war bis 21.15 Uhr im Krankenhaus. Papa ist stabil, auch wenn es nicht so gut aussieht.

Ich darf nach Auskunft der Ärzte nicht zu ihm, weil das sein Todesurteil wäre. Und irgendwie gehts mir mit meiner Grippe statt besser wieder schlechter :-(
Ich hab das Gefühl, als könne ich mich gar nicht wirklich erholen, weil ich auch psychisch so angeschlagen bin.

Meine Mutter wurde gleich in der Früh wieder ins KH gebracht...Papa tut das gut, er wollte sich nicht von den Schwestern waschen lassen, nur von meiner Mutter. Ich hab ihr gesagt, dass sie auch auf sich schauen soll. Sie hat Zucker und muss mit der Nahrungsmittelaufnahme und auch der Regelmäßigkeit aufpassen, was nicht grad einfach ist, wenn sie den ganzen Tag im Spital ist.
Ich kenne das leider allzu gut, wenn man auf sich selbst vergisst.

Ich habe große Angst und manchmal das Gefühl, dass ich durchdrehe.....aber es beruhigt mich, dass Mama da ist und mich am Laufenden hält.

Papa wäre morgen entlassen worden und hätte die letzten 3 Bestrahlungen ambulant durchführen lassen dürfen (dafür haben wir gekämpft)...wäre nicht wieder etwas dazwischen gekommen.

Wünsche euch einen noch schönen Tag und melde mich wieder sobald es was Neues gibt.
Mit Zitat antworten
  #28  
Alt 20.10.2012, 15:27
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo alle Beisammen!

Papa hat mittlerweile schon 7 Bestrahlungen hinter sich.
Ich hoffe es bessert seinen Zustand und wenn es angeschlagen hat, dass es auch von längerer Dauer ist.

Das mit der Lungentzündung kann ich leider absolut nicht einschätzen, weil ich mir davon selbst kein Bild machen kann. Aber so schlimm wie es in den ersten Tagen war, dürfte es nicht mehr sein.

Ich hoffe er hält durch und findet wieder Kraft. Es wird leider noch dauern bis ich zu ihm kann, weil mein Husten statt besser immer schlimmer wird.

Es ärgert mich auch, dass wir den Ärzten hilflos ausgeliefert sind. Meine Mama hat gefragt, ob er gehen dürfe, wenn er sich am Rollstuhl anhält oder ob es wegen der Lungenentzündung besser wäre, wenn er sitzen bleibt. Daraufhin wurde sie von der Ärztin angeschnauzt, dass muss er schon selber wissen, denn er will eh nur gehen, damit er eine rauchen kann......
Mittlerweile trifft meine Mama beinahe täglich auf eine Ärztin, von der man sich keine kompetente Antwort erwarten darf, dafür immer angeschnauzt wird.

Ich hoffe Papa kann nach seiner letzten Bestrahlung am Mittwoch zumindest von dem weit entfernten KH mit den unfreundlichen Ärzten in sein "alt-bewährtes" überstellt werden. Da dieses Spital vom Personal her unbeschreiblich freundlich ist. Man hat dort auch nicht das Gefühl eingesperrt zu sein, da es bei der internen Station gleich eine herrlich große Terasse mit toller Aussicht gibt und man sich auch jederzeit beim Ein- und Ausgang im Außenbereich aufhalten darf. In den meisten Spitälern, wird um 22Uhr alles versperrt, dort nicht. Und vom Anfahrtsweg her, wäre das natürlich auch ein Traum im Vergleich zu dem jetzt.

Zur Kontrolle wird er jedenfalls nochmals dort hin müssen. Und eben hoffe ich stark, wenn es angeschlagen hat, dass es in 2 Monaten nicht gleich wieder soweit ist.

Ich wünsche mir soooo sehr, dass Daddy noch länger bei uns sein darf und alles wieder ein bisschen besser wird. Er hat sein Leben lang schwer gearbeitet, hat sich nie Zeit für sich genommen und kurz vor der Pension ist er erkrankt.

Ich umarme ihn in Gedanken.

Liebe Grüße,
Andrea
Mit Zitat antworten
  #29  
Alt 24.10.2012, 12:14
Andrea1979 Andrea1979 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Österreich, Niederösterreich
Beiträge: 50
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo liebe Andrea!

Wie geht es deinem Papa? Konnte er überstellt werden? Wie geht es ihm?

Liebe Grüße Andrea
__________________
Mein Papa (53)
16.05.1959 - 29.08.2012+
Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011
Mit Zitat antworten
  #30  
Alt 28.10.2012, 19:27
Daddy´s Girl Daddy´s Girl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2012
Ort: Niederösterreich/Wien
Beiträge: 26
Standard AW: Daddy's Girl - Vater mit Lungenkrebs

Hallo Andrea!

Schön, dass du dich wieder meldest.

Deine Frage, ob mein Papa entlassen wurde, kann ich mit JA beantworten. Wir wussten aber selbst bis zum letzten Moment nicht, ob er heim kommt oder ins Krankenhaus Hollabrunn überstellt wird, da er noch Blutbefunde abwarten musste.

Zum Glück ist alles gut gegangen. Ich hab ihn mittlerweile 2 Wochen nicht mehr gesehen, da meine Grippe sehr hartnäckig war...ich bin erst seit 2 Tagen am Wege der Besserung. Nächste Woche werd ich ihn dann endlich wieder besuchen. Meine Kleine freut sich auch schon.

Zuhause war dann gleich mal der Hausarzt im Urlaub und seine Vertretung auch nicht da.....

Durch die Bestrahlung hat er erneut alle Haare verloren. Er kann nun gar nicht mehr gehen. Vor der Lungenentzündung hat er sich oft am Rollstuhl gestützt und diesen geschoben. Die letzten Tage wo er noch im KH war hat das mit dem Brechen und Nichts-Essen wieder begonnen. So zwischendurch war er echt brav, muss ich sagen. Er kämpft eben, nach wie vor.
Nur nachdem einfach nichts mehr geht, was vor 2-3 Monaten noch so problemlos erschien, ist er sehr geknickt. Er hat auch gemeint, wenn er sich nach der Diagnose gleich das Leben genommen hätte, dann müsste er das hier nicht mehr durchstehen.

Für meine Mama stellt es nun eine extreme Belastung dar. Sie muss mit Papa aufstehen, schlafen gehen, wenn er Nachts mal die Flasche braucht, kommt er alleine nicht hoch. Sie muss ihn waschen und anziehen. Und Mama soll nirgends hingehen und ihn nicht allein lassen, telefonieren darf sie seit einiger Zeit auch nicht mehr. Das ist schon ungewohnt, wenn ich anrufe und abgewimmelt werde :-(
Rund um die Uhr braucht er sie und will aber keinen Kontakt zu anderen...er wollte letztes Mal nicht mal mit meinem Bruder allein sein und den anderen Besuch im Krankenhaus hat er einfach so abgewimmelt mit den Worten: Wann fahrt ihr endlich. Ich bin irgendwie ganz komplex. Kennt jemand diese Situation?

Das Palliativteam hatte noch keine Zeit um vorbei zu schauen. Pflegegeld bekommen meine Eltern nach wie vor nicht, weil sie nach 2 Monaten erneut ansuchen mussten, nur weil Papa zum besagten Termin im Krankenhaus war. Nun beantragen Sie einen dauerhaften Rollstuhl über die Krankenkasse. Auch das Thema Krankenbett wurde schon angesprochen. Die Frage wohin, ist aber noch nicht geklärt, da irgendwie nirgends genug Platz ist.

Bis Bald,
Andrea
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 00:25 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55