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  #1  
Alt 24.10.2003, 09:59
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Katrin, hallo Tina, hallo alle anderen,
Vielen Dank Euch, Katrin und Tina, für Eure teilnahmsvollen Antworten. Nachdem ich neulich meine Gedanken formuliert hatte, habe ich ein bißchen geheult und danach ging es auch schon ein bißchen besser.
Ich war letztes Jahr in psychologischer Behandlung, dabei ist mir vieles klar geworden. Bücher habe ich auch gelesen, alles, was ich über das Mutter-Tochter-Verhältnis finden konnte.
Das hatte mich schon immer interessiert, aber letztes Jahr hatte ich das große Bedürfnis, Ordnung in mein Gefühlswirrwarr von Trauer, Wut und Liebe zu bringen. Oft bin ich heute noch sauer auf meine Mutter wegen irgendwelcher Streits, die wir hatten. Aber ich glaube inzwischen, daß ich nur sauer bin, um nicht traurig sein zu müssen. Wenn ich wütend auf sie bin, ist sie noch anwesend, aber es schmerzt nicht so sehr, wie wenn ich an die vielen, 10000000, schönen Momente denke, die ich mit ihr hatte. Eigentlich habe ich keinen Grund, wütend zu sein auf sie. Aber manchmal ist es das einzige Mittel, mit ihrem Tod klarzukommen.
Puh, ich hätte Psychologie studieren sollen anstatt Jura, so wie ich meine seltsamen Gefühle seziere.
Drückt mir bitte die Daumen, ich habe in einem Monat mein 2. Staatsexamen, durch das ich schon 2x durchgerasselt bin. Beim ersten Mal hat meine Mama noch gelebt, aber da hatten wir wenige Monate vorher von ihren Lebermetastasen erfahren. Eine Woche bevor ich den Bescheid bekam, durchgefallen zu sein, ist sie dann gestorben. Da ging mir mein Durchfallen dann ziemlich sonstwo vorbei. Ein halbes Jahr nach ihrem Tod mußte ich erneut antreten. Vielleicht hätte ich es unter den Umständen verschieben können, aber soweit habe ich in dieser Zeit gar nicht gedacht. Da hat sicher auch der Wunsch mitgespielt, wieder "normal" sein zu wollen. Aber das normale Leben kommt nicht zurück, wenn man das so will. Es kommt, wenn es kommt. Es hat also zum zweiten Mal nicht geklappt, obwohl ich mich so gut wie möglicxh bemüht hatte. Daraufhin bekam ich eine Depression, die mir aber geholfen hat zu erkennen, daß ich mir einfach die Zeit nehmen muß, die ich brauche. Man kann nicht auf zwei total schwierigen Gebieten Leistung erbringen, gleichzeitig. Ich kann es zumindest nicht.
Naja, jetzt bin ich aber ganz optimistisch, daß es klappt.
Bis bald, Mia
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  #2  
Alt 26.10.2003, 17:30
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo.Ich bin 21 und meine Mutter käpft seit 8 Jahren mit der Krankheit.Nun sieht es so aus als sei es bald zu Ende.Ich bon noch so jung, es tut so weh, warum darf ich meine Mama nicht noch eion paar Jahre behalten??? Ich weiß nicht wie ich es 9ohne sie schaffen soll, ich wohne seit ich 3 bin allein mit ihr,habe zu Papa ein gutes Verhältnis.Es ist so verdammt existenziell für mich.Ich habe solche Angst!!! Ich will nicht so ernst wereden schon so früh,möchte doch auch nur unbekümmert sein dürfen.Ich liebe sie so sehr und habe nur noch Angst vor der Zukunft!!!
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  #3  
Alt 27.10.2003, 14:12
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Rebecca,

ich kann Deine Angst und Deine Unsicherheit sehr gut verstehen. Meine Mama ist im Juni 2000 im Alter von 42 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Ich (22) bin jahrelang vor meinen Gefühlen und dieser Angst davon gelaufen. Man hat sich so sehr gefürchtet vor dem wie und wann. Man kann es einfach nicht begreifen. Alles erscheint einem unfair, man fühlt sich vom Leben angeschissen.
Meine Mama ist nun leider vor 6 1/2 Wochen gestorben. Das war ganz schön hart und ich weine heute immer noch. Mehr als davor. Ich würde Dir so gerne Trost spenden, aber ich weiss ja nicht mal wie ich mich selber richtig trösten soll. Ich weiss nicht wie es um Deine Mama steht. Wie weit sie jetzt ist. Und welche Art von Krebs sie hat. Im nachhinein kann ich Dir bloss sagen, das ich froh bin, das meine Mama nicht mehr leiden muss. Das sie nie wieder solche Schmerzen haben wird. Das ist mit der einzige Trost den ich habe. Ich kann Dir nur empfehlen Dich jemanden richtig anzuvertrauen und Deine Wut und Trauer ect. rauszulassen. Und vor allem: Sprich mit Deiner Mama.
Sie wird Deine Unterstützung brauchen. Auch auf dem schweren letzten Weg. Für sie wird es auch nicht leicht sein. Nutze die letzte Zeit für klärende Gespräche, für Umarmungen. Für all das was euch beiden wichtig ist. Bei meiner Mama ging alles ganz schnell, alles innerhalb von 2 Wochen. Und ich bin so dankbar dafür das ich ihr noch mal sagen konnte, wie lieb ich sie habe.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit.
Wenn Du jemanden zum reden brauchst, ich bin da.
Viele liebe Grüsse
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  #4  
Alt 27.10.2003, 22:53
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

@Tinaanke für deine lieben Worte.Meine Mama hatte vor 8 jahren Brustkrebs, op,chemo (hochdosis),pause, dann Lungenkrebs, dann wieder Pause,dann Knochenkrebs und jetzt Knochenkrebs und Metastasen in der Lunge, die sich in den letzten Wochen verfünffacht haben.Thrombose im Bein sorgte im Juli 2003 für eine Lungenembolie und sie lag 2 Wochen im Krankenhaus im Sterbezimmer (1Woche).Alle dachten es sei zu Ende, sie selbst sagte das auch, sie litt schon sooo lange an unaushaltbaren Schmerzen.Sie sah auch aus wie eine Sterbende, ganz wächsern im Gesicht. Ich habe mit meinem Freund eine Woche dort jede Nacht neben ihr am bett geschlafen.Ich habe mich nicht weg getraut, auch nicht zum essen, denn ich dachte genau dann wenn ich nicht da bin verlässt sie mich.Doch eines tages verschwanden die Anzeichen des Sterbens und sie wurde kräftiger und sagte,sie wolle doch noch leben und kämpfen!!! Eine Achterbahn der Gefühlswelt. Nun ist sie seitdem zu Hause, kurze Zeit hat sich ihr Zusatand gebessert, sie konnte aber nur noch im Rollstuhl sein, laufen ging seit der Embolie gar nicht mehr.Die Thrombose ist krebsbedingt,man kann nicht oper.,zu gefährlich und besteht immernoch.Die Ärzte hatten nicht mehr dran geglaubt das mama weiterlebt, der Art hatte zu dem Röntgenbild der Lunge mit den Metas und den Embolieschäden gesagt,ihre Lunge könne sich nicht mehr von allein ausdehnen, doch scheinbar kann sie doch noch.Seitdem bekam sie ambulant wieder eine andere chemo,musste dann aber wegen taubheitsgefühlen in den Beinen dableiben,wieder für eine Woche ins Krankenhaus.Wieder die Angst,kommt sie jemals wieder nach hause??? Sie kam,doch mit tauben Beinen.Sie spürt sie nun nicht mehr.Und alles hat sich verschlimmert, der Krebs schreitet laut Ar´ztbrief an den Hausarztn fort.Tumor hat sich durch das Kreuzubein gefressen, deshalb sind auch die Beine taub;(.Sie kann nun nur noch im Bett liegen,in einem Krankenbett,extra ins Wohnzimmer gebracht(aus Krankenhaus).Sie bekommt alles ganz bewusst mit,geistig ist sie voll klar.Meine Großeltern die weiter entfernt wohnen,sind seit Juli hier eingezogen und pflegen Mama,ich kann das nicht weil ich zur Schule muss (ABI).Jeedes 2.Wochenende fahren sie nach hause und ich bleibe rund um die Uhr zu Hause und helfe ihr.Mein Vater und seine Freundin besuchen uns dann immer.Sie haben ein gutes Verhältnis zueinander.Darüber bin ich sehr froh.Es ist auch schwer,das Leben meiner Großeltern mitleben zu müssen (zumiondest zum Teil), wenn man vorher eine offene wg mit der mama hatte.Es ist für alle schwer und die Stimmung sehr bedrückend.Mama geht es nicht gutz.Sie möchte leben doch es hat sich alles so verschlechtert.Sie bekommt jetzt wieder eine andere chemo,wöchentlich.Sie muss mit dem Krankentrnsport abgeholt und zurückgebracht werden.Dieses Wochenende (FR) das 1. Mal mit dem Transport, da waren Oma und Opa zu Hause und ich bin mit mama mit dem Tranmsport gefahren.Komisches,beängstigendes Gefühl. Wenn ich Mama helfe bedeutet das,Essen bringen, eine Wann zum waschen,Sachen zum Zähne putzen,Medikmente, den Klohstuhl, den Eimer des Klohstuhs saubermachen...Das ist so komisch.Noch im Juni konnte Mama selbst all diese Dinge tun, wenn auch mit Mühe und unter großen Schmerzen.Seit ihre Beine taub sind,sind die Schmerzen weniger sagt sie.Das ist ein bischen Trost, es war unmenschlich wie si zuvor gelitten hat. Ich weiß nicht mehr was ich noch glauben kann aber ich hoffe und ich bin erfüllt von Trauer und Angst und davon, mich allein zu fühlen weil niemand versteht was ich jeden tag erlebe wenn ich sehe wie mama klagt und es ihr nicht gut geht, weil ich nicht sonn ernst und traurig sein möchte sondern auch fröhlich und unbeschwert wie meine Freunde und weil ich selbst nicht weiß,wie ich mit all dem ummgehen und fertig werden soll.Ich habe Angst das ich ein ernster,trauriger,verschlossener menscxh werde der sich nie mehr freuen kann, denn eigentlich bin ich sonst lebensfroh.Sehr sensibel,aber fröhlich und humorvoll und ich habe Angst das ich nicht "nur" meine Mama sondern auch mein Naturell verliere!!! Vielleicht ist es bescheuert sich darüber gedanken zu machen,aber es bedrückt mich und mein Freund sagte schon zu mir, ich sei nur noch so (negativ gestimmt).Aber ich kann es gerade nicht ändern und habe Angst wie es dann erst wird wenn ich Mama gar nicht mehr bei mir habe.Alles in meinem Leben wird von der Angst um mama überschattet und das macht mich wütend,traurig und verzweifelt!!!
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  #5  
Alt 27.10.2003, 22:59
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Tina, wenn du magst schreib mir mal:Tabea0207@yahoo.de
Tabea ist mein erster name,Rebecca der 2.
Ich würde mich sehr freuen,gerade weil du in meinem Alter bist und ich viele Gefühle von dir bei mir wiederentdecke.Alles Liebe!!!
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  #6  
Alt 28.10.2003, 11:14
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Rebecca,
ich bin 21 Jahre alt und kann deine Gefühle so sehr nachvollziehen!! Meine kleine Mama ist vor knapp 5 Monaten an lungenkrebs gestorben.Ich weiss gar nicht wie ich die Zeit bis jetzt überstanden habe, mnchmal habe ich das Gefühl ich funktioniere wie eine Maschine!!!Ich glaube auch,dass ich meine Freunde mit diesem Thema einfach überfordere, weil sie das alles nicht nachvollziehen können, ihre Probleme sind z.b. was ziehe ich zur nächsten Party an... und meins ist, wie überlebe ich den nächsten Tag!!!
Bei meiner Mama ist alles ganz schnell gegangen, zum Glück hat sie das alles nicht mehr richtig mitbekommen, da sie Metastasen im Kopf hatte !!!! So hat sie sich keine Sorgen machen müssen, wie es mit meinen Brüdern mit mir weiter geht, das war immer ihre größte sorge!!!Mir hilft es zu wissen, dass sie sich nicht quälen musste und vorallem war ich bei ihr, als sie in meinen armen eingeschlafen ist!!! Nun muss ich irgendwie schaffen, weiter zu Leben, wie ???? Das weiss ich auch nicht-denn sie war meine Sellenverwandte!!! Haben so viel miteinander durchgemacht!!!!
Rebecca, ichwürde dir gerne eine Stütze sein, wann immer du willst, melde dich bei mir: BrittNarr@aol.com

Lieben Gruss
Britt
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  #7  
Alt 28.10.2003, 14:04
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo ihr Lieben,

ist es nicht schlimm das die Mütter immer jünger werden. Jeden Tag kommt eine neue Tochter hinzu. Es ist so schrecklich, das man sich so jung schon mit dem Tod auseinander setzten muss. Ich hab das Gefühl, als ob die Leute nur noch an Krebs sterben. Überall wo man sich umhört ist die Hauptkrankheit Krebs.
Die ersten Tage nach Moody´s Buch ging es mir ganz gut, aber die letzte Zeit bin ich sehr traurig. Langsam kommt die Erinnerung zurück. All die schöne Zeit. Es kommt nie mehr zurück.
Ist es normal das man sich nicht mehr für seine Umwelt und deren Probleme interessiert? Man denkt den ganzen Tag nur an seinen eigenen Schmerz und wie man ihm entkommt.
Liebe Britt, für uns Hinterbliebene ist es völlig egal was um einen drum herum geschieht. Andere Sachen sind wichtig. Es kann sich wirklich keiner in unsere Situation hineinversetzen. Wer verliert denn schon so jung seine Mutter. Und immer wieder ist die Frage da womit wir das verdient haben.
Die Leute wollen auch gar nicht wissen wie es einem geht. Sie fürchten sich vor dem was uns so fertig macht. Wer sagt denn schon die ganze Wahrheit, wenn man gefragt wird. Soll man da jedem sagen das man sich Scheisse fühlt, das man nur noch weint und Hass auf diese Krankheit und die Welt hat. Damit könnten sie gar nicht umgehen. Man hat soviel mit sich zu tun, da will man schnell wieder seine Ruhe haben.
Bis dahin, wünsche ich jedem alles Gute, viel Kraft und alles Liebe.
Tina
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  #8  
Alt 28.10.2003, 20:07
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Britt!!!
Danke, das werde ich bestimmt machen.Es ist ein schönes Gefühl so eine Hilfe angeboten zu bekommen,ich denke auch so wie ihr, niemand in unserem Alter kann die Sorgen und Ängst richtig verstehen und ihre erscheinen dafür belanglos. Es tut mir leid wenn ich gerade deren Probleme eher belächele, doch ich wünschte mir ich hätte nur solche Sorgen wie, was mache ich beruflich?,was mach ich am Wochenende etc.! Ich wünschte mir ich bräuchte mir auch nur um sowas einen Kopf machen.Ich würde gern mehr Verständnis für sie zeigen,doch im Moment kommen mir solche Sachen einfach so unwichtig vor. Vorallem wenn Freunde von ihren Eltern erzählen,das sie mit ihnen einkaufen waren, das sie sich gestritten habe oder mit ihnen anderweitig etwas unternommen haben, einfach nur Mittag oderso, dann beneide ich sie darum,diese Möglichkeit zu haben.Man erkennt wirklich leider erst so spät, welchen Wert die scheinbaren belanglosigkeiten des Lebens doch haben,selbst, sich mit der Mutter zu streiten oder auch nur mit ihr einkaufen zu fahren.Jetzt würde ich mir wünschen Mama könnte das alles noch tun.Ich bin glücklich sie noch zu haben,doch zu erleben wie schlecht es ihr geht macht mich fertig und lässt mich zum teil auch nungerecht gegenüber meinem Freund werden.Er sagte gestern,ich sei in letzter Zeit nur noch traurig.Dieses sagte er vorwurfsvoll.Er hat wirklich viel mit mir durchgestanden und hält sehr zu mir, doch das tutu trotzdem weh.Ich bin keine Maschine die vone einem Knopfdruck auf :VergissalldaswasduheutemitdeinerMuttererlebthastu ndfreudich* schaltet.Und ich glaube in letzter Zeit manchmal, das ich ihn auch noch verliere,das er sich jemanden sucht der immer gute Laune zu ihm bringt und mit dem er einfach nur Spass haben kann.Meine Traurigkeit wird nämlich nicht so schnell vorbei gehen, denn ich weiß nicht, wie ich wieder froh werden soll wenn meine Mama mich verlässt.
Morgenabend geh ich mit einer Freundin weg.Das lenkt vielleicht ein bischen ab.Hoffe ich kann das geniessen und das ist Euch allen auch ab und zu noch möglich.Einfach mal für kurze Augenblicke zu versuchen sich zu erinnern,dass das Leben auch schön sein kann und auch mal nur schön war!
*Drückeuchganzdoll* und Danke Britt!!!name@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.dename@domain.de
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  #9  
Alt 28.10.2003, 21:20
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Liebe Sandra

Ich kann so gut mit dir nachfühlen. Meine Mutter ist am 1. Juli dieses Jahres gestorben. Für mich brach eine Welt zusammen...Dieses Gefühl kann nur jemand nachempfinden, der das Selbe schon erlebt hat.
Ein ganzes Jahr war sie am kämpfe. Letztes Jahr vor Weihnachten sagten die Aerzte, dass alles gut wird, und sie noch lange bei uns sein wird. Im Februar dann nie die Nachricht, der Krebs hat gewuchert. Alle Freude und Hoffnung wurde mir wieder genommen. Nach der zweiten Operation konnte man täglich hilflos zusehen, wie der Krebs sie innerlich frisst.
Ich genoss jede Minute mit ihr. Sie war meine beste Freundin. Ich bin Einzelkind und ich hab zwar ein gutes Verhältnis zu meinem Vater aber man konnte das nie mit dem vergleichen, was ich zu meiner Mutter hatte.
Als sie dann am 1. Juli starb wusste ich nicht mehr ein und aus.
4 Monate ist es her, und es kommt mir vor als ob sie schon eine ewigkeit weg ist von mir. Mit meinem Vater kann ich über das nicht sprechen, denn der hat sich schnell getröstet und hat schon wieder eine Neue. Das hat mich so verletzt!Ich fühle mich so alleine gelassen und unverstanden von ihm. Und das hat uns ziemlich auseinandergerissen.
Morgen ist mein Geburtstag. Ohne Mamma. Ich weiss nicht wie ich den überstehen soll.
Und wenn ich erst an Weihnachten denke.....Mir wird schon ganz schlecht.
Meine Freunde sind wirklich alle für mich da und mein Freund auch... doch ist das nicht das Selbe für mich. Meine Mutter hatte immer einen Rat für mich...egal mit welcher Kleinigkeit ich kam...und das fehlt mir so sehr....
Liebe Sandra, ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Ich denk an Dich, denn ich weiss wie Du Dich fühst.

Alles Liebe
Bettina
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  #10  
Alt 29.10.2003, 00:22
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Liebe Bettina,
von ganzem Herzen alles, alles Gute zum Geburtstag!
Ich weiß, daß wenn wir einen Wunsch am ersten Geburtstag ohne unsere Mütter hätten, der wäre, sie würden noch leben.
Im ersten Trauerjahr müssen wir alles "das erste Mal" durchleben.
Den ersten eigenen Geburtstag ohne unsere Mamis, das erste Weihnachten und und und.
Am 17.11. hätte meine Mutti ihren 60. Geburtstag gehabt.
Der selbige meines Vaters war im September. Vorletztes Wochenende gab es eine kleine Nachfeier für Freunde meines Vaters. Allein stand ich in der Küche und bereitete köstliche Leckereien für die Gäste zu. Ich war sooo stolz auf mich, aber auch so traurig, weil ich meine Mutti so vermißte. Als ich klein war, haben wir oft Kuchen zusammen gebacken, "Backstudio" gespielt. Man nehme 3 Eier, 150 g Zucker ......, wie im Fernsehen wißt ihr ?
Ich mußte an diesen schönen, lustigen Momente zurückdenken.
Nun steh ich oft mit Papa in der Küche, wenn ich ihn besuche, er ist ein toller Hausmann. Bin sehr stolz auf ihn. Kochen bereitet ihm sooo viel Freude, jetzt will er auch backen lernen, von mir *lächel*
Es lebe das "Backstudio ;-)
Liebe Bettina, Dein Freund und Dein Papa, Deine Familie bereiten Dir sicherlich einen schönen Tag, Du wirst sicherlich einen oder mehrere traurige Momente haben, weil Du Deine Mutti gerade heute ganz dolle vermißt. Denk aber immer daran, der KREBS darf nicht auch unser Leben zerstören, NEIN ! Wir können nichts mehr rückgängig machen, es ist leider so. Meine Mutti sagte oft am Telefon "nicht weinen"! Wenn das mal so leicht wäre, hab ich in den letzten Monaten oft gedacht.
Liebe Bettina, dieser Tag gehört Dir !
Herzliche Grüße
Sandra
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  #11  
Alt 29.10.2003, 11:17
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Liebe Bettina!
Von mir auch alles Gute!! Ich hoffe du schaffst es,deinen Geburtstag trotzdem zu genießen und ich bin mir sicher, das deine Mama bei dir sein wird, wenn auch nicht mehr physisch.Irgendwie wird sie an deinem Geburtstag teilhaben.Vielleicht kannst du das fühlen.
*Drückdich*
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  #12  
Alt 29.10.2003, 11:59
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Liebe Rebecca,

ich hab Dir zwar schon eine Nachricht geschickt, aber ich bin mir nicht sicher ob sie bei Dir angekommen ist.
Heut ist wieder ein halbwegs guter Tag, obwohl ich viel an die Zeit denken muss, wo Mama noch da war und wie schrecklich alles war. Auch weil die Mama von einem Kollegen meines Freundes im Sterben liegt. Sie hat Lungenkrebs und hat mittlerweile überall Metastasen im Unterbauch. Laufen kann sie auch nícht mehr, weil eine Metastase auf ihr Rückenmark drückt. Es ist so schrecklich das man den Menschen nicht helfen kann.
Lass Dich von Deinem Freund nicht ärgern, er kann es nicht nachvollziehen. Sie wissen alle einfach nicht in welch einem Gefühlschaos man ist. Und wie hilflos man sich die ganze Zeit fühlt.
Ich wünsch Dir ganz viel Spass bei Deiner Freundin. Das wird Dich bestimmt ein bisschen ablenken.
Viele liebe Grüsse
Tina
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  #13  
Alt 30.10.2003, 07:42
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Liebe Sandra

Vielen Dank für Deine lieben Worte....Doch ich hatte noch nie so ein beschissenen Geburtstag. Es war die Hölle.....
In jedem Moment, bei jedem Tun kam mir meine Mama in den Sinn....
Sie war die, die alles geheimnisvoll bis zur letzten Minute gemacht hat....Sie kochte fein für mich.....Ich wusste immer, sie freut sich dass sie mich auf die Welt gebracht hat....All diese Sachen konnte mir mein Freund nicht geben, ist ja auch klar.....
Der Krebs hat sie zerstört und mit ihr einen Teil von mir.....Ich habe das Gefühl, ich lebe einfach in den Tag hinein...Gegen Aussen gebe ich mich ganz anders, ich muss ja gegenüber meinen Mitmenschen...vorallem im Geschäft versteht niemand, dass es mir dreckig geht, verstellen..
und zu Hause habe ich jedesmal den Zusammenbruch...
ich schaffs einfach nicht...das Leben so in den Griff zu bekommen, damit es wieder freude macht...dass es niemehr so sein wird wie früher, ist klar aber vielleicht ein wenig angenehmer? ach...
Tja muss jetzt arbeiten gehen und schauen, dass ich den Tag irgenwie rumkriege....

Alles Liebe
Bettina
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  #14  
Alt 30.10.2003, 07:46
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Liebe Rebecca

Vielen Dank für Deine Glückwünsche....doch leider war der gestrige Tag die reinste Qual....
Ständig hatte ich meine Tränen ganz vorne..musste mich immer beherrschen....
Dann...am Abend kam der Zusammenbruch...
Aber gestern war gestern und heute ist wieder ein neuer Tag....der für mich wieder eine Herausforderung ist.

Liebe Grüsse
Bettina
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  #15  
Alt 30.10.2003, 14:21
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Hallo!

Heute habe ich zum ersten Mal seit Mamas Tod ihre Bilder angeschaut. Da war sie noch so glücklich und wir auch. Sie war eine so lebensfrohe Frau. Auf fast jedem Foto lacht sie, besonders wo wir noch klein waren. Das tut so verdammt weh. Jetzt fühle ich mich total beschissen, bin nur am heulen. Ich dachte ich werde ganz gefasst sein, aber es war die reinste Katastrophe. Wieso braucht man so lange um sich an sowas ranzutrauen? Ich würde mir so gerne Bilder von ihr raussuchen und sie mir hinstellen, aber ich schaff das nicht. Ich bin so traurig.
Mit jedem Tag rückt Mama´s Geburtstag näher und je näher er kommt desto unwohler fühle ich mich. Wie habt ihr den ersten Geburtstag eurer Mama erlebt? Wird es so schlimm wie ich es mir vorstelle? Und morgen sind es schon 7 Wochen. Die Zeit rast. Und sie ist so unendlich weit weg von mir. Ich wünsche mir so oft von ihr zu träumen, aber leider ist das so selten. Kennt ihr diese realen Träume, wo man denkt es spielt im richtigen Leben? Irgendwie warte ich auch auf ein Zeichen, aber das einzige was mir Zeichen gibt ist mein kleiner Murkel im Bauch. Das ist ein kleiner Trost.
Heute ist auch so ein Depri-Tag, alles dunkel, alles verregnet und so fühlt man sich dann auch.
Viele Liebe Grüsse
Tina
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