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  #316  
Alt 27.12.2005, 11:59
Benutzerbild von Sandi
Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo!!!

@Ylva: Habe mir gerade deine tollen Fotos von nanna angeschaut, die sehen echt stark aus! Ich hoffe du bist gut zur Arbeit gekommen und drück die Daumen, dass der Tag gaaanz schnell und vor allem gut vorübergeht.

Bin froh, dass Weihnachten jetzt vorbei ist. Es war zwar alles in einem nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt habe, aber trotzdem...endlich vorbei. Gestern war ich noch bei meinen Eltern (wohnen 10min entfernt - 2 Ortschaften weiter). Papa saß als ich kam auf dem Sofa und hat auf den Boden gestarrt - da hätte ich schon wieder losheulen können.

Aber ich war gestern relativ stark und hab ihn so gut es ging abgelenkt. Er hat sogar 3!! Stücke von Mamas genialem Rotweinkuchen gegessen. Allerdings ist er von den Chemos total schlapp und schläft ständig. Er liegt dann wie ein kleines Häufchen Elend auf dem Sofa - da möcht ich ihn immer am liebsten ganz fest drücken.

Mir grausts schon so vor morgen. Mein Bruder fährt ihn hin, meine Mama geht natürlich auch mit (und ich überlege gerade noch - am liebsten würde ich auch mit gehen, aber ich glaube das wird zuviel). Ich habe riesige Angst (Befürchtung!), dass die Ärzte sagen, dass es keine Möglichkeit mehr gibt und Papa nur noch kurze Zeit bleiben wird.

Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen, weil wir über Silvester weg sind (3 Tage Hamburg - ich und mein Freund und 6 andere). Wir haben den Flug und das Hotel schon vor einiger Zeit gebucht, und eigentlich habe ich mich auch rieseig darauf gefreut (wir waren die letzten Jahre Silvester immer irgendwo unterwegs). Einfach mal wieder paar Tage raus und was anderes sehen. Aber seit ich weiss, dass die Chemo für die Katz ist habe ich ein schlechtes Gewissen wenn ich Silvester weg bin. Ich kann mir auch noch gar nicht vorstellen wie das werden soll - mir ist nicht nach feiern - ganz und gar nicht. Allerdings würde mir Papa gehörig die Meinung sagen wenn ich absage und hier bleibe (mal abgesehen von Peter, meinem Freund). Alles blöd...

Herzliche Grüße
Sandra
  #317  
Alt 27.12.2005, 15:00
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

@Sandi: Hallo hier!! Mit deinem ersten Posting hast du mir aus der Seele gesprochen! Bei mir läuft es momentan ganz genauso ab wie bei dir. Ach ja...
Am schlimmsten ist immer diese Frage: "Warum er? Warum wir? Warum so früh?"
Aber immer wenn ich hier bin und jemand neues schreibt - so wie du - , dann merke ich, dass es einige andere gibt, denen es genauso geht.

Mach dir kein schlechtes Gewissen wegen deinem Kurztrip an Silvester, auch wenn du nicht feiern magst, lenkt es dich wenigstens von der beschissenen Situation zuhause ab!


Mein Vater kann sich jetzt kaum noch bewegen, die drei Weihnachstage waren furchtbar. Er soll jetzt in die Pflegestufe 2 kommen, bekommt ein Krankenbett etc.
Das ist wirklich und tatsächlich der Anfang vom Ende.

Jedenfalls gings mir Heiligabend und am 1. Feiertag richtig doll beschissen, aber inzwischen siehts wieder besser aus.


@Ylva: Mach dir kein schlechtes Gewissen, indem du meinst, du jammerst zu viel! Sie es mal so, dass du dir hier deinen Frust von der Seele schreiben kannst.
Ich hab zwar kein Pferd, aber ich poste mal den Link zu einem Foto von meinem Kater, der mich immer "tröstet" und den ich wirklich sehr lieb hab.

http://photobucket.com/albums/y26/Oi...t=25ca65ea.jpg
  #318  
Alt 27.12.2005, 17:47
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

*Maunz*...der is aber ein hübscher......*habenwill*
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  #319  
Alt 28.12.2005, 00:14
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Sandi Sandi ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo an Alle!

@ Cassiopeia_Norah: Da hast ja wirklich einen süßen Schmusekater! Ich bin wirklich erstaunt, wie viele junge Leute hier auch schreiben; das hätte ich nicht erwartet. Ich bin überwältigt, wie herzlich man hier aufgenommen wird - es tut wahnsinnig gut. Ich komme gerade kaum los - könnte stundenlang Beiträge lesen...da kommen mir immer wieder die Tränen.

Das tut mir leid, dass es deinem Paps so schlecht geht. kann mir vorstellen, dass du auch froh bist dass zumindest die "emotionsgeladenen" Weihnachtstage vorüber sind. Mir geht es übrigens oft genau wie dir: ich möchte gar nicht zu Besuch fahren, da oft so eine gedrückte Stimmung ist, dass meine Stimmung (wenn sie schon mal gut oder besser ist) auch gleich wieder im Keller ist. Dann denk ich im nächsten Augenblick wieder, wie egoistisch ich doch bin: will mir meine gute Laune nicht versauen lassen und Papa liegt wie ein Häufchen Elend zuhause und würde sich wahrscheinlich riesig über meinen Besuch freuen (auch wenn er es nicht immer zeigen kann, weiss ich dass er mich gerne bei sich hat). Es ist ein ständiges Auf- und Ab der Gefühle, ich weiss oft nicht mehr was richtig und was falsch ist . Meistens gehe ich dann aber auch wegen Mama zum Besuch hin, sie leidet ja genauso, kommt kaum noch aus dem Haus und ist wirklich rund um die Uhr mit Papas Krankheit konfrontiert. Sie tut mir so leid.

Nichts desto trotz - Ich werde versuchen, die 3 Tage, die wir weg sind in Hamburg zu genießen (hoffe das Wetter spielt einigermaßen mit; habe keine Lust im Regen durch Hamburg zu stiefeln ). Vielleicht wird es besser als ich denke. Morgen muss Papa nach Tübingen - zum Gespräch. Papa hat es nicht ausgehalten und heute selber angerufen und nach den Werten gefragt. Die katastrophalen Werte vom Hausarzt wurden bestätigt. 4. Chemo wird morgen also nicht mehr gemacht. Er erfährt morgen wie es weiter gehen soll und was sich beim CT jetzt gezeigt hat. Ich habe Angst. Aber es bleibt nichts als warten was die Docs sagen und raten. Wieder mal ist man hilflos und muss sich auf die Ärzte verlassen.

Trotzdem bin ich stolz auf Papa, er meinte heute sogar er will selber hinfahren, wenn eh keine Chemo gemacht wird meinte er packt er das. Bin zwar noch etwas skeptisch, weil er schon sehr schlapp ist, aber wenn Papa was will,..dann ist das so (hat schon einen Dickschädel) - meistens zumindest.

Gute Nacht & Liebe Grüße,...
Sandra
  #320  
Alt 28.12.2005, 09:20
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Hallo Sandra,
in dem ganzen Kuddelmuddel der letzten Tage, bin ich gar nicht wirklich dazugekommen dich zu begrüßen...aber das haben die anderen ja schon übernommen.....
Es tut mir leid, dass die Werte deines Vaters so schlecht sind....ich hoffe dass wenigstens die CT besseres zeigt....

Hm....heute morgen war ich bei meinem Neurologen, er hat die Dosis jetzt auf 20mg erhöht...meinte dass wir max. bis 40mg gehen können...
In letzter Zeit wärs mir am liebsten ich könnte mich mit irgendwas zudröhnen...nix mehr sehen und hören, nur noch so dahinschweben....
Dann wieder denke ich, dass es nichts an der Situation ändert....Papa hat deshalb immer noch Krebs, er ist immer noch in der Psychiatrie...und geholfen is auch keinem mit einer zugedröhnten Anna!!!
Trotzdem...
Gestern hab ich bei zwei sehr guten KH in München angerufen und nachgefragt ob Papa dort Nachsorge machen kann, obwohl er in einem anderen KH operiert und bestrahlt wurde....die Antwort: Ja!!!
Hurra, dachte ich und hab des am Abend gleich PApa beim Besuch erzählt....
Papa kuckt, überlegt, sagt:"hm ja"
Ich:"Ja du musst dich mal entscheiden wo du hin willst, ich kann dann nen Termin ausmachen!"
Papa kuckt, überlegt, sagt:"Ich glaub ich bleib im Schwabinger....zu den anderen muss man soweit hinfahren!
Ich:"Hallo?Eh, du musst da alle Vierteljahr hin, da is doch wurscht wenn ma a bisserl weiter fahren müssen!"
Papa kuckt, überlegt, sagt:"Ich weiß dass ichs mal machen muss...ich überlegs mir bis Montag!"
Ich (innerlich kurz vorm ausrasten):"Jaja, ok...des is ein Wort!"

AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!
Der nervt mich was....er soll entlich mal zu seiner scheiß Nachsorge gehen und nicht rumzicken....
Gestern sagt er noch so: "Ja des mim Fuß des is ja gut geworden!"
Ich hab mir bloß gedacht: Oh mein Gott......verdräng jetzt bitte nicht den Krebs....
Für Papa stehen momentan ganz andere Probleme im Vordergrund: z.B. die Kochgruppe in der er seit neuestem ist....und ich könnt durchdrehn, weil ich mich ungefähr einscheiß wenn ich an den Krebs denk und er macht sich Gedanken über irgendwelche Gerichte die sie kochen....
Meine Mutter ist da nicht unbedingt die mega Hilfe...neben meinem Vater und meinem Bruder ist sie die Verdrängerin Nummer 3!!!
Mein Bruder meinte gestern so zu mir: "Hey Anna, du hast ein eigenes Leben, renn nicht dauernd zum Papa!"
HAHAHAHAHAHAHA...eigenes Leben, nein, seit dem 16.8.05 habe ich kein eigenes Leben mehr. ich lebe für meinen Vater, muss mich um ihn kümmern, so wie er sich eigentlich um mich kümmern sollte!!!

Es kotzt mich an.
Anna
PS: Wo sind Laura und Anne?
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  #321  
Alt 28.12.2005, 13:54
Zoe Zoe ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Anna,
warum schreibst Du, Dein Vater "hat" Krebs? Sein Tumor wurde entfernt - er "hatte" Krebs. Warum freust Du Dich nicht, dass er sich wieder mit anderen Dingen als seiner Krankheit beschäftigt? Das ist doch super und hat doch nichts mit "Verdrängen" zu tun.
Und am Nachsorgeergebnis ändert das gewiss nichts - im Gegenteil - der überwiegende Teil aller Krebsbetroffenen und Ärzte sind der Meinung, Lebensfreude wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Grüße, Zoe
  #322  
Alt 28.12.2005, 16:27
Cassiopeia_Norah Cassiopeia_Norah ist offline
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@gemini: Wie gehts denn deinem Vater?
Meiner hat jetzt auch ein Pflegebett plus Badewannenstuhl bekommen...Ist wirklich furchtbar. Das Haus sieht aus wie in einer Klinik jetzt und das Badezimmer auch.
Und 1x am Tag kommt der Pflegedienst um ihn zu waschen. Er ist schon halbseitig gelähmt seit ca. einer Woche durch die Tumore im Rücken.
Ich denke, es ist nur noch ne Frage von Wochen, bis er sich gar nicht mehr bewegen kann. Tja, was dann noch auf uns zukommen wird... (das entnehme ich ja deinem Posting schon )

Ich glaub, was Entwürdigenderes als solch einen Zustand gibts nicht ein zweites Mal auf dieser Welt.


@Anna: Mein Bruder ist auch so wie deiner...Der hat mit nix was zu tun. Ok, er ist 16, aber er hilft nichmal ein kleines bißchen meiner Mama, jetzt wo er Ferien hat z.B.
  #323  
Alt 29.12.2005, 10:13
sanne2 sanne2 ist offline
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Hallo Anna,
ich möchte Zoe voll und ganz zustimmen! Eigentlich wollte ich mich nicht in Eure Gespräche einmischen, sonst hätte ich Dir gestern schon geantwortet, aber Zoe hat es sehr gut formuliert.
Lass`wieder etwas Normalität bei Euch einkehren! Dein Vater ist zur Zeit "krebsfrei" und er möchte sich mit anderen Sachen beschäftigen. Das ist der richtige Weg für ihn, wieder, auch psychisch, gesund zu werden. Mein Mann und ich reden auch nicht täglich über seinen Krebs. Auch nicht wöchentlich, sonst würden wir psychisch kaputt gehen.
Solange Dein Vater die Nachsorgen einhält ist es doch in Ordnung.
Keiner weiß was uns die Zukunft bringt, auch ohne Krebsdiagnose!
Es ist doch sehr schön, das Dein Vater sich an einer Besserung seines Fußes erfreut. Du solltest nicht immer in seiner Erkrankung "herumstochern" und alles wieder aufwühlen. Du kannst Dich hier gut austauschen und Deinen Gedanken und Sorgen freien Lauf lassen, aber wenn Du Deinem Vater etwas Gutes tun möchtest dann verschone ihn doch mit Deinen Ängsten.
Meinem Mann erzähle ich schon lange nichts mehr von meinen manchmal trüben Gedanken, denn er ist guter Dinge und sagt von sich, er wäre gesund!!
Ich wünsche Dir und allen Anderen noch einen schönen, sorgenfreien Tag!
Liebe Grüße!
Sanne
  #324  
Alt 29.12.2005, 11:46
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo Sanne (und Zoe)
du hast geschrieben, dass solange mein Vater die Nachsorge einhält, alles in Ordnung ist!!!
Aber gerade darum geht es ja: Er verdrängt den Krebs und somit auch die Nachsorge, er will es immer wieder hinausschieben, sagt er hat momentan andere Sorgen und muss seine Psyche wieder in Griff kriegen.....schön und gut....aber trotzdem geht es um SEINE Gesundheit, um SEIN Leben und um MEINEN Vater!!!
Ich kann ihn doch nicht einfach machen lassen, wo ich doch weiß, dass er wahrscheinlich in hundert jahren nicht zur Nachsorge geht.
Ich hab kein Bock auf das Geschrei dann, wenn dann wieder was ist und man nichts machen kann, weil er nicht zur Nachsorge gegangen ist!!!
Ich weiß, dass ich total hysterisch kling, aber ich hab einfach zu viel in den letzten Monaten mitgemacht, als dass ich wieder zu Ruhe kommen könnte.
Ich nehme Medikamente und mache eine Therapie, versuche für meinen Vater alles zu tun!!!!
Es geht ja nicht nur um ihn, es geht auch um mich!
Ich weiß nicht ob ihr dass verstehen könnt, aber die letzten Monate haben mein Leben komplett verändert, ich bin nicht mehr so unbeschwert wie früher und ich versuche einfach alles mögliche zu tun, damit diese Monate die nun glücklicherweise zu meiner Vergangenheit gehören, nie wieder eintreten!
Ich denke schon, dass es angebracht ist Panik zu schieben, wenn der eigene Vater sich vor der Nachsorge drückt!
Liebe Grüße,Anna
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  #325  
Alt 29.12.2005, 13:50
sanne2 sanne2 ist offline
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Hallo Anna,
wann wäre denn der Nachsorgetermin Deines Vaters?
Mein Mann musste auch erst einmal seine Chemo und Bestrahlung hinter sich bringen und mir ging es wie Dir alles nicht schnell genug! Ich habe mich bei dem KID telefonisch informiert weil ich der Meinung war, der Onkologe würde seine Nachsorge vernachlässigen. Die haben sich bei anderen Onkolgen rückversichert und weiß Du was dann meine Information war? Bei dieser Art der Erkrankung, mein Mann hatte ja einen ähnlichen Tumor wie Dein Vater, würde man nur bei körperlichen Beschwerden röntgen alles andere wäre sinnlos!
Zum Glück ist dem nicht so! Läuft die Nachsorge Deines Vaters nicht über das Krankenhaus? Mein Mann wurde erst ein halbes Jahr nach seiner Bestrahlung geröntgt.
In einer Sache gebe ich Dir nicht recht. Es geht nicht!!! um Dich, sondern nur um Deinen Vater! Das musste ich auch erst lernen. Wir leiden zwar als Angehörige höllisch aber wir sind nicht die Betroffenen. Wir können dem Betroffenen zur Seite stehen, aber entscheiden müssen sie ganz alleine für sich!
Und, ich verstehe Dich mit Deinen Ängsten sehr gut! Wir haben das alles auch durchmachen müssen und leider auch noch im Doppelpack!
Anna, Du musst für Dich selbst entscheiden was richtig ist, ich kann Dir nur einen Rat geben. Wir haben jetzt nach zwei Jahren etwas Abstand gewonnen und sehen es nicht mehr ganz so panisch, aber lass` Deinen Vater doch erst mal etwas zur Ruhe kommen!
Ich grüße Dich ganz herzlich!
Sanne
  #326  
Alt 29.12.2005, 16:33
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Ylva Ylva ist offline
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Hallo ihr Lieben,

Anna,das klingt gar nicht gut was du schreibst aber ich schliesse mich den anderen an. Klar ist es schwer,ein eigenes Leben zu führen aber wie du siehst will dein Vater deine Hilfe momentan nicht. Ich habe das auch bei meiner Mama gemerkt,der einschnitt in deren leben ist noch grösser als in unseres und sie müssen nach den behandlungen,der chemo,der betrahlung,der op erst wieder in ihr neues leben kommen.das ist schwer für uns auch aber vorallem auch für sie.
ich bin traurig,weil ich weiss das ich mama loslassen muss.das sie ihr leben so gestaltet wie sie es will. ich kann sie untertützen,wenn sie das will.
es ist schwer,ich weiss es....ich denke oft an dich...!!!
Ist mein brief denn endlich angekommen?

An alle anderen liebe Grüße,
Ylva
  #327  
Alt 29.12.2005, 18:29
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DaskleineÄnnchen DaskleineÄnnchen ist offline
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Danke für eure Antworten!!!
Ich weiß ja, dass ich nicht loslassen kann...ich war schon immer sehr auf meine Eltern fixiert, habe schon immer gesagt, wenn mit denen mal was ist, dann dreh ich durch....
Ich weiß, dass ich weder meinen Vater noch meine Mutter halten kann, sie werden bei irgendwann mal gehen, wie das ablaufen wird weiß nur der da oben.
Aber es ist einfach so schwer für mich, die Verantwortung für Papas Handeln Papa und ein Stück weit Mama zu überlassen, ich denke immer ich muss alles machen, ich will ihm halt zeigen, dass ich alles für ihn tun würde und dass es mir nicht scheißegal ist, dass er krank ist (das meint er)...
Sanne, mein Vater hat noch keinen Nachsorgetermin, das KH in dem er operiert und bestrahlt wurde kümmert sich da nicht wirklich drum, weil mein Vater nicht in der Onkologie sondern der Gefäßchirurgie operiert wurde, da der Tumor um eine vene herum war!
Ich will einfach die beste Nachsorge für ihn, und ich mach und tu und finds für ihn, und er kümmert sich nicht drum.
Heute meinte er: "Sei froh wenn ich die Nachsorge nicht mach, dann bin ich wenigstens schneller weg!" Das war jetzt einer von Papas komischen Scherzen, aber ich finde das ganz und gar nicht lustig!!!
Ich lieg nachts wach und denk nur an ihn und er sieht nur sich und bemerkt dabei nicht wie schlimm es auch für uns ist und wie sehr wir ihn unterstützen....
Ihr habt ja im Grunde alle Recht, aber ich kann es einfach nicht umsetzen, meine Therapeutin hat auch schon gesagt dass wir nichts an der Tatsache der Krankheit ändern können, aber dass wir etwas daran ändern, dass ich mich nicht mehr so extrem verantwortlich fühle....
Ach, liebe Leut, ich versuch mein bestes!!
Mona, ja dein Brief kam an, ich bin noch nicht dazugekommen dir zu antworten, hab viel um die Ohren!!! Aber ich werd mich schon noch auf meinen Arsch setzen
Liebe Grüße Anna
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  #328  
Alt 29.12.2005, 19:12
sanne2 sanne2 ist offline
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Hallo Anna,
wie Du merkst, bin ich heute sehr schreibfreudig! Ich hoffe, das ich nicht zu aufdringlich bin, werde mich auch nicht weiter in Eure Gespräche drängen.
Eine Sache finde ich aber noch sehr wichtig!
Die Nachsorgetermine Deines Vaters sind trotzdem und auf jeden Fall notwendig!
Vielleicht solltest Du Dich mal mit Deiner Mutter zusammensetzen und gemeinsam einen guten Onkologen ausfindig machen. Eigentlich kann man alles durch KID erfahren. Die stehen im Branchenbuch oder auch hier im Forum. Wenn Ihr das gemacht habt, solltet Ihr mit Deinem Vater reden und einen Termin bei dem Onkolgen machen. Wichtig sind Kopien von den Unterlagen aus dem Krankenhaus in dem er operiert wurde, auch von dem OP-Bericht. Der Onkologe wird sich zwar sowieso alles anfordern, aber dabei vergeht unnötige Zeit. Mein Mann musste das erste Jahr vierteljährlich zum Lungeröntgen oder zum Lungen-CT. Das wurde abwechselnd gemacht.
Ansonsten wurde halbjährlich ein MRT des betroffenen Oberschenkels veranlasst und vierteljährlich eine Sonografie des besagten Oberschenkels gemacht. Auch der Oberbauch wurde sonografiert. Ansonsten wurde ihm erst vierwöchentlich Blut abgenommen, jetzt nur noch vierteljährlich. Du siehst, es ist schon wichtig einen Spezialisten hinzuzuziehen, aber man kann es in Ruhe angehen lassen. Ansonsten wünsche ich Dir und Deinem Vater alles Gute und vor allem Gesundheit!
Liebe Grüße!
Sanne
  #329  
Alt 29.12.2005, 19:13
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Annalein,
ich freue mich auf deinen Brief,auch wenns länger dauert..Vorfreude ist schliesslich die schönste Freude

Loslassen ist sehr (zu) schwer. Ich bin der Meinung das es kaum ein Mensch schafft ganz loszulassen und das ist auch gut so ,finde ich.
Aber es darf eben auch nicht zu eng sein sagt der Verstand,der Herz sagt verdammt nochmal wir sind 19 haben wir nicht doch noch ein Recht darauf uns an unsere Eltern zu klammern? Ich weiss es nicht Anna,ich weiss es nicht.

Meine Mutter macht auch ständig sarkastisch-ironisch-zynische Witze über sich & die Krankheit. Es versetzt mir jedesmal einen Stich ins Herz aber es ist wohl ihre Art etwas auszudrücken.
Momentan verstehe ich mich wieder sehr gut mit meiner Mutter und bin darüber sehr,sehr froh.
Ich werde für sie da sein,wann immer es nötig ist!

Leider sind meine sozialen Kontakte gleich null.
Zwei,drei Leute die sich noch ein bisschen für mich intressieren - nicht mehr und nicht weniger. Seit ich in dem Alter bin in dem man auf Partys geht war ich jedes Silvester feiern. Dieses Silvester weiss ich nicht mit wem.
Eine "einladung" habe ich aber das passt mir nicht. Somit wird es darauf hinauslaufen das ich erst arbeite (habe spätdienst) und dann zu meinen eltern fahre. vielleicht gar keine schlechte lösung. ich habe nur angst zu sentimental zu werden
irgendwie bedrückt es mich sehr,dass ich kaum noch freunde habe,nichtmal mehr einen bekanntenkreis.
die personen im wohnheim und auf der arbeit sind sehr,sehr nett ich fühle mich auch nicht unwohl bei ihnen,nein,fast schon wohl aber es ist eben keine vertrautheit,keine nähe und das ist schonmal gar keine basis für gespräche über dinge die mich bewegen und beschäfftigen. es fragt keiner nach,wie es mir geht. das fehlt mir sehr.
ich sehne mich nach einer beziehung und weiss doch das ich nicht imstande wäre sie aufrechzuerhalten.

es ist gut so wie es ist momentan,ich sollte eher dankbar sein und nicht jammern.

Ich wünsch Euch was
und vorallem einen Guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich hoffe ihr könnt den abend so verbringen wie ihr es euch vorstellt!!!

Werde erst im nächsten Jahr (oho das klingt gut ) wieder online kommen,da ich bis Mittwoch arbeiten muss und somit auch erst Mittwoch wieder heimfahre!

Ich denke an Euch,
die liebsten Grüße & besten Wünsche
Ylva
  #330  
Alt 29.12.2005, 19:26
Marion_Sch Marion_Sch ist offline
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Hi Ihr Süßen!

Lasst zum Jahreswechsel nicht den Kopf hängen!!!!

Ylva, ich wünsch dir einen guten Rutsch ins Jahr 2006! Bis nächstes Jahr (Haha, das klingt wirklich gut! )

Ich denk an euch, werde aber morgen noch nen Gruß reinsetzen und versuchen, euch alle mal wieder zum lachen zu bringen!!!!
Ich glaub das kann nicht schaden! Bei keinem von uns...

Bis dann!

Lieben Gruß Marion
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Vielleicht bedeutet Liebe auch lernen, jemanden gehen zu lassen,
wissen, wann es Abschied nehmen heisst.
Nicht zulassen, dass unsere Gefühle dem im Weg stehen,
was am Ende wahrscheinlich besser ist für die, die wir lieben.
(Sergio Bambaren)
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