#3616
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo miteinander,
ich bin eigentlich im Darmkrebs unterwegs, da ich selber betroffen bin. Nun hat es aber auch bei meiner Schwester zugeschlagen. Tonsillenkarzinom Wir haben gestern den pathologischen Befund bekommen und haben natürlich auch schon versucht, diesen zu übersetzen. Nur zu unserer eigenen Beruhigung die Nachfrage hier: *Mikr. sieht man nach Anfertigung von Stufenschnitten lymhpoepitheliales Tonsillengewebe mit keimzentrumshaltigen Lymphfollikeln. An der Oberfläche ein verbreitertes Plattenepithel mit deutlicher Störung der Epithelschichtung und Zellatypien entsprechend einem plattenepithelialen Carcinoma in Situ. Kein invasives Wachstum nachweisbar. Beurteilung des Pathologen: Tonsillen-PE mit einem plattenepithelialen Carcinoma in situ. Im vorliegenden Material kein invasives Wachstum nachweisbar.** Unsere Übersetzung: Die Krebszellen beschränken sich bisher auf die Mandeln und sind noch in kein weiteres Gewebe eingedrungen. Eine andere Klassifizierung haben wir "noch" nicht. Liegen wir richtig?? Wir danken Euch schon mal Martina
__________________
Liebe Grüsse Martina |
#3617
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo an alle,
wegen einer Renovierung hatte ich ein paar Tage meinen PC abgestöpselt. Jetzt bin ich wieder da und hoffe, Euch geht es gut. @Martina Ich kann mit dem Mediziner-Kauderwelsch auch nichts anfangen, habe aber mal im Lexikon nachgeschaut. Ein Carcinoma in situ ist demnach tatsächlich eine Krebsgeschwulst, die noch auf den Ort der Entstehung beschränkt ist. Das wäre ja noch Glück im Unglück. Unabhängig hiervon ist es natürlich immer eine extrem belastende Situation, die Diagnose Krebs zu erfahren, das weißt Du ja aus eigener Erfahrung. In einer solchen Situation mit ein paar lateinischen Fachausdrücken allein gelassen zu werden, finde ich schlichtweg skandalös. Hier sollte mal eine echte Gesundheitsreform ansetzen. Alles Gute für Dich und Deine Schwester Herzliche Grüße an alle Reinhard |
#3618
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Reinhard,
danke für deine Antwort. Diese "Übersetzung" haben wir auch gefunden. Und ich möchte auch eine Lanze für diesen Arzt brechen. Er hat sich viel Zeit genommen für meine Schwester und Ihren Mann. Nur hat er eben in vielen eigenen Worten erklärt und hat nun nicht alles übersetzt was in dem Schreiben der Pathologen steht. Das machen jetzt erst wir, um einfach zu wissen, was da nun genau drin steht. Alles Guten auch an dich. Gruß Martina
__________________
Liebe Grüsse Martina |
#3619
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Guten Abend wünsche ich.
Eine traurige Nachricht habe ich heute erhalten. Es betrifft Ursula. Für alle die sie gekannt haben, sie ist von der Chemo so geschwächt worden, das sie es nicht noch mal geschafft hat. Ihr Sohn hat mir heute mitgeteilt, das sie im März gestorben ist. Dabei hat sie wirklich lange und tapfer gekämpft, aber leider vergebens. Auf die Konfirmation ihres Sohnes hatte sie sich so sehr gefreut, sich aber dann damit abgefunden, das sie da leider nicht mit dabei sein konnte, doch so war es auch nicht gedacht gewesen. Eigentlich hatte ich eine positive Nachricht von Ursula erwartet, es kommt eben immer anders als man denkt. Ich würde mich freuen, wenn sie von dem einen oder anderen ins Gebet eingeschlossen wird, jedenfalls von denen, die sie noch kennen. Bis später wieder mal, liebe Grüße aus dem Erzgebirge, Gunter Weigel |
#3620
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
|
#3621
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo,
möchte auch für eine so starke Frau wie Ursula ein Gebet aussprechen. Petra |
#3622
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Auch ich bin betroffen von ursulas tod
Sie hat mir während Papas Erkrankung viel Mut gemacht. In stillem Gedenken Iris |
#3623
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Ursula wird durch Ihre Beiträge hier in diesem Forum unvergessen bleiben. In stillen Gedenken Carola |
#3624
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo, auch ich möchte hiermit mein Bedauern über Ursulas Tod zum Ausdruck bringen.
Es hat eine Weile gedauert , bis ich das verdaut habe und was dazu sagen konnte. Vor lauter Hoffnung, dass ja vielleicht doch nichts mehr Neues kommt, vergißt man oft, wie schnell sich das ja ändern kann. Ich wünsche Allen, daß sowas nie passiert und ihr gesund bleibt, oder werdet. Liebe Grüße Gitte |
#3625
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Ihr Lieben,
erst heute finde ich die Kraft, wieder zu schreiben, habe aber alles nachgelesen seit meinem letzten Bericht. Manche von Euch hatten ja auch schon nachgefragt, wie es meinem Mann geht. Danke hierfür. Ich schreib jetzt einfach mal wie es uns in den letzten Wochen ging. Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die OP, die schwere Komplikation und 2. OP meines Mannes. Er hat sich danach langsamer, aber schließlich doch ganz gut erholt. Dann kamen die Bestrahlungen und Chemos, unsägliche Schmerzen, sodass er nicht mal mehr trinken konnte und ich ihm Infusionen machte. In der 4. Woche schließlich kam er wieder stationär und es wurde eine PEG gelegt, es entwickelte sich eine Kiefersperre und es hielt ihn mit all seinen Schmerzen nur der Gedanke aufrecht, dass es nach der letzten Bestrahlung nur noch aufwärts gehen kann. Aber die wirkliche Hölle ging danach erst los mit sehr, sehr starken Schmerzen. Schließlich bekam er Fentanylpflaster, nahm zusätzlich Diclo und Novalgin und machte sich mehrmals täglich eine örtliche Betäubung mit Lidocain- und Procain-Injektionslösung, die er in die Schleimhäute des Mundes einsickern ließ. Im Juni wurde auch meine Mutter krank. Es gab eine Menge Untersuchungen, Magenspiegelung, CT, Sono, Blut, schließlich Krankenhaus, akutes Nierenversagen, wieder nach Haus. Dann in der Nacht meines Geburtstages Magendurchbruch, später noch 2 Mal, Pleuraerguß, Bauchfellentzündung, Herzkatheder, wieder CTs und schließlich ist sie am 14. August gestorben. Einen Tag nachdem wir erfahren haben, dass es auch bei ihr Krebs war. Magenkrebs, Siegelringzellkarzinom, unsichtbar bei der Magenspiegelung und bei 3 CTs und bei der Sono. Sie hat so gelitten, ich kann Euch gar nicht sagen wie sehr. Nach der 3. OP (5 insgesamt innerhalb 2 Wochen bis sie starb) kam ein Durchgangssyndrom dazu und sie kam nur noch 1 mal so weit klar, dass sie reden konnte. Die Krankenhäuser (Mama und mein Mann) lagen 70 km auseinander und ich war Tag und Nacht unterwegs. Man ließ mich auch nachts lang drin. Es ist kaum zu fassen, aber auch mein Sohn hatte in dieser Zeit 3 kleine Eingriffe (Furunkel im Gehörgang) und mein Kater verletzte sich plötzlich ständig und brauchte 3 OPs (Pfote, Abszeß im Bauch, Dorn im Auge). Rückblickend weiß ich nicht mehr wie ich das geschafft habe. Es wird mich jedenfalls den Führerschein und ein kleines Vermögen kosten, denn ich bin in dieser Zeit 3 mal geblitzt worden. Im September stand dann die nächste OP für meinen Mann an: Rekonstruktion des Gaumens. 3 Tage vor dem OP-Termin vergiftete uns meine Schwägerin mit einem Desert mit rohen Eiern und wir hatten alle eine Salmonelleninfektion. Wir waren sehr schwer krank mit Fieber und wässrigem Durchfall und völlig geschwächt. Furchtbar für meinen Mann, der noch mehr abgenommen hat. Inzwischen hat er 16 kg verloren. Die OP musste 4 Wochen verschoben werden und fand schließlich Ende Oktober statt. 11 Stunden mit Transplantation eines Lappens, der aus dem Arm entnommen wurde ebenso wie Blutgefäße aus dem Arm vom Handgelenk bis in dem Oberarm. Zur Abdeckung der großen Entnahmestelle wurde aus dem Oberschenkel eine handtellergroße Fläche „Spalthaut“ entnommen. Da bei der Tumoroperation auch eine Arterie abgesetzt wurde musste der Hals auf der gegenüberliegenden Seite geöffnet werden und die neu eingesetzten Blutgefäße durchgefädelt und an den Gefäßen der gegenüberliegenden Seite angeschlossen werden. Für das Intubieren wurde ein Tracheostoma gesetzt. Vorausgegangen sind viele vergebliche Behandlungen beim Physiotherapeuten wegen der Kieferklemme. Um den Mund aufzukriegen und überhaupt operieren zu können durchtrennten die Ärzte in Narkose noch irgendwelche Muskeln in der Mundhöhle. Mein Mann brauchte 5 Tage bis er aus dieser Narkose vollständig aufwachte und selbst wieder atmete. Auch er hatte wie schon zuvor meine Mutter ein Durchgangssyndrom und musste zeitweise mit Gurten ans Bett gefesselt werden und wurde mit starken Psychopharmaka völlig stillgestellt, was wiederum seine Atmung aussetzen lies, sodass er weiterhin beatmet werden musste. Sein Blutdruck war nur schwer unter Kontrolle zu bekommen und er war über eine Woche auf der Intesivstation. Aber er hat auch das schließlich gepackt und ist jetzt seit 2 Wochen wieder zu Hause. Das Transplantat ist gut angewachsen, der Oberschenkel heilt gut, der Arm überhaupt nicht gut obwohl er eine Schiene trägt, um ihn ruhig zu halten. Er kann schlucken und schon ganz gut sprechen , wenn er das Loch im Hals zuhält. Essen geht wegen der Schmerzen kaum. Übermorgen ist die voraussichtlich vorletzte OP, das Tracheostoma wird zurückgebildet, die allerletzte Mini-OP -Entfernung der PEG- steht noch aus. Anfang Januar soll er noch in Reha kommen und dann werden wir sehen, ob er wieder teilweise arbeiten kann. Noch immer hat er starke Schmerzen und die Kieferklemme hat sich auch wieder eingestellt. Hierfür soll er ein Gerät namens TheraBite bekommen, das wir hoffentlich nicht selbst bezahlen müssen, denn es kostet über 600,- Euro. Gewicht hat er noch mehr verloren, da er tagelang wieder Durchfall hatte. Doch 3 Tage Reisschleim mit abwechselnd geriebenem Apfel und weich gekochten Karotten haben das wieder ins Lot gebracht. Jetzt hoffen wir einfach nur, dass nichts mehr passiert und alles gut wird. Morgen sind wir zum ersten Mal beim Heilpraktiker und hoffen auf ein kleines Wunder bezüglich der Schmerzen. So, das ist der neueste Stand. Während ich schrieb, hab ich wieder alles nochmal nachgefühlt – die Angst, Panik, Trauer, Verzweiflung, die Bilder von den Intensivstationen, meine tote Mutter, die Beerdigung. Vielen Dank an die, welche die Geduld aufgebracht haben, diesen Mammutbericht zu lesen. Liebe Grüße Eva |
#3626
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Eva,
ich hab deinen "Mammutbericht" gelesen und ich glaub es war mal ganz gut, dass du dir mal einiges von der Seele geschrieben hast. Was du und deine Familie in der letzten Zeit erlebt habt, können wir alle nicht nachvollziehen. Aber deine Stärke kann man nur bewundern und deshalb bin ich überzeugt, du und deine Familie werdet es packen und ich wünsch euch, dass ab jetzt nur noch aufwärts geht. Ich glaub auch, ihr habt alle genug mitgemacht und es reicht jetzt!! Ich wünsch euch daher alles erdenklich Gute Gute Grüsse Petra |
#3627
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Eva,
zuerst einmal mein Beileid, zum Tod Deiner Mama. Ich habe Deinen Bericht gelesen und gedacht, daß war ja ein Trip in die Hölle und zurück, für Dich und Deine Lieben ! Ich bin einfach nur sprachlos und entsetzt! Ich wünsche Dir und Deinem Mann, daß es nun nur noch vorwärts geht! Alles Liebe und weiterhin viel Kraft Carola |
#3628
|
||||
|
||||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Petra,
schön das man zu Deinen Berichten nun auch ein " Gesicht " hat ! Schönes Foto ! Alles Liebe Carola |
#3629
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Eva,
ich glaube, nur wer direkt oder indirekt betroffen ist, kann ermessen, was Du durchgemacht hast. Natürlich stehen die Patienten selbst immer im Mittelpunkt des Interesses. Aber die größeren Lasten tragen die Menschen in deren Umfeld. Meine Frau hatte zwar "nur" mich als Patienten, aber sie hat das ja schon zum zweiten Mal durchgemacht. Vor 10 Jahren war unsere Tochter an Krebs erkrankt. Und gerade in einer kritischen Phase meiner Entwicklung mussten wir auch noch unseren Hund zum Einschläfern bringen, der uns 18 Jahre lang treu begleitet hatte. Da kommt schon einiges zusammen. Ich kann alle Partner und Familienmitglieder (auch die Kinder tragen ihren Teil) für solche Stärke nur bewundern. Dir und vor allem Deinen Mann wünsche ich alles Gute und dass es stetig aufwärts gehen möge. Herzliche Grüße an alle Aktiven und Passiven dieses Forums Reinhard |
#3630
|
|||
|
|||
AW: Tonsillenkarzinom
Hallo Petra, Carola und Reinhard,
herzlichen Dank zunächst mal für eure lieben Worte. Das tut richtig gut. Mein Mann hatte sich endlich nach nun 6 Monaten überreden lassen zum Heilpraktiker zu gehen. Da waren wir heute und er wurde mit Elektroakupunktur, Bioresonanz und Magnetfeld behandelt. Jetzt kommen noch einige Heilinjektionen, die aber der Zahnarzt mit den vom Heilpraktiker verordneten Mitteln durchführen muss und einige Tröpfelchen zum Einnehmen. Wenn es hilft nenne ich euch gerne die ganzen Namen der Mittel, falls es von euch noch jemand braucht. aber ich glaube, ihr seid alle schon lange schmerzfrei, oder? Hat von euch jemand Erfahrung mit Fentanylpflaster und wie man davon wieder loskommt? Liebe Grüße Eva |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Onkologe für Nachsorge- Tonsillenkarzinom gesucht | Tumorzentren und Kliniken | 3 | 02.08.2007 22:48 | |
Radachlorinbehandlung bei Tonsillenkarzinom | andere Therapien | 10 | 07.06.2004 20:07 |