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  #376  
Alt 20.04.2004, 22:50
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Hallo! Nein, nach Hause holen ist nicht mehr , evtl. auch kein Hospiz mehr. Die Metastasen im Kopf wachsen und ihr Wesen verändert sich zunehmend. Auch hat sie vor vier Tagen einen Krampfanfall bekommen. Sie liegt nur noch und schläft. Reden tut sie kaum noch, aber manchmal hat sie auch einen guten Tag, so wie gestern, da hat sie mehr gequatscht. Streiten tun wir uns nicht mehr, da sie ziemlich viel in Ihrer Welt lebt. Körperlich und geistig geben die Hirnmetastasen ihr den Rest (z. B. nicht laufen, die Bewegungen nicht koordinieren können, verlangsamtes Sprechen,ins leere Gucken, nicht immer antworten auf Fragen, etc.)und das sind nicht nur die Medikamente. Das Hirn ist letztendlich das Organ, von dem alles gesteuert wird. Aber wenn man sie fragt, dann sagt sie ihr geht es gut( erst heute bestätigt). Und das schöne ist, dass sie an keine Geräte angeschlossen ist, so dass ich meine kleine Tochter auch immer mitnehmen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass sie zuviel Elend mitbekommt.Erst heute habe ich ihr gesagt, dass ich sie ganz doll lieb habe und sie sagte es auch zu mir.
Bis dann
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  #377  
Alt 21.04.2004, 22:26
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Liebe Silvi,

auch wir haben meine Mutter in einem solchen Zustand nach Hause geholt. Die Krampfanfälle können medikamentös eingestellt werden, so dass keine mehr kommen. Meine Mutter war 1 Tag im Hospiz und war dort so geschockt, dass sie unbedingt nach Hause wollte. Dort ging es dann sehr schnell und nach 14 Tagen ist sie sanft in meinem Beisein eingeschlafen. Wir hatten mehrmals täglich Unterstützung von der Diakonie. Die haben meine Mutter gewaschen, den Dekubitus verbunden und auch die Medikamente verabreicht. Wir haben lediglich den Urin beutel geleert und Nahrung an die Sonde angehängt und bei starken Schmerzen auch mal zwischendurch Schmerzmittel verabreicht (wir hatten sogenannte "notfalltropfen" oder durften noch eine mst-tablette geben, die über die Sonde gemörsert gegeben wurde). Das alles wird einem gezeigt, wenn man möchte. Ich war dankbar, wenn ich etwas tun konnte. Sonst habe ich ihr oft die Beine massiert oder eingecremt.
Das Krankenhaus, in dem Deine Mutter ist, kann eine Pflegestufe beantragen (Eilantrag) bei der Krankenkasse. Die stellen für zu Haus auch ein Pflegebett (mit Dekubitusmatratze), toilettenstuhl, Rollstuhl, alles was man braucht. Wir hatten alles zu Hause (AOK), als meine Mutter kam, wir brauchten leider bis auf das Bett fast nichts. Krankengymnastik kam auch ins Haus.
Ich bin so froh, dass sie zu Hause war (Ihr Zuhause, nicht meines), obwohl ich sehr skeptisch war. Wichtig ist auch, was Deine Mutter möchte. Ich habe festgestellt, das die eigenen Kräfte größer sind, als man denkt und leider, dass der Tag X auch schneller kommt als man denkt und man macht sich auch im Nachhinein viele Gedanken, ob man alles richtig gemacht hat. Wir hatten auch Unterstützung von 2 Hospizmitarbeiterinnen, die meine Mutter zu Hause besucht haben. Diesen Kontakt hatte ebenfalls die Palliativstation gemacht, auf der meine Mutter vor diesem eintägigen Hospizaufenthalt war.
Viel Kraft für Deine Entscheidung und die kommende Zeit!
Eine stille Leserin
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  #378  
Alt 23.04.2004, 07:36
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Liebe Silvi,
schade, dass ihr so schlechte Erfahrungen im Hospiz gemacht habt, in diesem Fall ist es sicher besser, die "letzte Reise" daheim anzutreten. Ich mache gerade ganz andere Hospizerfahrungen - ein wunderschöner Ort, an dem Sterben in Würde eine Selbstverständlichkeit ist. Mein Vater sagt fast täglich, was für ein schönes Plätzchen ich für ihn gefunden habe - er fühlt sich rundherum wohl, alles wird nach seinen Wünschen getan, liebevolle Betreuung und Zuspruch - alles ok. Wir als Angehörige können Tag und Nacht bei ihm sein und werden ebenfalls mit "betreut". Morgen feiern wir als gesamte Familie (Geschwister und deren Familien) zusammen mit unserem Vater und den Schwestern meinen Geburtstag im Hospiz - für diese Möglichkeit bin ich sehr sehr dankbar........für mich wie gesagt eine sehr positive Erfahrung

Liebe Silvi - alles Liebe für dich und weiterhin viel Kraft

Babs
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  #379  
Alt 23.04.2004, 13:14
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Hallo!
Der Kampf ist seit dem 22.04.2004 ca. halbzwei nachts vorbei. Am Montag sagte sie, dass es ihr gut geht, keine Schmerzen mehr hat und ... Ich konnte ihr noch sagen, wie lieb ich sie habe und sie antwortete mir dasgleiche. Sonst konnte man sie nicht mehr verstehen und sie hat auch auf Dinge nicht mehr reagieren können. Das Herz hörte auf zu schlagen, was Tage vorher anfing enorm zu arbeiten (zu kämpfen).Ich habe ihr gesagt, dass sie die beste Mama der Welt ist und das sie das niemals vergessen soll.
Für Deinen Mut, Kampf, Kraft, Liebe usw. danke ich ihr von ganzem Herzen, ich werde dich niemals vergessen!!!
Ich bin sehr stolz auf dich, dass Du das alles auf Dich genommen hast obwohl Du oft sagtest, dass Du nicht mehr leben willst, weil Du unerträgliche Schmerzen hattest, und diese Schmerzen hätte ich Dir auch nicht abnehmen wollen.
Ich habe sehr gute Erfahrungen auf der Palliativstation gemacht und würde es immer wieder tun. Sie selbst hat oft gesagt, dass sie ein Pflegefall ist und das ihr das nicht recht ist, aber aussuchen kann man es sich nicht.Sie war glücklich dort, natürlich wollte sie nach Hause, wer will das nicht, aber sie hätte rundum Betreuung haben müssen und ich muß meiner kleinen Tochter auch gerecht werden, die letzten 5 Monate waren schon sehr anstrengend für uns alle.Ich war jeden Tag bei ihr und konnte mit ihr auf der Terasse die Sonne geniessen, was dazu führte dass meine Mutter im Gesicht knackebraun war, so richtig entspannt und erholt.
Sie hat nicht gelitten und der Tod ist nicht unausweichlich, es zeigt nur das wir lernen müssen loszulassen, von dem was uns am Herzen liegt.
Ihr Wunsch war es nicht zu trauern sondern dankbar sein, dass wir sie gehabt haben, das ist gar nicht so einfach aber wir werden es versuchen.
Goodbye Mama, mit ganz viel liebe Deine Tochter!!!!
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  #380  
Alt 23.04.2004, 13:27
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Liebe Silvi,
mein herzliches Beileid zum Tode deiner geliebten Mum.
Wie schön, dass du deiner Mum noch soviel geben konntest, ich denke das wird euch in ewiger Einnerung bleiben. Auch wenn es für uns so schwer ist, loszulassen, wir müssen unsere Lieben gehen lassen, denn das Leben das sie in den letzten Wochen/Monaten hatten war nicht einfach - all die Qualen, der mehr oder weniger lange Leidensweg, das Hoffen und das Bangen - ich denke, unsere Liebsten haben die Ruhe und Erlösung verdient.

Von Herzen alles Liebe , Kraft und Zuversicht für die nächsten Wochen

Barbara
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  #381  
Alt 24.04.2004, 02:42
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Liebe Silvi

In stiller Trauer sind wir bei dir und deiner Familie.

Auch wir sind so froh, dass ihr beide euch gegenseitig eure Liebe zueinander zeigen konnt.

"Liebe ist das einzige
was nicht weniger wird,
wenn wir es verschwenden."

Sei ganz fest umarmt liebe Silvi in trostenden Gedanken bei dir Liz und Willy
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  #382  
Alt 24.04.2004, 19:53
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Liebe Silvi,

mein herzliches Beileid dir und deiner Familie. Du hast dich ganz toll um deine Mutter gekümmert. Sie war sicher froh, dich zu haben. Ich wünsche dir die nötige Kraft, auch die nun folgende Zeit zu meistern. Liebe Grüße von Monika
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  #383  
Alt 12.05.2004, 19:37
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Hallo,
meine Freundin hat aufgrund von langanhaltender Heiserkeit im Dezember einen Arzt aufgesucht und die Diagnose Lungenkrebs, mit Tochtergeschwulst im Kopf und am Hals bekommen.
Nun hat sie bereits 2 Chemos bekommen und 27 Bestrahlungen und es geht ihr sehr schlecht. Sie kann kaum reden, bekommt schlecht Luft und hustet stark. Zudem hat sie noch 15 Kilo abgenommen und ist zu schwach alleine aufzustehen oder sonstiges. Die Ärzte haben ihren Kindern gesagt es gäbe keine Rettung mehr. Ist das wirklich so? Sie ist erst 46 Jahre alt hat nie geraucht und immer gesund gelebt. Warum??
Da wir in 200 km Kilometer Entfernung wohnen kann ich sie nicht täglich besuchen. Nun wollte ich hinfahren aber sie sagte mir warte noch ein paar Tage. Ich weiß nicht was sich tun soll?
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  #384  
Alt 13.05.2004, 02:01
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Liebe Susanne

Wir können dir nur eines sagen ....

Folge deinem Herzen, es sagt dir schon den richtigen Weg und ob es der richtige Zeitpunkt ist zu gehen.

Sei einfach da für sie, Distanz kann einer wahren Freundschaft nichts anhaben. Die ist zum Überwinden da, okay!

Viel, viel Kraft liebe Grüsse Liz und Willy
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  #385  
Alt 17.05.2004, 22:49
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Hallo ihr lieben,

ich bin 31 und habe Lungenkrebs im Endstadion. Mein Diagnose erhielt ich letztes Jahr am 10Juli 2003.
Zum darmaliegen Zeitpunkt hatte ich T3!
Ich bekam Chemo und Strahlentherapie, zwischenzeitlich hatte ich eine Metastase in der Nebenniere die mir dann operativ entfernt wurde.
Es war eine schreckliche Zeit für mich besonders körperlich (von 50 kilo auf 36 kilo) ging ich tief abwärts.
Aber meine Physche hatte verdammt viel Kraft und durch positive Gedanken, habe ich es bis heute wieder geschafft mein Leben zu leben. Ich gehe wieder Arbeiten (vollzeit) und versuche jeden Tag zu genießén.Mein Mann war immer für mich da!!!
Zwischenzeitlich kam bei einer erneuten Untersuchung heraus das ich angeblich 4 neuer Herde in der Lunge hätte? Mein Lungenarzt war der meinung wenn überhaupt dann würde er nur 1 Metastase sehen, das andere wäre zu schwammig ,um es als Metastase zu interpretieren? Ich geriet in ein kleines Ärztekonklikt, die einen die behaupteten ich hätte 4 neue Herde, der andere der behauptete ich hätte nur einen?
Wie kann sowas sein? Unfassbar?
Nun das Ende dieser Unstimmigkeiten ist , das man mich 3 weitere Monate warten lässt, um genaueres zu erfahren!Hoffentlich ist es dann nicht viel zu spät dafür?`

Physisch geht es mir jetzt leider nicht so gut, denn ich komme mit diesem Warten nicht klar. Ich fühle mich von meinen Ärzten demotiviert, und kann meine Tage, Wochen, Monate , villeicht aber auch noch Jahre die ich vielleicht noch habe, nicht immer mit diesem Warten verbringen! Es zermürbt mich, es macht mich launisch und vorallendingen Aggressiv.
Aber ich habe leider keine Alternative, ich habe zu warten, den die Ärzte regieren zur Zeit mein Leben (wofür ich auch dankbar bin, den ohne sie wäre ich jetzt wahrscheinlich schon nicht mehr hier) , dennoch fällt es mir schwer!Ich wünsche jedenfalls allen anderen hier die Kraft das alles durchzustehen, auch ich werde mich wieder erholen von meiner physche ,und wieder kraft tanken positiv zu denken.Und das wünsche ich auch Euch!!!

alles liebe
gruß verträumte
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  #386  
Alt 18.05.2004, 00:25
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Liebe Verträumte

Auch wir wurden trotz 4 neuen auf die Warteliste gesetzt. Es ist sch.... und zerrt ganz extrem.

Also ab ans positive Denken. Finden es toll dass du voll arbeitest. Super.

Lieeb Grüsse Liz und Willy
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  #387  
Alt 18.05.2004, 19:17
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Hallo Verträumte,

habe deinen Bericht mit Interesse - natürlich auch mit Bedauern - gelesen.

Mein Mann hat ebenfalls Lungenkrebs im Endstadium - seit 9 Monaten - mit Lebermetastasen die inzwischen weg sind. Zur Zeit Bestrahlung und Chemo, Tumor rückläufig aber wachsende Lymphome. Was mich interessiert: Wolltest oder solltest du wieder arbeiten gehen? Mal von den ganzen Behandlungen abgesehen geht es meinem Mann körperlich so gut, dass er sicher zum Teil auch arbeiten gehen könnte. Was er aber auf keinen Fall will. Er ist der Meinung, dass ihn die Arbeit zum Teil krank gemacht hat, zu viel Stress, zu viel Verantwortung usw. Sein größter Alptraum ist - glaube ich - dass er vielleicht in Kürze wieder arbeiten muss. Haben dich die Ärzte gedrängt oder war es deine eigene Entscheidung?

Ich finde es toll, dass du offensichtlich einen Weg gefunden hast, der deinen Kopf über Wasser hält. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute, viel Kraft und vor allem - dass die Warterei bald ein Ende hat - noch besser: gute Nachrichten, dass es sich um keinen oder wenigstens nur um einen neuen Herd handelt. Warum dauert das 3 Monate??? Die spinnen doch, wie soll die Psyche da nicht verrückt spielen?

Alles Gute für dich, liebe Grüße von Monika
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  #388  
Alt 18.05.2004, 20:53
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Hallo Monika,

vielen Dank für deine Mail, habe mich sehr darüber gefreut!

Zum Thema Arbeit war es so, das ich anfang Februar in die Strahlentherapie kam. Sieben Wochen a 5 Tage.
Ich laß in den Unterlagen, das man während einer Strahlentherapie durchaus Arbeiten gehen könnte, und von da an stand der Entschluß für mich persönlich fest, genau das wieder zu tun, was mir immer am meisten Spaß gemacht hat, und zwar wieder Arbeiten zu gehen.
Meine Ärtze waren ganz erschrocken als Sie hörten das ich Arbeiten gehen wollte. Meine Ärztin gab meinem Mann sogar zu verstehen , das Sie nicht glaube das ich das schaffen würde!
(aufgrund der 36 kilo) und leider muß ich auch gestehen, das ich wirklich zu der Zeit miserabel dran war, ich habe es noch nicht mal mehr geschaft den Haushalt zu führen.Ich habe es nicht geschaft alleine einen spaziergang zu tätigen,egal was ich anfangen wollte ich war kräftemäßig nicht mehr in der Lage dazu.Und dann redete ich von Arbeiten gehen?Aber in einem alter von 31 Jahren hat mir der Gedanke daran, das ich mich wie eine alte Dame von 70 Jahren fühlte, unheimlich erschrocken. Seltsamer Weise habe ich im inneren einfach daran geglaubt das wenn ich wieder unter Arbeitskollegen komme,und eine Aufgabe habe, sich meine Situation des Allgemeinzustandes bessen würde.Ich stand unter Beobachtung (hatte also Arbeitskollegen um mich falls es mir mal nicht so gut ginge, und brauchte nicht mehr alleine sein.Wenn man über ein halbes jahr zu Hause sitzt, und nur noch daran denkt wie schlimm es um einen steht, zumal ich eine große familie habe die mir natürlich wahnsinnig beisteht(bin das achte kind und dazu auch n och das jüngste lächel) aber sie waren alle so Traurig und hatten Angst das ich es nicht schaffen würde, das ich Ihnen allen zeigen wollte, hey schaut her mir geht es gut, und ich bin stark, und schaffe das schon.
Wenn ich heute so meine Geschwister betrachte besonders meine Brüder und davon habe ich anzahlmässig 6 und nur eine schwester, schauen sie mich manchmal an , und können es garnicht fassen, wie gut ich wieder drauf bin.Aber es ist schön wieder in Ihre strahlenden Augen zu schauen.Und mir persönlich hat es viel gebracht, ich bin wieder fit, und kräftemässig wieder wie vorher.(das gewicht läßt noch etwas zu wünschen übrig grins)
Ich habe langsam angefangen schritt für schritt aber ich habe es geschaft, und bin auch stolz drauf!(wieder grinst)
Also die Ärzte haben mich nicht dazu gebracht,es war meine freie Entscheidung.
Was Deinen Mann betrifft kann ich es natürlich verstehen, insbesondere dann wenn er selbst schon der Meinung ist , das gerade die Arbeit ihn krank gemacht hat.
Damals habe ich auch überlegt ob es nicht unter anderem ein Grund für meine Krankheit ist. Ich selber bin auch in einer Führungsposition, und habe viel stress um die ohren, und habe auch viel Ärger mit der Geschäftsleiterin gehabt.Also sicherlich hat er damit nicht ganz unrecht!!!!
Aber ich denke auf keinen Fall wird von den Ärzten darauf gedrängt wieder arbeiten zu gehen, wie gesagt die ärzte sind eher überrascht , wenn man von selbst kommt!
Jetzt noch auf die Frage warum die mich jetzt wieder 3 Monate warten lassen (grummel)
Die Ärzte sind der Meinung, da man jetzt mal von einer Metastase ausgeht, erst mal zu prüfen ob die eine Metastase überhaupt aktiv ist? Sie meinen Sie könnte schon vorher da gewesen sein, also vor der Bestrahlung, und könnte abgestorben sein?
Und um das zu prüfen, soll ich drei monate warten, wie eine normale Zeit der dreimonatigen Vorsorge, und wenn letzendlich die Metastase größer geworden ist, weis man ob sie aktiv ist, und dementsprechend behandelt wird. Das heisst ich muss noch zwei Monate warten (snief) !!
Hat Dein Mann denn krankheitsmäßig starken Husten oder ähnliches? Geht es ihm ansonsten auch rundum gut (mal jetzt davon ab das wir eine sehr schlimme Krankheit haben)Wie hat er die Strahlentherapie verkraftet bzw auch die chemo? Was für Mittel hat er bekommen?

Naja ich glaube ich habe wieder sehr viel geschrieben(lächelt)

Ich wünsche euch alles gute und ganz liebe Grüsse

Verträumte

Bis bald

PS Vielen Dank an liz und willy für ihre Antwort falls ihr das liest!?lieb grüsse
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  #389  
Alt 20.05.2004, 20:57
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Meine liebe Verträumte,

ich hoffe, dass es mir jetzt gelingt, diesen Beitrag auch abzuschicken. Ich habe dir jetzt schon 2 x ganz viel geschrieben und jedes Mal durch irgendeinen blöden Knopfdruck alles wieder gelöscht, ich Esel ich. Zum Verrücktwerden!

Das ist ein sehr interessanter und eigenwilliger Weg, den du da gehst. Aber vielleicht der richtige?! Zwischen den Zeilen liest man irgendwie, dass du vor Tatendrang nur so strotzt. Obwohl es sicher auch andere Tage gegeben hat. Egal, wenn das schon in gesunden Zeiten deinem Naturell entsprach, finde ich es absolut positiv, dass du deinen Weg so weiter gehst. Hut ab!

Auch diese "Nesthäkchen-Position" finde ich sehr interessant. Für deine Familie muss es sehr schlimm gewesen sein, dass es dich "erwischt" hat. Und ich denke, für dich muss es sehr schlimm gewesen sein zu sehen, wie traurig sie sind. Ich denke, auch dass hat dich sehr stark gemacht.

Mein Mann hat seine Diagnose übrigens 6 Wochen nach dir erhalten. Kleinzelliges Bronchialkarzinom T3 N2-3 M1(hep). Er war derzeit 42 Jahre alt. Wir haben übrigens 2 Kinder, 9+13 Jahre alt.

Ja, da saßen wir nun im Krankenhaus mit dieser Diagnose und dachten, dass muss ein falscher Film sein. Pustekuchen. Es folgten 2 Zyklen Chemo mit Cisplatin und Etoposid. Daraufhin ist der Tumor von 5 x 6 cm auf 18 mm im Durchmesser geschrumpft. Und es war nur noch eine Lebermetastase da. Gleichzeitig hat mein Mann einen Tinnutus bekommen. Daraufhin hat man die Chemo umgestellt auch - ich weiß nicht mehr genau, Vinctistin? A1? - weitere 4 Zyklen. Das Ganze war dann Anfang Februar vorbei. Der Tumor hat sich nicht mehr weiter verändert, die Lebermetastasen sind weg, aber noch während der letzten 2 Zyklen haben sich die Lymphome vermehrt. Also nix mit Pause, sondern ab Ende März neue Chemo - Taxotere - 1 x wöchentlich und seit April gleichzeitig täglich Bestrahlung. Nach der 6. Chemo ( 5 sind jetzt rum) gibt es ein neues CT, bzw. 6 Wochen nach der letzten Bestrahlung gibt es auch eins. Und dann schau`n wir mal.

Mal vom Haarausfall und gelegentlicher Übelkeit abgesehen, hat mein Mann eigentlich alles gut weggesteckt. Seit über einer Woche spielt allerdings die Speiseröhre verrückt und er quält sich sehr beim Essen und Trinken. Ja, und psychisch haben wir `ne ganze Weile gebraucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Aber das muss ich dir wohl nicht sagen, oder?

Ansonsten, kein Husten, keine Atemnot, keine Schmerzen. Sieht kerngesund aus und leidet im Moment wirklich nur an den Schluckbeschwerden und immer mal wieder einem psychischen Tief. Schon verrückt, oder?

Er sagt auch, dass er körperlich gesehen bestimmt wieder arbeiten könnte - was heißt könnte, eigentlich ging es ihm nie wirklich schlecht. Er ist damals nur wegen ganz leichten Atembeschwerden (dachte an Asthma) zum Arzt gegangen. Und dann so was! Mein Mann hat im letzten Sommerurlaub (Juli) 4 kg an Gewicht verloren. Das war alles. Damit meine ich, also nicht so wie bei dir. Ich hoffe für dich, dass du dir trotzdem irgendwann wieder gesunde Gewichtsreserven zulegen kannst.

So, so viel habe ich lange nicht mehr geschrieben. Hat aber gut getan. Ich freue mich, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast.

Du hast übrigens nicht erwähnt, um welche Art von Lungenkrebs es sich bei dir handelt. Vielleicht magst du dich ja noch mal melden.

Ich drücke dir jedenfalls beide Daumen, dass dir keine neuen Steine in den Weg gelegt werden und du vor allem deinen Weg nicht aus den Augen verlierst.

So, ich werde jetzt nicht mehr nach Rechtschreibfehlern suchen und hoffe, dass dieser Beitrag auf den richtigen Weg kommt.

Ich wünsche dir ein schönes, sonniges und gesundes Wochenende, bis bald liebe Grüße von Monika
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  #390  
Alt 21.05.2004, 13:26
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Hallo liebe Monika,

schön das ich so schnell eine Antwort von dir erhalte, und ich lese gerne lange Briefe.(lieblächelt).

Auf die Frage um was für ein Lungenkrebs es bei mir handelt; ich habe ein "Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom"
Auch am Anfang: T3/N2-3/M1 (4x4 cm groß)

Ich kam damals aufgrund Gelenkschmerzen zum Arzt(Hausarzt)
Mitten im Arztgespräch schaute er auf meine Finger, und meinte das ich starke Trommelschlegelfinger hätte und dies nur auf Herz oder Lunge zurück zuführen sei.
Ich merkte damals schon das meine Finger sich veränderten, gab aber nichts weiter drauf (leider).
Nun ich bekam ein Arzttermin beim Kardiologen bei dem sich aber herausstellte das mein Herz ok war, und dann bekamm ich ein Termin beim Lungenfacharzt, allerdings erst drei Monate später (das wäre dann August gewesen)
Darduch das meine Gelenkschmerzen aber immer heftiger wurden, bin ich als Notfall bei meinem Lungenfacharzt gelandet.
Tja und das war dann am 10 Juli!!!
Ich bin in die Ruhrlandklinik nach Essen gekommen, weil man noch der Meinung war mich zu operieren, es wurde vorerst aber eine Mediastoskopie gemacht, wo man dann feststellte, das ich die Lymphome befallen hatte.Somit wurde ich nach zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen als nicht operabel.
Mein Nebeniere, damals war sie um drei Zentimeter verdickt, hatte man sich vorerst garnicht gekümmert, man meinte es wäre bei jungen Frauen schon mal normal das sie etwas verdickt wären und glaubten bzw ignorierten diese erstmal.
Ich bekam dann eine chemo Cisplatin und Navelbine, 1x wöchentlich 6 std. zwei wochen hintereinander und dann 2 wochen pause. Ich sollte drei Zyklen machen.
Zwischenzeitlich musste die chemo unterbrochen werden wegen zu schlimmen Blutwerten und bekam Bluttransfusion und alles hat sich etwas in die länge gestreckt. Bei zwischenzeitlichen Untersuchungen des Tumores hatte er sich um 33 % im volumen verleinert aber die Lymphome waren immer noch befallen.Als ich dann die letzte Chemo hatte, wurde auch noch mal meine Nebenniere kontrolliert und ach du Schreck sie ist von 3cm auf ganze 8cm größer geworden und das während der Chemo!
Also kam ich ab ins >Krankenhaus und die Nebenniere wurde entfernt, heraus kam , das es ein Adenokarzinom ähnliche Metaste war also eine Klonzelle mit einer anderen Zellstruktur die auf die Chemo nicht reagierte.
DAnach muste ich eine weitere Chemotherpie beginnen aufgrund dessen, und die ganze chemo über war ich mich schon nur am übergeben, und hatte echt keinen Mut mehr.
Ich bekamm wegen des Übelzustandes eine anderes Mittel für Cisplatin nämlich Carboplatin, aber die Breichreize waren nun physischer Natur.Die letzen drei chemos waren die schlimmsten für mich , und letztendlich hat sie nichts mehr vollständiges gebracht, der tumor ist wieder gewachsen.
Naja und dann kam ja die strahlentherpie die erfolgreicher angeschlagen hat.

Natürlich schreibe ich hier wie Positiv ich an die Situation heran trete, und das ich auch wirklich so, dennoch soll nicht der Eindruck entstehen, das ich meine Krankheit nicht ernst nehme, und sie überspiele.
Es gibt natürlich Zeiten in denen auch meine physische sehr Angegriffen ist, in letzter Zeit sogar öfters weshalb ich wohl hier auf dieses Forum gestossen bin.
Meine Gedanken sind zum Teil sehr traurig, verbunden mit Angsten, die sich immer wieder festsetzen im Kopf.
Aus diesem Grund bin ich auch so tatkräftig um meinen Kopf mit anderen Sachen abzulenken. Natürlich ist es mit meinem Naturell verbunden das ich sehr arbeitsgierig bin, aber auch hier denke ich war es früher schon so das ich damit Problemen aus dem Weg gegangen bin, und nicht drüber gesprochen habe.
Mein Mann kümmert sich wirklich hervorragend um mich, aber ich habe auch Angst das er mir eines Tages zusammenbricht.Und wenn ich ihm meine Gedanken und Gefühle mitteile, so glaube ich hätte er ein noch größerers Problem als es es jetzt schon hat.
Und ehrlich gesagt? Muss er es wissen? Hatte er überhaupt die Chance sich darein zu versetzen? Was könnte er mir sagen um mir zu helfen? Floskeln wie "das schaffen wir schon" oder da müssen wir jetzt gemeinsam durch" oder es wird alles gut werden, Monika verstehe mich nicht falsch aber auch wenn sie noch so lieb gemeint sind, und von Herzen kommen, sie ändern nichts an der Tatsache das es einem Gedanklich nicht weiter gebracht hat.
Du siehst also mein Kern ist hart aber innen sehr weich, dennoch möchte ich das es meinen Mann gut geht, und er sich im gegensatz zu mir nicht auch mit Gedanken befassen muss , die ihn ängslich stimmen würden.
Bei deinem Mann wird dies sicherlich nicht anders sein? Vermute ich jetzt einfach mal, und wenn es nicht so ist , dann vielleicht umso besser.
Und so hast du vielleicht Recht mit der Äusserungen das ich einen sehr interessanten und eigenwilligen Weg gehe!

Ehrlich gesagt tat es mir jetzt auch gut so zu schreiben, man schreibt und schreibt, und merkt garnicht wie lang schon wieder der Brief ist.
Ich freue mich bald wieder von dir zu hören und wünsche dir und deinem Mann auch ein wunderschönes Wochenende.
Und das es euch beiden gut geht.
Bis bald
Verträumte
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