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AW: wo sind die ERinnerungen
Manchmal muss man einfach schreiben ohne nachzudenken....
Und interessieren tuts immer jemanden. Es tut gut ssich alles von der Seele zu schreiben. Mein Paps ist nun schon etwas über zwei Jahre gegangen, die Zeit verging langsam, fast schleichend, und doch im Eiltempo.... versteht ihr? Als er ging hätte ich gerne in Erinnerungen geschwelgt, aber dadurch das ich lange keinen Kontakt zu meinem Paps hatte blieben da nicht viele, dachte ich. Im Laufe der Zeit kamen mir immer mehr erinnerungen aus der Kindheit, kleine kurze Momente in denen wir glücklich waren... Ich bin froh sie zu haben, und denke gerne daran zurück!!!
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Mein lieber Paps 31.08.1955 bis 03.03.09 Unser neuer gemeinsamer Lebensweg ging viel zu schnell zu Ende. Ich vermisse Dich |
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AW: wo sind die ERinnerungen
hallo zusammen,
ich war neulich auf einer Veranstaltung zum Thema 'Trauern'. Der Refernt war mir zwar nicht unbedingt sympathatisch und ich hab im Prinzip die ganze Zeit geheult. Aber eine Andekdote von ihm hab ich daraus mitgenommen. Er erzählte von einer Frau die ihren Mann verloren hatte und ihm in den gesprächen danach erzählt hat, dass ihr Mann immer in ihrem Herzen wäre..... und folglich jetzt überall dabei wäre, dabei sein müsste! Auch da wo er früher sich immer geweigerrt hätte . Da hatte der Refernt die Lacher auf seiner Seite. Seither nehme ich meine Mama immer überall mit. Was die letzten Jahre aufgrund ihrer Krankheit ja nicht mehr ging. Und seltsamerweise funktioniert dieser 'Selbstbetrug' irgendwie. Ich hab mich im Urlaub erholt und konnte gute Stunden geniessen, weil ich dachte 'meine Mama ist in meinem Herzen mit dabei'. Lg Jutta |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Hallo Jutta,
habe zufällig deinen Beitrag gelesen. Das ist wirklich eine nette Geschichte, gar nicht mal so übel in all dem Elend... Wnsch dir noch viele gute Stunden. LG Monika |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Hallo Jutta,
hab mal gerade wieder reingeschaut ..... und herzlich gelacht. Jo, das hat was . Der arme Kerl kann sich ja nicht mehr wehren wie früher. Den Spruch muss ich mir merken! Mag er dir auch nicht sympathisch gewesen sein, clever ist er, der Referent. Wenn es erst mal gelungen ist auch im Gedenken an den oder die Verstorbene/n zu lachen, dann ist vieles geschafft. Wäre da nur der Schmerz, man würde durchdrehen, irgendwann. Das Lachen ist doch der Anker zum Leben. Hallo Moni, die ehrlichsten Beiträge fliessen meist einfach so aus den Fingern. Ohne gross zu überlegen. Und interessieren tut das immer jemanden. Geben und nehmen. Irgendwie sind wir doch aufeinander angewiesen, oder? Und diesen Filter, den schaffst du auch noch. Wär doch gelacht. Liebe Grüsse Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Liebe MoSch- liebe Moni !
Zitat:
Doch ...natürlich... sicher interessiert das jemanden, also mich auf jeden Fall. Das sind alles die Momente, die jeder hier hat. Jeder der jemanden verloren hat, ganz frisch oder schon länger her, diese Momente kommen immer wieder, jedesmal erschreck ich mich über diese intensiven Gefühle. Du bist nicht alleine, wir hier wissen wie es Dir geht- obwohl wir alle unterschiedliche Strategien gegen diesen Schmerz haben. Es ist einfach eine Zeit, die wir überstehen müssen...und es ist nicht schlimm dass es so weh tut. Wir werden nicht vergessen, nicht den menschen, nicht den Verlust, nicht den Schmerz. Und irgendwann werden wir mal wieder aus vollem Herzen lachen, ohne sofort wieder zu verstummen.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
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AW: wo sind die ERinnerungen
guten abend - ist ja richtig was los hier ---
ja, monika rasch - ich habe bisher jede zeile von dir mitgelesen, ich glaube, wir hben uns auch mal kurz begrüßt. wir machten zur gleichen zeit diese letzte phase unserer lieben durch. ich glaube, die trauerfeiern waren auch fast zeitgleich ( die von meinem mann 17.1.) da unser sohn auch schalke-fan ist, prägte sich mir das so ein, was du erzähltest. helmut, der filter hat mich fast besiegt. durch einen bedienungsfehler - von wem auch immer - starben bestimmt 10 wundervolle große fische. jetzt zähle ich jeden abend, hoffend, der bestand verringert sich nicht noch mehr. ich hoffe, jemand erbarmt sich und nimmt sie mir ab. ich habe schon meine fühler ausgestreckt. ich wünsche allen, die heute hier noch reinsehen, eine gute nacht! eure moni |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Hallo ihr Lieben,
im Moment geht es mir einfach nur schlecht. In meinen Träumen lebt meine Mama. Und wir unterhalten uns wie wir gegen die Knochenmetas vorgehen. Eine völlig unwirklich Situation, weil ich im Traum direkt schon denke, wieso steht meine Mama denn neben mir. und ich glaube ich hab sie das dann im Traum auch gefragt. Ich mache mir schrechliche Vorwürfe nicht stärker auf einen Arzt-Wechsel gedrängt zu haben. Dann wären wir vor Weihnachten vermutlich nicht in dieser situation gelandet. Immer mehr Situation kommen, in denen ich denke, diese Frage hätte mir nur meine Mama beantworten können. Natürlich merke ich auch wie 'leicht' das Leben plötzlich ist. Die Angst vor dem was kommt ist weg. Denn es ist ja das Schlimmste passiert. Das wovor wir 4 Jahre lang Angst hatten ist eingetreten. Deshalb ist das Leben plötzlich einerseits 'leicht' und andererseits unerträglich schwer. Mal schauen wann ich aus dem loch wieder rauskrabbeln kann. lg Jutta |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Liebe Jutta, ich weiss genau wie es Dir geht.
Ich träume jetzt, 10 Wochen nachdem meine Schwester gestorben ist, jede Nacht. Ich werde immer wieder von meinem eigenen schreien wach, immer ist es " Nein", "Ich will das nicht" oder ähnliches. Es ist wohl eine Phase, die wir durchmachen müssen. Es wird besser, ich weiss es. Auch wenn meine Schwiegermutter im Moment sehr krank ist und mich das sehr beschäftigt, weiss ich doch, dass sie ALT ist und dass sie, wenn die Zeit da ist, auch in Frieden sterben darf. Bei meiner Schwester war es nach aller Hoffnung einfach viel zu früh. Aber ich stelle mir nicht die Frage, ob ich etwas anders hätte machen können. Es gibt einfach Dinge, die sind schicksalhaft, an denen kann man nichts ändern. Mus man hinnehmen und damit fertigwerden. Fühl Dich mal fest gedrückt, Du armes Wesen. Es wird besser. Ich nehme immer noch Antidepressiva, und habe sogar in den letzten Wochen, weil es mir auch körperlich so schlecht ging, Antidepressiva als Spritzen bekommen. Ich muss nach wie vor einigermaßen funktionieren, aber ES, das heulende, schreiende, wütende Elend, erwischt mich immer öfter und ich weine oft, wenn ich alleine bin- bevorzugt im Auto. Da läuft jetzt immer noch Weihnachtsmusik,irgendwie bin ich mental zu Weihnachten hängengeblieben. Wir müssen uns die Zeit zu trauern nehmen.
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Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL) Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.) Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca) Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie) Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015 |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Liebe Jutta,
es tut mir sehr leid. Ich kann gar nichts sagen oder tun, um dich zu trösten , wollte aber loswerden, dass ich dir viel Kraft und alles Liebe wünsche!
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_________________________ Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet. Sie starb Weihnachten 2011. Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten. |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Hallo ihr Lieben,
Morgen wird der Grabstein bestellt. Ein schwerer Termin. Die Bedeutung von 'nie wieder' wird einem erst mit dem Tod eines nahestehenden Menschen bewusst. Nie wieder erzählen können, welche Blumen ich für meine Balkonkästen gekauft habe. Wer sonst in meiner Familie kann mit den Pflanzennamen was anfangen? Nie wieder erzählen können, was die Enkel alles so angestellt haben. Nie wieder miteinander telefonieren können. Und nie wieder die Augen verdrehen, wenn ich genervt war. Nie wieder erfahren, was sie gerade liest. Nie wieder einen BLumenstrauß mitbringen können. Nie wieder Kinderklamotten zum Flicken vorbeibringen können. Selbst wenn es auf der anderen Seite 'etwas' gibt. In dieser Art und Weise wie es war wird es 'nie wieder'. Wieso fällt es mir so schwer es einfach zu akzeptieren? Keine Macht der Welt kann es doch ändern? Geht es ihr gut da wo sie ist? Oder ist da einfach nichts? Bin ich dankbar für das was wir gehabt haben oder wütend, für die Jahre die wir ohne Krebs vielleicht noch gehabt hätten? Was wäre gewesen, wenn sie einen plötzlichen tod gestorben wäre? Wäre das schlimmmer gewesen oder doch weniger schlimm? Ich bin nicht nur traurig im Moment sondern auch wütend. grüße Jutta |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Hallo liebe jutta..
Ich mogele mich hier auch einfach mal herein.. weil ich deine Fragen gelesen habe. Zitat:
und dazu kommt die verwirrung, was jetzt richtig ist zu denken.. mein bester freund hat am 06.05.2011 den kampf gegen den krebs nach vier jahren verloren.. ich weiß nicht, ob ich es überhaupt fassen kann. manchmal, da weine ich einfach nur und gleichzeitig geht doch der alltag weiter. auch wenn ich lache kann ich es zu keinem moment richtig vergessen.. besonders die letzte zeit war sehr schwer. vor zwei wochen war ich noch da und habe mit ihm über die hüte auf der hochzeit in england gelacht. und eine woche später ist er nicht mehr da? und was ist das für eine welt und auf wen kann man sich noch verlassen? sieht er dass ich das jetzt schreibe? ich weiß es nicht. über meinem kopf ein riesiges fragezeichen.. liebe grüße und mein wirklich herzliches beileid an alle hier!
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"Freunde sind Menschen die dich so nehmen wie du bist und nicht so, wie sie am wenigsten Schwierigkeiten mit dir haben!" Du warst der Beste!
27.07.1988 - 06.05.2011 Du hast mir gezeigt, wie das Leben funktionert. |
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AW: wo sind die ERinnerungen
Mit den Erinnerungen ist es manchmal so eine Sache. Ich merke, es ist alles noch präsent, die ganzen 40 Jahre. Nichts ist vergessen. Je nach Situation, je nach Verfassung kommen sie hervor. Es ist ein Glas Marmelade mit dem handgeschriebenen Etikett. 2008. Da war Karin schon krank. Trotzdem hat sie Marmelade gekocht. Steine und Muscheln von der Nordsee. Ich weiß noch, wo wir sie gesammelt haben. Bestimmte Redewendungen. Ich benutze sie und jemand sagt "hat das gleiche nicht Karin immer gesagt?" Ja, sie hat es so gesagt. Gestern hatte unser Sohn Geburtstag. Bei solchen Anlässen ist Karin selbstverständlich immer dabei. Ich lasse all diese Erinnerungen gern zu. Es ist unser Leben. Ich merke jedoch, es befällt mich jetzt nicht immer gleich diese tiefe Trauer, so wie in der Anfangszeit. Ich erinnere mich gern, bin traurig, freue mich, bin stolz, lache, weine, lasse andere an meinen Erinnerungen teil haben. Ich habe eine Ecke im Haus, nur für Karin. Dort ist eine große Fotocollage mit vielen Bildern von Karin. Wir gehen jeden Tag daran vorbei. Je nach Verfassung fällt dann meist der Blick auf ein entsprechendes Foto. Dann halte ich inne, spreche mit ihr. Und wenn es nur ein Hallo ist. So ist Karin auch Bestandteil meines, unseres neuen Lebens. "....sie ist nicht fort, sie ist nur auf der anderen Seite des Weges!"
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AW: wo sind die ERinnerungen
Zitat:
Die noch mit meiner Mama gebackenen Lebkuchen...ich konnte keine essen. Das eingedünstete Obst der letzten Jahre. Mir stehen die Tränen in den Augen, wenn ich ein Glas aufmache Aber das das alles 'verkommt' hätte meine Mama natürlich auch nicht gewollt. Man schaut zu beim Eindünsten, lauscht den Erklärungne wie man es richtig macht und glaubt man hätte ewig Zeit und könnte ja jederzeit nachfragen. Völlig gaga, wenn man bedenkt, dass meine Mama ja drei Jahre lang palliativ behandelt wurde. Manchmal versuche ich mich damit zu trösten, dass wenn ich Marmelade koche, dass das ja ein Teil von meiner Mama ist. Sie ist nur auf der anderen Seite des Weges. Aber für mich trotzdem nicht zu erreichen. Liebe Grüße an euch alle Jutta |
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