#31
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Mona66, Ullala und alle,
vorab: ich bin nur Angehöriger (Ehemann), meine Frau hat seit Anfang des Jahres Brustkrebs. Bei uns war das so: meine Frau wollte von Anfang an eigentlich von Prognosen (und auch Diagnosen) wenig wissen. Sie hat sich vertrauensvoll in die Hände der Fachleute begeben - das ist ihr Weg, und damit ist sie gut gefahren. Ich bin da etwas anders. Ich traue Ärzten grundsätzlich nicht, sondern lese mich schlau und will grundsätzlich erstmal "alle Fakten auf den Tisch". Das ist mein Weg. Da muss jeder wissen, womit er persönlich (und das ist IMHO das einzige Kriterium) am besten leben kann. Selbst mir als "Kopfmensch" sind nach kurzer Zeit Zweifel an der "ratio" gekommen. Prognosen und %-Zahlen mögen ja oft richtig sein - aber bei eigener Betroffenheit sind sie wohl doch eher was für Statistiker. Für Betroffene und Angehörige zählt aber nicht Statistik, sondern das Einzelschicksal. Und ob einem Fakten dabei helfen, dieses Schicksal zu bewältigen... auch das muss jeder selbst wissen. Ich glaube aus unserer Erfahrung hier, dass Lebenserfahrung bedeutsamer ist als Faktenwissen. Zitat:
Z.B. nicht mehr das Funktionieren im Job, sondern das eigene Wohlbefinden. Oder nicht mehr das neue Auto, sondern die kleinen Lebensfreuden, die sich Tag für Tag bieten (wenn man mal gelernt hat, sie zu beachten). Meine Frau z.B. hat einen sicheren, aber abgrundtief öden Behördenjob. Und schon in der Klinik nach der Brustamputation hat sie gesagt: sie arbeitet künftig, wenn sie mal wieder arbeitsfähig ist, nur noch halbtags, um mehr Zeit für Dinge zu haben, die ihr im Leben wichtiger sind als der Beruf. Das ist IMHO auch ein Ausdruck des gesteigerten Selbstwertgefühls, von dem Ullala spricht. IMHO etwas sehr positiv Egoistisches: sich mehr um sich selbst kümmern; und weniger um das, was vielleicht "formal" das "Sinnvollste" wäre, oder was andere von einem erwarten. Zitat:
Zur "Panung": ich weiss nicht mehr, ob hier oder woanders - jedenfalls erinnere ich mich an eine schöne Signatur, die sinngemäß sagt: "Leben ist das, was passiert, während man etwas ganz anderes plant / vorhat." Und so ist es wohl. Was will mensch in unserer heutigen Zeit, wo kein Job mehr sicher ist, und wo keiner weiss, was in 20 oder 30 Jahren von seiner (Riester)Rente übrig bleibt, denn überhaupt planen? Meine Frau und ich haben angesichts des Krebs' nur für den "Notfall" geplant: Testament, gegenseitige Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen. Also so gut wie möglich abgesichert, dass wir uns um den anderen kümmern können, falls es erforderlich sein sollte. Viel mehr an Planung fiel uns - angesichts Ullalas Ziegel, der einem morgen auf den Kopf fallen könnte - beim besten Willen nicht ein ;-) Auch, wenn es nicht immer lustig ist, planlos durch's Leben zu gehen. Trotzdem glauben wir, dass es eine wichtige Lebenserfahrung angesichts einer Krise ist, dass das Leben eben nicht planbar ist. Sondern mitunter einfach "Schicksal", mit dem man irgendwie lernen muss umzugehen. Jede(r) auf seine persönliche Weise. Viele Grüße, Stefan |
#32
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Stefan,
Zitat:
Kannst Du mir das bitte erklären? Grüße Astrid |
#33
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Astrid,
Ich kann es zumindest versuchen. Aber das werde ich per PN machen, nicht hier. Weil besagter thread schon unerfreulich genug war - und es IMHO keinen Sinn macht, dass er im Nachgang noch hierhin "streut". Auch wenn er vielleicht von Anfang an hier besser aufgehoben gewesen wäre - mein Fehler. Viele Grüße, Stefan |
#34
|
||||
|
||||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
Biba |
#35
|
||||
|
||||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Stefans,
von mir aus, kannst du das hier diskutieren - es ist immer interessant wie andere mit der eigenen Prognose oder der ihrer liebsten Angehoerigen umgehen. Dein Geschreibsel im LK-Forum war allerdings ein Schuss in den Ofen... Aber das weisst du bestimmt auch .
__________________
Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#36
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
das gefällt mir!!! Vielen Dank dafür!!! Liebe Grüße, Ullala P.S.: Deine Erklärung war sehr verständlich! |
#37
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo,
Zitat:
Zitat:
Wer sich unbedingt kirre machen will, kann beim Statistischen Bundesamt die jährliche "Todesursachenstatistik" nachlesen. Und muss dann zu dem Schluß kommen, dass er (von der Vernunft her) weniger Angst um die Menschen haben müßte, die an Krebs leiden. Sondern um sich selbst. Weil Herzkrankheiten mit großem Abstand vor allen anderen Todesursachen liegen. Oder weil statistisch gesehen bei Unfällen im Haushalt mehr Menschen sterben als bei Unfällen im Straßenverkehr. Oder weil... Wenn man diese statistischen Tatsachen "logisch" zu Ende denkt, wird es vollkommen absurd. Weil dabei z.B. rauskommt, dass meine Frau mit Brustkrebs noch während der BK-Behandlung wahrscheinlicher an Herzinfarkt, Schlaganfall oder Unfall sterben wird als am BK. Was mit dem realen Leben halt überhaupt gar nichts mehr zu tun hat. Da macht nunmal der Krebs angst. Und nicht das Besteigen eines Autos oder das Erklimmen einer Leiter, um die frisch gewaschenen Gardinen aufzuhängen :-/ Keine Ahnung, warum das so ist. Aber wenn das nunmal so ist, wird mensch seinen ganz persönlichen Weg finden müssen, um mit diesen Ängsten umzugehen. Viele Grüße, Stefan |
#38
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo,
Zitat:
Ich hab z.B. Flugangst. Obwohl ich laut Statistik weiß, dass Fliegen ungefährlicher wie Autofahren ist - ich fahre ziemlich unbekümmert Auto. Jemand, der beruflich viel fliegt, macht sich darüber auch wenig Gedanken. LG |
#39
|
||||
|
||||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo
mein Optimismus und das Ignorieren der Prognosen ist stark an mein jeweiliges Befinden gekoppelt. Geht es mir gut, kein Wehwehchen - pfeif ich auf Prognosen und schaffe es sogar, den Krebs zu vergessen (ganz ehrlich!) Doch dann reicht ein winziges Zwicken an der Stelle, wo der Tumor sass/sitzt und all mein Optimismus faellt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Google muss her: Suchwort- Rezitiv, Gewebeabstrich, Ueberlebsstatistiken - puh ! Wie viele bekommen einen Rezitiv, abhaengig vom Tumorstadium und dem Lympfknotenbefall ... und schon bin ich wieder drin in der Muehle Im Moment zwickt nichts - Gott sei Dank ! - gehe gleich arbeiten !
__________________
Liebe Grüße Nikita Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen. George Patton |
#40
|
||||
|
||||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Nach deinen postings hier und in besagtem LK-thread sehe ich, dass dass unsere Auffassungen zu Krankheitsthemen wohl unvereinbar sind. Deine (aber nur scheinbar) seblstlos gluckenhafte Art, in der du angeblich alles "deinen Lieben" widmest - aber trotzdem _WIR_ SCHAFFEN DAS GEMEINSAM behauptest - die halte ich für ziemlich verlogen. Nicht unbedingt bei dir, dich kenne ich nicht persönlich. Aber ich kenne sehr wohl Angehörige bei uns, die nach einem ähnlichen Schema agieren. Die felsenfest davon überzeugt sind, dass sie "selbstlos" handeln. Aber im Grunde die Anderen als Vehikel nutzen, um ihr vermeintlich so menschenfreundliches Weltbild und ihr angeblich so altruistisches Handeln in der Praxis zu rechtfertigen. Das musst du nicht verstehen. Ich verstehe dich ja auch nicht. Allerdings ist es hier nunmal so, dass dieser Angehörigentypus des "barmherzigen Samariters" der Grund dafür ist, dass meine Frau heilfroh ist, dass ihre Verwandtschaft viele hundert km weit weg lebt und nicht persönlich hier auftaucht. Und der Grund dafür, dass ich solche Angehölrigen im Auftrag meiner Frau telefonisch konsequent abbügeln muss. Uns hier graut vor Leuten, die sich selbst und ihre Motive so verkennen, und die auf Kitsch-Websites virtuelle Kerzchen leuchten lassen. Sich darüber weiterhin öffentlich zu unterhalten, macht IMHO keinen Sinn (zumal es hier langsom off-topic wird). Wie du schriebst: "Jeder hat seine Art, damit..." Viele Grüße, Stefan Geändert von Stefans (09.10.2007 um 12:08 Uhr) |
#41
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Stefan,
ich glaube, dass dir etwas ganz Entscheidendes fehlt. MitGEFÜHL, TaktGEFÜHL, Gefühl als Solches. Du scheinst dich hinter deiner Logik zu verstecken. Du hast einfach merkwürdige Ansichten. IMHO gehörst du zu Denen, die immer das Licht anknipsen, weil es doch bei Kerzenschein zu dunkel ist, Gemütlichkeit hin oder her, Hauptsache man sieht was und wenn halt die Stimmung dahin is, was soll's, sind doch nur Gefühlsduseleien. Ich denke du genießt diese Diskussionen (z. B. um Mareike, hier und im LK) sehr und fühlst dich dann wichtig, beachtet - im Mittelpunkt. Übrigens finde ich sehr wohl, dass Schwesterchens Sorge ihren Lieben gilt, das geht eindeutig aus ihrem Beitrag hervor. Lies bitte alles, nicht nur das, was du lesen willst....
__________________
Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. Geändert von Engel07 (09.10.2007 um 19:09 Uhr) |
#42
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Zitat:
Zitat:
Dass meine Frau und ich diese Art von "Hilfe" ablehnen, ist vielleicht vieles. Aber "unsozial" ist es sicher nicht. Es ist einfach eine Art Schutzmechanismus. Sich von Leuten zu distanzieren, die einen mit ihrem Mitleid und ihrer Selbstgerechtigkeit aussaugen. Und die anderslautende Meinungen mit ignoranter Selbstverherrlichung als "das ist doch krank, "das kann ich nicht ernst nehmen", "das ist doch wohl nicht diskutierbar", "du brauchst dirngend meine Hilfe" abwerten. Wenn dir und anderen sowas hilft - super. Uns hier hilft es nicht - im Gegenteil. Uns graut davor. Weil wir diese Art von "Mitleid" als verachtend empfinden. Schön wir jeden, der das anders sieht. Unsere Verwandschaft sehe ich darchaus differenziert. Da gibt es Menschen wie meine Eltern, die man vergessen kann - nix als Tabus und mitleidige Sprüche. Aber es gibt andere - wie meine Schwägerin, ihr Mann, mein Schwager, und ganz besonders meine Schwester - die durchaus wichtig und konstruktiv sind. Viele Grüße, Stefan |
#43
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Wenn es dir um "recht haben" und "Ruhe haben" geht, aber dir inhaltlich kein Wort mehr zur Frage einfällt... dann sprechen wir offenbar unterschiedliche Sprachen.
Warum sagst du das nicht gleich? Dann könntest du anderen viel Arbeit ersparen, sich mit einem von dir mal so eben rausgerotzten "unsozial"-Vorwurf ernsthaft auseinanderzusetzen. Meintswegen hast du "recht" und "deine Ruhe". Jeder, wie er am besten mit seinen Widersprüchen leben kann. Unverständlich ist mir nur, wieso du das Bedürfnis nach "deiner Ruhe" nicht einfach persönlich ausleben kannst, sondern öffentlich thematisieren musst. Und sofort einknickst, wenn dich wirklich jemand ernst nimmt und sich die Mühe macht, auf dich einzugehen. Vielleicht ist es für dein Seelenleben befriedigender, wenn du dich mit Heike & Co per mail darüber aufregst, warum "solche Leute hier ungehindert schreiben dürfen". Das muss dann ja gar nichts mehr mit dem Thema zu tun haben. Aber so ein privates hach-was-sind-wir-uns-einig-dass-der-und-der-ein-kranker-Idiot-und-Bösewicht-ist - Schultergeklopfe erfüllt für dich sicher einen wichtigen persönlichen psychologischen Zweck. Aber dabei bitte nie vergessen: der Blick über den eigenen Tellerrand ist gefährlich - da könnten sich Fragen stellen, die dir unbequem sind. Sowas also unbedingt vermeiden! Viele Grüße, Stefan |
#44
|
||||
|
||||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Heike,
was aus dir spricht ist so abgrundtief verlogen und hasserfüllt, dass einen kalte Schauer durchjagen. Himmel, was ist los mit dir? Hass, Häme, Spott, Bigotterie... Wie kann ein Herz nur so hässlich sein? Ich kann dein krankes „herzhaftes Lachen, hahaha...“ bis hierher spüren. Ich weiß nicht wer dir was angetan hat, dass du so geworden bist. Aber hör auf mit deinem Helferquatsch. Das kauft dir niemand ab, der auch nur eine deiner widerlichen Zeilen gelesen hat. Du und jemandem helfen? Du? Gott bewahre jeden vor einem solchen „Helfer“. Ich bitte dich, beende diesen Kreuzzug endlich. Das muss ein Ende haben. Rezzan Geändert von rezzan (11.10.2007 um 23:22 Uhr) Grund: Bitte nachgefügt |
#45
|
|||
|
|||
AW: Wie geht Ihr mit Prognosen um?
Hallo Zusammen,
zum eigentlichen Thema. Prognosen habe ich am Anfang der Krankheit meiner Mama durchgesehen und war so geschockt, dass ich nie mehr was angeschaut habe. Jeder geht mit Prognosen anders um. Der eine will es bis ins Detail wissen. Jedoch sind hier Durchschnittswerte benannt. Manche liegen drunter, manche deutlich drüber. Gott sei Dank kann keiner in die Zukunft schauen, keiner weiß, zu welcher % Sparte er gehört. Im Hinterkopf bleibt es aber dennoch. Über die Mailangriffe in diesem Forum bin ich immer wieder entsetzt. Gerade hier sollte doch jeder wissen, wie schnell sich das Leben verändern kann. Betroffenen wie Angehörige. Gegenseitige Wertschätzung sollte immer bewahrt werden. Wenn man ein Posting nicht gut findet, kann man auch einfach nicht reagieren. Worte können sehr verletzen und mit solchen Unwichtigkeiten sollten wir uns alle nicht rumschlagen. Jeder hat hier sein Päckchen zu tragen. Eine Anmerkung: Ich mag Heike sehr, denn sie hat immer ein nettes Wort und ein offenes Ohr. Betroffene und Angehörige schätzen sie bei uns. Ich hoffe, es geht jetzt mit dem eigentlichen Thread weiter. Viele Grüße Sonja |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|