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  #31  
Alt 08.07.2006, 08:38
Natascha23 Natascha23 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo alle zusammen.
Nun komme ich endlich mal zum Schreiben...
Mein Papa hat vergangenen Dienstat die Zusage für Nexavar bekommen. Von da an ging alles sehr schnell. Am Donnerstag haben wir ein Pflegebett und Sauerstoff nach Hause bekommen und gestern kam dann mein Papa nach Hause. *Juhuuuu*. Ich bin ziemlich erschrocken...Hab ihn aufgrund meiner Klausuren (die ich im übrigen vergeigt habe) über eine Woche nicht gesehen. Er wieg nur noch 65 Kg (ist über 1,80 groß).
Aber unser Hund war davon wenig beeindruckt. Der ist sofort auf sein Bett gesprungen und lag den ganzen Tag auf Papa's Füßen.
Gestern abend um 19.00 hat er dann seine erste Tablette Nexavar genommen.
Ich glaube ich fange allmählich an durch zu drehen: Hab mich total gefreut, dass er die Tablette nun nehmen konnte. Als ich dann aber heimgefahren bin (wohne 1 1/2 Stunden von meinen Eltern entfernt) hab ich richtige Horrorsznearien durchlebt. Das Medikament könnte überhaupt nicht wirken, oder er wird schreckliche Nebenwirkungen haben usw. Total bescheuert. Ich meine, erst setzt man alles daran, dass etwas klappt und dann so was... Ist das normal?
Meinem Papa geht es eigentlich richtig gut. Hätte er seinen blöden Husten nicht, dann wäre er richtig "fit". Aber der Husten sorg halt leider auch dafür, dass er angst vor dem Essen hat. (das er ersticken könnte)
Hat von euch jemand selbst diesen Husten? (er hat Metasthasen in der Lunge) oder habt ihr einen Ratschlag, was man tun könnte?

Ich wünsche euch allen einen schönen Tag.
Freue mich über jede Antwort.
Viele Grüße
Natascha.
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  #32  
Alt 08.07.2006, 13:53
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Natascha

Ich habe selber Leber- und Lungenmetastasen, jedoch kaum Husten. Mein Onkologe sagte mir mal, dass Husten dann auftreten kann, wenn die Lungenmetastasen sich am Zwerchfell befinden würden. Dies ergibt einen zusätzlichen Reiz.
Wenn es so wäre, würde ich mir keine zusätzlichen Sorgen machen. Wichtig ist nun, die Wirkung von Nexavar abzuwarten.
Ich selber nehme seit über 3 Monaten Nexavar und konnte nun erste Resultate hören: Wachstum der Krebsherde (Läsionen) wurde gestoppt.
Dies obwohl ich nach Anfangsproblemen jetzt nur 3/4 Dosis einnehme. D.h. 3 x 200 mg anstelle von 4x!!
Du siehst, auch reduzierte Dosen können eine Wirkung erzielen. Dies ist dann wichtig zu wissen, wenn die Nebenwirkungen zu einer Neuüberdenkung der Therapie führen. - Nicht aufgeben, sondern die Dosisvarianten mit dem Onkologen diskutieren.

Alles Gute und herzliche Grüsse

Urs
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  #33  
Alt 09.07.2006, 07:25
Natascha23 Natascha23 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Urs,
vielen Dank für deine Antwort.
Es ist so schön zu hören, dass das Nexavar bei dir gewirkt hat. Das freut mich ehrlich!
Wann hast du denn deine Diagnose erhalten? Hat man davor noch eine andere Therapie versucht?
Ich weiß gar nicht, ob sich die Metastasen am Zwerchfell befinden. Würde aber Sinn machen, so wie du das schreibst.
Es ist halt schwierig. Ohne den Husten hätte er keinerlei Beschwerden.
Die Hustenanfälle sind ständig da und er hat eben auch Angst zu essen, weil er sich im Krankenhaus mal übelst verschluckt hat. Das er nicht so viel isst, ist wiederum natürlich auch bedenklich. Er wiegt nur noch 65 kg und ist über 1,80 groß.
Ich wünsche mir so sehr, dass es wirkt.
Wir haben bei uns in der Nähe leider keinen Onkologen. D.h., dass mein Papa von unserem Hausarzt und eben einmal im Monat im Krankenhaus untersucht wird.
Ist aber gut zu wissen, dass man mit der Dosis auch variieren könnte, wenn es drauf ankommt.
Viele Grüße
Natascha.
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  #34  
Alt 09.07.2006, 13:31
Urs Urs ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Natasche

Zu Deiner Frage kurz folgendes: Mein Nierenkrebs wurde im Februar 2005 entdeckt. Entfernung der Niere und des Tumors, welcher in den Bauchraum gewachsen ist. Gewicht des Tumors ca. 2.5 kg. Das ich die sechsstündige Op. überstanden habe, ist für mich mal schon ein Geschenk Gottes.
Bereits vor der Op. habe ich mit der Misteltherapie begonnen (Iscador).
Klar war schon vor der Op.: Ableger ca. 5 in der Lunge und Ableger ca. 3 in der Leber.
Nach der Op. dann zuerst an einer Studie im Uni-Spital Basel teilgenommen. Impftherapie: Man versuchte mit sog. dendritischen Zellen eines Spenders und abgetötetem Zellmaterial aus meinem Tumor den Körper zu einer Immunabwehr zu bewegen. > Kein Erfolg.
Dann Interferon-Therapie über knapp 3 Monate. > Keine Wirkung.
Die Metastasen in der Leber wuchsen weiter.
Nun seit Beginn März 2006 die Behandlung mit Nexavar, welche eine zumindest stabilisierende Wirkung erkennen lässt.
Ich bin seit den ersten Tagen der Diagnose von den Aerzten orientiert worden, dass ich nur eine sehr beschränkte Lebenszeit haben werde. Nun aber beflügelt mich jeder neue Tag, Danke zu sagen, aber auch wieder mehr vom Leben zu erwarten. Ich gebe noch lange nicht auf.
Ich wünsche Dir und Deinem Vater einen Lebensmut, den man nicht einfach so begründen kann; er ist einfach da. Er fragt nicht nach den Gründen der Krankheit, sondern glaubt daran, dass gerade der kranke Mensch für die anderen da sein darf und ihnen sehr viel geben kann.
Ich kann die "Menge" an Leben nicht bestimmen, aber ich kann die Art und Weise meines Lebens sehr wohl bestimmen.
Mit den herzlichsten Grüssen
Urs

Geändert von Urs (09.07.2006 um 13:33 Uhr)
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  #35  
Alt 09.07.2006, 19:25
Uli1978 Uli1978 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Natascha,

nur weil Ihr keinen Onkologen in der Nähe habt, heißt das nicht, dass Ihr keine ordentliche Beratung bekommt. Ich komme aus einer Gegend, in der auch nicht so viel an spezialisierten Ärzten rumspringt und dennoch - unser Urologe und ein Internist sind beide spezialisiert auf Nexavar - bzw. sie arbeiten damit und gehen regelmäßig zu Kongressen. Erkundige Dich mal, hin und wieder sind die Ärzte, die in der Nähe sind, gar nicht so umbedarft was Sorafenib anbelangt.

Die Studie meiner Mutti läuft allerdings an der Uniklinik München.

Übrigens: da das Medikament zugelassen ist, dürfte den Kostenübernahmen auch nichts im Wege stehen!

LG
Uli
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  #36  
Alt 09.07.2006, 19:41
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Natascha,
klick dich doch mal beim Tumorzentrum München rein. Die beraten einen auch, wo man in der näheren Umgebung einen kompetenten Doc findet. Wir haben zwar per Zufall einen ganz anderen gefunden, der sich top auskennt, aber das war wie gesagt Zufall. Auch der Krebsinformationsdienst Heidelberg ist eine recht gute Anlaufstelle.

Viel Erfolg!

orgelbass
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  #37  
Alt 10.07.2006, 08:15
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Guten Morgen lieber Rudolf und lieber Peti (und natürlich auch den anderen einen guten Morgen)!
Habe heute Morgen Eure lieben Zeilen gelesen und möchte Euch für die mutmachenden Worte danken. War am Wochenende bei meiner Muttsch und ihr ging es, bis auf den gebrochenen Arm, ganz gut. Klar ist sie durch den langen Krankenhausaufentahlt nun langsam etwas schwach und die Wärme noch dazu, aber trotzdem ist sie sehr stark. Ihr habt wohl recht, je normaler alles um sie rum geschieht, desto besser fühlt sie sich. Sie fragt mich immer, ob ich denn meinen Geburtstag (war im Mai) mit meinen Freunden schon gefeiert habe und wie es war. Ich hatte aber bislang noch keine Freunde daran, dies zu tun. Ich werde versuchen mit dem Grübeln aufzuhören und auch etwas an mich zu denken, dass es auch mir wieder besser geht und ich für meine Familie und meine Muttsch richtig da sein kann.
Ja, wir sind alle betroffen und ich danke euch für Eure Offenheit.
Rudolf, ich finde, du bist hier ein ganz wichtiger "Schreiber", und dass sich auch immer mehr "Neue" hier zu Wort melden, die ja alle ein ähnliches Schichsal haben, finde ich richtig stärkend.
Ich wünsche einen schönen Tag und Tschüß, Nerie
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  #38  
Alt 23.07.2006, 07:54
Natascha23 Natascha23 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Guten morgen.
Nachdem die vergangenen Wochen ziemlich turbulent waren, komme ich endlich mal wieder zum Schreiben...
Hat jemand von euch schon mal was von Schluckbeschwerden in Verbindung mit Metastasen in der Lunge und/oder Nexavar gehört?
Mein Papa nimmt immer mehr ab. Er wiegt nun kein 60 KG mehr. Es tut ehrlich weh, ihn so zu sehen.
Er hat schlimme Schluckbeschwerden und kann so nur flüssige Nahrung essen.
Seit Montag ist er nun wieder im Krankenhaus, die Ärzte finden allerdings keine Ursache. MOrgen soll nun entschieden werden, ob er eine Magensonde bekommt. Das hört sich so grausam an. Aber irgendwie denke ich, dass es momentan wahrscheinlich das Beste sein wird.
Das Blöde ist nur, dass er wieder in dieses Krankenhaus bei uns im Ort gekommen ist, in dem sie nicht unbedingt optimistisch sind und Interesse zeigen. Mein Vater hatte sich nach seiner OP entschieden, die Therapie (Nexavar) in einem anderen Krankenhaus zu machen. Dies hat er auch getan, zumal das Krankenhaus bei uns Nexavar noch nicht einmal kennen.
Jedenfalls hat der Arzt bei der Visite zu einem Kollegen gesagt, "die schnappen uns die Patienten weg" und war ziemlich blöd zu meinem Papa. Er hat dann auch auf die Verpackung von Nexavar gezeigt und gemeint"zzz...diese ausländischen Präparate" (kann den Unterton in seiner Stimme hier schlecht erklären).
Nun hat mein Papa also noch Angst, weil er denkt, dass die Ärzte sauer sind.
Außerdem wollen sie Nexavar absetzen, wegen der Magensonde.
Meine Familie ist ziemlich hilflos. Geht das denn so einfach? In dem anderen KRankenhaus haben wir schon einige Male angerufen, aber niemanden erreicht. Nun wissen wir nicht, was wir tun sollen. Den jetzigen Ärzten vertrauen, obwohl alle ein seltsames GEfühl haben?
Wäre toll, wenn jemand vielleicht bereits ähnliche Erfahrungen gemacht hat und uns einen Rat geben könnte. Freue mich über jede Info.
Viele Grüße
Natascha.
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  #39  
Alt 23.07.2006, 11:23
peti peti ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Natascha,
meine Mutter nimmt Sorafenib über eine Studie der Uniklinik Mainz. Direkt Schluckbeschwerden hat sie nicht, aber da die Tabletten die Schleimhäute unheimlich angreifen, hat sie oft Entzündungen im
Mund. Vielleicht hat´ s ja bei deinem Vater auch damit zu tun. Ansonsten klappt bei uns die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Onkologen und Uniklinikärzten sehr gut. Wenn ihr aber ein ungutes Gefühl habt und euch nicht gut aufgehoben fühlt, würde ich auch nicht in dem Krankenhaus bleiben, sondern weiterhin versuchen das andere zu erreichen. Nach dem Wochenende müßte doch jemand zu erreichen sein. Mehr kann ich dir leider nicht dazu schreiben.
Letztendlich ist das wichtigste denke ich, wo und wie dein Vater sich wohlfühlt.
Ich wünsche Euch trotzdem ein schönes Wochenende und bis bald
Peti
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  #40  
Alt 23.07.2006, 12:12
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Natascha,
bin ja mal wieder entsetzt über die Dummheit und Arroganz so mancher Halbgötter in Weiß Ausländische Medikamente? Nexavar wird von Bayer in Leverkusen hergestellt. Vielleicht solltest du diesem Volltrottel mal eine Landkarte von Deutschland schenken? Dass sowas Abitur hat ist eine Schande!!!!

In welcher Ecke Deutschlands seid Ihr denn? Vielleicht findet sich ja was anders. Sehr empfehlenswert ist auch die Beratung durch den Krebsinformationsdienst in Heidelberg oder das Tumorzentrum München - die haben uns auch gewaltig weitergeholfen.
Bei uns war's ja (siehe meine anderen Forumsbeiträge) ähnlich: Mama war in der Uniklinik Regensburg "Wir sprechen noch von einigen wenigen Wochen" Nexavar kennt der Prof und sein Anhang wohl bis heute nicht. Wir sind dann durch Vermittlung eines befreundeten Arztes ans Klinikum Deggendorf gewechselt und der zuständige Urologiechefarzt dort ist ganz anders drauf. "Sterbefall? Würde ich so nicht sagen. Da gibt's doch noch so einiges, was wir da zumindest ausprobieren können. So können wir mit ziemlicher Sicherheit die Lebensqualität erhöhen und das Leben verlängern, wenn auch keine Heilung herbeiführen."

Alles Gute!
orgelbass
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  #41  
Alt 23.07.2006, 13:41
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo Natascha,
Orgelbass hat ja schon deutliche Worte gefunden.
Ich persönlich würde in so einem Krankenhaus keine Minute länger bleiben.
Die Ärzte haben sich ausreichend und zielstrebig disqualifiziert.
". . . die schnappen uns die Patienten weg!" Wirklich? Er hätte besser gesagt: "Wie vertreiben wir am besten unsere Patienten?"
Ignoranz und Arroganz sind die besten Waffen der Ärzte gegen sich selbst.
Und wenn "die Ärzte" sauer sind, ist das ein Grund mehr, das KH zu wechseln. Dein Vater icht nicht für die Ärzte da! Umgekehrt!
Therapie heißt Dienst! Der Arzt dient dem Patienten!

Warum in dem anderen KH anrufen? Warum nicht einfach hingehen? Außerdem sollte der studienleitende Arzt auch am Wochenende erreichbar sein. Warum seid Ihr nicht sofort zu ihm gegangen?

Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß die Schluckbeschwerden auf das Nexavar zurückzuführen sind, zumal ja auch andere Schleimhäute leicht angegriffen werden. Ich sehe nicht die Lungenmetastasen als Ursache. Ich hatte anfangs ja 12 Stück davon und nie Schluckbeschwerden, im Gegenteil, ich habe nach der Op. 10 kg an Gewicht zugelegt.
Die Ärzte also kennen dieses "ausländische Zeug" nicht. Statt sich zu informieren suchen sie die Ursache irgendwo anders.

Wenn Ihr kein gutes Gefühl habt in Bezug auf dieses KH, kein Vertrauen, dann solltet Ihr das sehr ernst nehmen. Immer muß Vertrauen die Basis für das Arzt-Patienten-Verhältnis sein!
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #42  
Alt 23.07.2006, 14:15
Natascha23 Natascha23 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo alle zusammen!
Danke, dass ihr so schnell geantwortet habt.
Wir haben seit Freitag versucht die zuständige Ärztin im anderen KKH zu erreichen...
Wir haben auch schon überlegt, ihn einfach direkt in das andere KKH zu bringen, das Problem ist nur, dass es ca 45 KM weit weg ist und mein Papa im Moment noch nicht einmal aufstehen kann zum Duschen...
Wir haben in dem jetzigen KKH echt kein gutes Gefühl. Wissen aber momentan echt nicht, was tun. Es war auch keiner von der Familie da, als der Idiot von Arzt das gesagt hat. Und mein Papa möchte nicht, dass wir jetzt noch was deshalb sagen... Ich bin so wütend geworden, als ich das gehört hab!
Er war so opitmistisch und das echt über Wochen. Doch im Moment sieht es so aus, das er total resigniert. Er isst auf einmal kein Fleisch mehr, nur flüssige Nahrung, trinkt nur noch Wasser, mag weder lesen noch sonst irgendwas. Er liegt einfach nur da. Tag für Tag.
Wir haben ihm auch gesagt, dass wenn er das will, wir sofort dafür sorgen, dass er irgendwie in das andere Krankenhaus kommt. Doch er ist sich selbst so unsicher. Er hat mittlerweile einfach kein Vertrauen mehr in die Ärzte.
Was man natürlich auch verstehen kann..
Wir kommen aus der Nähe von Rottweil. (ca. 25 KM davon entfernt)
Morgen wollen ihm die Ärzte also die Magensonde einsetzen.
Als ich gestern im KKH war, habe ich zur Schwester gesagt, dass ich gerne einen Arzt sprechen würde. Ich fahre fast 2 Stunden bis ins KKH, da ich vor 3 Jahren weggezogen bin. Da ich grad nen Ferienjob mache, kann ich auch nicht jeden Tag heim. Und die Schwester sagte nur, es sei nicht möglich am Wochenende einen Arzt zu sprechen. Ich müsste halt schauen, wie ich das hinkriege...Komisch nur, dass es in dem anderen KKH möglich war, ständig bei allem einen Arzt zu sprechen. (Das die mal Feierabend haben und nicht rund um die Uhr nur für meinen Papa da sein könnten, ist ja gar keine Frage)
Jedenfalls kam die Schwester später ins Zimmer und mein Papa aß ein Stückchen Kuchen(juhu). Da sagte die Schwester "Oh wenn der Papa grad isst..."und das in einem Ton , dass ich dachte, ja und jetzt hol ihm noch seine Spielsachen und sein Malbuch. Sie kam 3 Min später wieder rein, weil ich auf dieser Magensonde rumgeritten bin und meine, vielleicht könnte man ja auch mal passierte Kost versuchen. Bitte!?!?!? Das fällt ihnen nach einer Wochen ein, in der mein Papa nur die Vorspeise vom Mittagessen gegessen hat, was wir nicht wussten. Ist doch unglaublich, oder?
Aufbauend war auch noch, "wenn Sie dann nicht trinken können, dann spritzen Sie es sich einfach durch die Sonde. Den Schlauch könnnen wir auch jeder Zeit abschneiden."
Es ist ja nicht so, dass es wirklich sein könnte, dass die Sonde ihm gut tut. Aber sollte man nicht erst einmal die Ursachen für die Schluckbeschwerden finden? Er KANN ansonsten ja essen. Wir haben einfach den Eindruck, dass er morgen die Sonde bekommt, damit halt mal was getan wird.
Ich hab vor ca. 3 Wochen in diesem KKH angerufen und mit dem Arzt dort geredet. Ich hab ihn damals gefragt, ob er Nexavar kennt, da wir gerne hätten, das mein Papa damit behandelt wird. Als er Nein sagte, bot ich ihm an, ihm sämtliche Infos per Email zu schicken. Das wollte er nicht. Er meinte ehrlich. Wenn es auf den Markt kommt, dann wird er schon davon hören.
Sie haben ihn vor 2 Monaten drei Wochen allein in einem Zimmer liegen lassen, ohne IRGENDWAS zu tun. Und die wundern sich, dass er die Therapie nicht dort macht!?!
Ich frage mich echt, ob man sich irgendwo beschwerden kann.
Es hieß auch "Ja Sie haben zwar kein Wasser in der Lunge, aber Sie wissen ja, das man Ihnen nicht mehr helfen kann".
Ich bin so wütend. Ich bin sauer. Ich bin enttäuscht. Ich weiß gar nicht, was ich alles bin. Vor 2 1/2 Monaten hat sich das Leben meiner kompletten Familie verändert. Es gibt keinen Alltag mehr. Nichts. Es war jedem klar, dass es keine einfache Zeit wird. Wir würden ALLES für meinen Vater tun. Das ist keine Frage. Es ist nur so schlimm, dass die, die helfen können es nicht tun!
Ich finde das ganze einfach unmenschlich. Die haben doch alle einen Eid geschworen! Was machen denn die kranken Menschen, die keine Angehörigen haben, die sich um alles kümmern?!?!? Ich dreh irgendwann durch.
Ich mag gar nicht so sauer sein, sondern mich eigentlich freuen, dass mit Nexavar alles so gut ging. Es hat mit dem MDK geklappt und war alles echt gut. Doch das man kaum zwei Wochen später schon Angst haben muss, dass die Ärzte das Medikament wieder absetzen wollen, dass geht zu weit. Das darf nicht sein! Es ist doch unglaublich, oder?
Oh je, jetzt hab ich nen halben Roman geschrieben.
Ich danke euch allen fürs "Zuhören" und für mich und meine Familie da sein.
Ihr wisst alle gar nicht, wie sehr ihr mir in den vergangenen Wochen geholfen habt. Auch meinem Vater, dem ich immer wieder von diesen Forum und den Einträgen erzähle.
DANKE!!!
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  #43  
Alt 23.07.2006, 21:17
orgelbass orgelbass ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Hallo!
So, ich hab mich bisserl beruhigt - wenn auch nicht komplett. Ich muss mich Rudolf anschließen: Verlasst dieses Krankenhaus SOFORT und FLUCHTARTIG! Wir hatten es damals mit der Uni etwas einfacher: Mama hatte eine derartige Amnesie, dass sie schlicht total durchgängig war und wir gemeinsam mit Papa (den wir i. d. R. überrannt haben) alle Entscheidungen getroffen haben.
Mama hatte auch nach 2 Wochen Schluckbeschwerden. Die Magensonde ist zwar eine Möglichkeit, aber keine gute. Schaut lieber, dass ihr mit Lutschtabletten und Eiscreme (hat auch noch Kalorien!) die Schluckbeschwerden so mildern könnt, dass er weiche Kost zu sich nehmen kann. Wir haben damals extra so gekocht, dass Mama das Essen dennoch schlucken konnte. Also nicht zu scharf, nichts stark gewürztes, Fleisch und Nudeln lieber etwas länger kochen und klein schneiden.... Spiegeleier und Rühreier hat sie damals heiß und innig geliebt. Auch selbst gekochte Rinderbrühe mit selbst gemachten Leberknödeln haben ihr total geschmeckt. Puddings, Sahnesaucen...... Ja, ich stand als Sohnemann fast nur noch in der Küche. Ganz toll gingen auch Sachen im Römertopf - da wird alles so zart.
Persönlich bin ich der Meinung, dass eine Magensonde zwar für Ärzte und Pflegepersonal eine einfache Lösung ist. Sie kann aber kaum mehr als eine palliative Therapie sein. Vollwertige Mischkost kann dieses Chemiezeug niemals ersetzen!
Übrigens zu den Schluckbeschwerden: Das Hand-Fuß-Syndrom kommt bestimmt auch bald dazu. Mama hatte das wie gesagt auch. Wir haben es überwunden und unser Arzt meinte völlig richtig: Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Die Nebenwirkungen müssen irgendwie symptomatisch behandelt werden.

Wechselt das Krankenhaus - schnellstens! Wenn du willst, kannst mir auch mal eine private Nachricht schreiben. Wie wäre es z. B. wenn dein Vater mal mit meiner Mama telefonieren würde? Die hat mittlerweile eine total gute Einstellung zu der ganzen Sache.

Übrigens zu deinem Dank: Dazu sind wir doch alle im Forum, um uns gegenseitig zu informieren, uns gegenseitig zu helfen und uns gegenseitig Kraft zu geben. Gerade erst hab ich mit Freunden darüber gesprochen. Nachdem mir dieses Forum damals Ende März so viel geholfen hat, sehe ich es als Pflicht an, jetzt anderen zu helfen. Denke, die anderen sehen das genau so!

Also: Meld dich, ich helfe, wo ich nur kann!


orgelbass
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  #44  
Alt 23.07.2006, 21:20
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen? Nexavar

Hallo Natascha,
mit all dem, was Du da schreibst, bestärkst Du nur meine Ansicht, die ich ja bereits bekannt gab.
Darf ich Dir eine private eMail schicken? Dann melde Dich bitte auch auf dem Wege bei mir. Ich würde Dir/Euch gern einige positive, aufbauende Dinge schreiben. Über meinen Weg und meine Meinung zur Krankheit oder besser Gesundheit.
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #45  
Alt 24.07.2006, 07:09
Natascha23 Natascha23 ist offline
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Guten morgen Peti.
Hab mir auch überlegt, das es sehr gut sein könnte, dass es sich bei den Schluckbeschwerden um eine Nebenwirkung handelt. Er nimmt Nexavar jetzt seit 2 1/2 Wochen.
Werde nachher bei der betreuuenden Ärztin anrufen und mal nachhacken.
Leider kann ich bisher nicht behaupten, dass die Zusammenarbeit zwischen den Ärzten gut läuft... Aber vielleicht wird das ja noch!?!
Wünsche deiner Mutter alles Gute und viel, viel Kraft!
Viele Grüße
Natascha
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