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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia,
auch ich bin in Gedanken ganz nah bei dir und leide tatsächlich mit. Alle Erinnerungen kommen wieder hoch, es ist eine Höchstleistung, die du vollbringst. Dafür gibt es keine Worte und auch keine wirkliche Hilfe. (Liebe Kerstin, aus Erfahrung muss ich sagen, man kann sich in solch einer Situation nicht um andere oder deren Sensibilität kümmern. Dieser Ausnahmezustand, in der sich Claudia befindet, fordert ihr alles, wirklich alles ab. Ist nicht bös gemeint, aber leider Tatsache.) Ich kann dir nur viel Kraft und Durchhaltevermögen wünschen, die Schmerzen kann dir und deiner Mum keiner nehmen, leider.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken) Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million! _____________________________________________________Soviel zu Statistiken! mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008 mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007 meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011 |
#437
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
HalloClaudia,
du weißt sicher, das ich jeden Tag in Gedanken bei Dir bin.... Wir haben zur Zeit die selbe Leidensgeschichte, obwohls bei deiner Mum schon ein wenig weiter ist... Wenn ich all das so lese, weiß ich was noch so auf mich zukommt, und ich weiß nicht wie man das packen soll :-( Du bist so stark, ich weiß nicht wie lange ich noch durchhhalte... Ich drück dich ganz dolle... Tanja |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Mir fehlen im Moment die Worte.
Habe voll den Klos im Hals und frage mich warum der liebe Gott sie so lange Leiden lässt. Ich könnt heulen alles ist so schlimm Ich bete für euch |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudi,
ich denke an dich...... einfach nur so... Petra
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Die Zeit heilt nicht alles; aber sie rückt vielleicht das Unheilbare aus dem Mittelpunkt. Ludwig Marcuse |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
ERFAHRUNGSBERICHT EINER ANGEHÖRIGEN AM STERBEBETT
Hallo meine Lieben, was soll ich sagen? Wir kämpfen immer noch, wenn auch sehr schwach....... Dank Tavor und Neurocil hat meine Mum keine Angst und keine Unruhezustände mehr und mit 2-3x 40mg Morphium/2ml auch keinerlei Schmerzen. Zzgl. Fentanylpflaster 175 alle 2 Tage. Was bin ich diesen Medikamenten dankbar, erleichtern sie doch dem Angehörigen vieles und ich kann jedem nur raten, sich diese Medikamente zu merken! Meine Mum bekommt vom Hausarzt noch jeden Tag eine Entwässerungsspritze, aber viel Urin/Wasser wird nicht ausgeschieden. Ca. 700ml/Tag, was aber für die Wassermenge im Körper viel zu wenig ist. Der Puls steigt täglich weiter an. Heute auf 128/Min. Das Herz schafft wie blöd, aber vom Kopf her ist meine Mum noch voll da. Laut Diakonieschwester gibt es wenige, die in den letzten Stunden/Tage noch so klar im Kopf sind. Die letzten Tage waren am Anfang sehr hart, Blutspuckerei, Blut im Stuhl (ich frag mich heute noch, wo der Stuhl gewesen ist, sehe nur viel Blut vor mir) Am schlimmsten finde ich diese Augen, die irgendwie leer sind und durch einen hindurch schauen. Oder wenn sie von ihren toten Geschwistern redet, denen sie unbedingt anrufen muss und ich das auf einen Zettel schreiben soll, damit sie es nicht vergisst. (Frisch nach dem aufwachen) Mit dem Trinken haben wir keine Probleme, das möchte sie noch und auch den Becher selbst halten. Da aber die Kraft in den Händen sehr schwach ist, wird meine Mum richtig "narred", wenn es dann net klappt. Gestern traf es mich mitten ins Herz, als meine Mum zu mir sagte, ich würde sie mit ihren Medikamenten hintergehen. Ich weiss nicht wie sie darauf kommt, gebe doch auch das eine Medikament mal 1 oder 2 Tröpfchen mehr, als der Arzt sagte. (Neurocil) Viele werden nun wieder die Hände über den Kopf zusammen schlagen, wie ich hier so ausführlich schreiben kann, da es auch Betroffene gibt. Aber ich finde auch dies gehört dazu, also schimpft, ist mir eh egal.>> Sch.. egal << Heute bin ich früher heim gegangen und habe ein ganz schlechtes Gewissen, aber meine Kinder auch nichts mehr im Schrank zum anziehen, so dass ich wohl oder übel nun Wäscheladungen bewältigen muss und die Waschmaschine und Trockner wohl heiss laufen werden. Heute haben wir dem letzten Wunsch meiner Mutter entsprochen und 3 Familien von der kommenden Beerdigung ausgeladen. Was erledigt ist, ist erledigt, seufz. Der Tag über ist vom körperlichen her nicht anstrengend, nur am Bett sitzen, Trinken geben, kurz aufrichten lassen, Bett mit der Diakonieschwester (kommt 1x am Tag) zusammen richten etc., aber vom phsychischen her eine Qual. Mein Dad kann nicht die ganze Zeit bei ihr sein, da er die Hilflosigkeit einer zuvor starken Frau nicht mit ansehen kann. Meine Schwester auch wenig "Zeit" hat und so bin eben ich da. Habe aber etwas reduziert und zwar von ca. 09.00 Uhr bis 23.00 Uhr. Der Körper macht nicht mehr so mit und ich bin irgendwie dauer müde. Zudem auf telefonischem Abruf. Tief und entspannend schlafen in der Nacht ist auch nicht, aus Angst, das Telefonklingeln nicht zu hören. Das war es mal wieder von uns und zudem möchte ich mich für Eure lieben und aufmunternden Worte bedanken, die mir wirklich viel Kraft geben. Klar habe ich Freundinnen, ganz tolle sogar, aber richtig reden kann ich nicht, was mich bedrückt, dafür danke ich Euch, denn bei Euch kann ich mein Herz ausschütten, in der Anonymität. Eine letzte Frage: Kennt Ihr das Lied von Pur : In Gedanken Kann man dieses Lied auf einer Beerdigung spielen? Ich finde dieses Lied so treffend, aber das Grab ist ja während des Gottesdienstes noch nicht verschlossen, hmm, seufz. Ihr seht, in meinem Kopf plane ich bereits die Beerdigung und doch hofft mein Herz, es gebe noch ein Wunder und meine Mum steigt wieder fröhlich aus ihrem Bett raus............ Den ganzen Tag über kann ich nicht weinen, aber jeden Abend lese ich Eure Beiträge an mich immer und immer wieder durch und dann kann ich wenigstens kurz abschalten und meinen Tränen freien Lauf lassen. Ich drücke Euch alle Claudia
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren Geändert von ClaudiaF (05.09.2010 um 21:41 Uhr) Grund: Medikament falsch geschrieben |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Es tut mir soo unendlich leid! Ich bin so am weinen.... weißt du noch, das Orchideenmeer!
Wir haben so viel gemeinsam, das glaubst du gar nicht. Ich kenne deine Situation nur zu genau....keine Kleidung mehr im Schrank,,,,, die schlaflosen Nächte.... Sei gedrückt... ichw ürd dir soo gerne helfen Liebe Güße Uta |
#442
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Meine liebe Claudia,
Meine Mama bekam 1 nen Tag vor ihrem Tod auch Tavor unter die Zunge gelegt und Morphium gespritzt. Auf der Palliativ wo wir sie 2 Stunden vor ihrem Tod hinbrachten gab man ihr per Infusion ein starkes Angstlösendes mittel damit sie zum Kämpfen aufhört und Ruihg bleibt. Sie war zwar im Leberkoma aber hat geschrien und gestöhnt,Blutgebrochen und und und..... mehr will ich nicht erzählen es ist eh schon zuviel aber diese Medikamente waren ihr Glück. Kaum begonnen wurde sie sehr Ruihg und still und Verstarb auch 2 Stunden darauf im Schlaf. Das dir das psychisch zusetzt das glaub ich dir gerne. Bei mir ging der Schuss gewaltig nach hinten los und ich bekam Panikattaken und Todesängste worauf ich jetzt Psychopharmaka nehmen muss. Selbst heute nach 6 Monaten verkraftet man es nicht,die Bilder,der Kampf,das Blutbrechen das alles geht mir nicht aus dem Kopf. Ich weis keine passenden Worte und ich hoffe immer du nimst es mir nicht böse wenn ich schreibe das ich nicht Verstehe warum der liebe Gott sie so viele Tage leiden lässt aber ich empfinde das für den Betroffenen als eine Achterbahnfahrt aus Angst und Verzweiflung. Ich könnte weinen um deine Mutter so Weh tut mir das zu lesen. Habe mal gerechnet wie lange meine und deine Mama von beginn her gekämpft haben und immer noch tun. Bei uns waren es ab dem 28.5.2008-25.2.2010 (18 Monate) und bei euch sind es bis jetzt 22 Monate Ich wünsche dir alles Kraft der Welt du wirst sie benötigen. Ich knuddel dich mal mega fest und werde für deine Mutter beten. |
#443
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia,
heute ist meine Mutter genau ein halbes Jahr tot... Als ich gerade Deine Zeilen gelesen habe, hatte ich alles wieder vor Augen. So viele Parallelen, auch die Medikamente. Die Beerdigungsplanung begann bei uns auch schon vor ihrem Tod. Damals fand ich es merkwürdig, aber vielleicht war es auch ein Weg, sich mit was abzulenken und man wusste ja, der Zeitpunkt würde kommen... Ich kann verstehen, was Du durchmachst (könnten fast meine Zeilen sein) und wünsche Dir weiterhin alle Kraft der Welt. Drücke Dich! Swanny
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Meine Mutti: Pankreaskopfkarzinom - festgestellt Anfang April 2009 - OP am 17.04.2009 (PPPD) - eingeschlafen am 05.03.2010 |
#444
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia..
ich weiß gar net, was ich schreiben soll. es tut mir so leid, wie es deiner mutter und dir geht. ich wünsche deiner mama, dass sie keine schmerzen hat und auch wenn sie jetzt bald gehen muss, es wird kein abschied für immer sein. Steh deiner Mama bei und sag ihr, dass du sie gern hast und sie unterstützt. Ich hab ein gedicht gefunden, das ich sehr passend fand: Tröste dich, die Stunden eilen, und was all dich drücken mag, Auch das Schlimmste kann nicht weilen, und es kommt ein andrer Tag. In dem ew'gen Kommen, Schwinden, wie der Schmerz liegt auch das Glück, Und auch heitre Bilder finden ihren Weg zu dir zurück. Harre, hoffe. Nicht vergebens zählest du der Stunden Schlag: Wechsel ist das Los des Lebens, und es kommt ein andrer Tag. (Theodor Fontane) |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia,
bei Deinen Zeilen stockt mir der Atem...ich (wie sooooviele,ja viel zu viele hier...leider) können Deine Situation nachempfinden, ja fast mit durcherleben...den Schmerz, die Wut, die Trauer wird Dir niemand nehmen können...nur kann ich Dich weiter darin bestätigen, dass Du das alles gut und richtig machst...wenn man diese Zeilen von dir liest, fragt man sich wieder und wieder woher man die Kraft hat, dieses durchzustehen...auch ich hab mich das im nachhinein immer wieder gefragt...aber damals war das einfach so, es muss ja gehen...Deine Kinder werden die Situation verstehen...es ist alles so unfassbar...auch ich hab immer wieder auf ein Wunder gehofft, ja, bin an seinem Bett gesessen und hab mir gedacht "jetzt schlägt er die Augen auf, sagt das es alles nur ein Witz war ..und alles wird wieder gut"..man hat diese wirren Gedanken, damit bist Du nicht allein...das möchte ich Dir damit sagen..DU BIST NICHT ALLEIN! Viel Kraft weiterhin... Johanna
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================================================== ============================== Was man tief in seinem Herzen besitzt,kann man nicht durch den Tod verlieren. Joh. Wolfgang v. Goethe Der aller-allerbeste Papa, mit 63 Jahren nur 3 Monate nach der Diagnose im Kreise seiner Lieben am 10.11.2009 gestorben |
#446
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
liebe claudia,
mir geht es wie den anderen lieben, die das alles durchlebt haben. ich drück dich mal ganz sanft virtuell. meine mum ist dann doch noch friedlich eingeschlafen. bzw. sie hat aufgehört zu atmen. meine tochter war damals noch vorher drinnen bei ihr und sagte, wir lassen sie gehen. ich denke heute oft entsetzt zurück über diesen satz, es war meine mutter, wie konnte meine tochter das sagen. meine mutter war auch eine kämpferin und wollte nicht gehen. ich wünsche dir noch kraft, all das durchzustehen. du hast schon übermenschliches geleistet. ich hoffe, dass deine mum auch nicht mehr lange leiden muss. alles liebe, helga |
#447
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia,
ich kann derzeit nicht so viel bei dir lesen,zu sehr erinnert mich alles zurück und tut so weh. Diese leeren Augen,das macht mich heute noch fertig. Aber ich bin in GEdanken immer bei dir und deiner Mutti. TG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE |
#448
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia,
Du bist im Moment die beste Tochter, Mutter, Krankenschwester, der WELT!!!!!!!!!!!!diese Zeit wird Dein weiteres Leben prägen, Du machst alles richtig ,Du baust Dir gerade Erinnerungen auf, die Dich auch in der Zukunft führen, diese Erinnerungen sind Bausteine für Dein weiteres Leben , Du lebst Deinen Kindern was vor, was Sie später vielleicht auch mal gebrauchen und anwenden werden, weil Du, ja Du die BESTE Tochter und Mutter heute bist. Viel Kraft und Zuversicht, eine stille Mitleserin
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#449
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Liebe Claudia
Von mir ein dickes Kraftpaket um diese schwere Zeit durchzustehen.Alles Liebe Von Antje |
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AW: Heute in der Uniklinik Heidelberg .......
Wenn die Raupen wüssten, was einmal sein wird wenn sie erst Schmetterlinge sind, sie würden ganz anders leben: froher, zuversichtlicher und hoffnungsvoller. Der Tod ist nicht das Letzte. Der Schmetterling ist das Symbol der Verwandlung, Sinnbild der Auferstehung. Das Leben endet nicht, es wird verändert. Der Schmetterling erinnert uns daran, “dass wir auf dieser Welt nicht ganz zu Hause sind”. (H.Böll) Heute Abend, dem 07.September 2010 um 21.06 Uhr verstarb meine über alles geliebte Mama und beste Freundin nach einem langen schweren und hoffnungslosen Kampf. Möge Sie wie eine kleine Raupe sich in einen wunderschönen Schmetterling verwandeln und hoch in den Himmel steigen, damit Sie immer zu uns schauen kann. Mama, ich liebe und vermisse Dich! Bussi, Deine "Große"
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Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<: 19.11.2008 Verdacht auf BSDK 27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1 30.12.2008 Portzugang 19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage 03.07.2009 Ende der Chemo 08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP 19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet 05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche 08/2010 Wir kämpfen immer noch! 07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren |
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