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  #586  
Alt 25.07.2009, 11:15
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candice candice ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

LIEBE NICKY

ich kann deine angst gut verstehen und will dir auf diesen weg nocheinmal mut machen...

ich hoffe für dich und deine mama das sie es bald überstanden hat.
bei meiner mama haben die ärzte fast 6 monate gesagt es wird nicht mehr lange dauern, aber meine mama wollte einfach noch nicht gehen. ich wünsche deiner mama das ihr so ein langer weg erspart bleibt und das sie bald ihre ruhe findet.

lg Melanie
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  #587  
Alt 25.07.2009, 13:48
Benutzerbild von Nicky72
Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Melanie,

das ist ganz lieb von Dir. Vielen lieben Dank!

6 Monate? Das ist ja schrecklich! Bei meiner Mum hatte am Donnerstag schon die Schnappatmung eingesetzt, aber nachdem sie hörte, das mein Bruder und ich unterwegs seien, hat das wieder aufgehört und sie hat sich wieder stabilisiert. Gestern hatte sie einen Schlaftag, aber heute war sie sehr aktiv und hat öfter mal gegrinst oder sogar etwas gesagt. Ich habe schon überlegt, ob dass das letzte "Aufbäumen" ist oder sie einfach noch nicht will bzw. kann.

Heute war ihr Chorleiter da und sie hat nicht einmal zwischen durch die Augen zugemacht. Aber danach hat sie ein wenig Augenpflege betrieben und ich bin dann auch gegangen, weil sie ihre Ruhe haben wollte.

Mal schauen wie es weiter geht. Ich kenne den Plan leider nicht.

LG Nicky
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Du hast gekämpft, solange Du konntest
und den Mut loszulassen, als es nicht mehr ging.
Alles wird gut, mach Dir keine Gedanken um uns.
Du bist heim gegangen, als Du wusstest es ist Zeit dafür ....

*03.07.1950 +04.08.2009
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  #588  
Alt 25.07.2009, 17:29
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo liebe Nicky,

eigentlich ist es gut, dass wir den Plan nicht kennen - ich glaube mit Plan wäre es manchmal noch unerträglicher, da wir wüssten wie es steht und es doch nicht ändern könnten. Nur die Ungewissheit was kommt oder kommen mag ist natürlich auch eine Zerreissprobe.

Ich habe leider ähnliche Erfahrungen wie Melanie gemacht. Mein Paps lag über 1 Jahr lang im Sterben - wir haben immer wieder gedacht, nun ist es so weit - das dachte auch das Pflegepersonal und die Ärzte... aber dann ging es doch weiter. Es ist unvorhersehbar. Einige Menschen sterben schon nach 2 Tagen und bei anderen ... nun da gibt es ein ständiges auf und ab. Oft meint man auch, es könne doch gar nicht mehr schlimmer werden - und man wird doch eines besseren belehrt.

Aber ich möchte dir keine Angst machen. Es ist schön, dass deine Mom noch reagiert und auch teilweise noch Wünsche deutlich machen kann (wie das in Ruhe gelassen werden etc. ...). Und ich wünsche euch, dass sie bald ruhig und ohne Schmerzen einschlafen darf. Möchtest du denn dabei sein (also wenn es möglich ist)?

Einen ganz lieben Gruß, viel Kraft und Stärke

Dorchen
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  #589  
Alt 25.07.2009, 21:19
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candice candice ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

liebe nicky

ich will dir auch auf keinen fall angst machen und ich hoffe und wünsche das es bei euch besser (anders) ist.

das stimmt, wir dachten auch immer schlimmer gehts nicht mehr, nach einem monat wünschte man sich allerdings es wäre wieder so wie damals...

das vehalten was du beschreibst hatte meine mama auch, allerdings in einem relativ frühen stadium, das nicht reagieren, das schlafen, die atmung und und und.
das war noch eine ihrer besten zeit (im nachhinein betrachtet)

genieße jeden tag mit ihr. bei meiner mama kam der tag wo ich es einfach nicht mehr genießen konnte und wo eine zeit kam in der ( so schlimm es sich anhört)ich mir gewünscht habe das sie endlich stirbt und nicht mehr so leiden muss. ich habe wegen dieser gedanken noch heute ein schlechtes gewissen, das ich mir so was wünschen konnte, aber sie da so zusehen, machte mich wahnsinnig.
im nachhinein denke ich das solche phasen normal sind. meine mama konnte die letzen 4 monate nicht mehr sehen, nicht mehr reden, hat auf gar nix reagiert,komplett lähmung (ausser eine hand), trug pempas, röchelte und erbrach ständig, zudem hatte sie täglich krampfanfälle, konnte weder schlucken noch richtig atmen und stöhnte nur vor sich hin. es war schrecklich in dieser zeit daneben zu stehen und nix tun zu können. und deswegen wünsche ich dir nicky das diese zeit euch erspart bleibt und das dies wirklich ihre letzte phase ist.
ich weiss wie schlimm dieses ungewisse ist und ich wünsche dir von herzen alles gute und viel kraft alles zu meistern...lg Melanie
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  #590  
Alt 26.07.2009, 07:49
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Dorchen, hallo Melanie,

ja eigentlich ist es wirklich gut, wenn wir den Plan nicht unbedingt kennen. Dann würde man sich wirklich genauso verrückt machen wie jetzt auch.

Ihr schreibt beide, dass auch das Pflegepersonal überzeugt waren, dass es vorbei geht. Hatten denn Eure Lieben auch öfter diese Schnappatmung gehabt? Ich dachte die bekommt man nur, wenn es wirklich kurz davor steht. Oder sollte ich mich da irren?

Melanie, Deine Gedankengänge habe ich auch des öfteren. Man möchte nunmal seine Lieben nicht so leiden sehen. Du brauchst deswegen kein schlechtes Gewissen haben. Ich finde das ganz normal. Ich habe mich auch schon dabei erwischt, mir das zu wünschen.

Diese Phase haben wir noch nicht erreicht, aber es reicht mir auch schon so. Sie kann sich nicht bewegen, kaum schlucken, ständig dieser Würgereiz, also trocken kotzen und Pampers hat sie auch. Es kann ja nichts raus kommen, weil sie seit Wochen nichts gegessen hat. Aber ansonsten ist sie sehr ruhig. Ein gleichmäßiges Atmen, kein Stöhnen und schläft viel. In den letzten Tagen kam auch wieder eine Reaktion. Das ist immer abhängig von der Tagesform.

Es tut mir verdammt gut, mich mit Euch darüber auszutauschen. Vielen lieben Dank dafür.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #591  
Alt 26.07.2009, 12:20
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candice candice ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

liebe nicky

das erste mal schnappatmung hatte meine mutter ca 4 monate bevor sie starb. damals fand ich hörte sich das schrecklich an, die schnappatmung bevor sie starb, hörte sich dann aber total anders an, damals dachte ich auch beim ersten mal, das sind jetzt die anzeichen, aber nachdem ich die atmung 10 minuten vor ihren tod gehört habe, wusste ich das es diesmal anders ist, ich kann es nicht beschreiben, aber es war einfach noch mal eine völlig andere art, mit der atmung die wir vorher kannten nicht vergleichbar obwohl wir die vorher schon schlimm fanden.

ich denke es ist einfach bei jedem unterschiedlich und ich hoffe das diese phase bei euch nicht in die nächste runde geht.ich hatte oft momente wo ich mir dachte mein gott, wie schlimm kann es noch werden, einen monat später dachte ich dann mein gott wie gut es ihr noch vor einem monat ging, das ging dann noch 5 monate so weiter, man denkt es geht nicht schlimmer, wird aber eines besseren belehrt... und das wünsche ich niemanden.es gibt ja zum glück auch genug menschen den so ein weg erspart wird und ich wünsche dir das ihr euren weg so schnell und friedlich wie möglich beenden könnt, nutze die zeit die ihr habt, auch wenn sie nicht leicht ist, sie wird dir später helfen mit dem verlust umzugehen.auch wenn deine mama es nicht zeigen kann, sie ist verdammt stolz auf dich. ich weiss wovon ich rede lg Melanie
lg Melanie
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  #592  
Alt 26.07.2009, 12:40
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RebeccaG RebeccaG ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Bei meiner Mama war es zuerst die Schnappatmung, dann eine art Rasseln und dann wurde sie ganz ruhig bevor sie endgültig in papas armen ganz friedlich einschlief.

ich kann mich candice nur anschliessen. Nutze jeden Moment mit deiner Mutter und bereite dich auch wenn sich das blöd anhört auf den Abschied vor. Mir hat es sehr geholfen mit meiner Mama zu kuscheln, ihr Küsschen zu geben und ihr die Angst zu nehmen durch gutes zureden. Meine mama hat bis zum schluss alles mitbekommen.
Am abend bevor sie starb habe ich sogar noch einen kuss bekommen von ihr. ich denke ihr abschied. es ist nie leicht sowas zu akzeptieren, doch, wenn du nun bei ihr bist und mit ihr sprichst, sag ihr all die dinge, die du ihr immer sagen wolltest. das hilft ungemein.

nicky ich wünsche dir alle kraft der welt für diese schwere zeit. und du weißt ich bin jederzeit für dich da.

lieben gruß
beccy
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2 Jahre und 6 Monate hast du tapfer gekämpft. Auch wenn wir den Weg von nun an nicht mehr zusammen gehen können, bist du trotzdem immer bei mir. In meinem Herzen.
Mama Ich Liebe Dich !!

Meine geliebte Mama 19.11.1953 - 19.07.2009

Es gibt Menschen, die haben die Gabe überall Freunde zu finden und können diese loslassen, wenn sie gehen.
Ich bin traurig darüber, dass Mama gehen musste, aber auch dankbar, für die Zeit, die ich mit ihr verbringen durfte.
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  #593  
Alt 26.07.2009, 14:58
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Melanie und Beccy,

ich habe die Schnappatmung am Donnerstag nicht mitbekommen, daher weiss ich nicht, wie sie sich angehört hat. Aber seit heute bildet sie unheimlich viel Schleim und das hört sich echt grauselig an. Das atmen fällt ihr dadurch natürlich sehr schwer und ab und zu stöhnt sie dabei auch. Aber Schmerzen hat sie wohl nicht.

Beccy, ich würde gerne mit ihr kuscheln, aber sie möchte absolut keinen Körperkontakt. Was soll ich da machen? Das einzige was ich darf, ist ihren Arm streicheln.

Was mir auch komisch vorkommt, sie kann ihren linken Arm wieder bewegen. Erst habe ich gedacht, ich hätte mich verguckt, aber er hat sich eindeutig auf dem Kissen bewegt. Wahrscheinlich ist der Tumor weiter gewandert, so dass die Lähmung jetzt wieder weg ist. Oder ach keine Ahnung.

Ich frage mich auch, was noch auf uns zukommt. Reicht es denn noch nicht? Wann hat ER da oben denn ein Einsehen und holt sie? Das ist doch alles nur noch Quälerei und kein Leben mehr.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #594  
Alt 27.07.2009, 15:44
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Liebe Nicky,

ich wollte dir nur einen lieben Gruß dalassen, damit du weißt, dass wir an dich denken! Ich schicke dir ganz viel Kraft!

Es ist gut, dass deine Mutter keine Schmerzen hat - das ist das wichtigste. Gegen den Schleim hilft warmer Tee - kann sie auch gut mit dem Strohhalm trinken, dann kann sie selbst bestimmen, wie viel sie möchte. Auch "Hochlagern" hilft, so dass deine Mutter besser atmen kann. Allerdings muss man aufpassen wie lange man den Oberkörper hochlagert, damit keine Druckstellen entstehen (allerdings geht natürlich "atmen" vor "druckstellen"). Auch bei einer seitlichen Lagerung kann die Atmung entlastet werden - aber ich denke mal deine Ma wird eh alle 2 stunden umgelagert.

Bekommt deine Mom denn noch Physiotherapie? Das war das einzige was wir bei meinem Dad noch gemacht haben, da liegende Patienten schnell Arthrose bekommen (bereits nach einer Woche) und es ihm wirklich gut getan hat. Sonst werden die Gelenke steif und dann tut jede Drehung/ Bewegung weh.

Dass deine Mom nicht kuscheln will - nun wahrscheinlich hat sie Schmerzen oder ihr ist unwohl, da ist es angenehmer, nicht ganz "belagert" zu werden... es ist für sie bestimmt unendlich wichtig, dass du für sie da bist! Sie ist bestimmt sehr stolz auf dich und dankbar für alles was du für sie tust! Sie kann sehr froh seine eine Tochter wie dich zu haben!

Ich schicke dir ganz liebe Grüße

Dorchen
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  #595  
Alt 28.07.2009, 07:47
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo liebe Dorchen,

das ist ganz lieb von Dir das Du an mich denkst und mir das Kraftpaket geschickt hast. Ich kann es heute sehr gut gebrauchen. Ich muss nämlich heute einen schweren Gang machen. Mein bester Freund ist seit gestern im Klinikum, weil er Schüttelfrost und Fieber bekommen hat und es da wohl auch langsam zu Ende geht. Er hat auch Krebs, wenn auch eine andere Sorte. Meine Mum und er haben zeitgleich damit angefangen und ich habe ihn ganz schön vernachlässigt, aber ich kann mich ja schlecht aufteilen. Er hat aber Verständnis dafür und trotzdem möchte ich ihn noch mal sehen.

Warmer Tee das werden wir mal versuchen. Vielleicht klappt das ja. Ja sie wird regelmäßig gelagert. In welchem Zeitraum weiss ich jetzt nicht. Ich habe noch nicht auf die Zeit geachtet.

Physiotherapie bekommt sie nicht mehr. Dafür ist sie eindeutig zu schwach und bei jeder kleinsten Bewegung wird ihr übel. Also liegt sie die meiste Zeit sehr ruhig.

Ich denke auch, es ist wichtig wenn ich bei ihr bin. Am Donnerstag hatte ich mir ja eine kleine Auszeit genommen und schon ging es ihr schlechter. Kann natürlich auch Zufall gewesen sein, aber ich befürchte es lag an meiner Auszeit. Also habe ich beschlossen mir keine mehr zu nehmen. Habe danach noch lange Zeit mir eine zu nehmen.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #596  
Alt 29.07.2009, 00:19
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo liebe Nicky,

ich wusste nicht, dass dein Freund gleichzeitig so schwer erkrankt ist... das ist natürlich ein doppelter Schlag und es muss unheimlich schwer für dich sein, da du dich ja wirklich nicht teilen kannst... aber dein Freund hat Verständnis dafür, eben weil er dein Freund ist und spürt, dass du aufrichtig mit ihm bist und auch weiß, wie es um deine Mom steht. Das sind wahre Freunde - genauso wie du ihn nun besuchst, wo er dich wirklich braucht! Der Gang heute muss wirklich schwer gewesen sein - wahrscheinlich hat sich dein Freund durch die Krankheit sehr verändert und es muss dir schwer gefallen sein, Mut für ihn auszustrahlen... aber es ist gut, dass du gegangen bist - für deinen Freund und auch für dich selbst...

Ich hoffe, dass mit dem warmen Tee hilft auch bei deiner Mutter. Und wie gesagt: wenn es ganz arg ist, muss man den Oberkörper hoch lagern (hochfahren).

Du darfst dir natürlich auch jetzt noch "Auszeiten" nehmen -- kurze Auszeiten sind immer wichtig - damit du gestärkt weitermachen kannst... das heisst ja nicht, dass du dann nicht für deine Ma da bist. Aber du musst immer nach deinem Gefühl handeln. Das sagt dir, was richtig ist...

Ich wünsche dir, dass der neue Tag dir heute neuen Mut gibt und auch einige schöne Erlebnisse für dich bereit hält!

Dorchen
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  #597  
Alt 29.07.2009, 07:40
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Dorchen,

das konntest Du auch nicht wissen. Ich hatte das lange schon nicht mehr erwähnt.

Es ärgert mich tatsächlich, dass ich so wenig Zeit für ihn hatte und der Besuch war einfach nur fürchterlich. Ich hatte mich ja schon auf das schlimmste eingestellt, aber was ich da gesehen habe, hat meine schlimmsten Befürchtungen noch deutlich übertroffen. Nur noch Haut und Knochen, keine Farbe mehr im Gesicht oder sonst wo. Ich hatte fast das Gefühl, dass mich schon eine Leiche anschaut. Nichts desto trotz war meine Entscheidung richtig, dass ich hingegangen bin. Er hat sich sehr darüber gefreut. Das konnte ich von seinen Augen ablesen. Er kann zwar noch ein wenig reden, aber leider kann ich ihn absolut nicht verstehen, da seine Zunge angenäht ist. Ich habe einfach nur eine Weile seine Hand gehalten und bin ziemlich schnell wieder gegangen, weil ich auch merkte, dass er müde wurde.

Ich glaube es war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Die Augen sind schon ganz gelb gewesen.

Ich kann nicht sagen, ob der Tee geholfen hat. Sie will nichts mehr trinken. Ich konnte machen was ich wollte. Der Mund ging nicht auf. Aber als sie anders gelagert wurde, ging es auch besser.

Ja das geht wohl nicht anders mit den Auszeiten. Aber im Moment habe ich noch Kraft genug, um eine neue Runde zu überstehen.

Ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Tag.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #598  
Alt 30.07.2009, 00:15
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo liebe Nicky,

ich kann mir den Anblick deines Freundes lebhaft vorstellen - es muss wirklich ein Schock für dich gewesen sein - es ist schlimm wie sehr der Krebs eine Person verändern kann... aber wie du sagst: es ist wichtig, dass du da warst. Für ihn und für dich... so konntest du noch einmal bei ihm sein, ihm nah sein und Abschied nehmen. Und er weiß, dass liebe Menschen an ihn denken und auch dann für ihn da sind, wenn es darauf ankommt... er weiß, dass er Spuren im Leben und Herzen seiner Freunde hinterlassen wird...

Mein Paps hatte auch Tage bzw. Momente, wo er nicht trinken und nicht essen wollte. Wir haben ihm zuletzt immer das gegeben was er mochte, auch wenn Tee vielleicht besser gegen den Schleim gewesen wäre. Er hat Saft sehr gemocht (Multi und Orangensaft). Manchmal hat er aber mal den Mund ganz fest zusammengepresst. Dann habe ich ihn immer "probieren" lassen - also den Strohhalm in den Saft getunkt und ihm dann auf die Zunge geträufelt (manchmal auch durch den zugepressten Mund). Meist hat er kurz danach begonnen zu trinken. Trinkt deine Ma auch mit dem Strohhalm? Das klappt bei fast jedem und bedeutet ein stück Selbsständigkeit in dem sonst fremdbestimmten Leben... eine Pflegekraft hat uns den Tipp gegeben und bei meinem Paps hats sehr gut geklappt... nur als er ganz schwach war, habe ich ihm den Saft dann mit dem Löffel eingeflößt...
Also bei meinem Pa waren das Phasen, in denen er nichts zu sich nehmen wollte... aber es ist dann oft nochmal wieder besser geworden... nimmt deine Ma denn gar nichts mehr zu sich?

Schön, dass du erstmal genug Kraft gesammelt hast. Man kann es auch nicht anders bewältigen: Problem für Problem, "Runde für Runde", Tag für Tag, Woche für Woche... dann geht es. Eins nach dem Anderen. Und du und deine Mam ihr werdet das gemeinsam schaffen und durchstehen!

ich drück dich mal ganz lieb!

dorchen
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  #599  
Alt 30.07.2009, 07:08
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Nicky72 Nicky72 ist offline
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Standard AW: Angst um meine Mutter

Hallo Dorchen,

ja es war wirklich ein Schock, aber nur weil er so wahnsinnig viel abgenommen hat und eigentlich wie ein Kriegsgefangener ausgesehen hat. Diese verdammte Krankheit. Ansonsten war er fast der Alte. Hat sogar weiter seine Späßchen gemacht. Umso so weher tut es, ihn so leiden zu sehen, weil was anderes ist das nicht. Er wird über eine Magensonde ernährt, aber viel nutzt die auch nicht. Er nimmt einfach nicht zu.

Nee meine Mum will weder essen noch trinken. Mit einem Strohhalm haben wir es auch schon ausprobiert, aber sie presst einfach den Mund so zu, so dass kein Durchkommen ist. Aber seit vorgestern hängt sie wieder am Tropf und bekommt so ihre Flüssigkeit. Zuletzt hatte ich ihr die Fanta mit einer Spritze in den Mund geträufelt, aber das war letzte Woche. Seit dem will sie nicht mehr.

Genau so sehe ich das auch. Ich lasse jeden Tag auf mich zukommen und frage mich jeden Tag was mich nun erwartet und habe immer ein wenig Schiss.

LG Nicky
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*03.07.1950 +04.08.2009
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  #600  
Alt 30.07.2009, 11:35
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Standard AW: Angst um meine Mutter

liebe nicky

hat deine mama keine magensonde?

meine mama wurde die letzten monate nur durch die magensonde ernährt, weil sie auch nix essen und nix trinken wollte.und so ist es einfacher und weniger quälerei als jedes mal das essen reinstopfen.

das mit jörg tut mir sehr leid, ich hatte oft mitgelesen wenn du über ihn geschrieben hast.lg Melanie
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