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  #631  
Alt 27.08.2002, 11:23
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Standard lungenkrebs

Hallo ihr lieben,
erstmal vielen Dank für eure mitfühlenden worte, und gut gemeinten ratschläge. ich fühle mich hier wirklich gut aufgehoben... sorry, wenn ich nicht alle beim namen nenne.

kurzer bericht über meinen schwiegervater: gestern wurde bei einer röntgenaufnahme etwas im kopf gefunden, was die ärzte nicht konkret benennen konnten. größe: 2,5 x 5 cm!!! da er kein kontrastmittel verträgt, wird heute eine kernspaltthomographie gemacht (ich glaube das heißt so...). die ärztin, die für die strahlentherapie verantwortlich ist, will das er auf jedenfall und zwar so schnell wie möglich die strahlentherapie anfängt. ihm geht es nach wie vor schlecht ( sehr schwach, schmerzen etc...). damit er wenigstens etwas mal schlafen kann, habe ich ihm gestern mal ne richtige schlaftablette gegeben und für die schmerzen überlege ich mir, ob er nicht mal einen besonderen keks, so auf naturbasis von mir bekommen sollte (ist nach ein bischen hasch vielleicht besser drauf). in den USA ist es ja schon lange legal für krebspatienten hasch zu rauchen, da er nicht mehr raucht, gehen vielleicht auch kekse. gestern hat er das erste mal mal wieder richtig gegessen. meine schwiegermutter ist mit den nerven fast am ende und freut sich natürlich auch wenn man ihr etwas an last abnimmt, allerdings ist sie vielleicht auch dafür, das ihr mann in ein pflegeheim kommt, oder betreutes wohnen. sie allerdings will einfach nicht ausziehen. ich glaube wenn sie sieht, wieviel das alles kostet, wird sie damit nie mit einverstanden sein...
über einen hospiz-dienst habe ich über die krebsberatungsstelle erfahren und werde unverbindlich mich einmal beraten lassen, das soll der ganzen familie helfen. wenn wir nur eine objektivere meinung erhalten würden, als es so die ärzte hier tun...
die gehen nur vom chema a-z ihren plan lang und sehen dabei nicht die individualität der einzelnen patienten, schieben eins zum anderen oder das eine auf den anderen...
wenn ich wüßte ihm geht es ohne jegliche weitere behandlung noch ein paar monate richtig gut, würde ich es ihm auch raten...
das leben bis zum ende noch richtig genießen zu können und lebenswert zu machen... ist dies zuviel verlangt? oder schon brutal und herzlos von mir? was nützt ein verlängertes leben, wenn es nur noch aus leiden besteht... hoffnungen werden geweckt und wieder kaputt gemacht... das leben ist so schön, solange man es auch genießen kann, das meistens nur, wenn man sich einigermaßen gesund fühlt...

ich wünsche allen, das ihr den kopf nie hängen lasst und immer das beste aus allen macht!!!

liebe grüße claudia
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  #632  
Alt 27.08.2002, 13:35
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Standard lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben,
heute klappt irgendwie nichts. Es ist schon das dritte Mal, dass ich seit gestern geschrieben habe und nichts passiert und jedesmal war mein Schreiben wieder weg. Vielleicht streikt mein Computer!
Das Wochenende war doch nicht so toll, wie wir es uns vorgestellt haben. Am Donnerstag ging es noch, die Euphorie über die Größenabnahme des Tumors war doch groß, aber eigentlich geht es ihr bis heute sehr schlecht. Sie isst nichts außer ein bisschen Astronautennahrung, bricht fast alles wieder heraus und sie trinkt kaum etwas. Sie ist derartig klapperig, dass sie außer einer kurzen Zeit nur im Bett liegt, ihr nur schwindlig ist usw.. Ich wollte mit ihr ins Krankenhaus; sie weigert sich aber strikt, da sie panische Angst hat, dass sie dableiben muss. Gestern habe ich dem Hausarzt Bescheid gesagt und er kam auch sofort nach ihr sehen. Recht war es ihr nicht, aber gestern war so keiner der Angehörigen da und mir wird dann die Verantwortung zu groß! Sie gefällt mir überhaupt nicht vom Aussehen her; das Gesicht ist so spitz, die Augen in den Höhlen und fiebrig-glänzend, sie hat auf jeden Fall bis heute schon wieder abgenommen; letzte Woche war sie schon bei knapp 50 kg und es ist bestimmt wieder weniger! Was mir so auffällt und mich auch belastet, dass sie sich im Wesen die letzte Zeit verändert, sie wird sehr egoistisch und lässt auch gar keine vernünftigen Argumente mehr gelten. Sie hat eine neue Theorie: "Je schlimmer die Chemotherapie mit Erbrechen, Bauchweh, Schwindel, Kopfschmerzen usw., desto besser schlägt die Chemo bei dem Tumor an"! Manchmal habe ich auch das Gefühl, sie weigert sich wirklich zu essen, damit der Tumor "ausgehungert" wird. Sie spricht auch nur noch von dem Tumor, dass sie vielleicht noch zwei Chemos braucht und dann wäre der Tumor weg, aber von den riesigen Lymphknotenmetastasen spricht weder sie noch die Familie, die existieren überhaupt nicht. Es ist manchmal gar nicht so einfach damit zurecht zu kommen, es wird sich so ein eigenes Krankheitsbild als Schutz gezimmert. Meiner Freundin wurde ausdrücklich gesagt, dass die Chemotherapie keine Heilung herbeiführen kann, sondern lebensverlängernd sein kann. Vielleicht ist das ja bei allen Schwerkranken so, dass man sich so einen Schutz aufbaut, aber auch die engste Familie meiner Freundin reagiert derart euphorisch auf die Verkleinerung des Tumors. Für nächste Woche hat der Sohn 14 Tage Urlaub in Griechenland gebucht; es sieht im Moment so mies bei ihr aus; hoffentlich passiert nichts.....Manchmal denke ich man sollte die Chemotherapie abblasen und sie könnte sich die noch verbliebene Zeit schön machen ohne Schmerzen, aber dann wäre ja gar kein bisschen Hoffnung mehr. Sind die Kranken alle so euphorisch und manchmal auch so störrisch und eigenwillig?; irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Krankheit bei ihr in Phasen abläuft und habe kein gutes Gefühl. Liebe Grüße an alle; es hat hier wirklich jeder sein Päckchen zu tragen. Bei euch sind es ja ganz nahe Angehörige, ich bin eigentlich ja eine Außenstehende bei der Sache und würde mir manchmal wünschen, dass die Familienmitglieder meiner Freundin auch einmal hier im Forum lesen und sich informieren würden, aber die schieben leider alles unheimlich von sich weg!
Gruß Beate
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  #633  
Alt 27.08.2002, 13:59
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Standard lungenkrebs

wad ist da fürn tach heut...nee..nee

liebe claudia

die schlaftablette ist ok....denn im schlaf erholt man sicja auch ein wenig.....
aber das mit den schmerzen......naja kekse sind evtl ´n übergang....hat er denn vom arzt keine schmerztopfen bekommen?...und wie sieht esa evtl mit morphiumpflaster aus...oder dosierte morphiumspritzen....sie lindern ja auch die schmerzen.....war jedenfalls bei meinem dad so....er war direkt ruhig und ausgeglichen mit dem morphiumpflaster....

ich kann deine schwiegermutter etwas vertstehen......so wird sie nicht aus der umgebung gerissen und dein schwiegervater ist in guten händen wenn es mit dem platz im pflegeheim klappt....ich schätze mal sie wird ihn ja auch nicht hochhelöfen können wenn er nocj schwächer wird und ihm evtl das laufen allein noch schwerer wird...ich denke es wäre eine gute lösung.....oder halt den hospitz-dienst...hört sich auch gut an.....wie sieht es aus mit pflegestufe...habt ihr die schon beantragt....?...denn das dauert auch sehr lange....leider

verurteile nicht die ärzte so dolle...es ist ihr job...menschenleben zu erhalten...was immer man darunter verstehen soll/kann....aber ich denke für sie ist eauch nicht leichjt...denn sie haben ja nicht nur den einen fall...sonder viele...und müssen das elend noch öfter erleben....
ok es ist ihr job...aber leicht ist es bestimmt nicht für sie......

diese rsuf und runter und die elndigen gedanken und fragen auf denen man so wenig antworten bekommt oder weiss.....
ich bin den weg auch gegangen...aber ich habe halt versucht für mich das beste rauszuziehen.....letztendlich war ich einfach nur froh und dankbar dass mein dad einschlafen durfte,,,,denn es war eine erlösung......
lass auch du den kopf nicht hängen...
die hilflosigkwit ist das was am meisten an den nerven zerrt....aber bleib stark....denn im moment bist du der treibende punkt,,,,und ich hoffe dafür wirt du weiterhin die kraft haben.....
viel stärke...kraft...und unterstützung für dich
sei dolle gedrückt
ASSI

liebe beate......
das auf und ab zwische euphorie und tiefer betroffenheit ist völlig normal......man versucht sich ja an jedem strohhalm festzuhalten.....auch wenn man nur einen sehr gute bekannt ist.....
aber ich denke du bist das wichtigste was deine freundin im moment braucht.....
den zusatnd den du beschreibst,,,,,,hmm.......der hört sich nicht gut an....bekommt sie flüssignahrung über einen tropf....?....ansonsten besteht die gefahr dass sie innerlich austrocknet wenn sie schon nichts mehr bei sich behalten kann....
jede chemo isut schlimm....aber bei meinem dad war auch jede weitere chemo schlimmer als die davor
ich denke dass es auch daran liegt dass ja die wirkstoffe immer wieder umgestellt werden.....und die lymphknoten....können die nicht bestrahlt werden.....??
die bahandlung abbrechen...nein ...würd ich nicht....denn ich denke dann explodiert alles in ihr....
die permanenten gefühlsschwankungen sind völlig normal.....auch die art der resigngtion...und des dickköpfig seins...ist völlig normal......
ich musste mein dad auch zu vielen dingen zwingen was mir nicht immer leicht gefallen ist.....
aiuch dass sie das krankenhaus verweigen ist völlig normal....aber wenn es nicht mehr geht...dann glaube mir wird sie da immer noch am besten aufgehoben sein......
tja.....die familien angehötigen sollten wirklich einmal hier im kompass lesen....dann werden sie auch mal mit der seite der realität konfrontiert......

ich denke du wirst sehr viel kraft und stärke haben müssen für die kommende zeit.......
davon wünsch ich dir ganz viel
alles liebe
ASSI
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  #634  
Alt 27.08.2002, 14:00
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Standard lungenkrebs

sorry übrigens das ich soviele schreibfehler in meine texten habe.....
ich schreib halt von der seele weg....und schicke es dann ab......
danke für euer verständnis.....
ASSI
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  #635  
Alt 27.08.2002, 15:37
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Standard lungenkrebs

Hallo Beate, Silke, Assi usw.
ja so wars bei meinem Vater auch, er wurde auch manchmal direkt eigensinnig und versteifte sich auf seine Meinung und ließ keine andere gelten. Aber wir haben es akzeptiert und ihm alle Wünsche von den Augen abgelesen, wir wußten ja warum. Sicherlich waren auch die Gehirnmetastasen Schuld für die Wesensveränderung, weil mein Vater sonst nieeeeee "so" war.
Ja die Chemo heilt in diesen Fällen sicherlich keinen, sie ist wirklich nur lebensverlängernd. Schade.
Claudia, schade das deine Schwiegermutter so eine Einstellung hat, wieviel Zeit werden sie wohl noch miteinander verbringen können.
Aber einen Vorteil hat sie, sie kommt dann "danach" vielleicht leichter drüber weg als wir z.B.
Am Wo.Ende waren wir bei Verwandten im Allgäu
wandern, aber ich mußte doch immer wieder an meinen Vater denken. Ich sagte mir immer wieder ich schaue mit meinen Augen alles für ihn an und gebe es an ihn weiter, er lebt ja in mir, in meinen Gedanken, weiter.
Bis bald, seid gegrüßt,
Petra
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  #636  
Alt 27.08.2002, 15:50
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Standard lungenkrebs

Liebe Assi,
ich lese jeden Tag im Forum, seit mein Vater im Januar 2001 Lungenkrebs bekam und im Februar 2002 verstarb er. Es tut immer noch weh, ich denke viel an die vergangene Zeit, vor allem aber an dieses eine Jahr, in dem er nur mich noch hatte, in dem Jahr, wo ich ihn in den Tod begleitet habe, begleiten durfte. Es ist immer eine schwere Zeit, aber eine Zeit, in der man sich sehr nahe kommen kann! Wenn ich gewusst hätte, wie oft und wie viel man an diese Zeit zurück denkt, ich hätte noch mehr für meinen Vater getan, aber auch meine Kräfte waren begrenzt und so habe ich in dieser Zeit wirklich bis am Rande meiner Nerven mich um meinen Vater, um die Ärzte und Pflegestellen gekümmert.
Es tut auch nach einem halben Jahr noch schrecklich weh und machmal vermisse ich ihn sehr! Ich weiß nicht, wie ich anderen Mut zusprechen soll im Forum, nur kann ich immer wieder sagen, genießt Eure Zeit mit Euren kranken Angehörigen, diese Zeit wird Euch lange verfolgen.
Du Assi, schreibst jeden Tag, gibst andern Tips und Ratschläge. Wie fühlst Du dich dabei? Das zeigt mir eigentlich, dass Du auch noch dabei bist, das Vergangene zu verarbeiten. Aber ein dickes Lob an Dich, Du machst es klasse! Auf fast jeden Bericht eine Antwort, donnerwetter! Die Zeit habe ich leider nicht, aber ich lese viel im Forum und sehe sehr viele Parallelen zu meinem Vater, zu dieser schei.... Krankheit Lungenkrebs!

Ich wünsche allen hier noch eine lange schönen Zeit mit Euren Kranken, genießt sie!!!
Ganz liebe Grüße Monika
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  #637  
Alt 27.08.2002, 16:37
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Standard lungenkrebs

hallo monika
auch dir antworte ich glatt sofort......
das schnelle antworten liegt daran dasich alles über die firma machee....aber nicht verraten...

ich kann mit der realität ganz gut umgehen....habe abschied genommen als ich erfahren habe wie es um mienem dad steht....deshalb brauch/kann ich nicht trauern.....
er hätte es auch nicht gewollt ...und mein leben geht weiter.....

ich bin verdammt stolz so einen dad gehabt zu haben...er war ein feiner kerl.....ich habe meine persönlichen dinge die mich immer an ihn erinnern werden die mir auch keiner nehmen kann....!!!

aber ich bin halt in der schweren situation so gut hier aufgenommen worden hab mich nicht verlassen sonder genau richtig aufgehoben gefühlt hier im kompass....und wenn ich es schaffe allen hier ein wenig motivation zu vermitteln durch meine zeilen
so weiss ich dass es richtig ist mich nicht zurückgezogen zu haben.....

und eure dankbarkeit zeigt es mir ....es ist richtig nun für euch alle da zu sein
in diesem sinne euch allen viel kraft

falls du alles von mir gelesen hast ....so hoffe ich dass du jetzt auch ein wenig weniger trauer wirst....
ansonste schreib hier.....
alles liebe
ASSI
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  #638  
Alt 27.08.2002, 16:46
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Standard lungenkrebs

Hallo Assi,
danke für Deine Zeilen.
Ich habe gerade noch einmal so einiges nachgelesen. Ab ca. Seite 14 bis ich glaube Seite 20 habe ich des öfteren hier geschrieben. Auch Deine Geschichte habe ich vrefolgt und wir beiden haben uns schon einmal geschrieben.
Es ist nicht so, dass ich vor Trauer nicht mehr lachen oder leben kann. Ich vermisse ihn einfach und denke oft an ihn. Auch ich habe persönliche Dinge von ihm, die mich immer wieder trösten. Aber ich denke, man verändert sich. Vieles sieht man nicht mehr so wichtig an. Man wird ernster, nachdenklicher. Versucht sich in den anderen hinein zu versetzen. Ich bin froh, dass ich den Kompass gefunden habe. Er hilft mir sehr und ich möchte vielen anderen auch meine Hilfe anbieten.

So, Assi, jetzt mach Feierabend, bei dem schönen Wetter solltest Du noch etwas den Abend genießen!

Ganz herzliche Grüße
Monika
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  #639  
Alt 27.08.2002, 19:44
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Hallo Monika,
nicht böse sein das ich sofort schreibe.
Ich habe mal bei Seite 14 wie du erwähnt hast, nachgesehen(Habe dort auch schon geschrieben). Es kommt mir sehr bekannt vor, so ähnlich war es ja bei uns auch wie du ja sicher gelesen hast von mir. Aber wie du in deiner letzten Mail geschrieben hast sprichst du mir so aus der Seele. Bei uns ist es ja jetzt erst 2 Monate her. Aber ich bin auch anders geworden, ernster, nachdenklicher und trauriger. Ich kann es auch nicht so leicht verarbeiten und nur die schönen Erinnerungen behalten. Ich denke auch an die letzten Stunden vor seinem Tod, ich denke an die vielen glücklichen Stunden die wir gelacht haben und dann muss ich so weinen und bin so niedergeschlagen , warum er warum, warum, warum. Ich weiß, ich muß es akzeptieren aber ich will nicht. Ich will ihn
wieder haben, gesund undlustig, sofort. Ich weiß ich geh meinen Angehörigen ganz schön auf die Nerven mit meinen Launen, aber es geht nicht anders, noch nicht. Aber vielleicht auch nie. Ich bin anders geworden, ich fühle wie du. Tschüß,Petra
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  #640  
Alt 27.08.2002, 20:39
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Standard lungenkrebs

Hallo Petra,
endlich, endlich versteht mich jemand, endlich fühlt jemand so wie ich. Ich sehe die Farbe seines Autos und schon bin ich traurig, ich sehe einen Mann, der ihm ähnlich sieht und ich bekomme Wut, dass er es nicht ist. Wann, ja wann werden wir wieder so sein, wie früher? Ich war immer eine lustige Nudel, habe Scherze gemacht, gerne gelacht und das Leben geliebt. Jetzt ist alles anders, ich bin ernster, mein Thema was mich wirklich interresiert ist "Krebs", da bin ich auf den laufenden! Da kenne ich mich aus, da habe ich Bücher gelesen (heute Abend Johannes B. Kerner - Michael Lesch mit Frau, er hat den Krebs besiegt!!) das Buch habe ich auch gelesen. Ich habe Bücher im Regal über Sterbebegleitung und Tod. Alles andere ist so nebensächlich geworden. Und ich vermisse ihn. Er war ein sehr schwieriger Mensch, hat nur mich akzeptiert und, ich glaube, sehr geliebt. Zum Abschied hat er nur noch "tschüss mein Kind" zu mir und "pass auf deine Mutter auf" zu meinem Sohn gesagt. Ich vermisse ihn. Schön, dass Du mich verstehst, schade, dass Du auch leiden musst und traurig bist. Wohntest Du jetzt in meiner Nähe, würde ich sagen, ich komm mal eben rüber und wir würden quatschen. Es hilft ja auch, wenn man weiß, man ist nicht alleine. Danke Petra!!!

Ganz herzliche Grüße
Moni
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  #641  
Alt 27.08.2002, 22:39
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Standard lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben, man also da findet ja mal wieder ein wilder Briefwechsel statt. Wollt gestern auch schon schreiben vom Büro aus aber irgendwie wurde ich rausgeworfen und d dachte ich schreibste mal von daheim...
Moni und Petra ich habe meinen Dad zwar noch, kann aber eure Gefühlslage total verstehen... ich bewundere Assi da auch sehr. Ich kriege schon jetzt manchmal die Krise wenn ich was sehe was mein dad gerne gemacht hätte oder wenn ich mir vorstelle er ist nicht mehr da irgendwann...Ich glaube ich würde ihn auch so vermissen wie Ihr eure Dads. Aber noch ist er ja da und ich bin jeden Tag nach der Arbeit bei ihm. Es geht ihm immer noch ganz OK. Leider sind die Schmerzen in der Hüfte noch nicht so viel besser wie erhofft Heute wr die 7. bestrahlung aber er steht schon leichter auf und das laufen geht n bisschen besser... Die letzte bestrahlung vom Brustbein hat schneller angeschlagen. Wobei er da natürlich fest im Bett lag und ziemlich daneben durch Schmerzmittel. Jetzt ist er natürlich wacher und testet immer das laufen und eine Hüfte wird natürlich mehr belastet als das Brustbein... er ist halt ungeduldig und möchte wieder beweglicher sein. Warten wir es mal ab ansonsten ist er aber immer noch ganz gut dabei.
Schaun wir mal wie es nächste Woche ist.

Mich hat übrigens schon jetzt die ganze Geschichte verändert...Ich bin auch nchdenklicher geworden und ich merke auch wie andere so damit umgehen...bin aufmerksamer...wie schon mal erwähnt...ich werde sauer wenn ich auf sprüche treffe wie ...ich kann damit nicht umgehen dass er so krank ist ( Bekannter meines vaters) Da denk ich ja auch an " Schön Wetter Freunde"Auch manche Freunde von mir verhalten sich komisch nach dem Motto wann bist du endlich wieder die alte....wann hast du wieder mehr Zeit...aber habe auch sehr verständisvolle Freunde die mich unterstützen wenn ich mal das heulende Elend kriege...Dieses heulende Elend hatte ich am letzten Samstag ...konnte garnicht mehr aufhören...habe alle verflucht usw... aber mein Freund hat mich dann wieder aufgebaut und meinte auch dass keiner von mir verlangt immer die starke zu sein und ich solle das ruhig rauslassen. Aber alles in allem sage ich euch am besten fühle ich mich seit Monaten von euch verstanden... wenn ich euch nicht hätte!!!!!!!
Dickes Lob an euch alle...schön dass es euch gibt .Und ich sage auch ich nutze jede Sekunde mit meinem Dad weil ich weiss es kommt sowieso noch schlimmer leider....und Ihr die Ihr eure Papas verloren habt sagt es immer wieder wie ihr von der Zeit zehrt.Das ist sooooo wichtig.
Ich glaube auch dass man immer wieder an diese zeit denken wird und das das wie bei Assi auch Kraft geben kann und somit auch positiv ist.
Mir hilft esauch zu wissen wenn es schlimmer wird seid ihr da für mich...
Übrigens Beate ich finde es super dass du dich so um deine Freundin kümmerst...sie kann froh sein dass sie dich hat... nicht alle Freunde sind so...
Assi du bist echt ne grosse Hilfe für uns alle..ich glaub dein Dad wäre stolz auf dich.auch ich werde dem Kompass egal was passiert treu bleiben...und jedes Fünkchen positive Kraft die ich auch habe an euch schicken...geminsamm schaffen wir das... das ist auch ein Weg dieser Krankheit zu trotzen...
So jetzt habe ich meinen Senf mal wieder dazugegeben...ich wünsche euch wie immer alles Liebe und viel Power für alles was kommt.
Dicke Umarmung von felicitas
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  #642  
Alt 27.08.2002, 23:47
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Hallo Felicitas,
ist doch wohl klar, dass wir hier im Forum füreinander da sind. Ich werde immer für Dich da sein. Es tut gut, ich kenne das, wenn man sich hier im Forum alles von der Seele schreiben kann und man bekommt eine Antwort, von einem Menschen, der genau die richtigen Worte findet, weil er den gleichen Mist auch mit gemacht hat. Ich danke Euch allen dafür sehr!

Petra, Johannes B.Kerner mit Michael Lesch, muss wohl ein anderes Mal kommen. Ich werde mal im Internet suchen. Wenn ich was finde, sage ich Bescheid. Solltest Du drauf stoßen, gib mir bitte einen Tip!

Alles Liebe und wir sind weiterhin füreinander da. Vielen Dank!!!

Liebe Grüße
Monika
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  #643  
Alt 28.08.2002, 09:33
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Hallo Ihr Lieben,
war seit dem frühen Morgen mit der Freundin in der Klinik zum Blut abnehmen für die Chemo morgen, dann beim Hausarzt usw.. Sehen die denn nicht, wie schlecht es ihr geht!? Im Auto fahren wir nur mit Plastiktüte, da sie andauernd erbrechen muss, vor dem Krankenhaus habe ich so geparkt, dass ich sie gleich wieder einladen konnte, so sehr wackelt sie und schwitzt aus allen Poren. Aber wenn Ärzte und Schwester fragen wie es ihr geht, sagt sie, es geht so, heute nicht so ganz gut, aber sonst geht es. Eben ist sie vor der Haustür, als wir nach Hause kamen, zusammengebrochen, kauerte auf den Stufen und ihre Schwiegermutter hat sie jetzt ins Bett gepackt und versorgt sie! Ob es gut ist, wenn sie morgen die Kurzchemo machen?; wir müssen bis neute Nachmittag die Blutwerte abwarten; sind die Leukos nicht in Ordnung, wird die Chemo verschoben. Ich weiß nicht, ob man ihr das morgen zumuten kann. Irgendwas stimmt mit dem Magen nicht; sie behält ja nichts mehr drin und hat ganz heftige Magenschmerzen, gehört das auch zu einer Cisplatin-Chemotherapie???? Verdammt, man ist nur Laie und kennt sich nicht aus! Ich habe eben versucht ihr lustige Sachen (Hilflosigkeit!!) von meinen Kindern zu erzählen, lauter dummes Zeug,habe sie um Rat gefragt, aber ich habe gemerkt, sie war ganz weit weg!
Gruß
Beate
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  #644  
Alt 28.08.2002, 11:19
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Standard lungenkrebs

Hallo Beate,

es ist schlimm, mit ansehen zu müssen, wie ein geliebter Mensch leidet und nicht helfen zu können. Aber Du machst es toll. Du bist für Deine Freundin da. Auch wenn Du ihr etwas erzählst und sie ist in Gedanken weit weg, so spürt sie doch, dass Du da bist, sie ist nicht alleine. Natürlich kann man noch eine Chemo geben, aber nur, wenn der Patient stark genug ist. Das ist ja oft das Problem, die Kräfte machen einfach nicht mehr mit. Genieße die Zeit mit Deiner Freundin. Sei weiterhin für sie da. Vielleicht möchte sie ja auch mal reden, wenn sie etwas Kraft hat. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für diesen schweren Weg und denke daran, das Forum wird immer für Dich da sein!

Ganz herzliche Grüße
Monika
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  #645  
Alt 28.08.2002, 11:23
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Liebe Felicitas,
sag mal, hast Du telepatische Kräfte oder warum schreibst Du genau das, was in meinem Kopf so rumwirbelt (schmunzel). Momentan gleichen wir uns wie ein und das selbe Ei und machen so ziemlich das gleiche durch, nur Du kannst Deinen Paps jeden Tag sehen und mein Paps möchte momentan alleine sein und hat mir und meiner Mum verboten, zu kommen oder ihn anzurufen (heul).

Als ich die Berichte von Petra und Monika gelesen habe, mußte ich erst einmal wieder heulen - mir ist sowieso die ganze Zeit nur zum Heulen zu Mute. Ihr 2 schreibt, wie Ihr Euch so verändert habt und dass Ihr nicht mehr so lustig seid, wie Ihr das mal ward. Mein Paps lebt noch und es sieht teilweise auch gut aus, dass wir es gemeinsam schaffen könnten, das Leben bei ihm zu verlängern. Aber ich bin irgendwie auf der Strecke geblieben und habe eine ganze Menge Power verbraucht. Das Ergebnis ist, dass ich nicht mehr lache, keine Scherze mehr mache, mein Spiegelbild verfluche, ständig wegen was auch immer heule und für so viele Dinge des Lebens keinen Sinn sehe. Ja, auch ich bin ernst geworden. Anfangs dachte ich, so ist es wenn man erwachsen wird, aber das kann es ja wohl nicht sein, denn Erwachsene lachen, scherzen (und heulen nicht ständig). Wie mein Leben aussah, als ich noch unbelastet war, weiß ich schon fast nicht mehr (und das nach erst 5 Monaten), aber ich weiß, es war deutlich besser und schmerzfreier.

Warum? Warum ist alles so besch... geworden? Warum muß uns das alles angetan werden? Warum Warum Warum?? Warum kann nicht ein Schwerverbrecher diese Kranheit bekommen und weg vom Fenster sein? Warum müssen liebe Menschen betroffen sein, wo doch so viele Deppen auf dieser Welt rumturnen? Warum Warum Warum??Diese Frage stelle ich mir 100Tausendmal am Tag und bekomme keine Antworten sondern nur Tränen laufen aus den Augen!

Assi, Du hast gestern geschrieben "was für ein Tag" - bei mir ist jeder Tag solch ein Tag, wo es rauf und runter geht aber das Runter geht immer steiler als das Rauf. Schön, dass Du mich anschieben willst und mir hoch helfen möchtest - aber der Weg ist enorm und momentan fehlt mir die Kraft und teilweise auch die Lust hierzu, denn sobald ich mal wieder etwas hoch komme, geht es gleich wieder umsomehr nach untern. Momentan ist alles nur dooooofffff!

Liebe Beate, auch Du machst momentan eine kleine Bergwanderung nach oben und fällst im nächsten Moment noch tiefer als zu dem Punkt, wo es hoch ging. Es tut mir so leide, was Deine Freundin und auch Du gerade so durchmacht. Einmal hast Du geschrieben, dass Du ja nur die Freundin bist und es bei Dir nicht ein Familienmitglied wie bei uns ist. Ich glaube aber fast, das macht auch keinen großen Unterschied, denn Du liebst Deine Freundin so, wie wir unsere Väter und Dich nimmt die ganze Miste genauso mit wie uns alle hier auch.
Warum? Das ist eine Frage, die Du auch immer wieder zum Ausdruck bringst und Du bekommst auch keine Antworten und Dir tut es auch wahnsinnig weh. Auch kann ich nicht verstehen, warum Deine Freundin nicht im KH bleibt und sich dort aufpeppeln läßt und die passenden Medikamente bekommt. Warum sehen die Ärzte nicht, wie schlecht es Deiner Freundin geht? Warum Warum Warum?? Wann lernen die Ärzte eigentlich, wie man mit den Patienten umgehen sollte? Sie können doch nicht einfach jemanden, dem es so schlecht geht und wahrscheinlich auch schlecht und krank aussieht nach Hause schicken. Wollen sie somit die Verantwortung abgeben oder die ...rate im KH niedrig halten? Es ist so vieles, was ich denke, wenn ich Deine Berichte lese und Antworten, die bleiben irgendwo verschlossen.

Oh je Mädels, jetzt hab ich mich aber ganz schön gehen lassen - Danke das es Euch gibt, hier fühle ich mich geborgen und verstanden und hier kann ich immer wieder etwas Kraft tanken, auch wenn diese irgenwie nicht in meinen Körper eindringen will.
Aber wie heißt es doch so schön: Wenn man unten angekommen ist, dann geht es nur noch hoch. Auch ich werde irgendwann diesen Weg wieder einschlagen.

Seid lieb gegrüßt und herzlich gedrückt (knuddel knuddel)
Silke
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