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  #856  
Alt 16.03.2007, 10:27
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Meine allerliebste Leena,

obwohl ich grade am Schluchzen bin, will ich auch unbedingt dir - meiner herzensguten Freundin - antworten. deine Zeilen haben mir so gut getan. Du hast genau verstanden, was mir im Kopf herumschwirrt, was mein Herz mit Gesteinsbrocken beschwert und mir die Luft zum Atmen nimmt. Das ist so schön, von einem menschen so blind verstanden zu werden - du bist mir so nah, liebes Leenchen - DANKE
Es ist ja wirklich so, dass ich hoffe, dass sowohl er als auch ich, nun neu beginnen können. Und dann vielleicht die Liebe finden, die uns bis an unser Lebensende begleiten wird. Ich fand es auch nicht mehr fair, meinem Mann (sicherlich auch aufgrund der vielen Verletzungen, die ich im Laufe der jahre erlitten habe) kühl und kalt zu begegnen - er hat auch ein Recht auf Liebe und wenn ich sie ihm nicht mehr geben kann, dann hat er ein Recht auf ein neues Glück. Auch wenn das, wie du richtig sagst, ein langer, harter Weg ist, den wir beide im Moment noch gar nicht bedenken wollen. Aber ich habe es auch schon Birgit geschrieben - irgendwann wird ein Zipfelchen Glück auch wieder in meinem Herzen landen. Ich selbst kann mich ja mit dem christlichen Glauben nicht so recht anfreunden, aber mein Sohn besucht auch ein christliches Gymnasium und ist dort und auch durch seine erste Freundin sehr da herangeführt worden und fühlt sich im Glauben auch wohl - jedenfalls meinte der zu mir "MUtti - egal was ist, egal wie schlimm dir eine Situation erscheint, du wirst daran wachsen und wirst etwas davon mitnehmen in deinen nächsten Lebensschritt".... Im Moment ist das so mein Aufbaumotto.
Mir war auch klar, dass er nicht mit mir mitkommen wird und das tat und tut natürlich weh. Andererseits wohne ich dann nur ca 10 km entfernt - kein Problem also. Und er wird ja sowieso im Herbst zum Studium gehen, dann hätte ich ihn auch nicht mehr jeden Tag gesehen. Weißt du, ich bin so stolz auf ihn, er ist so ein toller Sohn, ich liebe ihn mehr als alles auf der Welt.

Ach Leenchen - nun aber mal zu dir - wann machen wir unseren Strickkurs ??? Bis zum Winter musst du das können .... sonst muss ja "Tante" grit deinen Süßen die Schals stricken
Und sag - wie war euer Treffen, habe schon gelesen, dass ihr lecker Eis gegessen habt ?!!? Ihr hattet bestimmt soviel zu erzählen, oder ?
Ich hoffe ja trotzdem, dass wir das im Sommer irgendwie nochmal hinbekommen - ich muss dich auch einmal in die Arme schließen ! Und dich mal knuddeln und mein Bild von dir "abstimmen" , bin gespannt wie wir uns einander vorstellen und wie die Wirklichkeit dann ist. Meist stellen sich Leute bei mir eine ganz andere Erscheinung vor nur soviel - Engel sind nicht immer blond, obwohl das viele glauben.... Ach ich freu mich schon heute drauf.
Was macht deine Romplanung - hast du schon das Tagesprogramm fertig oder lasst ihr euch treiben ?
Meine liebe Leena,
ich schaffe es im Moment bestimmt nicht täglich, hier zu schreiben - aber in Gedanken bin ich stets bei dir. Ich schaue jeden Abend zum Sternenhimmel und schick dir einen Gruß (wir müssen mal einen Stern auf Leena taufen, dann wissen wir alle wo wir unsere Wünsche hinschicken....) und eine dicke Gute-Nacht-Umarmung.
Einen ganz schrecklich lieben Gruß

von deiner Grit
  #857  
Alt 16.03.2007, 11:59
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Meine liebe Grit!
Tränen in den Augen, Gänsehaut! Ich danke Dir so für Deine lieben Worte!! Deine Ehrlichkeit. Du legst Deine gesamte verletzte Seele hier offen. Und Du Liebe, ich bin stolz auf Dich! Ich bin sooo stolz, weil Du so achtsam umgehst mit den Menschen, die Dir nah sind- Deinem Mann, Deinem Sohn. Ich fühle gerade leise Riesel über meinen Rücken. Ich finde, Du bist einfach eine sehr starke Persönlichkeit! Ich bin soo froh, daß wir uns begegnet sind!!!

Ich kann nicht mehr schreiben, möchte Dir aber für jetzt einen Satz, der mir gestern gesagt wurde, mitgeben:

"Wer sagt eigentlich, daß die Zukunft nicht noch schöner wird?"

Liebe Grit, ich umarme Dich!

Deine Leena
  #858  
Alt 16.03.2007, 15:32
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Meine liebe Grit,
deine Zeilen berühren mich sehr...
Ich verstehe sehr sehr gut was du meinst.....was tut man nicht alles aus Liebe.
Ich hatte schon die gleichen Gedanken und Absichten wie du ...
Aber dann kam mein Krebs....ich liebe meine Kinder auch so sehr.Ich möchte wenn ich sterbe kein Trümmerfeld hinterlassen.Darum habe ich mein Verhalten verändert....Ich habe mir verziehen....und alle Geschehnisse in meinem Leben.
Ich bin trozdem im Moment der Phase des Loslassen's.
Finde ich sehr wichtig für mich....damit ich meinen eigenes "Ich" wiederfinde.
Ich wünsche dir alles erdenglich "Gut"
Natürlich auch deinen "Lieben"
Ein schönes Wochenende meine liebe Grit...
Knuddel dich ganz fest
deine Birgit

Und natürlich ein kleines Gedicht...;-)

Mit jedem Loslassen
sterben
wir ein bißchen
und
kommen
dem Leben ein Stück
näher.
  #859  
Alt 16.03.2007, 19:53
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebes Leenchen, liebe Birgit
nur ein ganz kurzes DANKE . Ich bin so froh, dass es euch gibt !
Ein ganz schönes Wochenende euch und euren Familien. Ich bin im Herzen bei euch.
Eure traurige, aber doch hoffende Grit
  #860  
Alt 17.03.2007, 08:59
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Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Grit,
nicht traurig sein....
Du bist auch in meinem Herzen..und dass soll dich auf deinen Weg stärken.
Wir sind Menschen...und dieses Leben soll uns so viel lehren.
Versuche durch inneren Frieden und Ruhe zu dir selbst zu finden...dass ist der erste Weg zur inneren Weisheit.
Ich weiß durch deine Sorgen ist es schwer abzuschalten....aber versuche für dich diesen inneren Ausgleich zu finden.
Laß es dir gut gehen...bis bald
Eine warme Umarmung schicke ich dir ...spührst du sie ;-)
deine Birgit
  #861  
Alt 20.03.2007, 23:47
marcy marcy ist offline
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Frage AW: Darmkrebs mit Leber-Metasthasen

Hallo,
ich bin wieder da. Leider ging´s meinem Opa die letzten Tag gar nicht gut.
Aber heute war er sehr gut drauf, und dass, obwohl der Termin beim Onkologen anstand. Dieser meint leider, dass er die ChemoEmbolisation im Falle meines Opas nicht empfehlen würde, weil die Metas in der ganzen Leber zersträut sind. Für die Untersurchung an sich ist ein anderer Termin vereinbart worden, in ca. 1 Monat. Am Sonntag ging´s meinem Opa ganz schlecht (körperlich und psychisch). Dieses Gefühl der Machtlosigkeit ist das schlimmste was es gibt.
Ich bin jedoch sehr froh, dass es ihm heute so gut ging. wir haben gelacht aber auch über die Krankheit gesprochen. Ich denke, ich konnte ihn ein wenig motivieren weiterzukämpfen, vor allem habe ich ihm über Euch erzählt. Hoffentlich bleibt es länger so. Ich kämpfe mit einer Gewissensfrage: Da ich die Zeit bis zum nächsten Termin nicht mit nix tun verbringen will, habe ich mir gedacht, ich könnte vom Onkologen seine Akte anfordern und mit anderen Ärzten/Kliniken Kontakt aufnehmen ob wir andere Möglichkeiten hätten. Krieg ich die denn, auch ohne Zustimmung meines Opas? Hört sich vielleicht blöd an, aber ich will nicht, dass mein Opa wieder in dieses Loch fällt.
Hat jemand Erfahrungen mit SIRT? Ist die Anzahl der Metas auch hier begrenzt?
Vielen lieben Dank im Voraus.
LG
Marcy
P.S.: Mein Opa lässt Euch alle (vor allem Dich, lieber Peter) ganz lieb grüßen
  #862  
Alt 21.03.2007, 00:27
marcy marcy ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Leber-Metasthasen

Lieber Peter,

danke für Deine schnelle Antwort. Wie´s aussieht, bin ich nicht die einzige, die keinen Schlaf findet Ich war auch sehr erstaunt über die Äußerung des Arztes, wollte aber nicht in der Anwesenheit meines Opas nachhacken. Denn weißt Du, lieber Peter, er war heute so gut drauf in Vergleich zu den letzten Tagen und ich wollte ihm dieses Gefühl des Glücks oder Zufriedenseins nicht nehmen. Es ist so, dass er den Ärzten blind vertraut. Aber du hast recht, ich muss es mit meinem Opa besprechen.
Und ja, du hast auch recht, dass es manchmal seh schwierig ist, mit all dem umzugehen. Aber wenn ich in der Nähe meines Opas bin, dann fällt mir das meistens leicht, weil ich weß, er braucht mich. Wir müssen´s schaffen!
Ich wünsche dir auch eine gute Nacht. Danke für die Grüße an meinen Opa und einfach für alles.
Liebe Grüße
Marcy
  #863  
Alt 22.03.2007, 05:48
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Mein liebes Leenchen,
habe mich lange nicht gemeldet - die Woche war und ist irgendwie verrückt. Ich wage mich nicht so richtig mit den Packkisten an meinem Sohn vorbei, das zerreißt mir das Herz. Also räume ich nachts - was nicht gerade besser ist.....
Ach Mist.
Werde am Sonntag dann rüber gehen ins neue Heim - Freude, Trauer, Mut und Hoffnungslosigkeit zugleich... ein komisches Gefühl.
Ach liebes Leenchen - ich freu mich so, dass du in der Birgit so eine Große Schwester gefunden hast...es ist so herrlich solche Seelenverwandte zu finden..
Ach und übrigens, mein Vater hat gestern die 2.Wochendosis Chemo bekommen - und bis jetzt alles gut... Bin so beruhigt. Villeicht kommt diesmal doch nicht wieder so ein arger Zusammensturz. Das wäre schön.
Liebes Leenchen - ich melde mich bald wieder.
Sei ganz ganz feste gedrückt.
Deine Grit
  #864  
Alt 22.03.2007, 21:46
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Grit, mein Engel!
Daß Du eine schwere Zeit hast, ja, das glaube ich Dir gern! Ich finde es aber wirklich sehr charakterstark, daß Du sagst, jetzt ist der beste Zeitpunkt zu gehen, da Ihr Euch noch respektvoll begegnen könnt. Darauf kannst Du wirklich stolz sein!!!
Es wird alles neu! Neue Dinge machen auch Angst. Unbeschrittene Wege können einem ewig lang und ewig weit erscheinen. Vertrautes zu verlassen, erfordert sehr viel Mut. Mut und Zuversicht. Und weißt Du was, liebe Grit? Ein neuer Weg kann unendlich spannend sein. Man weiß nicht, was auf einen wartet. Da fällt mir gerade ein herrliches Zitat aus "Forrest Gump" ein: "Das Leben ist eine Pralinenschachtel- man weiß nie, was als Nächstes kommt"

Ich hoffe, daß Du mit Deinem Sohn bald einen schönen Weg finden wirst, der nur für Euch ist.

Ich freue mich so, daß es Deinem Vater gut geht! Der macht sein Ding! Er wird sicherlich auch in den nächsten Jahren alle Konzerte besuchen, die er möchte!!! Ich wünsche es ihm zumindest von Herzen!!!

Ach, noch ein Zitat (hoffe, ich habe das hier nicht schon geschrieben ): Lieber auf neuen Wegen stolpern, als auf alten stehen zu bleiben!

Liebe Grit, ich denke an Dich! Wie siehst Du eigentlich aus? Darf ich mal "raten"? Du bist mittelgroß, hast braune, kurze Haare und ein liebes Gesicht, braune Augen...hmmm. Wahrscheinlich völlig daneben!

"Und wenn ich in den Himmel schaue und den Stern erblicke, werde ich an Dich denken..."

Meine Kinder lieben alle Farben!

Liebste Grüße,
Leenchen
  #865  
Alt 22.03.2007, 22:17
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Mein liebes Leenchen,
also wenn ich nicht so ungläubig wäre, müsste ich fast schon denken, wir waren im letzen "Leben" schon ganz dicke Freunde, Schwestern oder sowas. Es ist so unglaublich . Du liegst sowas von richtig mit deiner Beschreibung, sowas gibts gar nicht. Bis auf die Haare ist alles perfekt - die Farbe stimmt, nur die Länge nicht, im Moment gehen sie bis kurz vor den Po..... Ist aber geschummelt - gönne mir seit 3 Jahren ne Haarverlängerung.... (also liegst du mit der Echtlänge ja auch gar nicht sooo falsch ). Ich hatte so immer diesen Kleinmädchentraum von den langen Haaren und meine fisseligen Dinger sind nie gewachsen, naja und dann habe ich mich irgendwann mal getraut. Und man sieht da auch keinen Unterschied. Deshalb sind es derzeit so gaaaanz lange Prinzessinnenkringel....
Weißt du, wenn wir uns im Sommer vielleicht sehen, dann können wir uns schon von weitem anstrahlen, das finde ich sowas von toll. Ach ich freu mich so .
Ja und das mit meinem Vater genieß ich im Moment. Wir hatten auch letzte Woche ausnahmsweise mal ein gutes Gespräch mit dem Azrt, der meinte, dass es wohl dann bei ihm mal ganz schnell zu Ende gehen würde... Klingt zwar doof, aber irgendwie hat mich das ein Stück weit beruhigt. Wenn er jetzt noch ein bissel Zeit genießen kann und dann, wenn der Weg wirklich zu Ende geht, um Gottes willen nicht leiden muss - das wäre für mich das allerhöchste Glück.... Ich habe mich jetzt für Ostern 2 Tage bei ihm einquartiert, da haben wir mal wieder richtig lange Zeit für uns. Das ist schön.
Liebe Leena, noch so eine "Unheimlichkeit" - den Spruch aus Forest Gump habe ich an meiner Pinnwand stehen - ich liebe diesen Film. Wenn ich mir auch regelmäßig die Augen dabei ausheule- hach ja. Und es ist ja auch irgendwie so. Auch du schnappst dir jeden Tag ne neue Praline und schaust mal, was dich erwartet - und mit ganz ganz viel Freude habe ich vorhin deinen "grünen" Text gelesen. Denk an den Regenbogen von dem ich dir geschrieben habe - die Hoffnung wird dich nie im Stich lassen meine liebe Leena....
Ich habe heute übrigens meine Truhe (ist so ein Riesenteil aus Korb mit ganz uralten Scharnieren und so) in meine Wohnung geschafft und weißt du, dieses Teil ist voller Wolle....es geht also bald los
Ach liebe Leena, du meine große Schwester - irgendwie haben wir hier alle unsere "Geschwister" gefunden - es ist so schön, hier eine solche Familie zu haben.. Ich schicke dir jetzt noch ein wunderhübsch von mir geträllertes "La Le Lu - nur der Mann im Mond schaut zu - wenn die kleinen Leenas schlafen...." und wünsche dir einen wunderbaren Traum, von einem Hoffnungsland, dass dir jeden Tag eine neue Freude beschert, jeden Tag einen lichtvollen Augenblick mit deiner Familie, kleinen schmutzigen Kinderhänden, die die Osterglocken gepflegt haben und tausenden schönen Momenten.
Träumt alle was Schönes.
Ein dicker Schmatzer von deiner
Grit
  #866  
Alt 24.03.2007, 21:58
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Meine liebe Grit!
Oh Mensch, da hatte ich ja eine recht klare Vorstellung von Dir! Witzig, oder? Und den Text von Forest Gump hast Du bei Dir hängen? Ist ja merkwürdig!
Ich finde, es klingt nicht doof, daß Du beruhigt bist bei dem Gedanken, zu ahnen, wie es mit Deinem Vater weitergeht. Das Gespräch war sicherlich schmerzlich, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, zu hören, was man eigentlich schon weiß, tut verdammt weh. Aber dann kommt eine Art Ruhe, eine Richtung. Ich kann es schwer ausdrücken. Ich empfinde den Verlust der Ahnung, wie das Leben weitergeht, sehr schwer. Ich weiß, niemand weiß es. Dann kommen gern diese Sprüche wie "Ich könnte auch morgen vom Bus überfahren werden...." blablabla. Da sage ich nun immer, daß das einfach etwas anderes ist: Einerseits diese abstrakte Todesangst, die aber niemand lebt- so soll es ja auch sein. Niemand glaubt im Ernst daran, daß er vielleicht vom Bus überfahren wird, nicht wahr ? Andererseits die Hammerdiagnose Krebs, der Tod auf Augenhöhe- das ist wirkliche Todesangst. Es lebt sich anders, es lebt sich wahnsinnig schwer. Ich kann nicht instinktiv leben, wie von mir erwartet wird. Ich muß von Untersuchung zu Untersuchung leben, komme immer wieder an neue Kreuzungen, alle 3 Monate und weiß nicht, wo es langgeht. Das ist irre schwer. Denn die Zukunft, sie lebt mit mir, in meinem Haus: Meine Kinder! Symbol der Zukunft. Wie also soll ich es ausblenden? Geht vom Kopf her gar nicht. Obwohl es mir zur Zeit gut geht. Ich weine nicht mehr jeden Tag, bin nicht mehr so verzweifelt, sondern spüre eine Ruhe in mir.
Puh, nun wollte ich gar nicht von mir schreiben. Also, ich verstehe schon, daß Du nun innerlich ruhig bist. Und Dein Vater macht es genau richtig. Er sucht sich die schönsten Dinge aus, er macht sich glücklich! Wie schön, daß er dazu in der Lage ist und nicht verbittert rumsitzt.

Und Du? Wie geht es Deiner Seele? Ich sehe Dich ein wenig unruhig vor mir. Weiß nicht, warum?! Rastlos. Ist es so? Du überlegst immer wieder, ob es richtig ist, nicht wahr? Es wird Dir niemand sagen können, nur DU! Und die Entscheidung, die Du JETZT triffst, ist genau JETZT richtig. Vielleicht wirst Du irgendwann anders denken, würdest es anders machen, doch das liegt in der Zukunft und nicht im Jetzt. Gehe mutig Deinen Weg, liebe Grit. Ich bin bei Dir!

Sei herzlich umarmt, kleine Schwester. Gute Nacht ,
Leena
  #867  
Alt 24.03.2007, 22:19
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Allerliebstes Leenchen,
als ob ich es nicht geahnt habe, hast du mir gerade geschrieben. Ich wollte nur nochmal kurz vorm Zubettgehen ein bissel im Forum lesen und - schon habe ich einen liebe Nachricht von dir. Das macht mich so ruhig.....
Ja du hast schon recht, irgendwie bin ich hin- und hergerissen. Manchmal denke ich - ja ich habe es so entschieden und es ist richtig und gut. Und im nächsten Moment sind die Zweifel schon wieder da. Mal habe ich Angst nach Hause zu kommen, dann steh ich wieder da uns sehe alles mit einem warmen Gefühl im Bauch. Irgendwie ein wenig rastlos bin ich schon.... Aber ich habe meine Entscheidung ja nicht leichtfertig getroffen, habe im Inneren ja schon sehr lange mit mir gerungen - also nun Augen zu und durch. Und egal was kommt - süß wird das Pralinchen hoffentlich sein . Und weißt du, ich sage mir dann auch immer - ich konnte meine Entscheidung selbst fällen. Ich wollte das so. Aber was ist mit dir, mit Birgit und den vielen anderen. Ihr habt und hattet keine Wahl und meistert trotzdem eurer Leben - mit soviel Stärke und mit soviel Liebe. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr es mich bewegt, wenn ich daran denke, dass du aller 3 Monate früh ins Auto steigst, deinen Kindern winkst und dann dein Leben wieder in fremde Hand legen musst. Was wird dir der "weiße Kittel" für eine Nachricht überbringen - ich möchte in solchen Momenten bei dir sein, deine Hand halten und dir Mut zusprechen (aber du hast ja zum Glück deinen Traumprinzen an deiner Seite ). Ich fühl mich schon bei dem Gedanken daran machtlos - wie muss es dir da erst gehen ??? Aber ich weiß, die Liebe deines Mannes und deine Kinder geben dir so unsagbar viel Kraft - sie sind dein kleiner Kraftbrunnen. Und deshalb lohnt es sich für dich ja auch immer wieder, der nächsten Biegung nicht auszuweichen sondern dem Schicksal die Zunge rauszustrecken ... Die doofe Krankheit kriegt dich nicht so einfach klein - da darf sie sich nicht mein Leenchen raussuchen
Liebe Leena, ich werd mich nun erst wieder in einer Woche melden können, fliege morgen mittag wieder nach England. Aber sobald ich da wieder hier bin, melde ich mich !!! Und in der Zwischenzeit sind meine Gedanken bei dir - ich werd abends von meinem Bettchen aus in den Himmelschauen und jedem Flieger der vorbeizieht einen rosaroten Gruß für dich mitschicken. Also pass auf alle Sternchen auf, die rosa funkeln.....
Hab eine schöne Woche, meine liebe Leena - es soll ja wieder warm werden, da könnt ihr die Osterglocken genießen.
Ich umarme dich ganz fest meine liebe Große.
Deine Grit
  #868  
Alt 30.03.2007, 14:23
marcy marcy ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Leber-Metasthasen

Hallo zusammen,

der Onkologe meinte, dass evtl. eine Kombination aus Mitomycin und 5-FU denkbar wäre. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Eine Chemoembolisaton oder SIRT sind leider auf Grund der weit frotgerschrittenen Erkrankung nicht sinnvoll.
Bin für jede Info dankbar.
Dir Peter, wünsche ich vom ganzen Herzen, dass du die nächste Zeit gut überstehst und keine großen Schmerzen hat. Aber wir wissen ja alle, dass du ein sehr Starker Bär bist, nicht wahr?
Liebe Grüße
Marcy
  #869  
Alt 01.04.2007, 20:04
marcy marcy ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Leber-Metasthasen

Ja, ich habe in München angerufen, aber leider konnte ich keinen Arzt sprechen, ich bin immer hin und her verbunden worden. Ich hab die Klinik per Mail angeschrieben, aber natürlich ist es viel besser, wenn man telefonisch die Fragen stellen kann, die man möchte. aber ich werd´s noch weiter versuchen. Das Problem ist erstmal, dass mein Opa nicht so weit weg möchte (200 km), er sagt, er will in unserer Nähe bleiben, obwohl es ja klar ist, dass immer jemand von uns dabei sein wird. kann ich irgendwie aber auch verstehen. es ist in der Tat sehr schwer.
Lieber Peter, ich weiß, dass du morgen auch einen schweren Tag haben wirst. Ich werde in Gedanken bei dir sein, drücke dir ganz fest die Daumen.
Du schaffst es!
Liebe Grüße
Marcy
  #870  
Alt 03.04.2007, 11:03
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Mein liebes Leenchen,
da bin ich wieder !!!
Muss mich doch ganz schnell mal bei dir melden. Hast du schon die Ostereier gefärbt ???? Oder bist du schon im dicken Reisefieber - es sind ja nur noch wenige Tage bis zu deiner Romreise
Mir gehts im Moment wieder besser, habe im Sonntag meinen Sohn mit in meiner neuen Wohnung gehabt. Vorher waren wir lecker zu Mittag essen und er hat geschnattert wie ein Wasserfall - hach war das schön. Er hat zumindest keine Hemmschwelle aufgebaut und scheint mir auch wirklich nicht böse zu sein ! Bin ich froh.
Ja und das Gute - mein Vater wühlt schon seit 3 Tagen im Garten und ihm gehts super. Er macht zwar immer schön ein Päuschen auf dem Liegestuhl und ein Schläfchen in der Sonne - aber dann wieder hinauf und losgebuddelt. Er hat gestern erst festgestellt, dass es allen seinen derzeitigen Chemokollegen im KH mies geht, aber er sich total gut fühlt. Und er hat auch schon ne Erklärung - die guuute Butter. Er ernährt sich derzeit von Unmengen Toast mit dicke guter Butter drauf und meint nun, dass das die Chemie neutralisiert - Männer , aber wenn ihm der Glaube hilft
Was gibt es Neues bei dir ? Habt ihr das sonnige Wochenende genossen und lecker Eis gegessen ???? Und wie geht es den Osterglocken deines Sohnes - volle Pracht ?
Ach Leenchen, ich bin froh, wieder hier zu sein.
Ich knuddle dich ganz feste
Deine Grit
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