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  #76  
Alt 27.11.2007, 00:19
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr,
mich hatte etwas die Grippe erwischt und deshalb nun erst heute Abend wieder mal im Forum.

Liebe Kathleen, es freut mich riesig, das deine Mutter weiter so tapfer ist und für ihr LEBEN kämpft. Kann mir gut vorstellen, wie anstrengend alles ist nach so einer megaschweren OP aber mit seelicher Unterstützung von deinem Papa und deiner fürsorglichen Hingabe wird es bestimmt weiter Positiv aufwärts gehen.

Bei meiner Mama ist nach Entfernung der Klammern nun auch wieder etwas mehr möglich, sie versucht öfter zu Sitzen und hin und wieder klappt es auch kurz mal in den Rollstuhl. Letzten Mittwoch habe ich sogar mit ihr (im neuen Rollstuhl) einen Spaziergang draußen gemacht, dick eingepackt, für fast eine Stunde auf dem Charitegelände. So hat sie mal etwas Anderes gesehen, als die 4Wände in ihrem Zimmer und man hatte andere Gesprächsthemen, halt was uns gerade so über den Weg gelaufen ist. Ich glaube es hat ihr gut getan, nach vielen Wochen,mal wieder etwas frische Luft zu schnuppern.
Seit einer Woche hat sie auch wieder etwas Appetit und das warauf sie Lust hat, wird natürlich sofort mit gebracht. Am Sonntag hat sie zwei Kugeln Eis gegessen und Kirschsaft getrunken und alles ist drin geblieben. Heute hat mein Papa ihr eine kleines Leberwurstbrot gemacht, auch dies hat ihr gut geschmeckt. Sie sieht im Allgemeinen auch wieder etwas besser aus und ich habe das Gefühl, die par. Ernährung trägt etwas dazu bei, das sie nicht weiter abnimmt, vielleicht sogar 1-2 kg zugenommen hat.
Ich mache ihr Mut und sage sie soll jeden Tag etwas mehr versuchen, damit wir sie zum Heiligen Abend nach Hause holen können und ich denke das spornt sie etwas an, denn das ist auch ihr großer Wunsch in der Familie das Weihnachtsfest zu verbringen.
Trotzdem hoffen wir nun jeden Tag, auf ein Platz im Hospiz, denn da es ist es einfach eine angenehm, warmherzliche Atmosphäre und man hat weniger Probleme wenn man seine Mama auch nur mal ein paar Stunden nach Hause holen möchte. Obwohl wir über die Palliativstation nur Gutes sagen können, die Ärzte und Schwestern/Pflegepersonal sind ALLE ist sehr nett, immer hilfsbereit und für ein Gespräch offen !
Ich hoffe auch bei dir- Gabi - hat es sich mit deiner Mama wieder etwas verbessert, wäre schön wenn du es uns wissen läßt...

Liebe Grüße und Gute Nacht
Bianka

Geändert von Bianka.N. (27.11.2007 um 00:32 Uhr)
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  #77  
Alt 03.12.2007, 20:51
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

gerade habe ich mit meiner Mama telefoniert und ich denke es ist wieder Zeit für einen kleinen Zwischenbericht.

Es tut mir immer gut, ihre Stimme zu hören. Ihre Stimme ist mir so vertraut, ihr Aussehen ist es nicht mehr...

Am Mittwoch ist sie bereits 2 Wochen auf Reha und geschont wird sie nicht. Gruppengymnastik, Ergometertraining, Krebsgespräche... Sie hat auch einmal die Woche Einzelgespräche mit einem sehr einfühlsamen Psychologen. Offensichtlich ist sie sehr angetan von ihm und redet auch über Dinge, die sie mit uns nicht bespricht... Meine Tochter und ich haben ihr einen Schutzengel gebastelt, den sie nun immer bei sich hat. Sie hat ihm diesen heute gezeigt und als sie mir davon erzählte, weinte sie auch. Es zeigt mir, dass sie die ganze Problematik doch nicht so ganz verdrängt, nur versteckt vor uns, um uns zu schonen...

Sie macht Fortschritte, vorallem beim Essen. Weniger Reflux und sie hat gestern einen ganzen Kartoffelknödel und etwas Fleisch gegessen. Wir sollten alle nicht vergessen, die OP war am Sonntag genau 1 Monat her!

Es gibt auch etwas, was mich nicht los lässt. Als die Diagnose im September 2005 feststand, vergingen knapp 4 Wochen bis zur OP. In dieser Zeit habe ich natürlich Tag und Nacht im Internet recherchiert und bin bereits damals auf Dr. Müller gestoßen und hatte mir den Link auch abgespeichert. Dr. Müller in Hammelburg klang nicht annähernd so gut wie der Prof. in Universitätsklinikum rechts der Isar - Müchen. Was für ein fataler Fehler! Sicherlich hätte sie bei ihm eine adjudante Chemo erhalten und vielleicht wären Metastasen nie oder erst zu einem späteren Zeitpunkt aufgetreten. Wissen werden wir es nie, aber diesen Gedanken kann ich leider nicht verdrängen.

Mein Mann wird nun doch seinen Job behalten, man hat ihm sogar finanziell ein sehr gutes Angebot gemacht. Bei mir sieht es aber nicht so rosig aus, ich stehe in der Firma unter starkem Druck. Unflexible Halbtages-Mütter braucht dieses Land nicht... Irgendwie hinterlassen die Sorgen der letzten Monate langsam bei mir Spuren... Ich bemerke schon seit geraumer Zeit ein Magendrücken, Völlgefühl, aber kein Sodbrennen. Ich werde mir das doch nicht alles einbilden, weil ich mich seit mehr als 2 Jahren mit nichts anderem mehr befasse? Letzten Freitag wollte ich zumindest einmal Blut abnehmen lassen, doch ich konnte aus beruflichen Gründen meinen Termin nicht wahrnehmen... und auch die nächsten Monate wird es schwierig... Das nur am Rande...

Viele schreiben hier, sie möchten gerne auch einmal etwas Positives lesen. Im Augenblick kann ich das erfüllen, aber ich weiß auch, dass ich irgendwann denselben Weg gehen muss wie ihr, liebe Gabi, liebe Bianka, liebe Elke und Ihr Namenlosen da draußen. Hoffentlich habe ich Euch dann an meiner Seite, denn ich bin an Eurer!

Liebe Grüße Kathleen
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  #78  
Alt 04.12.2007, 06:26
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Kathleen,

ich freue mich für Dich, dass es Deiner Mutti schon wieder so gut geht. Du hattest vor der OP so eine Angst um sie und jetzt isst sie schon wieder und Du kannst mit ihr telefonieren.

Deine Gefühle kenne ich. Auch wir haben überlegt an welcher Stelle wir was hätten anders machen können. Ja, es gibt viele Entscheidungen, wo wir einen anderen Weg hätten gehen können, aber wäre er besser gewesen? Wir wissen es nicht. Unser Leben ist nun mal kein Computerspiel bei dem man bei einer falschen Entscheidung auf Repeat drückt und den anderen Weg versucht. Und wenn der andere Weg nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätte, würden wir auch grübeln ob nicht dieser, den wir jetzt gegangen sind, der richtige gewesen wäre. Es gibt kein Zurück und wir müssen mit dem Heute leben. Ich glaube, Du und Deine Familie haben für Deine Mutti alles getan was möglich war. Lies hin und wieder Deinen Thread von vorn an, damit Du nachempfinden kannst, wie es Dir hin und wieder ging und welch steinigen Weg ihr schon hinter Euch habt. Finde Deinen Frieden und geniesse es, dass es Deiner Mutti wieder so viel besser geht als noch vor einigen Wochen.

Freu Dich, dass sich die Sorge um den Arbeitsplatz Deines Mannes in Luft aufgelöst hat. So siehst Du einen Silberstreif am Horizont.

Ich wünsche Dir alles Liebe.

Gabi
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  #79  
Alt 15.12.2007, 20:52
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

nach einigen Tagen Pause möchte ich mich wieder bei Euch melden.

Mir selbst geht es gesundheitlich nicht sehr gut. Witzigerweise habe ich extreme Magen- und/oder Speiseröhrenschmerzen, obwohl ich noch nie auch nur annähernd ein Problem mit dem Magen hatte. Ich kenne nicht einmal Sodbrennen. Ich habe das Gefühl, eine Faust sitzt in meinem Magen. Abneigungen gegen bestimmte Nahrungsmittel, Sodbrennen sind nicht vorhanden... Die verordneten Medikamente helfen aber auch nicht. Ich habe nun die Überweisung zu einer Magen- und Darmspiegelung und eine Sch...Angst. Vor Weihnachten tue ich mir das nicht mehr an, aber Anfang Januar gehen wir der Sache auf den Grund. Bedauerlicherweise gibt es in meiner Familie eine starke Häufung von Magenkrebs: Oma, Tante, Onkel, Cousine und meine Mama...

Aber nun der eigentliche Grund meines Schreibens: Meine Mama ist seit Mittwoch zurück von ihrer Reha. Gebracht hat sie nicht viel außer 5 kg Gewichtsabnahme. Sie ist schwach und kann nur sehr wenig essen und trinken. Diese Verschlechterung haben wir jetzt seit einer Woche. Ihre parenterale Ernährung erhält sie nun wieder seit gestern. Ich hoffe, sie kann genügend Kräfte sammeln, denn ab 15. Januar beginnt sie eine Tabletten-Chemo mit Xeloda. Genaueres erfahren wir erst dann...

Ich kann gar nicht beschreiben, wie ich mich fühle... Fühle ich überhaupt noch etwas? Ich brauche auf jeden Fall eine Pause. Mein letzter Arbeitstag ist der 24. Dezember und ich beginne erst am 07. Januar wieder.

Liebe erschöpfte Grüße Kathleen
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  #80  
Alt 15.12.2007, 22:02
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mock mock ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen,

schön, wieder von dir zu lesen, auch wenn deine Neuigkeiten traurig sind. Mach bitte schnellstmöglich den Termin zur Gastroskopie aus, ich lese immer öfter, dass Magenkrebs eine starke familiäre Disposition hat. Ich selber werde mir im JAnuar auch einen Termin geben lassen, auch wenn ich nur selten und leichte Beschwerden habe, aber wie wir ja wissen, zählt bei dieser Krankheit unter Umständen jeder Tag!!!!

Dass es deine Mama nach der REha nicht besser geht tut mir sehr leid. Vielleicht päppelt sie ja die zusätzlich ERnährung ein wenig auf, ich wünsche es euch so.

AUf jeden FAll wünsche ich dir und deiner gesamten Familie schon mal ein (soweit unter diesen Umständen möglich) schönes Weihnachtsfest.

An mein eigenes mag ich gar nicht denken diese Jahr.......

Liebe Grüße
ELke
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  #81  
Alt 15.12.2007, 22:37
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Elke,

vielen Dank für Deine Wünsche. Dieses Weihnachten trifft es Dich und nächstes Weihnachten wird wohl für mich sehr traurig werden...

Ich sitze hier und habe wirklich sehr starke Schmerzen. Wie konnte das so schnell kommen? Ich glaube, ich rufe am Montag gleich an. Ich kann es kaum aushalten. Es strahlt irgendwie nach oben aus...

Was soll ich Dir wünschen? Überleben, Weitermachen für Deine Familie und auch für Dich... Vielleicht aber auch ein besinnliches Weihnachtsfest mit Erinnerungen an Vergangenes - Erinnerungen, die wir wach halten sollten....!

Alles Liebe, Kathleen!
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  #82  
Alt 23.12.2007, 00:45
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo ihr Lieben,
wollte euch ALLEN ein besinnliches und ruhiges Weihnachtsfest wünschen und weiterhin die Kraft für unsere Mütter, Väter, Brüder und Schwestern ... zu kämpfen.

Wir werden meine Mutti am Heiligabend für ein paar Stunden, zu uns nach Hause holen, sie hat zwar Bedenken, dass sie nicht lange durchhalten wird aber es ist doch einen Versuch wert.
Am Abend soll sie zwischen 22.00 bis 22.30 wieder zurück sein, damit sie an alle Medikamente, Ernährung usw. wieder angeschlossen werden kann. Wir werden meinen Papa dann mit ihr zurück ins Hospiz bringen, denn ich konnte ihn dazu überreden, dass er bei ihr zwei Tage übernachtet. Sie stellen ihm ein Bett ins Zimmer und verpflegt wird er auch mit, so sind sie Beide nah beieinander und keine Minute allein.

Im Hospiz geben sie sich wirklich allergrößte Mühe, meiner Mutti ihre Wünsche von den Augen ablesen zu können, da es ihr immer noch sehr schwer fällt alle ihre Bedürfnisse so zu äußern. Ich weiss jetzt, dass es die richtige Entscheidung war, so können wir uns als Ehemann und Tochter nur auf die liebevolle Zuwendung konzentrieren, ohne mit der täglichen Pflege und Versorgung überfordert zu sein.

Meine Mutti genießt ganz besonders die Zeit, wenn sie ihre Enkelkinder besuchen und sie sie in den Rollstuhl setzen und mit ihr etwas an die frische Luft gehen. Übringens hatten meine Kids eine richtig gute Idee, damit ihre Oma nicht kalt wird, setzen wir sie in einen Schlafsack.

So nun hoffe ich, mit Weihnachten geht alles gut und es fließen nicht zu viele Tränen.

Alles Liebe für euch Alle
Bianka
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  #83  
Alt 23.12.2007, 22:55
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

ich möchte heute wiedermal ausführlicher berichten, nachdem mir das in den letzten Tagen nicht möglich war.

Aufgrund ganz akuter und starker Schmerzen erhielt ich am Donnerstag eine Magen-Darm-Spiegelung. Die Prozedur des Abführens wie auch die Schlafspritze während der Spiegelungen sind mir sehr schlecht bekommen (starke Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufzusammenbruch). Das genaue Ergebnis liegt mir noch nicht vor, der Arzt sagte mir nur kurz, dass er nichts "Größeres" gefunden hat. So weit so gut, an eingebildete Schmerzen leide ich aber nicht...

Meine Tochter ist seit Mittwoch an einem Magen- und Darmvirus erkrankt, so dass wir sogar ihren Kindergeburtstag absagen mussten. Seit heute abend habe ich Durchfall, auch mein Mann fühlt sich nicht wohl. Es könnten also wunderbare Feiertage werden...

Im übrigen habe ich heute Geburtstag und es war der Traurigste meines bisherigen Lebens. Meine Mama hat mir heute morgen telefonisch gratuliert und ist dabei in Tränen ausgebrochen, wie ich schließlich auch. Heute nachmittag kamen meine Eltern zum Kaffee und auch da sind viele Tränen geflossen... Ich habe eine wunderschöne Karte mit einem wunderbaren Text von ihr bekommen, den ich bis an mein Lebensende aufbewahren werde. Über uns allen liegt eine unendliche Traurigkeit, Hilflosigkeit. Jedem von uns ist bewußt, dass es die letzten Geburtstage und auch das letzte Weihnachten gemeinsam mit meiner Mama sein wird. Auch ihr ist es bewußt, das ist mir heute sehr deutlich klar geworden.

Im Augenblick hat sie noch 50 kg "Lebendgewicht", man könnte aber auch weniger vermuten. Sie ist sehr schwach, kann fast nichts mehr essen und leidet unter extremen Reflux und auch Übelkeit. Dieses wenige Essen macht mir große Angst. Ist es möglich, dass nach nur 7 Wochen der Ersatzmagen schon wieder mit Tumoren durchsetzt ist? Warum passt so wenig hinein? Ein Bissen und sie kann nicht mehr.

Ich bin erschöpft, morgen ist mein letzter Arbeitstag für dieses Jahr und den Urlaub habe ich noch nie so gebraucht wie dieses Mal.

Mein Mann reagiert immer mehr mit Unverständnis. Er ist meine Tränen leid - gerade an solchen Tagen... Ich habe nicht die Kraft für eine Maskerade - warum auch? Warum sollte ich meine Gefühle verbergen, wenn ich sie hier nicht zeigen kann, wo dann?

Trotzallem wünsche auch ich Euch ruhige Weihnachten im Kreise Eurer Lieben.

Besondere Grüße an Elke und Bianca sowie Andrea, Gabi und Christian S., von denen ich schon lange nichts mehr gehört habe.

Traurige Grüße Kathleen
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  #84  
Alt 24.12.2007, 06:35
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petra48 petra48 ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen,

traurig habe ich deine Verzweiflung gespürt.
Dich hat es ja voll erwischt. Versuche ein bischen zur Ruhe zu kommen. Setzt dich bitte nicht so unter Druck, nur weil Weihnachten ist. Du musst auch an dich denken.
Wenn es dir körperlich wieder besser geht, musst du unbedingt mal für eine Auszeit sorgen.
Männer sind oft mit einer solchen Situation völlig überfordert.
Lass deinen Grfühlen freien Lauf, sonst erstickst du an einem Knoten im Hals.
Mein Mann war auch immer so. Hielt manches nicht für nötig.
Jetzt erst, wo es ihm selbst nicht mehr so gut geht, sieht er manches in einem anderen Licht.

Schicke dir ein riesengroßes Kraftpaket nur dür dich und eine Armee von Abwehrstoffen, die dir den Virus schnell wieder verjagt.

Wünsche dir, dass du bald wieder fit bist und für deine Familie, dass ihr trotzdem ein wenig besinnliche Tage erleben dürft.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #85  
Alt 25.12.2007, 07:43
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Kathleen,

ich würde Dir gern schreiben - wird alles nicht so schlimm sein und genau das wünsche ich Dir von ganzem Herzen. Vielleicht sind es nicht eingebildete Schmerzen sondern welche, die von der Psyche ausgelöst werden. Das ist keine Einbildung sondern völlig real. Die Psyche schreit bei zu hoher Belastung nach Hilfe, erst seelisch dann körperlich. Wenn man nicht darauf hört, bricht sie zusammen. Ich weiß wovon ich spreche, ich hatte es im Nov. 2006. Nur durch die Hilfe meiner Familie, die Rücksichtnahme meiner Arbeitskollegen und durch eine psychosomatische Kur bin ich wieder komplett auf die Beine gekommen und habe jetzt auch die schwere Zeit mit Mutti durchgemacht. Ich habe in der Kur gelernt, auf meine Psyche zu hören.

Und das mit dem traurigen Geburtstag kenne ich. Mein Mann hat am 22.12. und es war dieses Jahr der 2. Geburtstag in Folge, der nicht gefeiert wurde.

Versuche trotzdem die Traurigkeit zu überwinden - lache mit Deiner Mutti, erfreue Dich daran, dass Du sie noch in den Arm nehmen, mir ihr sprechen und Dir die kleinen "Ermahnungen" Deiner Mutti anhören kannst. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Geniesse die verbleibende Zeit in Liebe und mit Lachen.

Ich sende Dir einen lieben Gruß, ganz viel Kraft und ein Gehör für DEINE Seele.

Gabi
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  #86  
Alt 27.12.2007, 21:03
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben!

Gerne würde ich meine Traurigkeit überwinden, nur weiß ich nicht wie?! Ich habe auch das Gefühl, ich verschwende kostbare Zeit, indem ich hadere, dass uns nur noch so wenig Zeit bleibt... Aber wenn ich bei meiner Mama bin, bin ich ganz anders. Es gelingt mir, sie zu motivieren, ich bin stark, erkläre ihr die Zusammenhänge... Nur für danach reicht es nicht mehr... Ich weiß, dass ich mehr auf mich schauen sollte - aber trotzdem muss das warten... Jeder setzt Prioritäten in seinem Leben - in meinem ist das im Augenblick meine Mama. Das ist gut so für mich!

Unser letztes gemeinsames Weihnachten war leider geprägt von diesem Magen-Darm-Virus, den unsere Tochter an mich, meinen Papa und ab heute auch an meine Mama weitergegeben hat. So verkorkste Feiertage hatten wir noch nie. Die Ente liegt noch immer gefroren im Eisschrank und wir sind alle auf Diät...

Wie wir wissen, es gibt Schlimmeres. Die Mama einer guten Bekannten von uns ist 3 Tage vor Weihnachten auch an Magenkrebs verstorben. Wir haben gestern telefoniert. Sie war sehr gefaßt und ich habe permanent mit den Tränen gekämpft und oft versagte mir die Stimme. Manchmal frage ich mich, ob meine tiefe Betroffenheit normal ist...?!

Liebe Gabi, es freut mich besonders, von Dir zu hören. Eigentlich sollte ich Dir, nicht Du mir, Trost spenden. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft alles zu verarbeiten und anzunehmen (dass was mir selbst nicht gelingt...)!!!

Liebe Grüße Kathleen
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  #87  
Alt 28.12.2007, 03:17
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Hallo Ihr,
wenn ich den Thread der letzten Tage lese, hatten wir wirklich viel Glück.
Es hat alles prima geklappt, mit dem gemieteten Vito konnten wir den Rollstuhl mit meiner Mom drin, problemlos transportieren, so brauchten wir ihr das Raus und Rein nicht zu muten. Mein Sohn und Papa haben meine Mom um 15.30 im Hospiz abgeholt, sie hat sich so sehr gefreut endlich mal wieder in gewohnte Umgebung zu kommen. Im Hospiz hatten sie alles super vorbereitet, hatten Schmerzmittel und Übelkeitsvorsorge getroffen, sogar an Notfallmedikamente haben sie gedacht aber gottseidank wurden diese nicht benötigt, denn meiner Mom ging es erstaunlich gut.
Wir haben zusammen gegessen (Mom: zwei Teelöffel Gemüse mit etwas Kartoffelbrei u. 3 Ministückchen Rinderfilet) und als Nachtisch ein bißchen Eis mit weihnachtlicher Fruchtsoße, es wurde ihr nicht übel alles ist drin geblieben.
Die Stimmung war bei uns sehr angespannt, doch meine Mom verstand es immer wieder durch ihre kleinen Spitzen etwas Auflockerung in die Runde zu zaubern.
Bei der Bescherung kamen uns dann allen die Tränen, besonders schwer viel es meinem Papa, den Digital Bilderrahmen den wir meiner Mom geschenkt haben, mit den vielen Bildern durch zu schauen.
Auch den Schutzengel den meine Tochter für ihre Oma ausgesucht hatte, ließ dann bei uns Allen nochmals heftig die Tränen fließen. Wieder war es meine Mom die die Situation auflockerte und sagte wo es doch heute so gut geklappt hat, würde sie gern nochmal so einen schönen Ausflug machen.

Wir waren wirklich überrascht, wie gut sie an diesem Tag drauf war, so dass wir beschlossen den Besuch noch etwas zu verlängern, so dass mein Sohn meine Eltern erst um 23 Uhr ins Hospiz zurück brachte.

Ich bin Glücklich und Froh, dass wir es so gemacht haben trotzdem uns der Homecare-Arzt natürlich darauf hingewiesen hat, das Alles nur auf eigenen Verantwortung geht. Aber das war uns egal und wir werden es, sollte es möglich sein, nochmal machen...

Am nächsten Tag war sie doch etwas geschafft von ihrem Ausflug aber da ja mein Papa mit im Hospiz war haben sie es sich Beide gemütlich gemacht. Am 2. Weihnachtstag ging es wieder besser und sie haben die Sonnenstahlen für einen Spaziergang genutzt.

Heute (Donnerstag), ging es ihr gar nicht gut, sie hatte starke Bauchschmerzen, sie sagte so als hätte man eine dolle Blinddarmreizung, bekam Schmerzmittel und war davon wie benommen. Beim Telefonieren sagte sie zu mir, ich bin so müde, laß uns morgen weiter sprechen.

Nun bin ich innerlich wiedermal ganz traurig und kann dann wie immer kein Auge zu machen, deshalb schreibe ich so viel in der Hoffnung doch endlich schläfrig zu werden.

Liebe Kathleen:
Ich kann dir auch nur sagen nutze die Zeit, die wir mit unseren Mamas noch haben für schöne Dinge und Lachen. Auch ich verstecke meine Traurigkeit wenn ich bei meiner Mom bin und bin dann die starke Tochter die alles regelt und organisiert. Trotzdem darfs du dich nicht verrückt machen, dein Körper sendet dir Warnsignale, höre auf sie und schalte einen Gang zurück.Ich wünsche dir und deiner Familie, das ihr den blöden Virus ganz schnell übersteht. Ja, das Problem mit dem Ehemann kenne ich auch aber seit mein Sohn mit ihm gesprochen hat, gibt er sich richtig Mühe, meine Gefühle zu verstehen bzw. wenigsten etwas nach zu vollziehen. Er hat jedoch so rein gar keine liebevolle Beziehung zu seinen Eltern, er war der Älteste von 6 Kindern und kam immer zu kurz.

Liebe Gabi:
Ich finde es wirklich erstaunlich, das du dem Thread treu geblieben bist und nach der kurzen Zeit deiner Trauer, Kathleen so viel Trost und Mut machst.
Genau dies ist es, was dieses Forum so wichtig macht, für alle traurigen Angehörigen ein offenes Ohr zu haben und uns gegenseitig Trost zu spenden.
Ich wünsche dir weiterhin so stark zu sein, die Kraft deinem Papa zur Seite zu stehen. Es ist immer schön auch hin und wieder etwas von dir zu hören!

Lieben Gruß
Bianka
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  #88  
Alt 31.12.2007, 15:28
Kathleen Kathleen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

der letzte Tag des Jahres 2007 - für Viele, die hier lesen und schreiben, ein trauriges und sorgenvolles Jahr.

Was wird uns das Neue Jahr bringen? Wie wird es weitergehen? Viele von uns wissen leider, dass wir nicht mehr hoffen dürfen...

Trotzdem oder gerade deswegen wünsche ich Euch allen da draußen einen guten Rutsch in ein gesundes, sorgenfreies und hoffnungsfrohes Jahr 2008.

Liebe Grüße Kathleen
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  #89  
Alt 31.12.2007, 16:46
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Liebe Kathleen,

ich schließe mich deinen guten Wünschen für das kommende Jahr an und wünsche außerdem dir und allen anderen, die es brauchen, viiiiiiiiel Kraft für die schweren und dunklen Stunden und TAge, die vielen bevorstehen. Möge es immer liebe Menschen um euch herum geben, die für euch da sind, und euer Leid mit euch teilen - das ist soviel wert, wenn man nicht alleine diesen schweren Weg gehen muss.

Daher ist es auch so gut und wichtig, dass es dieses Forum gibt!
DANKE DAFÜR!

Alles Liebe für 2008

ELke
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  #90  
Alt 03.01.2008, 21:16
Kathleen Kathleen ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

ich möchte Euch auf dem Laufenden halten...

Das Thema Reflux habe ich ja gestern mal extra gestartet, bisher habe ich jedoch noch keine Antworten bekommen.

Herr Dr. Müller hat meine Mama heute trotz seines Urlaubes zurückgerufen und eine sofortige Magenspiegelung (Termin 07.01.2008) angeordnet. Auch er geht von einer hochgradigen Entzündung ihrer Speiseröhre aus. Unser zweites Problem ist die radikal eingeschränkte Nahrungsaufnahme und davor habe ich noch mehr Angst. Ist der neue Magen bereits wieder mit Tumoren durchsetzt? Ich mag nicht daran denken...

Der starke Reflux, starkes Würgegefühl bzw. häufiges Erbrechen und die körperliche Schwäche lässt meine Mama momentan verzweifeln. Ich könnte es auch härter formulieren: sie ist am aufgeben... Sie hat heute wortwörtlich zu mir gesagt: "Es hat keinen Sinn mehr, ich spüre, dass ich es nicht schaffe...". Einerseits ist man sprachlos, andererseits bin ich froh, dass sie erstmalig ihrer Verzweiflung Luft macht. Ich denke, ganz langsam könnten wir es schaffen, über das Unvermeidliche zu sprechen. Mein Papa ist nach wie vor dagegen, dass sie die Wahrheit von uns hört. Es liegt aber wohl eher daran, dass er ihr es einfach nicht sagen kann. Ich verurteile ihn nicht, aber es wird wohl wieder an mir hängen bleiben, mit ihr über die grausame Wahrheit zu sprechen.

Ich kann Euch gar nicht sagen, welche Schmerzen ich momentan habe. Es lässt sich gar nicht beschreiben, es ist kein Sodbrennen, nur ein ungeheurer Druck im gesamten oberen Brustkorb. Vielleicht ist es der Druck der Wahrheit? Morgen erfahre ich die Ergebnisse meiner Magen- und Darmspiegelung und ich bin schon sehr gespannt...! Drückt mir bitte die Daumen, dass es nichts Ernstes ist bzw. dass überhaupt eine Diagnose gestellt wird.

Liebe Grüße Kathleen
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