Stammtisch

[Anemone]

Hallo an alle am Stammtisch,
wirklich schon ein Jahr? Mir kommt es so vor, als würde ich mich schon viel länger hier herumtreiben. Vor einem Jahr war ich gerade mal 12 Wochen WITWE (für mich immer noch ein grässliches Wort). Ich habe mich hier schnell zu Hause gefühlt. Warum? Weil ich hier so viel Verständnis gefunden habe für die Achterbahn meiner Gefühle, meinen Schmerz, mein unbarmherziges Trauertier, mein "Verrücktsein" und, und...
Geht es mir heute "besser"?? Manchmal hatte ich schon Tage, an denen ich mich besser fühlte - der Schmerz erträglich, fast im Hintergrund, ein bißchen Ruhe in der Seele, ein bißchen stille Freude im Herzen. Das Gefühl ist da, ich bekomme so ganz langsam das NEUE LEBEN in den Griff - dann entgleitet es mir plötzlich wieder, rutscht mir aus den Händen: Ich pack das einfach alles nicht. Warum muss ICH denn alles alleine machen, entscheiden, regeln? Die "anderen" (Freunde, Bekannte, Nachbarn...) haben doch auch jemanden, der ihnen hilft, die großen und kleinen Probleme des Lebens zu meistern. WARUM, verd... nochmal, muss ich das alleine? Mein Schatz wollte doch nicht gehen, wir wollten doch zusammen alt werden, wir wollten doch noch...
Das sind oft die Momente, in denen ich mich ganz still am Stammtisch niederlasse und feststelle: Nee, es gibt noch viele, die MÜSSEN auch alleine dieses und jenes... Und sie haben noch viel größere Sorgen als ich. Dann hör ich ganz schnell mit dieser sinnlosen WARUM-Fragerei auf, ärgere mich über mich selbst, weil ich mir sofort nach dem Tod meines Mannes geschworen hatte, nie, nie mehr WARUM? zu fragen, weil ich keine Antwort darauf bekommen kann. Ich hab es nicht geschafft, aber ich kann mir das verzeihen. Es gehört wahrscheinlich zu meiner Trauer dazu, dieses sinnlose WARUM.
Ich grüße Euch jetzt mal alle zusammen ganz lieb - schön, dass es Euch gibt, mein Platz am Stammtisch ist für mich eine prima Trauer-Therapie.
Ich wünsche Euch ein ruhiges, sonniges Osterfest.
Liebe Grüße,
Anemone

[Wolke]

Hallo Andrea, hallo Stammtisch,

Danke Andrea

also wegen mir kannst du ruhig mal ans Telefon gehen und erzählen was sie zu betteln hat

Dann stelle ich mal die reste vom Geburtstagskuchen rein, schließlich haben wir ja quasi heute alle Stammtischgeburtstag.

Die Sonne am Himmel kam erst am Nachmittag und ab und will sich eine stumme Träne in mein Auge stehlen, aber ich schicke sie gleich wieder weg.

Allen schöne und Trauertierfrei Ostertage.

Wolke

[rowa]

ein liebes Hallo an alle,

nun traue ich mich nach langer Zeit wieder einmal zu schreiben. Ja mich gibt es noch. Danke Andrea, dass Du an mich gedacht hast, Danke, dass Du mich wachgerüttelt hast. Ich habe geschlafen eine lange Zeit, habe verkappselt gelebt in meiner kleinen Welt. Ich hatte eine Mauer drumrum gebaut, habe keinen reingelassen, wollte meine Trauer allein erleben. Habe mich von meinem Umfeld unverstanden gefühlt. Ich habe mich nicht gut gefühlt, es ist mir während der Schreibpause auch nicht gut ergangen. Hatte viele depressive Phasen, wollte mich selbst therapieren. Es ist mir nicht gelungen. Nein es funktionierte so nicht.
Ja ich habe mich verändert. Und ich möchte sagen bestimmt nicht zum Positiven. Ich bin nicht mehr die selbe Person wie früher, wie kann ich das auch?! Wir haben uns doch alle verändert, oder?
Ja Andrea, schön dass es Menschen wie Dich gibt, Du findest immer die richtigen Worte. Deine Erfahrungen geben mir Kraft vorwärts zu schauen und zu hoffen, dass es mir auch irgendwann einmal besser gehen wird.
Aber je näher der 1. Mai rückt, desto schlimmer geht es mir. Dann ist ein Jahr vergangen seit dem Tag X. Schon ein Jahr her, wo mir die Ärzte sagten,"Ihr Mann stirbt, aber wie lange das dauert liegt an ihrem Mann." Diese Worte, die ich nicht begreifen, nicht an mich heranlassen, nicht wahrhaben wollte. Schon ein Jahr her, wo ich die Zeit zurückdrehen wollte, wo ich lieber an seiner Stelle gestorben wäre und er hätte weiter leben können, wo ich ihm das letzte Mal sanft übers Gesicht gestreichelt habe, wo ich ihm die Hand gehalten habe, seine Nähe gespürt habe, ich ihn den allerletzten Kuss gegeben habe, ein letzter Blick, ein Abschied für immer....(meine innere Stimme sagt wieder, reiß dich zusammen, jetzt wird nicht geweint!!!!)
Ich frage mich, wo ist die Zeit geblieben, wie kann es sein, denn es war doch erst gestern......... Nein wirklich besser geht es mir nicht.

Und um so mehr freue ich mich für Dich, liebe Andrea, dass Du einen neuen Partner und Wegbegleiter gefunden hast. Das sind so die Momente, die auch mein Herz erfreuen und wo ich mal nicht Tränen der Trauer, sondern Tränen der Freude vergieße. Das sind Momente, von denen ich auch profitiere, weil es sich leichter anfühlt das Leben und wenn es nur für einem Moment ist.
Jedenfalls freue ich mich für Euch und wünsche Dir und Deinem Steffen alles Glück der Welt.

Und außerdem wünsche ich allen hier am Stammtisch frohe und sonnenreiche Osterfeiertage und viel Spaß bei der Eiersuche. Ich hoffe sehr, dass ihr mir wieder einen Platz am Stammtisch schenkt.

Jetzt fahre ich zu meiner Tochter, denn sie hat heute Geburtstag. Mein Osterhase, denn sie ist am Ostersonntag 1980 auf die Welt gekommen.

Seit alle ganz lieb gegrüßt
Rowa

[AndreaM]

Ein Jahr schon?

Ein Jahr schon ein Ort, an dem man sich verstanden fühlt.
Ein Jahr schon ein Ort, an dem man Kraft tanken kann.
Ein Jahr schon ein Ort, an dem Mut gemacht wird
Ein Jahr schon ein Ort, an dem getröstet wird.
Ein Jahr schon ein Ort, an dem niemand sagt "es ist doch schon ein Jahr her.
Ein Jahr schon ein Ort, an dem immer zugehört wird.

Liebe Andrea, danke, dass Du diesen Tisch in den Raum gestellt hast!

Schöne Feiertage Euch allen!
Andrea

@Wolke
besser spät als nie: Alles Liebe zum Geburtstag!

[AndreaS]

Hallo Ihr Lieben,

nun sind wir wieder da. Haben ein vollgepacktes Wochenende hinter uns, volles Programm, chaotisch-schöne Gefühle, Wechselbad mal wieder auf allen Seiten.

Unser großer Kleiner, lange haben seine Augen nicht mehr so gestrahlt. Ich hatte Bedenken, ob das, was wir vorhatten, auch für ihn das Richtige sein würde. Nein, wir haben keine Sekunde gemerkt, dass wir ein "Kind" dabei hatten. Er hat sich mit uns wohlgefühlt, wir uns mit ihm. "Neue Zeitreise" erstmals nach gestern 30 Monaten habe ich mich so gut gefühlt, dass es weh getan hat - kann man sowas verstehen?

Liebe Rowa,

du schreibst, du hast dich verändert, du selbst sagst zum Schlechten. Bist du dir da sicher, bzw. für WEN zum schlechten? Vielleicht für deine Umwelt, die dich mit flachen Sprüchen, mit Vorschlägen, deine Zeit zu verbringen, locken will, die Trauer hinter dir zu lassen, zurück ins Leben zu kommen? Ich weiß nicht, ob es wirklich nicht zum Positiven ist, wie wir alle uns verändert haben. Wir sind unbequem, anstrengend geworden. Das bestimmt. Depressive Phasen, natürlich Rowa, unbedingt. Wäre es normal, wenn sie ausblieben? Es ist nicht "etwas", was wir verloren haben. Es ist nichts, was man ersetzten kann. Es ist "alles", was wir hergeben mussten, sind mitgegangen. Das was bleibt, wir ,müssen erst rausfinden, was geblieben ist, wer wir sind, was wir wollen und wie ich finde noch wichtiger: Was wir NICHT wollen.

Unbequem, ja, aber zwangsweise ein großes Stück weiter auf dem Weg durchs Leben. Eine Mauer bauen, alleine durch die Trauer. Weißt du, ich denke, das ist der einzig richtige Weg, keine Flachheiten ranlassen, sich auf den Schmerz konzentrieren, ihn ertragen und hoffentlich überleben. Die Mauer ist lebensnotwendig, denn keiner kann dir da helfen, schon gar nicht mit Dingen, die vielleicht bei Liebeskummer oder sonstigen Problemen richtig wären, Ablenkung, nein, nicht wenn es um unser Leben geht. Die Mauer, warum denkst du, dass sie falsch ist. Denkst du nicht, dass deine Seele dir Zeichen gesetzt hat, was du genau jetzt in dieser Zeit für dich brauchst?

Du hast doch den Blick aufs Leben nicht verloren, schreibst selbst, dass du manchmal sowas wie Hoffnung fühlst, dass es besser wird, du hast es dir doch nicht verboten, willst doch nicht im Schmerz verharren, sehnst dich nach dem "lass es mir wieder besser gehen" aber es ist noch nicht die Zeit. Der Schmerz ist noch an der Stelle, an dem er alles fordert. Der Preis, den wir für die Liebe bezahlen. Nein Rowa, ich konnte in deinen Zeilen nicht lesen, dass irgendwas nicht richtig läuft, im Gegenteil, ich dachte: Mach es genauso, wie es für dich in dem Augenblick richtig ist. Ja, du hast dich verändert, wer damit nicht klar kommt hat das Problem, nicht du.

Ein Jahr geht zu Ende, von dem du nicht verstehst, dass es "schon" vorbei ist. So viel Schmerz ertragen in der Zeit, und dennoch ist sie so "schnell" vergangen. Nein die Welt ist nicht stehengeblieben, nicht einmal für uns, obwohl man es nicht begreift. Das magische Jahr, von dem auch wieder "die anderen" behaupten, danach wird es besser. Nein, es wird nicht besser, es ist nicht an Monaten festzumachen, dass es besser wird. Es wird erst besser - nein nie wieder gut - wenn wir unseren Platz für uns wieder gefunden haben, Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden können, leben wie WIR es möchten, jedenfalls dort, wo es möglich ist, nämlich im privaten Umfeld.

Denk dir unser Schild liebe Rowa, halte es hoch, wenn du zweifelst, dass es richtig ist. Es ist richtig, denn es ist DEIN Weg, halt es hoch das Schild: ICH DARF DAS JETZT!

Gestern sind bei uns auch wieder zwei Welten aufeinander getroffen, die eine Seite, bei denen alles eine Katastrophe zu sein scheint, was nicht in den Plan passt und die, die WIRKLICHE Katastrophen überlebt haben. Unverschämtheit, einfach reinzuplatzen, ohne Anmeldung. Wollte man kurz Hallo sagen, bevor man wieder knapp 500 km nach Hause fährt. Eine Katastrophe, denn man war ja nicht auf kurze 15 Min. dazwischenschieben eingestellt. Hätte einen irritiert, das Verhalten der neuen Ehefrau des Vaters, früher, bevor man überlebt hat, was wirklich schlimm ist. Und Steffens Reaktion, aus dem Bauch heraus, ein Schulterklopen bei der neuen Ehefrau des Vaters und der kleine Satz: Das Leben ist nicht so kompliziert....

Hatte er das tatsächlich gesagt? Jetzt hätte ich gerne "mmmh" gemacht, musste sich setzten, sacken lassen. Und ja, liebe Menschen, die uns nicht mehr verstehen können: Das Leben ist nicht so kompliziert, jedenfalls nicht, wenn es um ein kurzes unangemeldetes Hallo oder umgeworfene Pläne geht...

Kompliziert ist es anderenorts, wenn sich das Leben z.B. wieder total gut anfühlt, Kinderaugen strahlen, verursacht durch den Mann im neuen Leben, wenn ich dann alleine in einem Café sitze und mich TROTZDEM oder DESHALB? das Tier anspringt.. Seine Hände habe ich gesehen, ohne Anlass, seine Hände plötzlich vor dem geistigen Auge. Und ich fing an zu heulen, für andere ohne Grund, war ich doch alleine, konnte mich keiner veranlasst haben. Das Schild, denk an das Schild: Ich darf das jetzt. Ja, ich darf auch in einem Café heulen, wenn mir danach ist, denn ICH habe Grund dazu, trotzt wieder Glücklichsein. DIESEN Grund werde ich immer haben.

Wünsche euch noch allen einen erträglichen, sonnigen Ostermontag. Und lasst euch nicht ärgern, und lasst euch nicht irritieren auf eurem Weg durch die Trauer. Und wer es nicht versteht, macht nichts, wer weiß, vielleicht verstehen auch die eines Tages.

LG
Andrea

[hoppit]

Hallo Andrea,

habe mal wieder reingeschaut. Habe mich riesig über deine neuen beruflíchen Chancen gefreut. Manchmal braucht es solche "dummen" Dinge, damit man den Neustart schafft. Wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Freude und Energie für deine neuen Aufgaben. Drücke dich fest und alles Liebe
hoppit ( Andrea )

[rowa]

Guten Morgen Andrea, guten Morgen allen anderen,

Andrea, vielen Dank für die aufbauenden und tröstenden Worte. Sie helfen mir sehr, das muß ich sagen. Ja Du hast recht, ich werde Deine Tipps beherzigen und halte das Schild hoch. Wenn ich Eure Beiträge lese, in denen ihr eure Erfahrtungen und Empfindungen schreibt, genau so fühle ich auch und ich erkenne Parallelen. Wir alle müssen einen gewissen Prozeß durchmachen, nur ihr seit schon ein Stückchen weiter auf dem Weg ins neue Leben, den ich noch gehen muß. Also so unnormal bin ich nun doch nicht, hatte es mir immer eingeredet. Danke Andrea, hast mich von Gegenteil überzeugt. Für dem Moment geht es mir doch besser, ist ist erträglicher, ich hoffe, dass es wenigstens für eine Weilchen so anhält. Und wenn es mir wieder schlechter geht, (mit euren Worten, wenn das T-tier angreifen will) dann widme ich mich meinem Blumenbeet, um mich von trüben Gedanken abzulenken, denn die Vielfalt der Farben der Pflanzenblüten macht doch froh ums Herz. Ich schau da gerne hin und versuche mal mit meiner Digitalkamera einige Blüten einzufangen.

Ich wünsche allen einen erträglichen Tag, seit alle ganz lieb gegrüßt
Rowa

[Blue]

Liebe Andrea M,

wunderschöne Worte. Auch das kann „ein Jahr schon“ sein.

Liebe Rowa,

irgendwie gingst Du mir heute nicht mehr aus dem Sinn, nachdem ich Deine Worte las. Nein, aufhören zu reden bringt nicht wirklich weiter, der Kreis wird immer dichter und enger und manchmal hat man das Gefühl, da nicht mehr rauszukommen.

Es scheint so, als ob der Eine oder Andere schon weiter ist. Aber das Gefühl vor bestimmten Situationen ist bei mir noch immer da, werde ich wohl nicht mehr verlieren. So ist es sicher bei vielen. Und immer mal wieder kommt der Schritt zurück, das Verharren. Mancher regelt etwas sofort, der Andere läßt sich Zeit damit, weil es früher oder jetzt noch nicht geht. Jeder steckt auf einem anderen Stück des Weges und jeder geht seinen Weg doch irgendwann weiter. So kommt bei Dir der Tag X, das Jahr geht zuende. Soviel alleine gemacht. Schon und erst – der Widerspruch.


Immer mal wieder höre auch ich auf zu reden, drehe mich im Kreis ohne wirklich weiter zukommen. Wozu sollte ich reden, es müsste ja wohl jetzt mal wieder gut sein?

Und so wurde ich am Freitag aus meiner Stille herausgerissen, ein Glück daß ich nicht mehr im Hemd dastand. Wurde durch einen Wald gezerrt und gaaaanz sanft zum reden gebracht. Meine Entscheidung zu reden – ganz klar. Chaos und Sorgen in mir, viel Aufstampfen in mir, auch viel Unverständnis. Losgesprudelt, ohne Punkt und Komma, der arme Kerl. Und auch wichtig, Kontra bekommen. Damit wurde ich ruhiger, hatte wieder Futter für den Kopf, konnte mmmh sagen und sacken lassen, und dann mal zur Abwechslung den Schnabel halten.

Der Samstag war dann komplett gegensätzlich. Ich saß da und dachte, nein, das höre ich jetzt nicht wirklich. Sicher mal wieder unbedacht, sicher mal wieder nicht überlegt. Aber zu hören „ich sterbe nicht so früh wie Jürgen“ ist schon der Hammer, zumal er schon älter ist, als Jürgen es geworden ist. Das ist schlicht und ergreifend eine Frechheit. Aber die passenden Worte fallen mir noch immer nicht ein.

Und noch was zum neuen Auto – es nervt! Es nervt mich kolossal wenn es piept, nur weil ich nicht angeschnallt bin. Haben sich die Autoentwickler eigentlich keine Gedanken gemacht, wie man rückwärts fährt??? Also ich fahre gerne „frei“ rückwärts – aber vielleicht bin ich da ja auch alleine auf der Welt. Der Gedanke läßt mich nicht los. Soll ich rüber in die Werkstatt, treu und brav schauen und fragen: „Kannst Du mir die Sicherung für den „Piep“ zeigen?“ – so ganz ohne Begründung! Und dann die nächste Frage: „Darf ich das?“ – JA.

Einen schönen Abend zusammen und tut Euch etwas Gutes

Bruni

[AndreaS]

Hallo Ihr Lieben,

mal eine kurze Meldung:

die ersten beiden Arbeitstage habe ich gut überstanden. Ein seltsames Gefühl, Feierabend machen zu können, wenn die Zeit um ist, nichts "ach so dringendes, was nicht bis morgen warten kann" Die Atmosphäre ist wirklich gut und bisher fühle ich mich auch nicht überfordert. Recht vielseitig ist die Arbeit aber man lässt mir Zeit. Mache im Augenblick eigentlich mehr Lehrlingsarbeiten, aber ich denke, das ist sinnvoll, muss mich ja erst in die Materie einarbeiten, auch die Räumlichkeiten und Gerätschaften kennenlernen.

Ich habe sogar ein kleines Zimmer ganz für mich alleine. Ja, Nichtraucher und ich bin ganz tapfer, nein ich rauche auch nach wie vor nicht im Auto, diese Zigaretten spar ich mir (obwohl... um 13:00 Uhr bin ich ja dann zu Hause)

Am Montag rufe ich dann wie vereinbart nochmals im Hospiz an und wenn das dann auch klappt, bin ich für den Moment eigentlich recht zufrieden. Ein Schritt nach dem anderen, stimmts, und manchmal kommt es dann doch besser als es im ersten Augenblick den Anschein hat.

Den versprochenen Anruf, tut mir leid, die Zeit ist mir durch die Finger gerannt. Haben noch einiges im Froschbeet gesät und der Kühlschrank war auch schon wieder leer. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Hoffe es geht euch einigermaßen erträglich. Wünsche euch eine gute Nacht mit hoffentlich schönen Träumen, auch wenn wir leider alle wieder aufwachen müssen am nächsten Tag. Aber ein wenig Seelenfrieden im Traum, ja das wünsch ich uns allen.

LG
Andrea

[Anemone]

Hallo alle zusammen,
w o s e i d I h r ???
Wollte nur mal eben den Stammtisch ein bißchen nach oben schubsen. Vielleicht geht es Euch so wie mir, bei dem schönen Wetter hat man nicht allzu große Lust, am PC zu hocken.
Bei mir war mal wieder das TT zu Gast, hatte mich am Samstag voll im Griff. Warum, wieso, was war der Anlass? Weiß es nicht genau, aber es war eigentlich noch genauso schlimm wie vor einem Jahr, Tränen, Verzweiflung, Wut...
Gestern haben mich liebe Freunde zu einer Radtour abgeholt - wunderschön bei dem herrlichen Sonnenschein, aber ich musste mir sooo große Mühe geben, mich NICHT als das 7. Rad an einem sechsrädrigen Karren zu fühlen. Sicher hätten sie mich nicht gefragt, ob ich mitfahren will, wenn ich ihnen irgendwie lästig wäre. Deshalb denke ich, dass dieses Gefühl MEIN Problem ist und nicht das von meinen Freunden. Ich denke, ich bin ihnen nicht weniger wert ohne meinen Schatz. Sie vermissen ihn natürlich auch, aber ICH bin ja schließlich noch da.
Ach was solls - wirre Gedanken - entschuldigt bitte. Ich hoffe, ich bekomme mein Gefühlschaos wieder in den Griff und wünsche Euch allen, dass Ihr gut durch die Woche kommt.
Liebe Grüße,
Anemone

[AndreaS]

Hallo Ihr Lieben,

nun, ich merke nun schon den Unterschied zwischen arbeiten und Stunden absitzen Nix mehr PC und Forum am Vormittag aber die Zeit geht unglaublich schnell rum. Und die Sonnentage haben wir natürlich ausgenutzt, um ein wenig im Garten zu wühlen.

@Anemone, das TT kommt, aber irgendwie ist doch schon eine Veränderung zu bemerken, findest du nicht? Waren es vor einem Jahr nur kurze Verschnaufspausen, so sind die erträglichen Tage nun doch merklich häufiger als die Trauertierattacken. So soll es sein, das Tier darf hin und wieder zu uns kommen, nur die Oberhand über unser Leben soll es nicht mehr haben.

@Seelchen, hatte eigentlich gehofft du erzählst ein wenig. Habe gesehen, dass du wieder da bist. Wie war es? Wie ist es dir ergangen. Habt ihr die Reise ein wenig genießen können?

Wünsche euch allen einen erträglichen Tag, hoffe ihr haltet den Kopf über dem Trauerloch und könnt die Sonne auch ein wenig genießen.

LG, auch an alle stummen Mitleser. Lasst euch nicht ärgern!

Andrea

[AndreaM]

Hallo,

ich hatte gestern einen seltsamen Anfall: ist es nicht schrecklich, dass das Leben einfach weitergeht? Dass die Erde sich einfach weiterdreht? Meine Mami hätte verdient gehabt, dass sie wenigstens für einen Moment stehenbleibt!

Wie wird es sein, wenn ich einmal gehen muss - ich habe keine Kinder und bin die jüngste in der Familie - wird sich jemand erinnern?

Wieso hat man solche Gedanken während die Sonne scheint?

@Anemone - Du siehst, bei den wirren Gedanken bin ich zur Zeit auch ganz gut dabei.

Liebe Grüße Euch allen!
AndreaM

[Wolke]

Ich möchte euch und dem Stammtisch einen kleinen Schubs geben.

Raus mit dem Kopf und ein wenig die Sonnenstrahlen genießen, so sie denn da sind.

Andrea für uns selbst hat die Erde doch kurz angehalten oder nicht?

Wolke

[Anemone]

Hallo Wolke,
danke für den Schubs. Ich hoffe, es geht Euch allen einigermaßen, sonst hättet Ihr Euch ja vielleicht hier am Stammtisch ein bißchen ausgeweint. Mir ist es mal wieder gelungen, aus dem tiefen Loch herauszuklettern, meine Seele befindet sich in "stabiler Seitenlage", das TT sitzt brav in seiner Ecke.
Ich hatte ein gutes Wochenende mit Shopping am Samstag und wunderschöner Wanderung mit Freunden am Sonntag.
Heute mal wieder ein bißchen Behörden-Ärger mit einer absolut nicht durchschaubaren Wasser-Abrechnung. Aber mit solchen Sachen kann ich mittlerweile eigentlich sehr gut umgehen, lasse mir von arroganten Sachbearbeitern nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, habe gelernt, hartnäckig zu sein. Ist doch auch wieder ein kleiner Fortschritt für mein NEUES LEBEN, oder?
Ihr Lieben, ich wünsche Euch allen gute Tage und hoffe, Ihr lasst mal wieder was von Euch hören!
Bis dann viele liebe Grüße,
Anemone

[rowa]

ein liebes Hallo an alle,

auch von mir ein paar liebe Grüße an euch. Mir geht es zur Zeit nicht so gut und schlimmer wird es, je näher der 1. Mai rückt. Dann ist ein Jahr rum, ein Jahr ohne meinen Schatz. Ein Jahr schon, wo ich mich frage, wo ist die Zeit hin, es ist doch erst gestern passiert? Bekomme ich denn garnichts mehr mit?
Verharre ich in einer Art Starre und die Zeit rast an mir vorbei. Was wundere ich mich, kann mir doch nur recht sein, ein Jahr rum - 20 Jahre rum. Um so schneller bin ich alt und grau und kann meinem Ecki folgen und dann sehen wir uns wieder.
Ich sitze nun vor der Tastatur und kann die Tasten kaum erkennen, weil ich..... Er fehlt mir so sehr.
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag. Möchte euch den Tag nicht vermiesen, wollte mich nur mal melden.
Ich verkrieche mich lieber in die dunkelste Ecke und warte auf das was dann kommt.

LG
Rowa