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  #1  
Alt 04.01.2018, 23:24
Sumsum3110 Sumsum3110 ist offline
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Registriert seit: 04.01.2018
Beiträge: 3
Standard Ich bin so machtlos

Mein Vater hat am 17.11.17 die Diagnose Krebs bekommen. Lungenkrebs... Das alleine reicht nicht dazu kam noch eine Hirnmetastase. Der Krebs hatte also schon eine Metastase im Gehirn gebildet. Darauf folgte die lungenbiopsie... Ergebniss war zugleich sein Todesurteil.
Da meine Eltern im Ausland Leben habe ich mich gleich am 30.11 in den Flieger gesetzt und bin zu Ihnen geflogen. Zwei Wochen hatte ich mit ihm. Nur zwei Wochen dann musste ich zurück nach Deutschland. In diesen 2 Wochen habe ich täglich zuschauen können wie mein Vater immer weiter abbaut. Erst konnte er seine Rechte Seite nicht mehr steuern. Hinsetzen ging innerhalb von 4Tagen nicht mehr. Dann stieg der Gehirndruck mit Ausbruch von Herpes über das halbe Gesicht. Meinen Vater so zu sehen hat mir das Herz zerrissen �� ich bin dann bei ihm im Krankenhaus geblieben und habe jede Minute mit ihm verbracht. Nach 2 Tagen durfte er wieder nach Hause. Der Verfall war so rasend schnell dabei haben die Ärzte ihm ca 5 Monate gegeben. Aber sein Zustand wurde täglich schlechter. Er wollte mir immer was sagen aber hat dann vergessen was es war. Er sagte zu mir kurz bevor ich zurück musste....Danke mein Mädchen... Weine ruhig...lass es raus. Gut das alles so schnell geht!
Ich habe ihm gewünscht das er nicht lange leiden muss,ich ihm eine gute Reise wünsche.
Die letzten 3 Wochen waren schrecklich..... Und meine Nerven sind dünn wie Seide.
Und heute...Heute ist er ins Koma gefallen. Warum? Wieso kann er nicht gehen? Ich komme damit nicht klar...Er fehlt mir so und ich kann nicht bei ihm sein...Ihm nicht beistehen...Nicht seine Hand halten.... Das macht mich fertig.

Geändert von gitti2002 (04.01.2018 um 23:39 Uhr)
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  #2  
Alt 05.01.2018, 09:27
Adlumia Adlumia ist offline
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Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Ich bin so machtlos

Hallo Sumsum,

ich würde dir gerne Antworten auf deine vielen Fragen geben, doch da gibt es keine...die Fragen, die Ängste, sie sind einfach da und übermannen einen, vielleicht geht es dir gerade so.

Ich wollt dir nur schreiben, damit du weißt du bist nicht gänzlich alleine. Du wirst hier gelesen. Nein, es nimmt dir nicht den Schmerz, der dich gerade gefühlt zerreißt, es kann dir nicht die schon jetzt beginnende Trauer über den Verlust deines Vaters wegnehmen, dennoch: Vielleicht tut es für diesen Moment gut zu wissen, wenn auch nur ein klitzekleines bisschen, in diesem haltlosen Strudel der Gefühle, dass Menschen Anteil nehmen.

Es ist schwer, mit anzusehen, wie ein geliebter Mensch so schnell aus dem Leben gleiten kann. Es ist sehr schön, was er dir zuletzt gesagt hat. Du hast ihm eine gute Reise gewünscht, warst da mit all deiner Liebe. Was kannst du noch mehr tun? Auch wenn man so vieles tun möchte, diesen letzten Weg, man kann ihn (so meine Auffassung) nur durch Liebe erträglicher machen und durch das Wissen, dass er medizinisch gut versorgt ist. Mehr liegt nicht in unserer Hand, das tut weh und du schreibst, du fühlst dich machtlos...das verstehe ich sehr gut.

Ich wünsch dir viel Kraft und hoffe, dass du eine Schulter zum Anlehnen hast, die dir jetzt durch die schwere Zeit Stütze sein wird!
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  #3  
Alt 05.01.2018, 10:34
Christin12 Christin12 ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Ich bin so machtlos

Hallo Sumsum,

ich kann dir nur aus eigener Erfahrung berichten,
dass gemeinsame Zeit, DA SEIN, ganz wichtig ist.

Jetzt, danach, bin ich "froh", dass ich diese Zeit
hatte (oft denke ich, es war noch zu wenig).
Du schreibst, dass er dir fehlt und du seine Hand
halten möchtest.
Wenn es irgendwie geht, nimm den nächsten Flieger
und mach, was dein Herz dir sagt.

Ich fühle mit dir.
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  #4  
Alt 05.01.2018, 12:18
Däumling Däumling ist offline
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Registriert seit: 01.01.2018
Beiträge: 100
Standard AW: Ich bin so machtlos

Liebe Sumsum,

Ich drücke dich einfach mal aus der Ferne.
Du bist wirklich in einer Situation die man kaum nachempfinden kann.
Zu wissen, dass man es evtl nicht nichmal rechtzeitig dorthin schafft...
Hast du finanziell wvrl die Möglichkeit unbezahlten Urlaub zu nehmen und hinzufliegen?
So könntest du dir zusammen mit deiner Mutter gegenseitig Trost spenden? Und einfach da sein?

Alles Liebe
Däumling
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  #5  
Alt 05.01.2018, 19:48
Ceddy Ceddy ist offline
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Registriert seit: 10.11.2017
Beiträge: 73
Standard AW: Ich bin so machtlos

Hallo Sumsum,

du bist in einer nicht einfachen Situation. Zu wissen dem Vater geht es ganz schlecht und man muß ihn in dieser Lage verlassen, alleine lassen, weil die Arbeit, oder was auch sonst es so verlangt, ist total schlimm.
Ich denke aber das dein Vater deine Situation genau verstehen kann und das er sich eigentlich schon bei dir verabschiedet hat. Er hat so lange noch gewartet bis du wieder heil zuhause angekommen bist und erst dann ist er ins Koma gefallen.
Du hast ihn GsD noch sprechen können und das wollte er so.

Auch wenn du momentan nicht wieder zu ihm kannst, im tiefen Herzen bist du bei ihm.
Seine Hand halten wäre für dich zwar schöner, aber vielleicht will er das gar nicht, dass du ihn so siehst.

Ich drücke dich aus der Ferne, weil ich deine Sorge gut verstehen kann.

Andrea
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  #6  
Alt 05.01.2018, 20:10
Sumsum3110 Sumsum3110 ist offline
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Registriert seit: 04.01.2018
Beiträge: 3
Standard AW: Ich bin so machtlos

Ich danke euch für eure Worte... Sie spenden etwas Trost und ich weiß das ich damit nicht allein da stehe.
Wäre ich finanziell in der Lage in den nächsten Flieger zu steigern, würde ich jetzt schon Richtung Südamerika fliegen.
Und wie Ceddy schon gesagt hat....Vielleicht will er auch gar nicht das ich ihn so sehe?
Ich weiß nur von meiner Mutter das er sehr oft nach mir gerufen hat. Es war gut das ich bei ihm war und ja...Er hat sich von mir verabschiedet.
Ich hoffe nur das er bald ins Licht geht...Er kein leid mehr ertragen muss. Mir wird das Herz bluten und ich weiß das ich in ein Loch falle, aber die Erinnerung bleibt und der Gedanke..... Du konntest dich verabschieden.
Für jeden hier ist es schwer....Ob du der betroffenen bist oder ein Angehöriger.
Krebs ist und bleibt der Stille.... Blinde Passagier in uns.
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  #7  
Alt 05.01.2018, 20:12
Clea Clea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Ich bin so machtlos

Hallo Sumsum,
ob du es glaubst oder nicht, du hast mir gerade geholfen.
Meine Mutter ist an ihrer Hirnmetastase operiert worden.
Ich denke, das war falsch.
Du schreibst von rasend schnellem Verfall.
Wahrscheinlich wäre das auch bei ihr so gewesen.
Im Kopf weiß ich das auch, nur im Herzen war es noch nicht angekommen.
Meine Mutter hatte keine Schmerzen und das wünsche ich deinem Vater auch. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch.
Das ist immerhin etwas.
Koma ist für ihn sicherlich schon jetzt eine Erlösung.
Ich finde es toll, dass du zu ihm geflogen bist.
Das hat ihm sicher geholfen.
Ich drücke dich auch mal ganz fest.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

Geändert von Clea (10.01.2018 um 16:29 Uhr)
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Stichworte
lungenkrebs bösartig, lungenkrebs-metastasen


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