Schwiegermama hat Bauchspeicheldrüsenkrebs

[seelenfetzen]

Hallo ihr Lieben.

Bei meiner Schwiegermutter (82 Jahre) wurde vor 3 Monaten BSDK festgestellt. Sie klagte schon lange über ein Druckgefühl im Oberbauch, der Arzt verwies damal auf "Luft im Bauch"!
Als sie immer mehr abgenommen hatte, so ca 12Kg, wollte sie selbst in die Unikliniken zur Untersuchung.
Dort wurde Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt, auch Metastasen an der Leber, am Darm und Galle.
Sie weis nicht so genau was sie hat, die Ärzte reden drumherum. Sie bekommt eine leichte Chemo und denkt, damit wird wieder alles gut.
Das ist für uns Angehörige sehr schwer, zu wissen dieser Krebs ist unheilbar und ihr nicht helfen zu können.
Wir lassen sie auch in dem Glauben dass "alles wieder gut wird". Nur, sie übernimmt sich, sie mäht den Rasen, putzt ihr Haus, obwohl es ihr schlecht geht. Sie nimmt keine Hilfe an. Das ist so schwierig. Aber, was sollen wir tun?
Kennt Jemand von Euch einen ähnlichen Fall und kann mir sagen wie lange es ungefähr gedauert hat, oder dauern wird, bis sie pflegerisch Hilfe benötigt. Wir wollen auf Alles vorbereitet sein. Ich danke Euch jetzt schon für die Antworten und werde Euch auf dem Laufenden halten.
Ganz liebe Grüße

[alessiana]

Hallo,


Ich kann nur raten, sie aufzuklären, damit sie und ihr, die Chance habt, miteinander zu reden und auch zu regeln, was es zu regeln gibt, ua. Vorsorgevollmacht und Patientenverfuegung. Wie lange ihr noch bleibt ? Diese Frage kann niemand beantworten. Wichtig ist allein die Lebensqualität, nicht did Zeit.

Viel Kraft

Alessiana

[Theo2012]

Hallo,

meine Mutter hat im letzten Jahr die Diagnose BSDK bekommen u. wurde ziemlich zügig operiert.
Als augenscheinlich gesunde Frau ist sie in das Krankenhaus gegangen u. hat das (nach einem halben Jahr, es gab viele Komplikationen) als Pflegefall wieder verlassen.
Du kannst meinen Beitrag ja gerne mal nachlesen.

MfG

[seelenfetzen]

Hallo Theo,
ich habe Deine Beiträge gelesen, ich kann mit Dir fühlen!

Bei Uns ist es so, Schwiegermutter hat 6 Kinder und alles sind untereinander mehr oder weniger zerstritten.
Es ist ein heilloses Durcheinander. Ich selbst würde gerne mit ihr reden, aber die Anderen "verbieten" mir das. Ich habe den Eindruck sie verschließen die Augen vor der Wirklichkeit!
So bleibt mir als Schwiegertochter, die ihre Schwiegermutter wirklich liebt, nicht viel.
Sie wird von jedem getröstet und Keiner sagt die Wahrheit.
Die Frau war noch nie krank und, es sei mir verziehen, einfach in ihrem Wissen.
Sie hat sich mit der Krankheit nicht auseinandergesetzt. Deshalb meint sie es wird alles wieder.
Ihr Hausarzt ist ein alter Herr, der sie schonen will.
Also kurz gesagt, ich bin einfach hilflos.
Ich bin selbst im pflegerischen Bereich tätig (mehrfach schwerstbehinderte Kinder). Ich weiß was da los ist, aber ich kann nichts tun.

[Theo2012]

Hallo,

wir sind drei Kinder, richtig kümmern tun nur wir (mein Mann u. ich ) uns.
Deshalb ist meine Mutter u. mein Vater auch hier in Pflege (Pflegeheim, beide haben Pflegestufe 1) gegangen.
Wie Alessiana geschrieben hat sollte man nicht die Augen verschließen, wir haben auch ganz schnell eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfuegung gemacht und die Pflegestufe beantragt.
Da gibt es so viel zu regeln, das geht nicht von heute auf morgen.
Meine Mutter kennt die Wahrheit, auch das sie nicht mehr gesund wird, ich habe sie nicht belogen.
Was sagt Dein Mann, ist er auch dafür das Du mit seiner Mutter redest?

Ich wünsche Dir auch viel Kraft!

MfG

[seelenfetzen]

Mein Mann ist da leider sehr wenig kooperativ!
Er betreibt die Vogel Strauß Methode. Er will nicht wissen wie schlecht es seiner Mutter geht, nein, die Mama darf nicht sterben!
Ihr seht ich stehe völlig alleine da.
Ganz liebe Grüße

[alessiana]

große Familie, jeder meint es gut, aber heraus kommt oftmals nicht viel
Positives. Versuche der Familie klar zu machen, daß nur deine Schwiegermutter den Krebs hat, nur sie alleine die Schmerzen und Qualen erdulden muss. Die familie muss in dieser Situation an einem Strang ziehen, denn es geht nur um diese eine Person. Alles andere, Streit etc. ist so unwichtig. Dazu ist Zeit, wenn die Schwiegermutter gestkrben ist. Und sie wird sehr bald merken, daß etwas mit ihr nicht stimmt. Kranke sind so feinfühlig.

Mein Schwiegerpapa durfte auch nicht sterben....ich sagte ihm, er darf loslassen, darauf meinte er, Kind, sterben ist so schwer, wenn die anderen ( hie waren die Kinder gemeint) nicht loslassen. Er musste sich noch ein paar Wochen quälen.

Liebe bedeutet, loslassen. !!!

Viel Kraft für dich und Überredungskunst

[seelenfetzen]

alessina: ich danke Dir für diese so richtigen Worte!
Sie treffen genau zu.
Ich bin schon dabei "aufzuräumen", das kostet zwar Kraft aber es gelingt mir immer besser.
Euch allen
alles Liebe und Gute

[alessiana]

Hallo,

Wie geht es denn der Schwiegermutter ?

Was macht die Familie?

[PapasKind]

was müssen wir alles tun, um "aufzuräumen". Meine Mutter hat die Diagnose seit do bsdk mit lebermetastasen. Den Rest wissen wir noch nicht.
Mein Vater ist vor 7 Jahren innerhalb 10 Monaten an Magenkrebs gestorben.
Meine Schwester 1988 mit 14 Jahren durch einen Fahrradunfall.
Wir hätten Leid genug für den Rest unseres Lebens. Meine Schwester und ich, bzw meine Mutter möchte noch aufräumen, solange sie noch kann.
Vorsorgevollmacht haben wir gefunden, Patientenverfügung auch.
Meine Oma, 93 u. im Haushalt wohnen, total dement ist auch bisher von meiner Mutter mitversorgt worden. Für diese haben wir jetzt eine 24 h Pflegekraft organisiert, die sich dann unserer Meinung nach, um den Haushalt, die Oma u. evtl. meine Mutter, wenn diese nach hause kommt kümmern soll.
Für sie ist es ganz wichtig, dass das Erbe gerecht aufgeteilt wird u. dass sie nicht leiden will. Sie regelt schon quasi ihre Beerdigung, bevor wir eine gesicherte Diagnose haben. Aber bei unserem Glück kann da nix rauskommen.

Woran müssen wir noch denken?

[alessiana]

miteinander reden, füreinander da sein .....Zeit miteinander teilen.

Die Formalitäten habt ihr ja schon in Angriff genommen bzw geregelt.

Viel Kraft fur euch




Alessiana

[PapasKind]

Danke. Das werden wir versuchen.

[Altmann]

Hallo Papaskind,
Deine Schwiema ist ja knallhart, Wahnsinn!
Meiner räumt nicht auf, der will scheinbar alles uns überlassen.
Der fährt jetzt in Urlaub und Gott befohlen.
Mir grauts vor der Wahnsinnsarbeit.
Hoffentlich kommt er vom Urlaub wieder zurück, ansonsten wird
dann noch eine Überführung fällig.
Aber das ist ein Zeichen, daß er noch Hoffnung hat.
Viele Grüße
Altmann

[PapasKind]

@altmann: es ist meine Mama und sie hat mir viel vererbt. Wie einer dann in Urlaub fahren kann, ist mir unbegreiflich. Meine Mama will gar nicht mehr von zu hause weg. Ich habe schon zu ihr gesagt, dass wir, wenn irgendetwas zu machen ist, es in Heidelberg versuchen werden, da hat sie gesagt: " Sie möchte eigentlich nicht nach Heidelberg"
Ich werde versuchen, soviel Zeit mir ihr zu verbringen, wie irgendmöglich und noch soviel mitzunehmen, wie sie mir weitergibt.
Aber wenn man es noch für 2 Leute (meine Mutter u. die demente Oma) alles regeln muss, wächst es einem manchmal über den Kopf. Hänge den ganzen Tag am Telefon oder organisiere, plane, mache, schreibe....
Es ist unwahrscheinlich viel, was geregelt werden muß.
Dann denkst du, warum sammelt der Mensch soviel an. Man sollte sich leichter von materiellen Dingen trennen, dann hätte man vielleicht den Kopf freier für anderes.

LG Silvia