Besser als ein Lottogewinn

[Sternchen12]

Lieber Oli,

ach Mensch....ich hab mich eben soooo gefreut als ich deinen ersten Beitrag las, es tut mir leid dass es doch nicht alles so gut ist, wie es sich erst darstellte.

Aber Du hast vollkommen recht - es ist wichtig, dass deine Mutter optimistisch ist, denn ich habe schon oft gehört das grad bei Krebsbekämpfung die innere Einstellung sehr wichtig ist und wenn diese positiv und optimistisch ist sind es super Voraussetzungen!

Ich drücke Dir und deiner Mama vom ganzen Herzen die Daumen, dass sie die Therapien gut übersteht und diese gut anschlagen und sende Euch beiden ein großes Kraftpaket rüber.

Alles Liebe, Sternchen

[edith57]

Hallo lieber Oliver,

Undine hat recht - lass dich jetzt nicht von Statistiken erschüttern. Noch ist nichts da und das ist ein Grund zur Freude. Wenn es dann wirklich so weit kommen sollte, ist noch genug Zeit, sich Sorgen darüber zu machen. Auch mir ist klar, dass der gute Befund bei meinem Mann alles andere als eine Garantie dafür ist, dass er noch viele Jahre leben wird. Es ist eine gute Ausgangsposition, aber mehr nicht. Und auch wir Gesunden können nicht sagen, ob wir nächste Woche noch am Leben sind - so viel kann passieren.

Bestärke deine Mutter in ihrer positiven Auffassung und lass dich nicht runter ziehen durch die Aussage der Ärztin.

Liebe Grüße
Edith

[Olli-Minden]

Hallo ihr Lieben,

ich kann mich immer wieder nur für eure Zeilen und euren Zuspruch bedanken. Ihr bestätigt mir ein ums andere mal, dass mein Denken, Fühlen und Handeln in dieser Situation normal ist.

Natürlich waren die Auskünfte der Frauenärztin für mich erst mal ein Schock. Aber wer die Wahrheit nicht verträgt, sollte nicht nach ihr fragen. Mir ist es lieber, alle Optionen von vorne herein zu kennen, als irgendwann einmal aus heiterem Himmel den dicken "Hammer" serviert zu bekommen.
Außerdem habe ich schon drei Hämmer in meinem Werkzeugkasten - was sollte ich also mit noch einem anfangen?

Meiner Mutter geht es gut, im Moment ist sie krebsfrei und fühlt sich wohl. Das ist alles, was zählt. Das hier und jetzt ist wichtig, nicht das morgen oder irgendwann einmal.

Ich wünsche auch euch alles nur erdenklich Gute und einen schönen sonnigen Tag. Werde mich bald mal wieder melden.

Liebe Grüße
Oliver

[Olli-Minden]

Hallo ihr Lieben,

wieder einmal Neues von meiner Mutter.

Gestern waren wir gemeinsam zur Vorbesprechung der anstehenden Strahlentherapie im Krankenhaus. Und prompt ist das passiert, was ich schon befürchtet hatte.
Wie hier ja bereits geschrieben, hatte sich meine Mutter ursprünglich auf Empfehlung ihrer Frauenärztin gegen eine Chemo im Anschluss an die Operation entschieden. Das Tumor-Board im Brustkrebszentrum hat zwar eine richtliniengemäße Behandlung (Chemo, Strahlentherapie und Anti-Hormonbehandlung) empfohlen, ihre Gynäkologin hat jedoch aufgrund der unklaren Herzinsuffizienz dringend von einer Chemo abgeraten. Aus ihrer Sicht wäre die körperliche Belastung von Chemo- und Strahlentherapie so hoch, dass es in der Folge für meine Mutter zu einem unverhältnismäßig hohen Verlust an Lebensqualität führen würde. Genau über diese Aussage ist der Radiologe gestern gestolpert. Er ist der Ansicht, eine richtliniengemäße Behandlung wäre besser und auch zumutbar. Er hat meiner Mutter die Vor- und Nachteile einer Chemo dargelegt und ihr empfohlen, vor Beginn der Bestrahlung noch einmal Rücksprache mit einem Onkologen zu halten. Natürlich war meine Mutter erst einmal geschockt, denn bislang ist sie davon ausgegangen, mit der Operation den größten Teil bereits geschafft zu haben und um eine Chemo herumzukommen. Da sie ein sehr unentschlossener Mensch ist, fragte sie wieder einmal mich, was ich an ihrer Stelle tun würde. Jeder Rat, den ich ihr geben könnte, wäre aber höchst theoretischer Natur. Zum einen stecke ich nicht in ihrer Haut und zum anderen bin ich kein Mediziner, der sich mit Wirkungsweisen und Abläufen der verschiedenen Behandlungen auskennt. Außerdem bin ich kein Hellseher, der vorhersagen könnte, ob eine Chemo ihr nun mehr nutzen, als schaden würde. Im Augenblick bin ich selbst wieder ein wenig verunsichert. Zwei Ärzte - zwei Meinungen. Schließlich habe ich nun für meine Mutter einen Termin bei einem internistischen Onkologen vereinbart. Als Facharzt sollte er am besten beurteilen können, welche Behandlung unter den gegebenen Voraussetzungen am sinnvollsten ist. Natürlich hat diese erneute Verunsicherung bei meiner Mutter auch wieder psychische Folgen. Nachdem es ihr bislang körperlich und mental sehr gut gegangen ist, sagte sie mir heute morgen am Telefon, dass sie während der Nacht keine Auge zugetan hätte und ihr der ganze Körper weh täte.

Liebe Grüße
Oliver

[edith57]

Hallo Olli,

Es ist nur natürlich, dass deine Mama heute Nacht kein Auge zugemacht hat - und es würde wahrscheinlich auch einem mehr entschlossenem Menschen nicht leicht fallen, diese Entscheidung zu treffen. Ich würde jetzt erst mal das Gespräch mit dem Onkologen abwarten. Ich persönlich würde wahrscheinlich dazu neigen, die empfohlenen Behandlungen zu machen. Ich selbst möchte mir NIE den Vorwurf machen müssen, dass ich bei einem evtl. Wiederaufflammen der Krankheit dies womöglich mit einer weiteren Therapie verhindern hätte können. Natürlich gibt es nie eine Garantie dafür, aber wie gesagt: ich möchte mir sicher sein, dass ich selbst alles Menschenmögliche dazu getan habe, dass der Krebs nicht wieder kommt. Wenn es dann doch so sein sollte, muss ich mir selber keinen Vorwurf machen. Ich wünsche deiner Mama, dass sie den für sie richtigen Entschluss fassen wird und dass die gewählte Behandlung dann auch den erwünschten Erfolg bringen wird.

Liebe Grüße
Edith

[Olli-Minden]

Liebe Edith,

genauso habe ich meiner Mutter gegenüber auch argumentiert. Lieber jetzt mehr machen, als hinterher etwas zu bereuen. Vielen Dank.

Liebe Grüße
Oliver

[undine]

Lieber Oliver,

ich sehe es auch so wie Edith und ich kann mir nur zu gut deinen Konflikt vorstellen, mit Rat und Tat helfen zu wollen, (meine Ma fragt ja auch immer mich anstatt die Ärzte,) aber selbst zu wissen, dass man keine Antworten hat und dennoch versucht, Zuversicht zu vermitteln.
Der Onkologe wird hoffentlich Euch weiterhelfen können. Lieber Olli, ich melde mich noch bei dir, habe deine letzte PN nicht vergessen komme nur leider noch nicht zum Schreiben.

Liebe Grüße und bis bald!

[Olli-Minden]

Hallo ihr Lieben,

ich schon wieder. Gestern war ein äußerst turbulenter Tag für uns. Wie ich euch ja bereits geschrieben hatte, waren wir am Mittwoch im Krankenhaus zur Vorbesprechung bezüglich der Strahlentherapie. Während der Untersuchung ertastete der Radiologe eine "Beule" unter dem rechten Arm meiner Mutter. Er ging davon aus, dass es sich dabei um eine harmlose Ansammlung von Wundflüssigkeit handelt, die vor der Markierung des Bestrahlungsbereichs noch abgeführt werden müsste. Aus diesem Grund waren meine Eltern gestern wieder bei der Frauenärztin meiner Mutter. Um 11 Uhr war Termin und ich hatte darum gebeten, mich anzurufen, sobald sie wieder zu Hause seien. Um 14 Uhr hatte ich allerdings noch immer nichts von ihnen gehört und langsam wurde ich nervös. Gegen 15.30 Uhr rief dann meine Schwägerin an und sagte mir, dass meine Mutter in der Praxis der Frauenärztin bewußtlos zusammengebrochen sei und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Näheres wusste sie auch nicht, denn mein Vater hatte wohl nur einen reichlich wirren Text auf ihrem AB hinterlassen. Nachdem ich mich kurz mit meiner Frau, meinem Bruder und meiner Schwägerin abgestimmt hatte, bin ich dann ins Auto gesprungen und zur Klinik gerast. Als ich mich dort dann endlich bis zum Zimmer meiner Mutter durchgefragt hatte, erlebte ich eine positive Überraschung. Während der Fahrt hatte ich mir noch ausgemalt, meine Mutter auf der Intensivstation, gespickt mit Schläuchen und angeschlossen an allerlei piepsende und brummende Geräte vorzufinden.
Statt dessen saß sie am Tisch und verzehrte voller Appetit ihr Abendbrot. Sie sagte, es ginge ihr bestens und sie wüsste gar nicht, was all die Aufregung sollte. HALLELUJA! Nachdem ich kurz zuvor noch am Rande eines Herzkaspers gestanden hatte, war ich natürlich erleichtert, sie so guter Dinge zu sehen. Also machte ich mich nun auf die Suche nach einem Arzt oder sonst jemanden, der mir Auskunft geben konnte. Ich fand eine sehr nette Stationsschwester, die mir sagte, dass die Ursache für den Zusammenbruch meiner Mutter noch nicht geklärt sei. Einen Herzinfarkt oder Kreislaufkollaps könne man allerdings ausschließen. Für heute seien ausgiebige Untersuchungen vorgesehen. Außerdem erfuhr ich, dass die Frauenärztin meiner Mutter mal wieder prima Vorarbeit geleistet hatte, indem sie dem Notarzt gleich den Bericht aus dem Brustkrebszentrum in die Hand gedrückt hatte. Dort war ja von einer Herzinsuffizienz aus unbekannter Ursache und von der Notwendigkeit einer internistischen Abklärung die Rede gewesen. Dieser "Faden" soll nun im Krankenhaus aufgenommen und weiter verfolgt werden. Zum Glück, möchte ich beinahe sagen. Wie ich meine Mutter kenne, hätte sie diese Sache ohne den Zusammenbruch wieder einmal unter den Teppich gekehrt.
Alte Leute und kleine Kinder...

Liebe Grüße und alles Gute für euch
Oliver

[irmchen]

Hi Oliver habe Dir eine PN geschrieben :pftroest

Tja was soll ich sagen...bei uns sind jetzt alle Vorbereitungen zur Beisetzung meines Vaters abgeschlossen.. nachdem erst meine Tante, dann ich und jetzt meine Mutter mit einer fiesen Erkältung kämpft befinden wir uns irgendwie in einem Loch. Vor Donnerstag habe ich irgendwie Angst, der Kloß in meinem Hals wird von Tag zu Tag größer. Versuche mir dann immer wieder die Bilder ins Gedächtnis zu rufen wie er gelitten hat, das es so besser ist und wir bei der Beisetzung viele Freunde um uns haben werden...trotzdem vermissen wir ihn so ...wird das irgendwann besser?


Wünsche Euch allen(trotz allem) ein schönes WE lg Irmchen

[Ines-Thum]

Lieber Olli,
was soll ich sagen, es tut mir so dermaßen Leid das es nicht weiter hin so rund bei Euch läuft, und deine Mama so Strapazen aus gesetzt ist.
Ich wünsche Deiner Mama alles, alles erdenklich gute, und alles einen guten Verlauf nimmt.
Fühle auch du und deine Frau dich mal ganz und von uns.
Ich weiß im Moment nicht so recht was ich Dir noch schreiben soll, weil ich selbst nen bissel angeknackst bin.
Aber Du kennst mich und weist was ich sagen will, ich bin bei Euch und denke an Euch
gglg Ines

[edith57]

Lieber Olli,

Oh Mann, das war bestimmt ein Schreck. Aber wie du schon gesagt hast - ein Gutes hat die Sache doch, wenn deine Mama jetzt endlich mal ordentlich durchgecheckt wird wegen ihres Herzens. Es ist auch bei euch wie fast überall: wenn es kommt, dann aber gleich dicke!

Ich hoffe, dass die Ursache für die Herzprobleme deiner Mama nichts wirklich ernstes ist, damit ihr nicht auch noch eine zweite Baustelle dazu bekommt.

Liebe Grüße und schönes Wochenende
Edith

PS: das mit den alten Leuten kann ich jederzeit unterschreiben, ich könnte ganze Romane schreiben....

[undine]

Lieber Oliver,

ich habe deiner Ma / Euch gestern fest die Daumen gedrückt, dass es endlich ein paar Antworten gab, die hoffentlich nur gut ausgefallen sind!

Du hast ja in meinem Thread gelesen, dass ich ein bisschen angeschlagen bin, deshalb ist meine Optimismus-Verbreit-Sprühmaschine irgendwie verstopft, aber auch wenn die Düsen gerade nicht funktionieren, weiß ich, dass sie da ist und es immer einen Grund gibt, positiv in die Welt zu schauen. (Deine Ma hat es dir ja bewiesen als du sie schon auf der Intensivstation gesehen hast )

Ich denke jedenfalls an Euch und freue mich, wenn du uns von dem Ergebnis schreiben wirst. Euch alles Liebe - ich hoffe, bei Euch scheint auch so schön die Sonne.

Die Hunde liegen schon im Garten und lassen sich das Fell wärmen, oder die Flöhe rösten

Liebe Irmchen,

fühle dich einfach mal in den Arm genommen. Ich denke so oft an dich und wie es dir wohl geht. Ich kann mir gut vorstellen, dass, nach dem nun die Beeerdigung vorbei ist, das Loch irgendwo wartet, in das man hinein fallen muss.
Es tut mir so leid, dass ich nicht da sein kann, um dich schnell kopfüber an einem Bein zu packen, wenn du fallen wirst, (bin leider immer etwas ungeschickt,) um dich, herauszuziehen. Aber ich würde es sehr gerne tun und wenn ich wenigstens einen klitzekleines Lächeln auf die Lippen gezaubert habe, würde mich das freuen. Ich wünsche dir alles Liebe!

[Olli-Minden]

Hallo ihr Lieben,

was würde ich bloß tun, wenn ich euch nicht hätte?
Heute sieht die Welt schon wieder etwas rosiger aus. Meiner Mutter geht es gut. Sie fühlt sich nicht krank, juxt rum und futtert, wie ein Scheunendrescher.
Ihr scheint der Krankenhausfraß doch tatsächlich zu schmecken...

Nachdem bei allen bisherigen Untersuchungen keine organischen Ursachen für ihren Zusammenbruch festzustellen waren, hat der Stationsarzt den Verdacht geäußert, dass es psychische Gründe gehabt haben könnte. Seelische Überlastung. Am Montag soll sie wieder entlassen werden. Der einzige Rausschmiss, über den sich wohl jeder freut...

@ Irmchen: Habe Dir auch eine PN geschrieben. Claudia und ich werden Dich am Donnerstag mit unseren Gedanken begleiten. Wenn Du reden willst, sind wir jederzeit für Dich da.

@ Ines: Wir denken auch viel an euch. Aus Deinem Thread und den PN´s weiß ich ja, an wie vielen Fronten Ihr zur Zeit zu kämpfen habt. Du brauchst nicht viel zu schreiben, ich denke, wir verstehen uns auch ohne Worte. Kopf hoch, kleine Smiley-Fee!

@ Edith: Danke, dass Du wieder einmal meine Gedanken für mich in Worte gefaßt hast. Meine Frau kann das auch. Vor ein paar Minuten hat sie genau das ausgesprochen, was ich gerade dachte. Wie macht ihr das?

@ Undine: Danke für´s Daumen drücken. Es hat geholfen. Optimismus-Verbreit-Sprühmaschine? Genial!!! Ich träume zur Zeit von einem Gerät, mit dem man Geräusche riechen und Gedanken schmecken kann!
So, jetzt hoffe ich, dass ich DIR ein kleines Lächeln abringen konnte. Auch für Dich und Deine Ma alles Gute. Bestell ihr, unbekannter Weise, mal einen schönen Gruß von mir.

Liebe Grüße und fühlt euch alle mal ganz doll von mir gedrückt.
Oliver

[edith57]

Hallo Olli,

Sooo schön, dass bei deiner Mama bisher nichts gefunden wurde, dann wollen wir doch stark hoffen, dass es auch so bleiben wird. Und wenn sie futtern mag und rumjuxt, dann scheint es auch ihrer Psyche wieder besser zu gehen.
Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass man im Angesicht einer Krebs-Diagnose irgendwann mal zusammen klappt, auch wenn man sonst noch so ein gutes Nervenkostüm hat. Schließlich wirft diese Krankheit das ganze bisherige und auch das zukünftige Leben mit einem Schlag über den Haufen - das muss man zuerst mal verkraften.

Umso besser, wenn es deiner Mama jetzt wieder besser geht und sie am Montag schon entlassen wird - da schaut das Wochenende doch gleich viel rosiger aus.

Achja - du fragst wie wir das machen? Ganz einfach, wir sind Frauen

Ein schönes Wochenende für euch
Edith

[Ines-Thum]

Huhu Olli,
natürlich will ich es nicht versäumen auch Euch ein wunderschönes Wochenende zu wünschen, und hoffe bei euch ist soweit alles in Ordnung.
Da du es ja nicht anders von deiner Smilie Fee gewöhnt bist nun noch ganz viele
gglg Ines