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  #1  
Alt 06.08.2011, 22:56
a spark of hope a spark of hope ist offline
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Standard Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Meine Schwiegermutter, 61 Jahre, hat ein nichtkleinzelliges Bronchialkarzenom mit 3 Metastasen im Gehirn. ED 05/2011.

Nach mehreren Wochen Krankenhausaufenthalt ist sie zu hause, bekommt 4 x die Woche Bestrahlung der Bronchien und einmal die Woche Chemo. Der Kopf wurde vorher bestrahlt, und Chemo hat sie glaube ich den 3. Block !?! Habe einmal einen Bericht der Ärtze gesehen, dort stand, dass die Behandlung palliativ gemacht wir; d.h. doch der Krebs ist nicht mehr heilbar, oder? Leider geht es meiner Schwiegermutter ziemlich schlecht.

Sie schläft sehr viel, hat keinen Hunger mehr und ihre Hände zitterten das letzte Mal so doll als wir sie besucht haben. Leider habe ich keine Gelegenheit mal mit den behandelnden Ärzten zu sprechen, ich glaube auch dass es ihr nicht recht wäre. Und meinem Schwiegervater wächst die ganze Sache über den Kopf, ich glaube er weiss nicht wie krank seine Frau ist. Oder er will es nicht wahrhaben. Ist ja auch irgendwie verständlich...

Der Gedanke, der mir aber jetzt immer so kommt: was bringt die ganze Behandlung? Bei einer Nachuntersuchung vor 2 Wochen wurde festgestellt, dass sich der Tumor nicht verändert hat.
Dann die ganzen Nebenwirkungen. Oder kommt das von dem Tumor oder der Metastasen?

Das ist doch kein Leben mehr... Vielleicht gehen die Nebenwirkungen weg wenn die Therapie beendet wird und meine Schwiegermutter hat noch ein paar schöne Wochen...

Fühle mich ziemlich hilflos gerade...

Bettina
__________________
Bettina

Die Gesundheit ist wie das Salz; man bemerkt es nur wenn es fehlt
(aus "www.gutzitiert.de")

Meine Schwiegermutter
nichtkleinzelliges Bronchialkarzenom mit 3 Metastasen im Gehirn, ED 05/11

09.09.11- ich vermisse Dich
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  #2  
Alt 07.08.2011, 16:35
a spark of hope a spark of hope ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Habe einfach kein glücklichen Händchen; 2. Thread und wieder keine Antwort...
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Bettina

Die Gesundheit ist wie das Salz; man bemerkt es nur wenn es fehlt
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Meine Schwiegermutter
nichtkleinzelliges Bronchialkarzenom mit 3 Metastasen im Gehirn, ED 05/11

09.09.11- ich vermisse Dich
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  #3  
Alt 07.08.2011, 16:51
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Hallo Bettina,
was möchte deine Schwiegermutter?
Habt ihr sie mal gefragt, ob sie die Behandlungen noch möchte?
Wie lange muss denn noch bestrahlt werden?
Meine Mutter hatte damals ebenfalls ein Bronchial-Ca und war auch ständig müde und hat viel geschlafen.

Deiner Schwiegermutter wünsche ich wenig Schmerzen, dir alles Gute und vor allem viel Kraft!
Liebe Grüße,
Sanne
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  #4  
Alt 07.08.2011, 18:10
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.241
Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Liebe Bettina!

Zitat:
Habe einfach kein glücklichen Händchen; 2. Thread und wieder keine Antwort...
Im Lungenkrebsforum schreiben zur Zeit einige Userinnen und User aus der Sicht des Angehörigen, z.B.Undine. Ihre Mutter hat im vergangenen Jahr einen ähnlichen Befund erhalten, wie Deine Schwiegermutter. Im Lk-Forum sind viele User unterwegs, welche gern bereit sind, Euch zu helfen und Deine Fragen zu beantworten. Nur ist auch gerade Urlaubszeit, dies merkt man dann hier. Oder wenn es mehreren Leuten gerade nicht so gut geht und sie weniger schreiben können, weil die Kraft dafür nicht reicht.

Die Müdigkeit unter der Deine Schwiegermutter leidet, hat ihre Ursache in den Behandlungen, z.B. kann dies eine Nachwirkung der Bestrahlung sein oder auch eine Nebenwirkung der Medikamente. Bei Metastasen im Hirn werden z.B.oft Medikamente gegeben,welche epileptische Anfälle verhindern sollen. Diese haben die Nebenwirkung, dass sie Müdigkeit hervorrufen.

Palliative Behandlung hat das Ziel belastende Symptome bzw. deren Auswirkungen, wie ebend bei den Hirnmetastasen zu lindern.

Zitat:
Sie schläft sehr viel, hat keinen Hunger mehr und ihre Hände zitterten das letzte Mal so doll als wir sie besucht haben.
Es ist wichtig, dass Deine Schwiemu ausreichend isst und trinkt. Ich weiß, dies ist schwierig. Fragt sie immer wieder, worauf sie Appetit hat und bietet ihr dies an. Sollte dies alles nichts helfen, dann kann man auch einmal parenterale Ernährung, also per Infusion geben. Dieses Zittern kann verschiedene Ursachen haben,z.B. stark erniedrigter Blutzucker oder ebend Schwäche.

Zitat:
Und meinem Schwiegervater wächst die ganze Sache über den Kopf, ich glaube er weiss nicht wie krank seine Frau ist. Oder er will es nicht wahrhaben. Ist ja auch irgendwie verständlich...
Nehmt in einer stillen Stunde Euch Zeit für den Schwiegervater, redet mit ihm, schüttet Euch gegenseitig Euer Herz aus, wie man so schön sagt! Reden hilft ungemein. Er ist sicherlich so ein stiller verschlossener Typ, wie die Nordländer es nun mal sind. Wollen alles mit sich selbst aushandeln und sind manchmal ein bißchen stur.

Wichtig ist, die Wünsche Deiner Schwiegermutter zu respektieren. Es dauert eine gewisse Zeit, bis man die Diagnose verarbeitet hat und damit umgehen kann.

Fragt ihn, ob er und die Schwiemu Hilfe brauchen, vielleicht gibt es eine Angehörigengruppe, wo er mal hingehen kann oder er braucht Hilfe, um den Haushalt zu führen. Eventuell hilft auch ein ambulanter Pflegedienst?


Zitat:
Der Gedanke, der mir aber jetzt immer so kommt: was bringt die ganze Behandlung? Bei einer Nachuntersuchung vor 2 Wochen wurde festgestellt, dass sich der Tumor nicht verändert hat.
Prognosen abzugeben, ist immer sehr schwierig, denn Statistiken sind Zahlen und Erfahrungswerte, die einmal erhoben worden sind. Hier im Forum sind etliche User unterwegs, die trotz, anfänglicher schlechter Prognosen ihrer Ärzte, viele gute Zeiten hatten.

Die Deutsche Krebshilfe hat im Rahmen der Reihe die "Blauen Ratgeber" gute Informationsmaterialien herausgegeben. Man kann sie als Broschüre bestellen oder kostenfrei downloaden, bitte schau mal hier:www.krebshilfe.de/material-fuer-betroffene.html

Bei der Deutschen Krebsgesellschaft ist hier Infomaterial zu finden:http://www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_lungenkrebs_uebersicht,108125.html


Liebe Bettina, ich hoffe, dass ich Dir ein Stück weiterhelfen konnte. Ich wünsche Euch viel Kraft. Manchmal dauert es im Forum ein Stück, ehe jemanden schreibt.

Tschüß!

Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (07.08.2011 um 19:08 Uhr) Grund: Fehler beseitigt
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  #5  
Alt 07.08.2011, 19:03
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Liebe Bettina,

mein Vati hat ebenfalls Bestrahlungen (Gehirn) bekommen und diese sehr schlecht vertragen. Es folgten Aufbaukuren in der Klinik, wo er spezielle Infusionen und Medikamte bekam.
Dort ging es ihm dann besser, er konnte essen und trinken, laufen und war nicht so müde.

Leider habe diese Infusionen bei ihm in erster Linie den Krebs gefüttert und die Ärzte haben uns nur vertröstet:
die Nebenwirkung der Bestrahlung vergehen wieder; erst hieß es 4 Wochen, dann 6-8 und dann - es kann bis zu 3 Monaten dauern.

Die Ärzte haben uns nur nicht gesagt, dass mein Vati keine 3 Monate mehr hat!

Für uns war es ein Schock, als der eine Arzt dann endlich sagte, dass es nur noch Wochen sind, die mein Vati zu leben hat. Er hatte Recht, es waren gerade noch 2 Wochen.

Die Bestrahlung hat letztendlich mehr Schaden als Nutzen gehabt, denn vorher hatte mein Vati keinerlei Beschwerden. Danach war er ein Pflegefall. Selbst Essen und Trinken, was so wichtig gewesen wäre, ging fast gar nicht mehr.

Das muss bei Euch nicht so sein. Ich kann Dir nur raten, frag den Ärzten Löcher in den Bauch, lass Dir Befunde zeigen oder zuschicken (oder Dein Mann als direkter Verwandter). Redet mit dem Schwiegervater und holt Euch Hilfe (Pflegedienst, Hospiz-Gruppe). Und rede natürlich auch mit der Schwiegermutter. Vielleicht weiß sie auch mehr als sie bisher gesagt hat oder ist froh, wenn jemand sie bei den Arztgesprächen begleitet/unterstützt.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Ihr eine bessere Prognose habt.
Viel Kraft und ganz liebe Grüße
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #6  
Alt 23.09.2011, 21:02
a spark of hope a spark of hope ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Leider ist es jetzt so gekommen wie befürchtet: meine Schwiegermutter ist am 9.9. gestorben

Es ist noch gar nicht richtig zu begreifen das es sie nicht mehr gibt...

Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft und liebe Menschen an Eurer Seite.

Liebe Grüße
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Bettina

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  #7  
Alt 24.09.2011, 13:26
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Liebe Bettina,

ich habe es gerade gelesen, dass es nun doch so schnell gegangen ist.
Das tut mir sehr sehr leid.

Wie ich es verstanden habe, hattet Ihr auch keine Prognose von den Ärzten, oder?
Dann ist es noch schwerer zu verstehen, weil man einfach keine Zeit hatte, sich darauf vorzubereiten.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen.

Liebe Grüße und eine stille Umarmung.
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #8  
Alt 24.09.2011, 16:08
a spark of hope a spark of hope ist offline
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Standard AW: Meiner Schwiegermutter geht es so schlecht...Therapieabbruch?

Liebe Carla,

vielen Dank für Deinen Trost

Eine Prognose seitens der Ärzte hatten wir nicht, oder zumindest wusste ich nichts davon. Meine Schwiegermutter wollte ja immer alleine mit den Ärzten reden, und das hat mein Schwiegervater auch akzeptiert. Wäre ich ihre Tochter, ich glaube ich hätte es nicht können...

In der Woche als sie starb hatte sie Dienstag die letzte Bestrahlung und Chemo, und wir waren so zuversichtlich das sie sich etwas erholt und wir dann noch gemeinsam die letzte Zeit "genießen" können...

Ich bekam 3 Tage vor ihrem Tod einen SMS von ihr:

"Juhu! Geschafft! Nächste große Untersuchung 01.11.! Ich kann das noch gar nicht glauben. Küßchen:-))

Und dann kam Freitag der Anruf ihrer Tochter

Der Notarzt sagt sie hätte sich ganz viel erspart; die kommende Zeit wäre sehr schlimm für sie (und auch für uns) gewesen. Diese Gewissheit und die Tatsache, dass ihre Tochter bei ihr war und sie , so einfach während des Gesprächs, einschlief ist der einzige Trost...

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute!
__________________
Bettina

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