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  #46  
Alt 27.08.2003, 00:43
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Liebe Brigitte,

ich fahre fast jeden Tag nach der Arbeit von Hannover nach Braunschweig ins Krankenhaus. Und organisatorisch ist das oft auch gar nicht mehr so einfach, da ich kein Auto mehr habe und mir immer eins leihen muss von meinem Ex-Freund, der mich ja nach 2,5 Jahren vor 4 Wochen verlassen hat. Aber seinen Wagen bekomme ich schon hin und wieder.

Und jeden Tag den ich im Auto sitze nach der Arbeit kann ich gar nicht schnell genug bei ihr sein. Es ist komisch. Aber richtig reden mag sie nicht mehr. Ich versuche immer mal wieder ihr kleine Freuden zu machen, aber so richtig freuen kann sie sich irgendwie nicht.

Jeden Tag frage ich mich, warum sie, sie ist doch noch so jung. Hat sich als alleinerziehende Mutter nie was gegönnt, mir alles versucht zu ermöglichen und jetzt wird sie mit 53 aus dem Leben gerissen.

Ich wollte die letzten Jahre immer mal mit ihr nach Mallorca, aber wir haben es nicht mehr geschafft.

Nun hat der Freund ihrer Schwester ein Haus auf Mauritius und wie gern wäre ich dieses oder nächstes Jahr mit ihr dorthin geflogen. Aber zu spät. Alles ist zu spät. Und diese Worte "zu spät" machen mich fast wahnsinnig.

Das Wissen, das es sich jetzt um eine begrenzte Zeit handelt. Jeden Tag habe ich Angst wenn das Tel. im Büro klingelt und ich eine Braunschweiger-Vorwahl sehe, dann zucke ich zusammen. Wenn das Handy klingelt bekomme ich fast nen Herzinfakt.

Zu Wissen, das ich Weihnachten ganz alleine bin - ohne sie. Das nagt so ihn mir.

Ich weiß das sie noch sehr viel Hoffnung hat, aber vielleicht will auch sie es mir nur leicht machen und tut so ... ich kann nicht in sie hineinschauen.

Liebe Brigitte, es tut mir sehr leid mit Deinem Vater. Wie lange ist das her ? Ja, wie Du schon sagst, dieses Verfall in so kurzer Zeit mitanzusehen ist die Hölle. Wie alt war Dein Vater? Hast Du Geschwister/Ehemann die Dich etwas aufgefangen haben?

Das Fieber meiner Mutter geht und geht nicht runter. Jetzt wird man die Antibiotika-Dosis erhöhen? Wird das was bringen ? Was ist mir den Knochen? was mit den weißen Blutkörperchen ?

Heute war sie etwas rötlicher im Gesicht, gestern ganz weiß. Ich habe noch gesagt, Du siehst aber heute gut aus. Sie meinte, das liegt vielleicht daran das sie so viel geschlafen hat (sie ist immer müde) aber dann meinte sie, das kommt vielleicht von dem Fieber, dann wäre die Rötung gar nicht gut.

Dann denke ich wieder, mist hättest Du das man nicht gesagt. Oft weiß ich gar nicht mehr was ich noch sagen soll, dabei würde ich gern noch so unendlich viel sagen...

Es ist alles so traurig, das ich nachts schon lange nicht mehr schlafen kann.

ICH wünsche Dir und allen Betroffenen und Angehörigen unendlich viel Kraft für ALLES!

Gute Nacht
Petra
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  #47  
Alt 27.08.2003, 18:08
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Hallo Petra,
es ist jetzt 17 Jahre her. Mein Vater war 64 und 4 Wochen später wäre er in Rente gegangen. Ich bin verheiratet und habe 2 Kinder. Die waren damals 5 und 7 Jahre alt.
Ja dieses "zu spät", das macht einen verrückt. Ich versuche, nichts auf später zu verschieben.
Deshalb rede mit Deiner Mutter solange noch Zeit ist. Das hat nichts damit zu tun, die Hoffnung aufzugeben. Es hat nur damit zu tun, es nicht zu spät zu tun.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt.
Brigitte
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  #48  
Alt 27.08.2003, 20:45
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Liebe Brigitte,

ja mit dem "zu spät", das ist wirklich so eine Sache.

Heute Mittag hat sie am Telefon gesagt, ich solle heute mal zu Hause bleiben. Was macht man dann ? Fährt man trotzdem hin ? Oder läßt man sie lieber in Ruhe ? Ich bin dann immer hin und her gerissen, weil ich immer denke, jeder Tag ist so verdammt kostbar.

Ihr Fieber ist seit heute (endlich nach 3 Wochen, aber ich will es auch nicht beschreien) etwas zurückgegangen, heute Abend war es nur noch auf 36,4 C. Sie bekommt jetzt die doppelte Menge Antibiotika.

Heute Morgen hat sie gesagt, sie hätte jetzt Wasser in den Beinen und würde dagegen eine Spritze bekommen. Oh Gott, jetzt denke ich was ist denn das schon wieder !?!?

Und über Herzrasen hat sie geklagt, sie hatte heute Nacht und heute Morgen total Herzjagen und das Gefühl als wenn ihr einer das Herz zudrückt. Und sie hat geschimpft, das ich nicht immer fragen soll was sie gegessen hat und ob überhaupt, sie meinte das nervt sie. Oh.. auch da bin ich langsam am Ende, was darf ich überhaupt sagen, fragen ???
Mist - Schei... echt - ich gebe mir solche Mühe. Möchte ihr was schönes kaufen, einfach nur nen schönen Bademantel, aber da meckert sie dann auch rum, den müßte sie anprobieren und überhaupt. Das macht mich sehr traurig. Aber egal! Ich dachte sie sagt einfach nochmal ein paar liebe Worte, aber irgendwie.

Habe sie gefragt, wegen ein paar Überweisungen, die sie unterschreiben muss. Ja, sagt sie das macht sie wenn sie raus kommt. Davon will sie einfach nichts wissen. Oh Gott, es ist so traurig und ich weiß manchmal nicht mehr wie ich ihr noch Mut zusprechen soll.

Morgen wollte ich mit meinem (Ex-)Freund (wir bzw. er hat sich vor 4 Wochen von mir getrennt - was mir auch sehr sehr zu schaffen macht) zu meiner Mutter ins Krankenhaus, sie mag ihn sehr. Wie stark kann ein Mensch sein????

Liebe Brigitte, wie bist Du mit der Trauer Deines Vaters umgegangen ? Wie geht es Deiner Mutter?

Ganz liebe Wünsche
Petra
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  #49  
Alt 27.08.2003, 20:47
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Die Nächte abends so alleine hier - wenn man etwas zur Ruhe kommt - sind am SCHLIMMSTE. Oft gehe ich vor 2 Uhr morgens nicht ins Bett, weil ich einfach nicht schlafen und abschalten kann. Kann kein Buch mehr lesen, kein TV sehen, ...

Heute höre ich mal wieder seit langem Musik. Komisch, wie schnell sich das Leben ändern kann und auch die Persönlichkeit.

LG an EUCH alle,
Petra
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  #50  
Alt 27.08.2003, 21:27
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Hallo Petra,
ja die Krankheit verändert einen. Ich habe die Trauer so verarbeizet, dass ich mir geschworen habe, nicht noch einmal so panisch auf eine Krankheit zu reagieren. Mein Vater starb innerhalb von 6 Wochen. Ich habe mich seitdem sehr mit Krebs beschäftigt, aber auch mit anderen Krankheiten. Auch dass ich hier im Forum schreibe, ist eine Form der Trauerarbeit. Ich versuche meine Erfahrungen weiterzugeben.
Vor 9 Jahren hatte ich dann Brustkrebs. Da wusste ich dann, was ich zu tun hatte. So sage ich heute, mein Vater hat mir das Leben gerettet.
Aber das sind alles Erfahrungen, die ich über die vielen Jahre gemacht habe.
Für Dich ist das alles ein einziger Alptraum. Ich weiß noch, dass ich vor 17 Jahren nichts mitbekommen von den Dingen, die außerhalb des KH lagen.
Ich denke sehr oft an Dich.
Brigitte
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  #51  
Alt 27.08.2003, 21:59
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Hallo Petra,
ich wollte dich durch meinen Bericht über Statistiken nicht beunruhigen geschweige verunsichern. Aber leider ist das mit den Statistiken so. Ich will dir nur mal ein kleines Beispiel geben. Bei uns im Dorf ist eine Frau, mittlerweile ca. 63 Jahre alt, welche mit 51 Jahren an LK erkrankt war. Da auch eine oder zwei Lymphem befallen waren, hatte sie also mindestens Stadium II b. Nach der Statistik hatte sie somit eine Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre von weniger als 20 %. Sie erfreut sich heute bester Gesundheit und hat damit alle Statistiken über den Haufen geworfen. Oder anderes Beispiel: Lt. Statistik erkranken eine nicht gerade geringe Zahl an älteren Menschen an LK. Im Schnitt wird LK zwischen 58 und 65 Jahren entdeckt. Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 73 Jahren, Frauen von 78 - 79 Jahren. Die Chance einer 10 - 15 jährigen Überlebung nach Diagnosestellung ist doch schon rein natürlich geringer als bei Brustkrebspatienten, die im Durchschnit bei knapp 40 - 45 Jahren liegen und somit auch weiter entfernt sind von der eigentlichen Lebenserwartung.
Bitte erschrecke nicht und werde auch nicht verunsichert, aber die Statistik kann man nun wirklich nicht auf sich selbst beziehen.
Im Übrigen stand zuletzt ein Artikel in einer angesehenen Tageszeitung, dass die statistischen Überlebensraten in ihrer Veröffentlichungen zu gering sind. Man hat festgestellt, das die Prozentsätze der Krabspatienten, welche die 20-Jahresgrenze überleben, um fast 10 % höher liegt als in den Statistiken bisher ausgewiesen. Dies trifft auch zum Teil für LK zu. Und das lässt doch hoffen oder??
Kopf hoch und viele liebe Grüsse
Chris
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  #52  
Alt 27.08.2003, 22:00
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Hallo Petra,
ich wollte dich durch meinen Bericht über Statistiken nicht beunruhigen geschweige verunsichern. Aber leider ist das mit den Statistiken so. Ich will dir nur mal ein kleines Beispiel geben. Bei uns im Dorf ist eine Frau, mittlerweile ca. 63 Jahre alt, welche mit 51 Jahren an LK erkrankt war. Da auch eine oder zwei Lymphem befallen waren, hatte sie also mindestens Stadium II b. Nach der Statistik hatte sie somit eine Überlebenschance auf die nächsten 5 Jahre von weniger als 20 %. Sie erfreut sich heute bester Gesundheit und hat damit alle Statistiken über den Haufen geworfen. Oder anderes Beispiel: Lt. Statistik erkranken eine nicht gerade geringe Zahl an älteren Menschen an LK. Im Schnitt wird LK zwischen 58 und 65 Jahren entdeckt. Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von ca. 73 Jahren, Frauen von 78 - 79 Jahren. Die Chance einer 10 - 15 jährigen Überlebung nach Diagnosestellung ist doch schon rein natürlich geringer als bei Brustkrebspatienten, die im Durchschnit bei knapp 40 - 45 Jahren liegen und somit auch weiter entfernt sind von der eigentlichen Lebenserwartung.
Bitte erschrecke nicht und werde auch nicht verunsichert, aber die Statistik kann man nun wirklich nicht auf sich selbst beziehen.
Im Übrigen stand zuletzt ein Artikel in einer angesehenen Tageszeitung, dass die statistischen Überlebensraten in ihrer Veröffentlichungen zu gering sind. Man hat festgestellt, das die Prozentsätze der Krebspatienten, welche die 20-Jahresgrenze überleben, um fast 10 % höher liegt als in den Statistiken bisher ausgewiesen. Dies trifft auch zum Teil für LK zu. Und das lässt doch hoffen oder??
Kopf hoch und viele liebe Grüsse
Chris
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  #53  
Alt 27.08.2003, 22:01
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Da ist mir wohl ein kleiner Fehler passiert. Ich wollte die Seite nicht zweimal abschicken.
Chris
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  #54  
Alt 27.08.2003, 22:57
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Lieber Chris,

woher weißt Du das alles ? Bist Du selbst ein Angehöriger? Woher das Interesse ?

Vielen Dank für Deine Nachricht, hattest mich erst verursichert, gehe ich ja zu.

Hast Du ja meine Zeilen mitverfolgt was meine Mutter betrifft ? Es sieht nicht gut aus und ich habe grosse Angst ...

Jeden Tag hat meine Mutter was anderes zu berichten und heute wollte sie mich nicht sehen, das tat sehr weh, das war nun schon das 2. mal!

Liebe Grüsse
Petra
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  #55  
Alt 28.08.2003, 01:57
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Hallo Petra,
Obwohl ich weiss das ich Dir hier und jetzt nicht helfen kann, schreibe ich in der Hoffnung das Du verstehst was ich meine.
All Deine Liebe und all Deine Kraft die Du Deiner Mutter geben und gegeben hast sind nicht umsonst.
Sie weiss was Du fühlst und Sie macht sich selbst mehr Vorwürfe dafür das Du all die Mühe und Arbeit und auch all die Unannehmlichkeiten für Sie auf Dich nimmst. Nur, Sie kann es Dir nicht für Dich Verständlich Danken und sie kann es Dir nicht Zeigen. Denn Sie weiss das Sie Dich Braucht und Sie ist Dir auf IHRE Weise Dankbar. Solange Diese Frau Denken und Fühlen kann, solange wird Sie Dir Dankbar für Deine Mühe sein. Ich weiss das sich dieses komisch lesen lässt , aber die Logik ist eben für uns Komisch.
Egal wer Dir Statistiken zeigt, lasse Dich nicht entmutigen und Zeige Deiner Mutter das Du für Sie da bist.

Auf so einen Partner der Dich in dieser Notsituation verlässt , kannst Du getrosst Verzichten, er ist es nicht Wert.

CU Fredi.
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  #56  
Alt 28.08.2003, 07:40
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Guten Morgen Petra,
du willst wissen, woher ich das alles weis. Nun ich habe mich sehr mit der Materie beschäfftigt. Meine Lebensgefährtin hatte nicht nur LK, sondern ihr Vater ist an einem kleinzelligen LK vor sechs Jahren gestorben. Wenn dann noch drei seiner Geschwister LK hatten, muss man sich so seine Gedanken machen. Wir hatten bei der Diagnose LK bei meiner Lebensgefährtin am Anfang keine Hoffnung und beide sehr viel geweint. Wir haben uns immer wieder im Internet anhand von Statistiken über die Überlebenschance informiert, waren jedesmal erschrocken und anhand der deprimierenden Zahlen absolut geknickt. Wir wussten aber auch nicht, wie diese Zahlen zustande kommen, das es Unterschiede zwischen Operierte und Nichtoperiete gibt usw. Erst durch die ganzen Untersuchungen, die anschließende OP, die histologischen Befunde, dass keine Lymphe befallen war und das dauernde Befragen der Ärzte (nicht abwimmeln lassen, man hat einen Anspruch auf Auskunft) ließ ein kleines Bild der Chance zu. Außerdem habe ich mich mit dem Ehemann der bereits von mir geschilderten Frau aus unserem Ort in Verbindung gesetzt und öfters und lange unterhalten. Auch er hat mir Mut gemacht und dies habe ich meiner Lebensgefährtin weitergegeben. Außerdem bin ich von Beruf her Controller, kann und muss also Statistiken lesen können, wenn man sich damit befasst und wenn man herausgefunden hat, welche Daten überhaupt dahinterstecken und wie sie zustande kommen. Gehe mal ins Internet unter der Rubrik Ärztezeitung. Du musst dich dann nur bis zum LK durchklicken. Auch hier erhälst du schon einige Informationen, die wichtig sind.
Viel Glück und Kopf hoch
Chris
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  #57  
Alt 28.08.2003, 22:00
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Lieber Fredi,

ich hoffe, dass all die Kraft, Wärme, Nähe und Liebe die ich versuche zu gebe auch ankommt. Oft traue ich mich nicht mal mehr sie so richtig in den Arm zu nehmen, weil ich nicht weiß, ob es ihr weh tut. Man ist total verunsichert.

Du hast auch recht, wenn Du sagst, das ich auf so einen Freund verzichten kann.

Ja, denn wo ist der Mensch der für mich mal da ist? Da zieht er es lieber vor, sich zurückzuziehen. Aber ein GUTES muss ich ihm lassen, ich bekomme auch oft seinen Wagen, so das es für mich einfacher ist die täglichen 70 km von H - BS zu fahren. Geht doch alles etwas schneller und das ist sehr hilfreich, denn meine Mutter findet es nicht gut, wenn ich nach 18h komme, dann hat sie ihre Schmerztropfen genommen und muss sich ausruhen.

Heute war es komisch. Ich bin heute mit meinem Ex-Freund ins Krankenhaus gefahren und hab heute in der Mittagspause einen ganz ganz tollen Blumenstrauss gekauft. Und als ich reinkam, waren ihre WORTE "oh nein, nicht schon wieder Blumen", dabei bringe ich gar nicht so oft welche mit. Manchmal nur 1 Rose. Da war ich heute sehr traurig. Überhaupt war sie heute sehr aggressiv. Sie meckerte nur rum und sehr sehr komisch.

Durch Zufall kam der Chefarzt rein und wir konnte ihn dann auf dem Flur alleine sprechen. Dieser sagte auch nochmal, das man ihr nicht sagt, dass sie auch noch einen Tumor an der Leber hat, sondern man hat ihr gesagt sie hätte ein Abzess. Und er meinte halt auch, das es echt nicht gut aussieht. Jetzt habe ich auch gemerkt, das ich mich gar nicht mehr traue noch weiter nach zu fragen. Nein -> mittlerweile macht mir das mehr Angst und läßt mich nur noch GRÜBBELN.

Ich hoffe sie muss nicht zu sehr leiden... ich hoffe es so sehr.

Fredi aber sagt mir doch bitte wie es Dir geht ???

GANZ GANZ GANZ VIEL KRAFT für ALLES
Petra
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  #58  
Alt 28.08.2003, 22:04
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Lieber Chris,

da hast Du ja auch schon viel schreckliches miterlebt was den Lungenkrebs betrifft. Heute im Krankenhaus als wir den Chefarzt getroffen haben sagte er zu mir: "Falls sie RAUCHEN, hören sie sofort damit auf, denn wenn die Mutter Lungenkrebs hat, dann ist man eh schon vorbelastet"... Oh Gott in letzter Zeit rauche ich mehr aus Stress und Frust, das sollte ich wohl wirklich sofort lassen.

Und Angst hat er mir auch gemacht, weil ich vielleicht dann auch irgendwann, vielleicht in noch jüngeren Jahren auch betroffen sein kann. Ich bin 34 Jahre alt und heute dreht sich bei mir im Kopf alles nur noch um den "KREBS". Das ist auch noch mein Sternzeichen..

Wie geht es Deiner Lebensgefährtin ???

Ganz LG Petra
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  #59  
Alt 29.08.2003, 10:16
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Hallo Petra,
na, ich kann dir nur empfehlen, das Rauchen aufzuhören. Wir haben beide mit dem Rauchen aufgehört am 05.03.2003. Das war der Tag der Krebsdiagnose. Wie ich dir geschildert habe, ist auch der Vater meiner Lebensgefährtin an LK erkrankt und leider daran verstorben. Auch er hat geraucht. Lt. Ärzte der Ruhrlandklinik in Essen gibt es ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs, wenn in der Familie, gerades Verwandtschaftsverhältnis, ein LK-Fall vorhanden ist oder war. Das Risiko ist vielleicht um das 2 bis dreifache erhöht. Es potenziert sich aber, wenn man zusätzlich noch raucht. Eine damalige Lungenärztin der Ruhrlandklinik wollte meine Lebensgefährtin für eine Studie gewinnen. Die Studie läuft zur Zeit in der Uniklinik München und soll herausfinden, ob ein Zusammenhang zwischen Lungenkrebs in der Familie und erhöhtem Lungenkrebsrisiko geradlinier Verwandter besteht. Leider haben wir nach der Entlassung aus der Klinik diese nette Ärztin aus den Augen verloren, weil sie eine Stelle in einer anderen Klinik erhalten hatte. Bei ihr habe ich mir auch sehr viele Informationen erholt. Sie war auch stets bereit, mir alle Fachbegriffe aus der Pathologie und aus den histologischen Berichten zu erklären. Dies leider nur in dem Rahmen, wie sie Zeit hatte. Mir aber hat es auf jeden Fall geholfen, die Arztberichte besser zu begreifen. Auch hier habe ich mir mein Wissen über einzelneTumorstadien geholt und auch, das jeder LK unterschiedlich und von einem auf den anderen Menschen eigentlich nicht übertragen werden kann. Auch diese Ärztin hielt nicht viel von Statistiken. Sie sagte auch, das sie als junge Studentin stets Schwierigkeiten mit Statistiken hatte, weil die Krebspatienten teils erheblich länger lebten bzw. gesund waren als die Statistiken aussagten.
Im Übrigen bin ich 50 Jahre, von Sternzeichen Stier und mich bringt normalerweise so schnell nichts aus der Ruhe. Aber bei der Krankheit Krebs und der Hilflosigkeit gegenüber dieser Krankheit könnte ich aus der Haut fahren und vor Wut platzen. Man darf es aber nicht zeigen insbesonders nicht im Beisein von meiner Lebensgefährtin. Ich würde sie dann nur verunsichern. Dies darf in keinem Falle geschehen.
Dir kann ich nur raten. Höre das Rauchen auf und du wirst sehen, dass du auch mit der Zeit ruhiger wirst. Man meint zwar immer, eine Zigarette könnte Nervosität und Unsicherheit beseitigen und einen beruhigen. Das Gegenteil ist aber der Fall. Du merkst es aber selbst nicht. Deine Mutter kann jedenfalls keine nervöse und beunruhigte Tochter gebrauchen. Sie wird es bestimmt merken, dir aber nie zeigen.
So, jetzt habe ich dir aber vorerst genug geschrieben. Bitte betrachte es nicht als Kritik, sondern als guten Ratschlag, obwohl dieser einzuhalten in der jetzigen Situation wohl verdammt schwer ist.
Liebe Grüße Chris
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  #60  
Alt 29.08.2003, 10:49
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Liebe Petra,
schreibe dir, weil ich ähnliches mit meiner Ma erlebt habe. Diese Agresivität hat wahrscheinlich viele Ursachen aber ein Großteil liegt bestimmt daran, dass deine Ma mit ihren 53 Jahren live mit erleben muss, wie sie immer schwächer und hilfloser wird. Meine Mutter und ich erlebten auch so etwas, es war ein regelrechter Umdenkprozess, plötzlich kümmert sich die Tochter um die Mutter, deckt sie zu, beruhigt sie, wenn sie weint...das muß für eine Mutter unerträglich sein-auf Grund der Situation.
Du schreibst, du wüßtest nicht mehr, was du zu ihr sagen kannst, verschiedene Fragen nerven sie. Auch das kommt mir bekannt vor. Ich bin auch täglich zu ihr gefahren, habe anfangs auch diese Fragen:was gab es zu essen? gestellt. Igendwann hab ich dann anders gemacht- bin einfach nur noch hin gefahren, hab es mir gemütlich gemacht, Schuhe ausgezogen, und das war`s!
Wir haben dann gemeinsam Fern gesehen oder Zeitung gelesen oder auch gar nichts. Nicht dieses "Krankenhausbesuch" sondern bei ihr sein, einfach so. Wenn dann essen kam, hockten wir gemeinsam im Bett und zankten, wer was ißt.
Als sie noch gesund zu Hause lebte, hab ich sie ja auch nicht so doofe Sachen gefragt, warum also jetzt??
Weißt du was ich meine?
Wünsch dir und deine Ma alles Gute
Gruß Tanja
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