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  #1  
Alt 03.07.2006, 19:00
Anschi Anschi ist offline
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Registriert seit: 17.06.2006
Beiträge: 4
Standard Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Hallo!
Meine Mutter hat die Hölle durchgemacht. Mehrere OPs, Seitenausgänge für Darm und Niere, CHemo, Bestrahlung. Jetzt geht sie ihrem Ende entgegen (Matstasen Lunge und auch sonst). Aus früher mal 80 kg sind höchstens 45 kg geworden. Sie ist bei vollem Bewusstsein und möchte einfach nichts mehr essen. Perenterale Ernährung hat ihr Körper nicht "gewollt" und das deutlich gezeigt (Apathie, Schmerzen überall). Wir haben uns entschlossen, sie nicht weiter mit künstlicher Ernährung zu quälen. Jetzt beschäftigt mich laufend die Frage, ob sie leiden muss, wenn sie einfach verhungert. Wird das Sterben für sie schmerzhaft sein?
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  #2  
Alt 03.07.2006, 20:26
jenny1986 jenny1986 ist offline
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Registriert seit: 13.05.2006
Beiträge: 17
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

hallo anschie

erst mal tut es mir leid fr dich mein großes mitgefühl.
bekommt deine mutter schmerzmittel und wenn welche ?
meistens ist es so das die menschen die damit betroffen sind (krebs)
das sie nichts mehr zu scih nehmen sie ist zu schwach dafür bei meiner mutter war es genau so sie hat nur noch joghurts gegessen.
melde dich einfach wenn du fragen hast ok

iebe grüsse jenny
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  #3  
Alt 03.07.2006, 21:35
Anschi Anschi ist offline
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Registriert seit: 17.06.2006
Beiträge: 4
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Liebe Jenny,
vielen Dank für deinen Beitrag. Meine Mutter wurde im März noch einmal operiert. Der Tumor wurde nicht entfernt, um zu heilen, sondern um ihr Schmerzen zu nehmen.18 Stunden OP bei einem schon geschwächten Körper. Der Tumor, der die Schmerzen verursachte, wurde zusammen mit der Blase entfernt. Sie erholte sich von der OP und blieb schmerzfrei. Allerdings war sie bettlägerig. Wir, d.h. meine Familie und sie, erlebten noch ein paar gute Monate. Sie wird in der Familie, von meinem Bruder und mir und unseren Familien, neben unserem Job betreut; unterstützt durch einen Pflegedienst. Seit etwa 6 Wochen zeichnet sich langsam ab, dass die Krankheit ihr Endstadium erreicht. Sie isst und trinkt immer weniger, seit etw 1 2 Wochen isst sie so gut wie nichts mehr. Aus diesem Grund hatten wir uns zur intravenösen Ernährung entschieden. Ihr Körper rebellierte allerdings dagegen. Sie wurde total apathisch und schrie vor Schmerzen, wenn sie nur berührt wurde. Als wir -nach Rücksprache mit dem Hausarzt und mit ihrem Einverständnis- die Infusionen einstellten, blühte sie 1/2 Tag später richtig auf. Sie erzählte, empfing Besucher mit Scherzen und machte Pläne für morgen. Das allerdings nur für knapp 2 Tage.Seit ein paar Tagen hat sie Schmerzen, weil sich durch das Liegen Dekubitus(Wundliegen) eingestellt hat. Außer hin und wieder ein paar Tropfen Novalgin will sie keine Mittel nehmen. Dabei sind Pflaster und auch stärkere Tabletten im Haus, die mein Bruder und ich ihr auch anbieten. Nach dem Absetzen der künstlichen Ernährung isst sie weiterhin fast nichts. Wenn ich es in Kalorien schätzen sollte, sind das höchstens 100 Kal/Tag. Auch wenn ich vom Gefühl her sicher bin, dass es richtig war, sich gegen die künstliche Ernährung zu entscheiden, kommen mir immer wieder schreckliche Visionen. Wir lassen unsere Mutter verhungern. Ich habe nachts Albträume und sehe sie, wie sich vor Schmerzen krümmt. Ist es so, tut verhungern weh?
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  #4  
Alt 03.07.2006, 21:48
Laetitia Laetitia ist offline
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Registriert seit: 11.01.2006
Beiträge: 134
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Liebe Anschi,

genau weiss ich es auch nicht. Also ist es noch sicherer, einen Arzt zu fragen. Aber soviel ich weiss, leidet man nicht, wenn man verhungert. Mit Durst und Flüssigkeitsmangel ist es anders. Durst ist quälend. Ihr solltet Deiner Mutter Flüssigkeit geben und möglichst Mittel gegen Schmerzen und Angst. Frag mal bei einem Schmerztherapeuten nach. Ich kann gut verstehen, dass sie nichts mehr nehmen möchte, aber vielleicht würde sie begreifen, dass Medikamente gegen Schmerzen und Angst ihr nur den Weg erleichtern.
Alles Liebe, Ihr tut bestimmt das Richtige, Nadine
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  #5  
Alt 04.07.2006, 16:36
Benutzerbild von rezzan
rezzan rezzan ist offline
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Beiträge: 146
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Liebe Anschi,

es tut mir sehr leid, durch welche Hölle ihr gehen müsst. Und auch, dass ihr vor solchen schwierigen Entscheidungen steht. Ich kann dir nur sagen, dass meine Mutter damals auch nichts mehr gegessen und die letzten Tage auch kaum mehr etwas getrunken hat. Unsere Hausärztin erklärte mir dann, dass es KEIN schmerzhafter Tod wäre zu verhungern und wir dahingehend die Ernährung einstellen sollten. Das würde ihr Leiden nur sinnlos verlängern. Das habe ich aber niemals fertiggebracht und es kam auch keine einzige Sekunde für mich auch nur in Frage. Bis zu letzt habe ich immer wieder versucht, sie zum Essen und zum Trinken zu bewegen. Sie hat dann aber die letzten Tage einfach gar nichts mehr angenommen. Ich verstehe also sehr gut, wie dich die Vorstellung quält. Aber was objektiv Schmerzen angeht, hat unsere Ärztin mir das lang und breit erläutert weshalb und wieso genau das eben KEINE Qual wäre.

Die Entscheidung kann dir also niemand abnehmen, aber die Ausführungen der Ärztin waren wirklich sehr schlüssig. Vom körperlichen Aspekt her musst du dir sicher keine Sorgen machen, aber wie gesagt, Vernunft und Herz sind ja oft zwei Paar Schuhe....

Wünsche dir viel Kraft, wie auch immer ihr euch entscheidet.

Liebe Grüße, Rezzan
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  #6  
Alt 04.07.2006, 17:09
mieke mieke ist offline
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Registriert seit: 13.06.2006
Beiträge: 30
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

liebe Anschie,

ich kann nach fühlen wie es dir zu mute ist. Mein vater is letztes Jahr
an Bauchspeicheldrüsekrebs gestorben. Nur 4,5 Wochen nach der Diagnose.
Mann konnte nichts mehr für ihm tun. Er hatte vor der diagnose schon sehr abgenommen (etwa 10 kg). Wir dachten daß ist aus Kummer weil meine
Mutter in der Psychatrie war und weil er nichts vernüftiges zu essen kochte.

Mein Vater wog vor seine Krankenheit fast 90 kg .Bei seinem Tod nicht mal
40. Er hat nichts mehr gegessen nur etwas getrunken. Er bekam ständig
mehr Morpfium. Er war dann schon nicht mehr ansprechbar, aber er hatte keine schmerzen mehr. Ich habe den Eindruck gehabt das nicht-essen ist
nicht so schlimm in vergleich mit den anderen Schmerzen.
Ich wünsche dir viel viel Kraft und für deine Mutter daß Sie schnell Ihren Frieden findet. Jeden Tag ist nur eine Verlängerung der Qual.

Mieke




mieke
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  #7  
Alt 04.07.2006, 18:50
Stina Stina ist offline
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Ort: Saarland
Beiträge: 212
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Auch mein Vater hatte Krebs, Lungenkrebs, magerte von ca. 70 kg auf 36 kg ab bei einer größe von 174 cm.
Er aß immer weniger, wurde dann mit flüssiger Astronautennahrung ernährt, bekam noch 5 tage vor seinem Tag eine Magensonde, darüber wurde er dann ernährt und auch Flüssigkeit zugeführt.
Flüssigkeit MUSS ein Mensch bekommen, denn Durst "tut weh". Aber sicherlich wird dies ihr "zugeführt"????
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  #8  
Alt 05.07.2006, 09:34
rinesmama rinesmama ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.02.2006
Ort: Lenningen
Beiträge: 74
Standard AW: Kachexie; wird sie leiden beim Sterben?

Hallo Stine,

du hast recht. Am schlimmsten ist der Durst. Als unsere Patentante nicht mehr zum Essen und Trinken fähig war, wollten ihr die Ärtze eine Sonde legen.
Wir verweigerten diesen Schritt, da sie eine Patienteverfügung hatte. In der stand jedoch drin, daß alles abgelehnt wird. Die Ärtze meinten damals, Essen(Flüssignahrung) ja, jedoch Flüssigkeit sollte man ihr zufügen, da es sonst ein schreckllicher Tod wäre.


Grüßle Rinesmama
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