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  #1  
Alt 19.12.2007, 15:33
Biggi-1 Biggi-1 ist offline
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Unglücklich Sofort OP?

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier im Forum und habe auch keine Erfahrung, wie man hier agiert. Deshal entschuldige ich mich im voraus, falls ich hier falsch reinplatze.

Eigentlich aufgrund einer Nachuntersuchung einer anderen Sache und zur Vorsorge war mein Vater beim Arzt. Der PSA Wert liegt bei 37. Daraufhin wurde eine Punktion am 13.12.07 durchgeführt. Am Freitag dann die Gewissheit Prostatakarzinom. Der Professor der die Besprechung der Diagnose duchführte war sehr unsensibel und drückte sich sehr brutal aus. Es kann sein .... Naja, sicher kennen sich viele oder die meisten hier im Forum damit aus. Der Professor erklärte meinem Vater innerhalb weniger Minuten wie und wo die Schnitte bei der Entfernung gemacht werden, was passieren kann, nehmen Sie mal diese Tabletten und machen Sie einen OP Termin bei der Krankenschwester.

Die Verzweiflung war natürlich anfangs ganz groß. Mein Papi weinte nur noch und sprach von seinem Tod. usw...
Natürlich haben wir uns versucht, so schnell wie möglich und so gut wie möglich zu informieren und zu belesen.

Mein Vater hat Androcur verschrieben bekommen. Der Psa Wert liegt wie gesagt bei 37.

Punktionsergebniss: 6 Punktionsproben 6 x leicht verändertetes Prostatagewebe.

Nun meine Frage: Was genau sagt die Höhe des PSA Wertes aus? Mein Vater hat im letzten Jahr gewollt fast 25 kg abgenommen. Er ist 68 und jetzt ansonsten gut drauf und fit.

Ist jetzt Eile geboten, um so schnell wie möglich zu operieren?

Wir haben meinem Vater empfohlen noch einen anderen Arzt Prof. Dr. Huland (Uniklinik Hamburg Eppendorf) zu konsultieren. Da hat mein Vater erst einen Termin am 07. Januar. Ist es falsch noch abzuwarten?

Bin sehr verzweifelt und verunsichert.

Euch allen wünsche ich alles Gute und ganz lieben Dank im voraus für eure Antworten und Beiträge.

Gruß Biggi-1
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  #2  
Alt 20.12.2007, 12:17
Benutzerbild von centaurus
centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Sofort OP?

Hi Biggi
Ich möchte mich auch ganz kurz zu Wort melden. Auch als Selbstbetroffener. Der von Dir genannte PSA-Wert ist hoch, ohne Frage. Im allgemeinen ist der Ablauf in etwa wie folgt, wenn ein stark erhöhter PSA-Wert bei einer Routineuntersuchung festgestellt wird :
Ultraschall, Biopsie (d.h. Entnahme von Gewebeproben und dabei spielt wie mein Vorschreiber schon erwähnt hat, der Gleason-Score eine zentrale Rolle), dann evtl. CToder MRI Untersuchung, damit festgestellt werden kann, wie weit das Organ befallen ist und/oder ob bereits Infiltrationen in benachbarte Organe (Blase, Darm) stattgefunden haben.
Ferner ist wichtig, ob bereits eine erbliche Vorbelastung besteht (hatten Vater oder Grossvater evtl. bereits PK).
Noch eine Randbemerkung : Eine Prostata-OP ist für Chirurgen eine reine Routineangelegenheit. Auch für Urologen ist dies "business as usual", wenn ich das mal so salopp formulieren darf. Noch ne Frage : Wann wurde bei Deinem Vater letztmals (vor dem Befund im Dez. 07) der PSA-Wert festgestellt. Agressive Prostata-Tumore können u.U. sehr schnell wachsen.
Ich hoffe, ich konnte Dir ein klein wenig weiterhelfen.
Gruss, Markus
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  #3  
Alt 22.12.2007, 13:07
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centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Sofort OP?

Hallo Biggi

Hat sich bei Euch etwas Neues ergeben ? Hast Du neue Infos. Ich hoffe, die div. Postings haben Dir etwas weitergeholfen. Frag, wenn Du Fragen hast, bitte.

Liebe Grüsse, Markus
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  #4  
Alt 26.12.2007, 23:18
Biggi-1 Biggi-1 ist offline
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Standard AW: Sofort OP?

Hallo zusammen,
erstmal frohe Weihnachten an alle und vielen lieben Dank für eure Antworten.

Wir sind gerade erst nach Haus gekommen von unserem Weihnachtsbesuch bei meinen Eltern. Meinem Vater ging es psychisch sehr schlecht. Er fing ständig an zu weinen und verließ den Raum. Ohne homöopatische und pflanzliche Beruhigungsmittel geht es zur Zeit überhaupt nicht. Es ist wirklich schwer, wenn man selbst Angst hat, die richtigen Worte zu finden, um Mut zu machen. Ich habe seit der Diagnose bei meinem Vater von ganz vielen gehört, dass Verwandte und bekannte Prostatakrebs hatten oder noch immer haben und schon lange damit leben. Das ist für mich doch etwas ermutigend.

Meine Mutter hat mir eine Kopie des Gutachtens der Biobsie
mitgegeben, die ich euch hier nun mitteile.

I.-VI
Mikroskopisch findet sich ein Stanzgewebe, wobei tubulo-alvioläre Drüsenelemente mit regelrechter Zellauskleidung und büschelfürmigen Epitell in Erscheinung treten. Weiterhin kommen atropische Drüsenelemente vor. Innerhalb der Lichtungen sind Corpora amylacea nachweisbar. Weiter kommen einzelne Drüsen zur Darstellung, die einen hellen zytoplasmaleib aufweisen. Diese lassen distinkte Nukleolenbildungen erkennen. Darüberhinaus kommt in der Probe IV. eine hellzellige klein azinäre Population zur Darstellung wobei ca. 50% des Stanzzylinders eingenommen werden. In den proben V.+VI. lassen sich keine atypischen Drüsenelemente nachweisen.
I.) Myomatös und glandulär hyperplastisches Prostatagewebe
II.)Stanzgewebe mit winzigen Anteilen eines hellzelligen und klein-azinär aufgebauten Adenokarzinoms der Prostata.
III.) Myomatös und glandulär hyperplastisches Prostatagewebe
IV.)Prostatastanzgewebe mit Anteilen bzw. Ausläufern eines hellzelligen klein azinär aufgebauten ansatzweise auch schmalsträngigen Adenokarzinoms der Prostata.
V.+VI.) Myomatös und glandulär hyperplastisches Prostatagewebe

Soweit am Stanzmaterial beurteilbar ergibt sich ein Gleason-Score von 7(3+4) vorläufiges Tumorstadium pT1c

Mein Vater hat einen PSA Wert von 37,5 und ist 68 Jahre alt.

Mir machen diese ganzen Fremdworte und Werte Angst, bin mir auch nicht sicher, ob ich sie nicht richtig deuten kann oder auch will.

Ich bedanke mich schon im voraus für eure hoffentlich nicht zu negativen Antworten.

Liebe Grüße Birgit
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