BSDK Chemo wurde nicht mehr empfohlen

[Kaete]

Liebe Leute,

Meine Schwiegermutter hat BSDK Stadium IV (Bauchfell sind von Metastasen überfallen).
Die Ärzte empfehlen kein Chemo mehr und sie nimmt seit 1 Monat zu Hause Tropfen und Morphium 3x am Tag. Sie schläft fast nur und ist jeden Tag nur ca. drei Stunden wach.
Heute hatte sie schreckliche Schmerzen und wurde mit Krankenwagen ins Krankenhaus gefahren. Mein Mann hat sie heute besucht und sagte dass er sie fast nicht wieder erkannt hat! Das letzte Mal haben wir sie erst vor zwei Tagen zu Hause gesehen. Sie kann jetzt gar nichts essen und trinken, hängt nur an Tropfen... Mein Schwiegervater erzählte dass sie ihr Ende spürt und sich schon von ihm heute im Krankenhause verabschiedet hat.

Kann es so schnell gehen??? Es ist erst gerade ein Monat her seit Diagnose...
Ich kann das kaum glauben. Die Ärzten hatten von Monaten gesprochen...

Ich möchte dass meine 4jährige Tochter nochmal ihre liebe Oma besucht. Sie hat eine sehr gute Beziehung mit ihrer Oma. Es tut mir sehr sehr leid...
Mein Mann findet das keine gute Idee. Hat man hier Erfahrung mit kleinen Kindern in dieser Situation?

LG

[tina48]

Hallo kaete!!
meine mutti hatte auch BSDK und war öfters mal ,wegen schmerzen im kh.mein neffe ist 5jahre selbst krebskrank-leukämie,hat seine oma regelmäßig besucht.es tat ihm und ihr sehr gut.
leider ist meine mutti (68Jahre) am 10.12.2010 sanft eingeschlafen,keine 4 mon.nach der schrecklichen diagnose.
ich wünsche euch viel,viel kraft und deiner schwiemu alles liebe.
lg ,martina

[Antje123]

Liebe Kaete
Manchmal ist das Ende sehr schnell da.Meine liebste Mama ist im März 2010 an BSDK erkrankt und dann nach vielen ,relativ guten Monaten am 25.11.2010 friedlich eingeschlafen.In all diesen Monaten haben unsere Kinder sie ,trotz der großen Entfernung,häufig besucht.Sie haben den schleichenden Verfall also miterlebt und das war auch in Ordnung.Als meine Mutter dann plötzlich gelb wurde und es ihe so schlecht ging,hätte ich keinen Besuch mehr zugelassen...
Es war schon für uns Erwachsene schwer zu ertragen.Was Du schreibst hört sich nicht gut an.Die Entscheidung ist also sehr schwer.Ich wünsche Euch ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Alles Gute von Antje

[Primeline]

Liebe Kaete,

es tut mir sehr leid, dass es Deiner Schwiegermutter so schlecht geht . Mein Vater hatte Prostatakrebs, mit dem er lange Zeit gut leben konnte. In den letzten sieben Monaten ging es ihm jedoch sehr schlecht. Er hat Sauerstoff und Morphium bekommen und sich trotzdem sehr gequält. Drei Wochen vor seinem Tod ist er dann ins Krankenhaus gekommen - wie vorher auch schon öfters - und hat es dann auch nicht mehr nach Hause geschafft. Meine Tochter war damals (April 2008) auch vier Jahre alt und hat ihren Opa sehr geliebt. Ich habe sie ab und zu mit ins Krankenhaus genommen, wenn meine Mutter signalisiert hat, dass es meinem Vater nicht zu schlecht geht. Auch habe ich mit ihr über die Möglichkeit gesprochen, dass ihr Opa sterben könnte. Natürlich kindgerecht. Sie hatte sehr viele Fragen, die wir auch alle (so gut wie möglich) beantwortet haben. Außerdem war sie zu der Zeit bei einer Kinderpsychologin in Behandlung, da sie sehr unter der Trennung von ihrem Vater und mir gelitten hat. Ihre Therapeutin war auch für Offenheit. Meine Tochter hat sich zwei Tage vor seinem Tod von ihrem Opa verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt hat er schon eine hohe Dosis Morphium erhalten und war nicht mehr richtig ansprechbar. Ich denke, für sie war es sehr wichtig. Sie war auch bei der Beerdigung dabei, was sehr gut war. Meine Eltern haben mich früher nie zu Beerdigungen mitgenommen und mir fehlt bis heute dieser Abschied.

Ich denke, jeder muss selbst entscheiden, wie er mit einer Situation umgeht. Für meine Tochter waren die Abschiede und auch das gemeinsame Trauern sehr wichtig, und es war in ihrem Fall die richtige Entscheidung.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft.

Liebe Grüße Primeline

[ulphin]

Liebe Kaete,

ja, leider geht es manchmal so schnell - Aber wir wissen nicht, wann es Zeit ist zu gehen- Gott sei Dank.

Es tut mir so leid für Deine Familie und Dich und ich hoffe sehr, dass Euch noch möglichst viel gute Zeit bleibt.

Deine Überlegungen, dass Deine Tochter ihre Oma nochmals besucht, finde ich vom Grundsatz her gut. Ich glaube, dass es wichtig ist, auch Kinder in altersgemäßer Weise mit dem unweigerlich zum Leben dazu gehörenden Thema „Tod“ heranzuführen und verbinde dies mit der Hoffnung, dass unsere Gesellschaft einen anderen Umgang hiermit finden mag.

Als meine Kinder etwa in dem Alter Deiner Tochter waren, starb die Uroma, auch an BSDK. An ihr hingen beide Kinder sehr. Sie haben sie auch noch in ihrer Krankheit – allerdings zu Hause – gesehen und waren dann auch mit bei der Beerdigung. Bei dem Tod meiner Mami vor ca. 4 Mon. (zugegebenermaßen waren meine Kinder schon älter) konnten wir mit ihrem Tod doch soweit verhältnismäßig gut umgehen.

Was wünscht denn Deine Schwiegermutter? Möchte sie ihr Enkelkind um sich haben?

Viel Kraft wünscht

ulphin

[Kaete]

Vielen Dank für eure Antwort.

Heute hat mein Mann mich bei der Arbeit plötzlich angerufen und sagte dass Meine Schwiegermutter ihr Enkelchen und mich noch mal sehen möchte. Gestern wollte sie noch nicht dass die Kleine sie so sieht. Ich bin sofort ins Krankenhaus gefahren und mein Mann hat unsere Tochter in der Zwischenzeit auch vom Kindergarten abgeholt.

Wir traten ins Zimmer rein und sah sie voll geschwitzt im Bett lag. Sie sah schon sehr sehr dünn und gelb aus. Ein großer Unterschied als vor vier Tagen. Sie hat sehr leise geredet und konnte sich aber noch gut mit uns unterhalten. Sie hat uns durchgezählt als wir ins Zimmer eintraten. Mein Schwiegervater, mein Mann und ich mussten weinen. Die Kleine hat laut gesagt „ Oma, ich habe dich so doll liebe und will nicht dass du stirbst“ und dabei laut geweint. Oma hat sie gestreichelt und erzählte, dass Sterben genau wie Geboren ganz normal zum Leben gehört, dass sie nicht traurig sein sollte. Wir haben sie gefragt, ob sie Angst vorm Sterben hat. Sie antwortete dass sie keine Angst hat, eher Angst hat dass sie noch bleiben muss. Sie hatte uns jeden im Arm und von uns Abschied genommen. Dann war sie so müde und eingenickt.

Als wir unten beim Auto standen und einsteigen wollten, sah ich sie ans Fenster kam und uns anwinkte und Handküsschen gab. Wir standen noch alle da eine Weile und winkten ihr zurück. Das war ein rührendes und erstaunendes Moment. Sie war schon so schwach und konnte plötzlich aufstehen, um uns noch mal zu blicken. Ist das schon ein Todeszeichen? Das wäre sehr sehr schnell.

Mein Mann und ich fanden dass es gut war, dass die Kleine Oma noch besucht hat. Sie konnte das besser verarbeiten als wir gedacht haben. Omas Wunsch ist auch erfüllt und sie schien erleichtert zu sein.

[Pferdchen]

Ich sitze hier und weine...
Es tut mir so leid das es deiner Schwiegermutter so schlecht geht.

Doch finde ich es aber schön, dass deine Tochter sích nun doch von der Oma verabschieden konnte und es auch gut verkraftet hat. Auch der Oma wird es sehr viel bedeutet haben.

Ich wünsche euch allen viel Kraft für die nächste Zeit.

Alles Gute

Michaela

[janlor]

Hallo Kaete, ich finde auch sehr schön das deine Tochter sich abschieden konnte von ihre Oma, bei meine Tochter (3) wollte ich das nicht, wir sind Freitag 05.11.2010 nach Spanien geflogen (am 06.11.2010 ist er gestorben) und gleich sind wir ins KH gefahren und ich bin ins Zimmer rein gegangen und wenn mein Vater nicht wach gewesen wäre dann wäre ich sofort raus um zu heulen, es ist hart wenn man zu letzt vor ein Paar Monate gesehen habe und dann ihn so zu sehen, ich habe ihn nicht erkann, er lag da nur mit Windeln, extrem abgemagert aber ein riesige Bauch und ich wollte das meine Tochter nicht antun, vielleicht hätte sie auch gut verkraftet aber das war für mich selber sehr schlimm schön das deine Tochter verkraftet hat, sie hat wahrscheinlich auch eine super verbindung mit ihre Oma, meine Tochter kennt ihr Opa leider nur von Urlaub machen, 2x in Jahr.

Was ich euch von Herzen wünsche ist das alles schnell vergeht, das sie nicht arg leiden muß, und für euch wünsche ich euch viel kraft. Das tut mir echt sehr leid.
Lg Conchi

[Alpenveilchen]

Man kann eigentlich an allen Antworten ganz gut sehen, dass es in Ordnung und gut ist, Kinder mitzunehmen zu sterbenskranken Krebspatienten, wenn wir Erwachsenen mit dem, was uns begegnet, umgehen können. Wenn wir stabil sind, die Situation erklären können und einen ruhigen Pol im Chaos bilden können, kann es für Kinder ein sehr wichtiges Erlebnis sein, dabei gewesen zu sein. Wenn wir Erwachsene jedoch selber kaum wissen, wie wir mit der Situation umgehen sollen/können, weil wir es selber kaum verkraften, dann sind Kinder fehl am Platz. Die Frage ist daher oft mehr ob wir Erwachsene stark genug sind, ein Kind mitzunehmen oder ob wir nicht glauben, dass wir das schaffen.

Alles liebe vom Alpenveilchen

[Kaete]

Meine Schwiegermutter ist vor einer Stunde für immer eingeschlafen

Das war nicht mal 8 Wochen nach der Diagnose. Der Abschied von ihr vor zwei Tagen war der entgültige.

Nun hat sie nie Schmerzen mehr.

Wenn die Kleine nachher aufwacht, werden wir ihr ganz ruhig sagen, dass
ihre Oma gestorben ist und dass sie keine Schmerzen mehr hat und nicht mehr leiden muss, dass sie für immer in unserem Herzen bleibt.

Vielen lieben Dank für eure Antwort und ich wünsche allen hier viel Kraft und alles Liebe.

[Alpenveilchen]

Liebe Kaete,

es tut mir leid für Euch, dass der Abschied nun doch der endgültige gewesen ist.

Die Beschreibung von diesem Abschied, die Du uns hier gegeben hast, klang gleichzeitig so harmonisch nach den Wünschen Deiner Schwiegermutter, dass viele sie vielleicht um so einen Abschied beneiden, wenn man nun davon ausgeht, dass der Abschied unumgänglich ist.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die Zeit die jetzt vor Euch liegt.

Alles Liebe vom Alpenveilchen

[janlor]

Hallo Kaete, mein Herzliches Beileid...........
tut mir echt leid.
Lg Conchi

[tina48]

Liebe kaete!!

Herzliches Beileid!
Tut mir leid!
Wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit

Liebe grüße Martina

[Primeline]

Liebe Kaete,

es tut mir sehr leid, dass Du einen so großen Verlust erleiden musstest. Mein herzliches Beileid.

Alles Liebe für Dich und Deine Familie

Primeline