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  #1  
Alt 06.11.2012, 12:48
Bellarina Bellarina ist offline
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Standard Hoffnung schwindet!

Hallo!
Seit Jänner diesen Jahres weiß meine Mama, dass sie BSDK hat. Er wurde im Februar operiert, es war zwar eine Op auf Leben und Tod, aber sie hat sich gut erholt davon. Laut Arzt wurde alles rausoperiert und er hat keine Metastasen gesehen. Danach hat sie mit einer Chemo begonnen, und die hat sie fast ruiniert. Sie hat anfangs nur erbrochen, dann wurde die Chemo auf alle zwei Wochen verlegt, dann ging es einige Zeit etwas besser, aber zum Schluss ging es ihr wieder körperlich total schlecht nach einer Chemo. Sie hat dann auf eigenen Wunsch die Chemo vorzeitig abgebrochen, sie hätte sonst die Chemo nicht überlebt, das ist unsere Meinung. Die Ärzte meinten auch, es wäre ok. Meine Mama hat fast die Hälfte ihres Gewichts verloren, die Haare sind ausgegangen. Dann durfte sie auf Erholung fahren, es hat ihr so gut getan, sie hat sich so wohl gefühlt. Aber in der letzten Woche fingen dann unendliche Schmerzen an. Seit dem, das war im September suchen wir nach den Ursachen. An ihrem Geburtstag meinte dann ein Arzt, nach dem der Tumormarker angestiegen ist, sie hätte wieder irgendwo Krebs, man kann nichts mehr tun, sie muss sterben..... bumm!
Am nächsten Tag hat man ihr gesagt, dass nirgends ein Tumor zu sehen wäre, dass man eventuell mit einer Chemo in Tablettenform was tun kann, falls man doch noch was findet. Da meine Mama eine recht gute Homöopatin hat, die auch Ärztin ist, hat ihr diese gesagt, dass sie ein komisches Geräusch im Bauch hört, dort wo Mama die Schmerzen hat, das hört sich für sie so an, als wäre es eine Gefäßverengung. Sie sollte dies im KH sagen, gesagt getan, die haben sie nicht ernst genommen und gemeint, das hätten sie eh schon abgeklärt. Gott sei Dank hat eine liebe Ärztin meine Mama dann doch abgehört und gemeint, da könnte was dran sein an der Verengung. sofort wurde sie untersucht. Und siehe da, eine Extreme Verengung im Gefäß, dass den Darm versorgt, wurde gesichtet. Sofort wurde ein Op-Termin für Mittwoch ausgemacht. Am Dienstag kam sie dann ins Kh, dort meinte der Oberarzt plötzlich, sie wird jetzt untersucht, warum der Tumormarker so hoch ist, und erst am Freitag operiert. So war es aber nicht mit der Ärztin ausgemacht, daher hat meine Mama ihn gebeten, doch bei der nachzufragen. Kurz später, meinte er, sie werden jetzt doch die Op der Verengung am Mittwoch machen. Am Mittwoch haben sie meine Mama dann ewig nüchtern auf die Op warten lassen, keiner wusste, wann sie dran kommt. Nach dem Mittagessen, kam dann der Oberarzt zu ihr und meinte es wäre ein Notfall hereingekommen und meine Mama kommt heute nicht mehr dran. Sie durfte wieder Heim und sollte am Freitag in der Früh wieder kommen. Zuhause hatte Mama wieder furchtbare Schmerzen, und sie hat immer wieder absichtlich erbrochen, weil sie den Druck nicht mehr ausgehalten hat. Da kam teilweise das Essen von zwei Tagen vorher mit raus, völlig unverdaut. Sie legte sich ständig kochend heiße Wärmflaschen auf den Bauch, so dass ihre Bauchdecke Verbrennungen erlitt, aber sie empfand dadurch ihre Schmerzen erträglicher. Ich frage mich die ganze Zeit, warum die im KH so lange nichts tun, und meine Mama nicht als Notfall sehen. letzen Freitag wurde sie dann zum Glück operiert und es war echt knapp, denn das Gefäß war schon sehr verengt, kurz vorm Verschluss, das hätte ihren sicheren Tod bedeutet. Wir dachten nun, dass die Schmerzen jetzt nachlassen, aber gleich in der Nacht nach der Op hatte Mama furchtbare Schmerzen und sie musste am Samstag noch im KH bleiben. Es wurde nochmal alles angeschaut, der Stent bei der Verengung, eine CT wurde gemacht, das Blut und die Leber wurden untersucht. es wurde weder ein Tumor gefunden noch eine Ursache für die Schmerzen. Sie durfte am Sonntag heim gehen und muss erst Ende Nov. zu der netten Ärztin, die dann weiter schaut ob der Tumormarker weiter erhöht ist, bzw. Warum er erhöht ist.
Zuhause hat Mama jetzt immer wieder Schmerzanfälle, vor allem nachts. Die Schmerzen sind für sie so arg, dass sie jede Hoffnung verliert. Sie nimmt bereits Hydal (opiumtabletten), diese soll sie jetzt erhöhen, damit sie keine Schmerzen hat. Mama hat furchtbare Angst zu sterben, und sie möchte doch noch so gerne ihre Enkelkinder sehen. meine kleine Tochter ist 3 Jahre und neben mit, ihr absoluter Liebling. Jetzt erwarte ich unser zweites Kind und Mama freut sich so darauf, es wird ein Bub. Mama sagt immer zu mir, sie will nicht sterben, will ihre Enkelkinder noch etwas erleben, aber sie verliert durch die Schmerzen jede Hoffnung.
Für mich ist alles wie im Horrorfilm, die Sorgen, die Ängste und ich brauche doch meine Mama noch.
Die Ärzte und die Homöopatin meinen, die Schmerzen stammen noch von der Op des Stents, weil sie die Verengung jetzt Monate hatte, wahrscheinlich sogar gleich nach der Op der BSD. Ich frage mich, warum das kein Arzt vorher gesehen hat, es ist wahrscheinlich, dass Mama dadurch so viel abgenommen hat, und es kann auch sein, dass sie dadurch die Chemo so schlecht ertragen hat. Sie hat immer wieder mit den Ärzten gesprochen, aber es hat ihr keine so richtig zugehört, bis auf die liebe Ärztin und die Homöopatin, die die Verengung entdeckt hat. Die anderen Ärzte meinten nur, sie wissen nicht warum es ihr so schlecht geht und warum sie die Chemo nicht verträgt, bzw. so abnimmt. Wäre doch echt nicht zuviel gewesen, wenn sie schon eher geschaut hätten, ob da eine Verengung vorliegt.
So, jetzt können wir nur warten und hoffen, dass die Schmerzen besser werden bzw. dass sie keinen weiteren Tumor mehr finden, denn so ist das kaum auszuhalten. Mir tut meine Mama so leid und ich bin auch kurz vor einem Nervenzusammenbruch, weil ich mir so Sorgen mache. Vor allem frage ich mich, warum die Schmerzen trotz Beseitigung der Verengung noch immer so arg sind, aber niemand kann mir eine Antwort geben. Ich wünsche mit so sehr, dass meine Mama noch einige Zeit schmerzfrei gut leben kann und ihre Enkelkinder noch erleben darf, am liebsten wäre mir natürlich, sie wird wieder gesund, aber es ist so schwer, die Hoffnung zu haben, bzw. sie nicht zu verlieren.
Ich musste die Geschichte meiner Mama mal los werden, weil ich so fertig bin. Danke, eure Bellarina!
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  #2  
Alt 06.11.2012, 16:15
JE2309 JE2309 ist offline
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Standard AW: Hoffnung schwindet!

Liebe Bellarina,

Schmerzen nehmen den Lebensmut, das ist verständlich. Umso dringender meine Bitte, einen spezialsierten Schmerztherapeuten zu kontaktieren. Es gibt weit mehr als das von Dir genannte, was Deine Mutter schon bekommt. Schalte einen Profi ein, auch über die Ärzte, die ihr schon habt.
Alles Gute.
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  #3  
Alt 06.11.2012, 18:16
Bellarina Bellarina ist offline
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Standard AW: Hoffnung schwindet!

@JE2309: hallo!
Ist es da geschickt auf die Schmerzambulanz oder eher zur Baliativstation zu gehen?lg Bellarina
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  #4  
Alt 06.11.2012, 18:25
JE2309 JE2309 ist offline
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Standard AW: Hoffnung schwindet!

Beides sind gute Ansprechpartner, aber Ihr solltet ja wohl eine mobile palliative Versorgung bekommen, wenn die individuelle Schmerztherapie erst einmal festgelegt ist. Jeder Fachmann, der mit Deiner Mutter zu tun hatte, müsste ihr/Dir da helfen können. Wir haben es über den Onkologen geregelt.
Vielleicht weiß jemand hier noch andere Wege, aber es sollte kein Problem sein. Alles Gute, und verlier nicht den Mut.
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  #5  
Alt 06.11.2012, 21:52
Bellarina Bellarina ist offline
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Standard AW: Hoffnung schwindet!

Soll sich meine Mutter schon auf der Palliativ melden, wenn noch gar kein weiterer Verdacht, außer dem erhöhten Tumormarker vor der Op der Gefäßverengung, auf einen weiteren Tumor gegeben ist? Ich hab da noch sehr wenig Erfahrung und hab bisher gedacht, dass sich Palliativstationen um Personen kümmern, die bald sterben müssen?! Wir haben immer noch die Hoffnung, solange nichts anderes gefunden wurde, dass meine Mama doch keine weitere Tumorerkrankung hat. Lg Bellarina
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  #6  
Alt 06.11.2012, 22:41
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: Hoffnung schwindet!

Wenn man auf der Palliativstation liegt heißt es nicht gleich, dass man stirbt.
Ihr solltet euch um eine mobilen Paliativdienst umschauen, bei uns in Österreich bietet diesen Dienst das Rote Kreuz an. Die sind auch für die Angehörigen da, oder wenn der Patient einfach nur Fragen hat, bzgl. seiner Krankheit oder Schmerzmittel oder ähnliches. Erkundigt euch bitte, es gibt viel Hilfe die man in Anspruch nehmen kann, aber in manchen Krankenhäusern wird man nicht darauf hingewiesen.
Fragt einfach nach.

Liebe Grüße und viel kraft wünsch ich euch.

Susanne
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  #7  
Alt 07.11.2012, 00:45
JE2309 JE2309 ist offline
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Beiträge: 70
Standard AW: Hoffnung schwindet!

Liebe Bellarina,
palliativ heißt ja nur lindernd. Bei uns nehmen sie auf der Palliativstation sogar nur Menschen auf, die eben nicht sterben. Meist gehen sie danach gut eingestellt nach Hause. Wie Susanne schrieb, frag einfach nach. Ein Schmerztherapeut, der deine Ma richtig einstellt, ein mobiler Palliativdienst, der dafür sorgt, dass die Therapie richtig angewendet wird bzw. selbst anwendet, und ich denke, Deiner Ma wird es schnell besser gehen.
Alles Liebe.
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  #8  
Alt 10.11.2012, 15:42
Asta2202 Asta2202 ist offline
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Beiträge: 16
Standard AW: Hoffnung schwindet!

Hallo Bellarina, betroffen habe ich Deine Zeilen gelesen und es ist fast so, als würdest Du von der Geschichte meines Mannes schreiben.... Erst einmal alles erdenklich Gute für Euch...

Mein Mann hatte ebenfalls im Februar 2012 die 1. OP; es ging genau wie bei Deiner Mutter um Leben und Tod (Milzriß), wobei sie das Pankreasschwanzkarzinom entdeckten... Im März dann eine Nachresektion bei einer Pankreasfistel, wieder schwerwiegend, er hat sich unendlich langsam erholt und konnte auch nur sehr verzögert seine Gemzar-Chemo beginnen. Nun, kurz vor der letzten Chemo und zwar genau genommen am 8.10., hat er starke Schmerzen in der linken Oberbauchregion bekommen, begleitet von einem starken Gluckern, Schmatzen und Gurgeln in dieser Region. Der CT-Befund war äußerst schwammig. Im KH meinte man lapidar, man solle Jurnista nehmen und ein paar Tropfen Metamizol; ein anderer Onkologe meinte, sofort stationär aufnehmen und eine FloxChemo beginnen?! Nun hatte ich aber unmittelbar nach dieser Aussage seine Unterlagen nach Heidelberg sowie zur Uniklinik Greifswald geschickt; in Greifswald wurde nun ein MRT gemacht und darauf hingewiesen, daß da nichts wäre, außer Verwachsungen?! In seine "Schmerztherapie" wollten sie nicht eingreifen... Seit gestern nun sind wir zurück und seit heute geht es ihm sehr sehr schlecht, er hat sich erbrochen und starke Schmerzen; er traut sich auch nicht, weiter Jurnista zu nehmen und ich weiß auch nicht weiter :-(
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