Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #31  
Alt 12.04.2012, 23:50
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,

du bist großartig und das was vor dir liegt... du schaffst das, ich spüre das aus jeder Zeile die du schreibst und ich weiß das du intuitiv die richtigen Worte finden wirst...vertrau darauf ... und vertrau deiner Seele.

Die Hospizeinrichtungen die ich kenne ermöglichen zu jeder Zeit einen Besuch oder ein Verbleiben der nächsten Angehörigen, auch Kinder sind dort jederzeit willkommen. Sie schauen wohl auch auf die persönliche Situation... und wenn es den Eindruck von Stress gibt schlagen sie dir andere Möglichkeiten vor, sicherlich was deine Tochter betrifft...man kann sich ganz viel wünschen, aber ob es denn letztendlich durchführbar ist steht auf einem anderen Blatt geschrieben... das was der Betreffende tragen kann ist wichtig, Qualität vor Quantität...sollte es so sein das deine Tochter überfordert ist oder selbst du...alles darf und kann sein.
Die Entscheidung wann ihr in ein Hospiz gehen möchtet liegt ganz allein bei euch, deinem Mann oder dir... ich würde dir raten schon zum jetzigen Zeitunkt Kontakt mit einem Hospiz aufzunehmen...der Kontakt gibt dir ein stärkeres Sicherheitsgefühl, im Falle des Falles nicht allein zu sein und übereilt Entscheidungen treffen zu müssen.
Viele Hospizeinrichtungen bieten auch einen ambulanten Pflegedienst an...haben weitere Kontakte zu Ärzten, Physiotherapeuten, Sozialmitarbeitern etc. die speziell in der Begleitung Sterbender geschult sind sodaß ein gutes Auffangnetz entsteht und du so mehr Sicherheit bekommst, mehr Vertrauen und mehr Angebote das alles nicht alleine bewältigen zu müssen.
Eine für mich noch entscheidende Frage ist: was möchte dein Mann, traut er es dir/euch zu in eurem Zuhause seine letzten Momente erleben zu dürfen oder würde ihm das Aufgehobensein in einem Hospiz mehr Sicherheit bieten?
Handle so, daß es für euch machbar ist... das gibt jedem von euch Sicherheit und das ist das was wir einem Sterbenden mitgeben können...du bist nicht allein, ich bin bei dir, ich begleite dich...
Alles kann ...Nichts muß.

Liebe innige Grüße und viel Kraft für die kommenden Tage

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
  #32  
Alt 18.04.2012, 08:27
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Hallo,



Ohne geschlafen zu haben. Nur in Gedanken die richtige Wortwahl zu finden wie ich es unserer Tochter sage, das der geliebte Papa mitten aus unserem Leben gerissen wird.
Heute habe ich um 14.00 Uhr ein Gespräch mit den Ärzten. Gestern wurde nochmals ein CT gemacht. Und nach diesem Gespräch , der Auswertung muss ich die schwersten Worte meines Lebens über die Lippen bringen. Ich fühle mich schon jetzt wie im freien Fall.
Aber ich weiß, das unsere Tochter die Wahrheit wissen muss.

Ich möchte schreien, ich kann es nicht. Warum, warum nur ist das Leben so Hart?


Liebe Grüße
Grit
Mit Zitat antworten
  #33  
Alt 18.04.2012, 10:25
Benutzerbild von MoSchu
MoSchu MoSchu ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.05.2010
Ort: NRW - Ostwestfalen-Lippe
Beiträge: 211
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit ! DU KANNST -- ich konnte heute nacht auch lange Zeit nicht schlafen, und da gingen meine Gedanken zu dir -- ich werde Dich auch heute mittag in Gedanken begleiten.
Ich bin mir ganz sicher, daß es Dir letztlich gut tun wird, mit deiner Tochter zu sprechen.

Alles Liebe , Monika
Mit Zitat antworten
  #34  
Alt 18.04.2012, 10:58
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,

viel Kraft.

In Gedanken bei dir.

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
  #35  
Alt 19.04.2012, 22:13
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Es ist raus .


Ich kann es nicht ertragen. Es tut so verdammt weh.




Liebe Grüße
Grit mit Lisa an der Seite
Mit Zitat antworten
  #36  
Alt 19.04.2012, 22:36
mai-regen mai-regen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.03.2012
Beiträge: 262
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,
Bei mir ist es meine Mum,die bald gehen muss...
Unvorstellbar,es wäre mein Mann.Ich finde schon kaum Worte,meiner Tochter zu sagen,dass sie ihre Omi verlieren wird. Ihr zu sagen,das es ihr Papa ist,der sterben wird....für mich unbegreiflich,wie das sein würde.Es reiss dein Herz entzwei !
Weißt du,was mich am meisten beeindruckt,ist deine neue Signatur! Sie beschreibt am besten,was du dadurch gewonnen hast : Grit mit Lisa an der Seite
Deine Stärke ist bewundernswert! Respekt!
Alles,alles Liebe!
Sylvia
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!

Geändert von mai-regen (20.04.2012 um 14:35 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #37  
Alt 20.04.2012, 14:44
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,

es tut mir weh deinen Schmerz zu lesen und es bestehen sicherlich keine Worte die diesen Schmerz lindern könnten...

Und dennoch ist da ein großes Licht: deine Tochter ist an deiner Seite, das freut mich sehr.

Ihr beide befindet euch jetzt auf einem steinigen Weg und ich wünsche euch, daß das was dein Mann euch in all den Jahren geschenkt hat dazu beiträgt, diesen Weg gemeinsam und in inniger Verbundenheit gehen zu können.

Viel Herzenskraft für euch und deinen Mann.

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
  #38  
Alt 21.04.2012, 09:01
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Oh Schicksal warum bist du so HART ?


Meine Hände zitterten, mein Herz rannte so als würde es gleich zerplatzen. Und doch konnte ich die entscheidenden Worte meiner Tochter sagen. Wir hielten uns fest. Ich hatte das Gefühl unsere Tochter wußte was ich sagen wollte. Und als ich so begann , sagte unsere Maus:" Mama ich fühlte es schon seit 2 Wochen, das Papa es nie schaffen wird." Ich stockte meinen Atem.ich fühlte ich falle tief. Ohne einen Stop.
Dann fragte ich Lisa woran sie es merken würde. Und dann begann sie zu erzählen. Papa erzählt uns er würde in der Klinik essen. Schnitzel,Gemüse ,Kartoffeln. Er trinkt in der Klinik Tee und Kaffee. Und er nascht seine Schokolade. Mama, so sagte mir die Maus :" Papa lügt uns an. Zu Hause bekommt er die Nahrung über die Magensonde und in der Klinik macht er Sport." ( in diesem Moment, dachte ich mir- unserer kleine Maus ist ja fast erwachsen. Lisa beobachtet ohne Worte.)
Und dann sagte Lisa:" Mama ,Papa meint es nicht so wie er es macht. Er will uns nicht belasten uns zeigen wie schlecht es ihm geht. Er will das ich meine Schule mache und wir unser Leben meistern." stimmt sagte ich. Und trotzdem ist unsere Situation eine sehr traurige. Und man kann sich an den anderen anlehnen und weinen. Kein Mensch muß diesen Schmerz mit sich alleine ausmachen. Lisa weiß was kommen wird uns unser Kind sagte mir auch, sie will mit dabeisein, wenn der Papa geht. Lisa sagte mir auch, es ist gut das wir darüber gesprochen haben, das bringt uns zusammen als eine wichtige Einheit, die Stark sein wird auch wenn es noch so weh tut.

Ich konnte mich durch das Gespräch mit meinem Kind etwas fangen. Konnte eine grosse Last ablegen. Auch wenn mein Herz weinte, weil ich meinemKind sagen muss, das Papa uns verlassen wird.

An dieser Stelle möchte ich danke sagen, an EUCH! Die mich bestärkt haben, dieses Gespräch zu führen und unserer Tochter die Wahrheit zusagen.
Ich hatte in meinem Kopf all die Zeilen versteckt, die IHR für mich hier gelassen habt. Die gaben mir Kraft, die richtigen Worte zufinden.


Morgen hole ich meinen Mann wieder nach Hause . Der letzte Chemotherapie
und Bestahlungsblock. Dann haben wir noch 8 einzelne Bestrahlungen und dann sind wir fertig. Das Verlaufs -CT brachte nicht wirklich viel Veränderung. Nach außen ist der Tumor geschrumpft. Jedoch nach innen weiter gewachsen. Seine Hände zittern, er sieht ganz blass, abgemagert,schwach,leise,ganz trockene Haut,die Haare fallen weiter aus. Seine Hände machen mir Angst.
Ich kann es nicht beschreiben. Oft Sitze ich da und denke, der Film muss doch gleich zu Ende sein. Und dann Wache ich auf und merke es ist kein Film, es ist die Realität. Du musst versuchen dein Leben weiterzuführen . Egal wie. Ich weiß es. Ich gebe mir die größte Mühe, hoffe das ich nicht stolpere und ins uferlose stürze.


Das Leben ist Hart. Und diese Krankheit KREBS ist ein Schicksalsreiter. Er bringt soviel Unheil in die Menschheit, er zerstört soviel Familien, bringt soviel Leid,Angst und Sorgen. Warum gibt es keine wirkliche Hilfe.
Es wird soviel Geld auf der Welt ausgegeben.
Das sind die Gedanken und Worte von unserer Tochter Lisa und mir.



Ich danke euch nochmals für eure Unterstützung .schicke einen lieben tröstenden Gruß in die Runde.



Ganz liebe Grüße von

Grit mit Lisa an der Seite
Mit Zitat antworten
  #39  
Alt 21.04.2012, 09:45
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

liebe grit, liebe lisa,

ihr seid beide so stark!
kinder sind so schlau und fühlen "ES",
sie haben ihre intuiton und sind dafür wach.
es ist gut, das ihr euch nun beide halten könnt.

natürlich bleibt sie kind und du wirst die entscheidungen treffen,
aber im fühlen könnt ihr euch aneinander anlehnen. und kraft geben.



lg, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
Mit Zitat antworten
  #40  
Alt 21.04.2012, 19:39
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,

DANKE...das du dich hier so offen gibst...

Du gibst sovielen Menschen Mut das Unaussprechliche in Worte zu kleiden...

Du hast eine beneidenswerte Tochter an deiner Seite...

Du bist auch in deinen schwachen Momenten stark...

Gott segne dich.

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
  #41  
Alt 24.04.2012, 21:13
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Warum nur ?


Volle Verzweiflung, dieser Krebs ist der Wahnsinn .

Jetzt haben wir gedacht die Behandlung ist gleich fertig, bekommen wir dir Nachricht , das es noch30 weitere Bestrahlungen für die Lunge gibt und dazu noch 2 Chemotherapie -Blöcke .
Sie sagten mir gestern , man kann diese Behandlung nicht alle zusammen machen. Mein Mann hat über 14 kg abgenommen. Ich fragte denArzt, ob er das alles überhaupt schafft. Da meinte der Arzt:" einen chemoblock ja, den anderen wird es wohl nicht geben".
Es zieht dich runter. Du stehst da und verstehst nichts mehr. Weil du es nicht verstehen willst. Du willst die Wahrheit hören, aber doch nicht diese Wahrheit .
Meine Tochter ist stark. Unglaublich. Ich staune , bekomme meinen Mund nicht zu vor lauter Stärke unserer Maus.

Ich habe mit Lisa darüber gesprochen, was alles mit dem Papa noch gemacht werde soll. Lisa meinte, Mama lasse uns Papa fragen ob er das Ganze von den Behandlungen will. Er schweigt. Keine Antwort. Aber ich denke er sieht uns in die Augen und weiß welche Angst wir haben.
Was machen wir und wie machen wir es. Und warum machen die Ärzte noch weiter . Fragen ohne Ende , vokalem fragen nach dem Sinn ? Macht ein solches Leben Sinn ? Für uns nicht. Aber ,aber ich habe auch nicht diese beschissene Krankheit. Deshalb denke ich anders. Ich würde diese Behandlung nicht weiter machen. Ich würde diese ganzen Nebenwirkungen nicht wollen. Nicht essen und trinken, nicht sprechen, keinen Speichelfluss im Mund ,einen Blechgeschmack auf lange Dauer. Der Sehnerv verbrannt, die Haut vollkommen zerstört durch die Bestrahlung . Nur Haut und Knochen in sehr,sehr kurzer Zeit . Vollgepumpt mit soviel Medikamenten ,das eine Orientierung nicht wirklich möglich ist. Ernährung über die Magensonde. Was hat das mit Ernährung zu tun.
Uns tut es weh, unseren Papa und Mann so zu sehen. Er war is zum 11.02.2012 arbeiten. Am 13.02.2012 war klar, das mein Mann an Krebs erkrankt ist und am 24.02.2012 stand fest, das er sterben wird, weil es keine Hilfe gibt.wenn ich das gewußt hätte, dann hätte ich lieber einen wundervollen Urlaub in Kanada seinem Traumland verbracht und hätte dann Station in der Schweiz gemacht.
Ich habe oder besser gesagt nach außen habe ich es verstanden, das es keine
Hilfe gibt. Es ist nur eine Verzögerung . Ein Gewinn an Zeit ist es nicht.

Im inneren weint unser Herz . Wir müssen versuchen es zu verstehen, wir müssen beginnen loszulassen, wir müssen uns im klaren sein.

Wir wollen dich nicht verlieren ,gern hätten wir dich noch bei uns behalten. Die Krankheit macht uns einen dicken Strich durch die Rechnung. Wir verstehen es nur sehr langsam, was in unserer Familie passiert.



Liebe Lisa , weil ich weiß das auch du hier liest, sind diese Zeilen für dich.

Dein Papa und deine Mama lieben dich über alles. Auch wenn Papa es dir nicht wirklich sagen kann. Sei nicht böse darüber. Du bist ein Kind der Liebe. Und genau aus diesen Grund gibt es dich. Papa macht sich große Sorgen, das auch du vielleicht eine solche Krankheit bekommen könntest. Er möchte dir sagen, das er einen Wunsch hätte an dich: " er möchte das du auf deinen Körper hörst, das du zum Arzt gehst bei unklaren Anzeichen . Er hat große Angst um dich . " und er weiß welche Angst du vor einem Arzt hast.
Du unser liebes Kind, wir lieben dich von ganzen Herzen und wenn Papa im Himmel ist, dann ist er nicht weg. Nein wir werden in den lauen Sommertagen im gartensitzen und Papa leuchtet als Stern am Himmel. Er wird uns den Weg leuchten. Und in unserem Herzen tragen wir Papa immer bei uns. Papa möchte das du mit deiner Musik weiter machst. Glaube an deine Träume . Er wird dich hören. Dich und dein Schlagzeug .
Lisa, du bist unser Kind, die Liebe ist unendlich groß. Egal was ist. Wir tragen es zusammen.

I LOVE YOU

Dein Papa und deine Mama




Ich schicke einen ganz lieben Gruß in die Runde.
Es ist schwer zu verstehen und es ist schwer es zu verarbeiten.
Mir hilft dieses Forum sehr.
An dieser Stelle danke an euch hier.


Ich weiß das wir alle im gleichen Boot sitzen. Viele Gedanken im Wort und Satz verpackt helfen. Ich bin froh, das ich mit Lisa gesprochen habe. Meine Angst die richtigen Worte zu finden war da. Dank euch hier aber unbegründet.
Deshalb lasse ich meine Gedanken und Gefühle hier. Vielleicht hilft es einem anderen Menschen .



Ganz liebe Grüße
von
Grit mit Lisa an der Seite
Mit Zitat antworten
  #42  
Alt 24.04.2012, 22:17
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

liebe grit, liebe lisa,

es ist wirklich unfassbar und schwer, was ihr zu tragen habt.

die ärzte machen ihr programm...weil sie gemäss ihrem eid
dazu verpflichtet sind.
ihr muesstet entscheiden, ob die behandlungen noch gemacht werden sollen.

hattet ihr schon über ein hospiz nachgedacht?
vielleicht ist das menschlicher.

es tut mir leid für euch drei!

liebe lisa: meine tochter spielt auch schlagzeug!
ich hoffe, musik hilft dir, deine gefühle auszudrücken!
du bist ein kind und darfst es auch weiter sein, trotz des schmerzes
um einen lieben, den liebsten menschen.

liebe gruesse, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
Mit Zitat antworten
  #43  
Alt 25.04.2012, 08:54
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Ihr lieben Beiden,

ich kann eure Verzweiflung so gut verstehen... zuviele Nackenschläge in dieser kurzen Zeit, die Hoffnung die gerade keimt wird immer wieder zerstört durch neue Hiobsbotschaften...der Verstand weiß es, aber das Herz, das Herz kann es nicht begreifen...

Niemand darf gegen seinen Willen weitertherapiert werden.

Meine Erfahrung ist, das Ärzte, die nicht direkt von Betroffenen und/oder Angehörigen auf eine Überlegung die Therapie evt. nicht fortsetzen zu wollen angesprochen werden, gnadenlos in ihrem Behandlungsschema weitermachen.

Zu sehen, das der über alles geliebte Mensch so leiden muß ist wohl der größte Schmerz.

Vielleicht hilft dir meine Entscheidung in ähnlicher Situation:
Nachdem bei meinem Mann durch die Bestrahlung die Ödembildung um die Hirnmetas größer und grôßer wurden, die Kopfschmerzen mit Morphin und Cortison nicht mehr zu kontrollieren waren, es zu Einblutungen in die Metas kam, mein Mann epileptische Anfälle bekam, da habe ich meinen Wunsch diesen wundervollen Menschen nicht abgeben zu wollen beiseite geschoben und dafür gekämpft das sich das, was Guido sich gewünscht hatte, erfüllen konnte: wenn nichts mehr hilft, dann möchte ich zuhause in der gewohnten Umgebung friedlich, achtsam und ruhig hinübergleiten dürfen.
Aus den prophezeiten wenigen Tagen sind 5 Wochen geworden. Durch einen sehr kompetenten Pflegedienst, einer engagierten Hausärztin, einem zu jeder Zeit erreichbarem ambulanten Palliativteam ist es uns gelungen die Lebensqualität bis zum letzten Tag hoch zu halten.

Die Entscheidung zu treffen was nun weiter geschehen soll ist unglaublich schwer und diese kann euch niemand abnehmen. Versucht so zu entscheiden das dein Mann / Vater das großtmögliche an Lebensqualität behalten darf und wenn das Unvermeidliche geschieht würdevoll Abschied nehmen darf.

Genießt auch in diesen schweren Stunden voneinander, die verbleibende Zeit ist sehr kostbar.

Viel Kraft.

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
  #44  
Alt 02.05.2012, 22:46
Odelbie Odelbie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 124
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Unsere gemeinsame Zeit verfliegt ohne Pause,


Ich muss mich sammeln, tief Luft holen und meine Augen schließen.
Welcher normale Mensch soll denn diesen Kampf verstehen ?
Ich kann nicht mehr. Bin vollkommen am Ende und doch darf ich nicht stehen
bleiben.
Die Talfahrt geht weiter. Das Vertrauen in den Onkologen ist weg. Ich sehe es als eine Form von Lügen oder schönreden. Ich kann es nicht ertragen wenn meinem Mann und liebsten Papa irgendwelche Müllbehandlungen eingeredet werden. Es tut so verdammt Schmerzen.

Ich kann es einfach nicht mehr ertragen.



liebe Grüße von

Grit mit Lisa an der Seite
Mit Zitat antworten
  #45  
Alt 02.05.2012, 23:28
sjarissa sjarissa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.06.2011
Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: Wie sage ich es unserer Tochter ?

Liebe Grit,

was müßt ihr durchmachen...dein Mann, du und eure Tochter...

Ich will dir sicherlich nicht zu nahe treten, aber vielleicht solltest du, wenn dein Mann noch bewußt ist, versuchen in einem offenen Gespräch herauszufinden welchen Weg ihr jetzt gemeinsam gehen wollt und könnt...

Ich glaube das der Zeitpunkt, das Unvermeidbare anzunehmen, näher rückt... es tut weh, es zerreißt einen, der Verstand kann es nicht begreifen... nur die Liebe kann uns helfen das alles auszuhalten...

Möge die tiefe Verbundenheit euch eine Hilfe sein das alles zu durchstehen.

In Gedanken bei Euch

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55