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#1
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AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...
Lieber Carsten,
ich kann jetzt nicht wirklich antworten, Du hast soviel Kraft, die fehlt mir völlig, aber ich danke Dir für Deine kraftvollen und mutvollen Worte, natürlich hat mich die Arbeit im Griff, ich habe spontan ein Katzenbaby adoptiert, zu meiner 3-jährigen Zicke, alles, um mich am Leben zu erhalten, Du wirst das schon verstehen, Geld verdienen muß sein - ich arbeite selbständig - und Leben muß auch sein, Trauriger Gruß Gracia |
#2
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AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...
Hallo Gracia,
Du hast ja so recht. Das Leben läuft weiter auch wenn man insgeheim immer mal wieder hofft es würde anhalten, einfrieren. Am Wochenende ist wieder einmal ein Glas im Geschirrspüler kaputt gegangen. Eigentlich ein unbedeutendes Ereignis. Aber es war eins von den "alten", schönen Wassergläsern, das meine Maus noch besorgt hat. Da ist mir aufgefallen das auf diese Weise, Scherbe für Scherbe, langsam aber unaufhaltsam, immer ein Stücken "altes Leben" verschwindet. Neue Gegenstände tauchen im Haushalt auf, die es im letzten Leben nicht gab. In solchen Augenblicken werde ich immer ganz melancholisch und traurig. Melancholischer Gruß - Carsten Zitat:
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http://www.glimpse-of-life.de/carste...ng-an-claudia/ Tagebuch, Weblog, Kondolenzen, Fotoalbum Was könnte abstrakter und unwirklicher sein, als die Realität... ...Entscheide, was du willst, und entscheide, was du dafür aufgeben willst. Setze deine Prioritäten und mach dich ans Werk. - H. L. Hunt |
#3
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Alles Liebe zum Geburtstag (Du bist mir nah)...
Dieses Gedicht habe ich zu deinem 43. Geburtstag geschrieben. Heute ist ein besonderer Tag, denn es ist dein erster Geburtstag nachdem du uns vor 183 Tagen verlassen hast. Ich lege dir heute drei Rosen auf dein Grab, je eine Rose für jedes angefangene Lebensjahrzehnt, das Du mit mir verbracht hast. Ich bin stolz darauf, das Du dein Leben mit mir geteilt hast, und ich vermisse dich sehr.
Du bist mir nah Du bist mir nah bei all den schönen Dingen die ich erlebe all den wundervollen Bildern die meine Augen sehen wenn Musik meine Seele zum schwingen bringt wenn ich die Elemente auf meiner Haut spüre dann weiß ich das Du da bist mir ganz nah bist ich atme dich ein ich atme dich aus du durchdringst mich flutest meine Seele bis in die letzte Faser meines Seins dann spüre ich du bist nicht gegangen bist in mir verfangen bis in alle Ewigkeit ich wünsche mir so sehr das es so ist doch es ist nur ein Gefühl das mir Frieden gibt denn Du bist mir nah
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#4
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AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...
Ich hab heute unser Hochzeitsvideo neu geschnitten. Ein wundervoller Tag in 5 Minuten. Ich sauge jede kleine Geste, jeden Blick, jedes Lächeln, und deine Stimme in mich auf. Es macht mich traurig es anzuschauen. Aber es macht mich glücklich das Du bei mir warst, und mir all diese Augenblicke geschenkt hast. Ich habe das Video in meinen Blog veröffentlicht
Heute habe ich dich sterben sehen. Ich erlebe diese letzten Minuten immer wieder, deine letzten Atemzüge, wie in einem Wachtraum, mitten am Tag. Alles wirkt real und intensiv vor meinem inneren Auge, und ich bin ganz nah bei dir. Instinktiv höre ich mit dir auf zu atmen. Aber das Leben zwingt mich Luft zu holen. Meine Zeit ist noch nicht gekommen.
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#5
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AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...
Hallo Carsten,
ich war längere Zeit nicht hier,ich dachte, man muß allein zurechtkommen, aber so einfach ist das alles nicht.Diese Feiertage sind immer eine besondere Herausforderung und schlagen mir regelmäßig die Beine weg, ähnlich wie Sonntage. Ich bewundere Dich für Deine Stärke, Du hast offenbar den richtigen Weg gefunden, Trauer zu leben und trotzdem weiterzuleben, nicht nur zu vegetieren. Ich habe viel Spaß mit meinen beiden Katzentieren, außerdem ziehe ich gerade um und richte mir sozusagen ein neues Leben ein, mit vielen neuen Möbeln,nur ausgesuchte Erinnerungsstücke kommen mit, ich halte das für mich für den richtigen Weg, wieder einen Lebensfaden in die Hand zu bekommen, denn, wie Du so schön sagst, auch meine Zeit ist noch nicht gekommen, Gruß Gracia |
#6
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Time waits for no one...
In 15 Tagen ist der erste Jahrestag, und ich kann immer noch nicht wirklich glauben was uns passiert ist. In den letzten Wochen und Monaten habe ich immer mal wieder innegehalten, und mich erinnert was in diesen Tagen mit uns geschehen ist. Das Blättern im Tagebuch hat mir oft dabei geholfen. Mein letzter Urlaubstag, unsere letzte gemeinsame Fahrt, die uns ins Krankenhaus führte. Die Hoffnung, das alles irgendwie gut ausgeht bis zuletzt. All die Pläne, die wir noch geschmiedet haben. Das Wissen und das Gefühl, das nichts auf dieser Welt uns retten wird. Das endlose Warten... Die sinnlose Frage nach dem warum, warum, warum,... warum Du. Ausgerechnet Du!
Ich fahre wie so oft durch Bensberg, und kreuze unweigerlich die Wege die Du gegangen bist. Ich sehe dich überall, stelle mir vor wie Du nach der Arbeit nach Hause gehst, und dir Bauarbeiter hinterher pfeifen. Sehe dich in Bensberg die Geschäfte durchstreifen, sehe wie Du auf dem Fahrrad in die Schule fährst. Dein Licht strahlt einfach überall. Und wenn es in mir drin mal wieder endlos einsam und leer ist, dann wünsche ich mir, ich könnte zurück durch die Zeit springen zurück in unsere glücklichen, wundervollen Tage... um dich zu retten. Ich schaue mir dann gerne die Fotos an, all diese gefrorenen, wertvollen Augenblicke. Sie können die Zeit nicht wirklich zurückholen, aber sie sind eine Quelle, und ein Anker für die Erinnerungen die dich in mir wieder lebendig werden lassen. Die Zeit ist unerbittlich, sie hält nicht an, und wartet nicht. Sie schreitet endlos fort, und nimmt mich mit... wohin auch immer. Ich bin auf einem Schiff, das die Insel unserer gemeinsamen Zeit verlässt. Ich sehe den Strand unserer letzten gemeinsamen Tage langsam am fernen Horizont verschwinden. Sie werden nie wiederkehren. - carsten
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#7
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AW: Tagebuch; Ein Leben mit Krebs...
Ach Carsten...
In Gedanken. Silvia |
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