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  #1  
Alt 27.05.2007, 08:35
Kathi1958 Kathi1958 ist offline
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Beiträge: 3
Unglücklich Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Hallo,
ich bin 48 Jahre alt und mir wurde vor 10 Tagen die rechte Brustdruese entfernt und ein Expander eingesetzt. Bei der OP wurden mir 4 Waechterlymphknoten entfernt und in einem war leider eine Mikrometastase von 1 mm. Koennte mir jetzt noch Lymphknoten entfernen lassen, um zu kontrollieren ob weitere befallen sind. Da jedoch nie alle entfernt werden, kann man nie sagen, ob noch andere Lymphknoten befallen sind. Sollte ich mir weitere entfernen lassen und die sind okay, was ist mit den Uebrigen? Ob ich eine Chemo bekomme, erfahre ich erst am 31.05.2007, da noch ein Antikoerpertest aussteht.
Vorgeschichte: Ich hatte bereits 2001 einen gutartigen Knoten in meiner Brust entfernt bekommen. Seit ca. 4 Jahren hatte ich einen neuen Knoten gefuehlt, der dann von meinem Frauenarzt und Radiologen als Zyste diagnostiziert wurde. Jaehrlich wurde ein Ultraschall gemacht. Selbst bei letzten Ende April bekam ich vom Radiologen gesagt, es waere nichts schlimmes, ich sollte jedoch mal eine Biopsie machen lassen, damit fuer die Zukunft geklaert sei, was es genau ist. Die Biopsie wurde bereits eine Woche spaeter gemacht und selbst der Arzt des Krankenhauses war der Meinung, machen sie sich keine Sorgen, das ist nichts schlimmes. Denkste, 2 Tage danach bekam ich den Befund Brustkrebs. Ich habe gedacht, dass traeumst du nur und direkt wirst du wach und alles ist okay. War leider nicht so. Selbst der Arzt war ueber den Befund erstaunt, da auf der Mamo gar nichts und auf dem Ultraschall nur eine Zyste zu sehen war.
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  #2  
Alt 27.05.2007, 09:48
Theophanu Theophanu ist offline
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Beiträge: 77
Standard AW: Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Hallo Kathi,

so weit ich informiert bin, sogar bei einem so geringen Lymphknotenbefall wie bei Dir, werden weitere LK aus der Axila entfernt.

Früher, bevor man die Sentinel-Methode angewendet hat, diente die pathologische Untersuchung der herausgenommenen LK der Therapieplanung. Jetzt, bei der Entnahme der WächterLK, die besonders genau untersucht werden, werden eher Mikrometastasen gefunden. Diese an sich haben nicht den unmittelbaren Einfluss auf die weitere Therapie, sind aber ein Indiz, dass eventuell weitere LK bafallen sein könnten, deshalb muss man weiter untersuchen, um die weitere Therapie planen zu können.

Ich wünsche Dir, dass es bei Dir so bleibt, wie es ist.

Viele Grüße,
Theophanu
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  #3  
Alt 27.05.2007, 11:12
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Beiträge: 639
Standard AW: Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Hallo,

du fragst: "sollte ich mir weitere entfernen lassen und die sind okay, was ist
mit den Uebrigen?" Immerhin ist dir nicht nur ein Lymphknoten entnommen
worden, sondern 4, davon war einer befallen.

Die Frage wäre jetzt, wie breiten sich Tumorzellen in den Lymphknoten aus
- von Knoten zu Knoten oder überspringen sie einzelne "Stationen"?
Soviel ich weiss, ist "skipping" selten, von daher könntest du davon ausgehen,
dass keine weiteren Lymphknoten befallen sind.

Eine komplette Entfernung aller Achsellymphknoten führt man heute nicht
mehr durch, um Lymphödeme zu vermeiden, außerdem reicht es ja schon
für die weitere Therapieplanung zu wissen, ob 1-3, oder 4-9, oder mehr
befallen waren,d.h. es macht in der Therapieentscheidung dann keinen
Unterschied mehr, zu wissen, ob nun 10 oder 25 Lymphknoten befallen
waren. Dann muß sowieso eine Chemo oder/und AHT gemacht werden,
da davon ausgegangen werden muss, dass die Krankheit systemisch
geworden ist, also salopp gesagt, "schon im ganzen Körper Krebszellen
rumschwirren". Daher würde es auch nichts bringen, so viel als möglich
Lymphknoten zu entfernen.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Ulrike
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  #4  
Alt 27.05.2007, 17:12
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 941
Standard AW: Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Liebe Kathi,

Die Entscheidung, weitere Lymphknoten zu entnehmen, ist absolut keine Lappalie. Man kann sich darüber im voraus gar nicht genug Gedanken machen!!!

Die Ärzte sind damit relativ schnell dabei (zunächst war bei mir auch links die Lymphknotenentnahme ganz selbstverständlich vorgesehen, obwohl nach dem Sachbestand absolut nicht nötig, darauf musste ICH die Ärztin erst hinweisen!! - was, wenn ich nicht informiert gewesen wäre?), doch ist es, zumindest für mich, der Eingriff gewesen, der mein Leben am nachhaltigsten verändert hat!!!

Rückblickend muss ich sagen, die Chemo habe ich ohne bleibende Schäden hinter mir gelassen, die Bestrahlung auch, die AHT vertrage ich auch halbwegs, meine Beweglichkeit in dem betroffenen Arm ist auch 0% eingeschränkt, ich bin also eigentlich ein Glückspilz. Aber trotzdem empfinde ich nachträglich die Lymphknotenentnahme als den größten Schaden, der mir zugefügt wurde. Dabei habe ich (noch) nicht mal ein Lymphödem. Bis jetzt zeigt sich nur, dass ich eins bekommen würde, wenn ich nicht aufpasse: Wenn ich z.B. die Hände in heißes Abwaschwasser stecke, dann schwillt die rechte Hand an und braucht mehrere Tage, um wieder abzuschwellen. Außerdem schwellen die Sehnen in den Fingern an, wenn ich z.B. einschneidende Plastiktüten tragen (kann tw. aber auch vom Tamoxifen kommen) und es dauert Monate, bis die wieder abschwellen. Alles nicht sehr schlimm. Aber wieviel Überlegungen und Zeit vergehen für dieses Thema: Kann ich diese Arbeit mit dem Arm noch erledigen oder ruf ich lieber jemand zur Hilfe, bei jeder Unternehmung muss ich einkalkulieren, dass ich nichts Schweres tragen darf, wo parke ich also, wer hilft mir, und dauernd steh ich dumm rum und gucke zu wie alle anderen arbeiteb....unter der heißen Dusche muss ich dran denken, den Arm draußen zu halten ... ich darf mich nicht verletzen auf der rechten Seite, also ein ständiges Gewurstel mit diversen Handschuhen für draußen,drinnen,trocken, feucht - Desinfektionsmittel im Auto, in der Handtasche,.....Mückenstiche darf ich auch nicht bekommen, kann ich es überhaupt noch wagen, Zelten zu gehen? Und ist das schon zuviel Sonne, wenn die mir durch das Schiebedach auf der Heimfahrt auf den Arm scheint? Bekommt mir nun Nordic Walking, oder irgendwie doch nicht? Und beim Fitness muss ich die Maschinen für die Arme meiden, obwohl die schon ganz schlabbrig sind ohne Training - eine Katze oder andere Haustiere, die kratzen oder beissen, kann ich auch nie wieder haben - So spontan in den Urlaub fahren geht auch nicht mehr, könnte es da zu heiß sein, oder zuviel Sonne----

Die Ärzte geben einem fröhlich eine nette Broschüre oder eine Liste mit all den Sachen, die man lassen oder auf die man achten soll - keiner ahnt, was für eine Beeinträchtigung damit einhergeht! Was so alberne Sachen, wie, "Tragen Sie in der Sonne langärmelige Blusen" - für eine Zumutung sind - was für Blusen - sowas trage ich höchstens bei festlichen Gelegenheiten und schon gar nicht langärmelig in der Sonne - !! (bin eher so der sportliche ärmeloses Top Typ....). Okay, wenn es um mein Leben geht, nehme ich solche Beeinträchtigungen natürlich in Kauf. Aber geht es wirklich um mein Leben??

Dein Fall ist sicherlich ein Grenzfall. An deiner Stelle würde ich sehr, sehr zögern bevor ich mir noch mehr Lymphknoten entnehmen lasse. Wenn vier von vier befallen gewesen wären, wäre der Fall klar gewesen - aber diese winzige Mikrometastase, der hätte vermutlich doch auch die Chemo den Garaus gemacht, bzw. falls da noch eine weitere sein sollte. Die nötige Info hat die Sentinelbiopsie ja gebracht. Dadurch das vier entnommen wurden, ist das ja schon viel aussagekräftiger als wenn nur der eine entnommen worden wäre.

Also: An deiner Stelle würde ich mir 5 Zweitmeinungen einholen und solange bohren, bis man mir genau erklärt, um wieviel % die Sicherheit/der Überlebensvorteil steigt, wenn jetzt noch mehr Lymphknoten entnommen werden, und was die Konsequenzen sein könnten, wenn du es nicht zulässt!

Ich persönlich zumindest würde an deiner Stelle eher eine Chemo in Kauf nehmen als mir noch mehr Lymphknoten entnehmen zu lassen (ich weiß, dass das viele wohl anders sehen würden, da die Chemo sehr unterschiedlich vertragen wird). Aber der leicht befallene Lymphknoten zeigt, dass der Krebs schon gestreut hatte, was er ja nicht nur über die Lymphe tut sondern auch über das Blut. Eine prophylaktische Chemo, die im ganzen Körper mit vielleicht vorhandenen Krebszellen aufräumt (und eventuell vorhandene weitere Mikrometastasen in den noch verbliebenen Lymphknoten wahrscheinlich gleich mit erledigt) würde mir, glaube ich, mehr Ruhe geben.

Mein Fall ist ganz anders als deiner: Ich habe das volle Programm hinter mir, 6 Monate Chemo, Bestrahlung und alles. Ich hatte auch eine Mikrometastase von 1mm - NACH Chemo - also 1 von 11 Lymphknoten befallen. Wobei man in ALLEN weiteren Lymphknoten Spuren der Zerstörung fand, der Krebs war da also schon überall gewesen! Bei mir wurde keine Sentinelbiopsie gemacht und daher stellte sich das Problem nicht, später noch weitere Lymphknoten zu entnehmen. Angesichts des Befundes empfahl man mir ganz locker, meine Achselhöhle mit bestrahlen zu lassen. Ich forschte und fragte nach und erfuhr, dass dies auch eine Grenzfallentscheidung war, dass meine Sicherheit, kein Rezidiv zu bekommen, letztendlich nur um 1-3% steigen würde (im Gegensatz zu der nachgewiesen viel effektiveren Bestrahlung von Thorax und anderen Lymphgebieten), die Gefahr ein Lymphödem zu bekommen, aber dadurch um 50% steigen würde, und das die Wirksamkeit der Achselhöhlenbestrahlung sehr umstritten ist und nur im Einzelfall empfohlen werden sollte!!

Schließlich musste ich unterschreiben, dass man mir die Bestrahlung der Achselhöhle sehr ans Herz gelegt habe und ich sie aber abgelehnt hatte - zur Absicherung der Ärztin, wie sie mir sagte, mündlich aber sagte sie mir nachher, dass sie meine Entscheidung richtig fände!!

Wie sieht es mit deinen Hormonrezeptoren aus? Meine waren stark positiv - ich bilde mir ein, dass, falls da in den verbliebenen Lymphknoten (die man mir übrigens sowieso nicht entnommen hätte weil sie im level III waren) doch noch was wäre, etwa eine weitere Mikrometastase, dass die durch die Antihormontherapie sowieso ausgehungert würde!

Ich hoffe, dies hilft dir ein bischen weiter und ich kann dich in deinen Zweifeln eher bestärken!!

Herzliche Grüße
Susanne

Geändert von susaloh (27.05.2007 um 17:20 Uhr)
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  #5  
Alt 28.05.2007, 02:15
Kathi1958 Kathi1958 ist offline
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Standard AW: Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Hallo Susanne,

vielen Dank für Deine Antwort. Meine Hormonrezeptoren sind positiv. Der Arzt hat mir bereits mitgeteilt, dass bei mir ein AHT gemacht wird. Eine Chemo entscheidet sich am Donnerstag, denn dann liegt der Fish/Cish Test Befund vor, da ich her2-neu DAKO Score: 2+ habe.

Liebe Gruesse
Kathi
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  #6  
Alt 28.05.2007, 19:57
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Waechterlymphknoten 1 mm Mikrometastase

Hallo Kathi,
ich habe gehört, dass beim Fish-Test in 9 von 10 Fällen negativ rauskommt - bei mir stand das auch auf der Kippe - ein solcher Test konnte aber nicht durchgeführt werden, weil das Probematerial nicht mehr reichte!!! Daraufhin habe ich freiwillig eine weitere Biopsie vorgeschlagen, die dann auch durchgeführt wurde. Es ging um meine Teilnahme in einer Studie, bei der von Anfang an Herceptin verabreicht werden konnte, parallel zur Chemo, das wollte ich mir nicht entgehen lassen, falls der Her2neu doch 3fach positiv wäre. Bei der erneuten Biopsie kam dann aber 1+ raus, sodass dann gar kein Fish Test mehr durch geführt wurde..... ich wusste damals nicht, was ich mir wünschen sollte - ein positives oder ein negatives Ergebnis.....Schreib uns doch bitte, wie es bei dir weitergeht, ja?!

Viel Glück bei all den auf dich zukommenden Entscheidungen!

Susanne
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