Adenokarzinom - und Chemotherapie wirkt nicht

[Lorina]

Hallo ihr Lieben!

Mein Vater hat ein Adenocarcinom in der Lunge, T4, weit fortgeschritten und mit vielen Metastasen (Knochen, Lymphknoten).Er hat um Weihnachten herum die erste Chemotherapie (Cisplatin und ?) erhalten. Gestern wurde nun durch Röntgen festgestellt, dass diese Chemo nicht hilft, im Gegenteil. Sein Allgemeinzustand ist - bis auf Schmerzen durch die Knochenmetastasen - noch immer gut. Seit seiner Diagnose lese ich hier im Forum und ich muss sagen, das hat mir sehr geholfen, mehr, als medizinische Seiten zu lesen. Dabei habe ich natürlich auch mitbekommen, dass es mehr Betroffenen so geht, dass die Chemotherapie nicht wirkt. Nun hätte ich einmal 2 konkrete Fragen:

1.) Hat jemand eine Idee, nach welchen anderen Chemotherapien/Optionen wir die Ärzte konkret fragen könnten? Sollen wir schon nach Tacerva fragen?

2.) Kennt jemand eine empfehlenswerte Fachklinik in Österreich?

Ich wünsche allen viel Glück und finde es toll, wie ihr euch hier untereinander stützt!

Lg,
Lorina

[Lorina]

Hallo!
Jetzt muss ich meine alte Frage noch einmal hervor holen - heute hat man festgestellt, dass die Krankheit bei meinem Vater in der Chemopause von ca. 9 Wochen wieder fortgeschritten ist (sowohl der Primärtumor als auch die Metastasen sind bis auf eine größer geworden, ev. gibt es sogar neue), nachdem die Kombination Carboplatin/Alimta doch zu einem deutlichen Kleinerwerden des Primärtumors beigetragen hatte. So graoß wie bei Diagnosestellung ist der Tumor aber noch nicht wieder. Leider kann mein Vater den Befund erst am Freitag mit seinem Onkologen besprechen. Ich gehe jetzt eigentlich davon aus, dass wieder eine neue Chemovariante ausprobiert werden wird, da ja sein Allgemeinzustand nicht allzu schlecht ist. Jetzt meine Frage: die neue Tablette, die gerade getestet wird, war das BIBW? Ich habe es irgendwo gelesen, finde es aber leider nicht mehr....Wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind wir ziemlich am Verzweifeln, meine Mutter glaubt sogar, dass gar nichts mehr gemacht wird, aber das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich habe in den anderen Fäden heute einige super Nachrichten gelesen, und möchte euch sagen, dass ich mich für alle freue, die heute bessere Nachrichten erhalten haben als wir! Macht weiter so!

Falls ihr Tipps habt, wonach wir am Freitag konkret fragen können, sind wir euch dankbar!

Lg,
Lorina

[Hasi1965]

Hallo Lorina,
vielleicht fragt ihr mal nach Tacerva. Bei wem es wirkt, bewirkt es oftmals Wunder ! Leider wirkt es nicht bei jedem, aber einen Versuch ist es wert.
Viele Grüße
Ulli

[Lorina]

Liebe Ulli,
ich danke dir für deine Tipps, auch für den wegen der Schmerztherapie. In letzterem Bereich muss dringend etwas geschehen!
Für deine Mama hoffe ich, dass sie das nicht so extrem durchmachen muss wie mein Papa - als wenn der besch.....ene Krebs alleine noch nicht genug wäre! Ich halte ihr die Daumen!
Lg,
Lorina

[Lorina]

Guten Morgen!

Mein Vater hatte das Gespräch mit dem behandelnden Arzt - bis 5.6. passiert gar nichts, weil die Blutwerte nicht ok sind. Nachher soll wieder mit einer Chemo angefangen werden, welche, wissen wir noch nicht. Das Cetuximab wurde abgesetzt, die Antikörpertherapie hat bei meinem Vater wohl nicht gewirkt. Ob dann Tarceva eine wirkliche Alternative sein kann?
Sollte sich mein Vater müder fühlen, soll er sich melden - dann würde er endlich einmal eine Blutkonserve kriegen. Ich persönlich hasse es, wenn nix gemacht wird, ich habe das Gefühl, das wertvolle Zeit verstreicht. Mein Vater nimmt das lockerer...Ansonsten wurde nur die Dosis des Schmerzpflasters erhöht!

Euch allen einen schönen und guten Tag,

Lorina +Vater

[mouse]

Liebe Lorina,
das Gefühl, wenn nichts gemacht wird, kenne ich. Manchmal darf man aber auch wirklich nichts machen, weil man den Menschen ja nicht durch die Therapie umbringen möchte. Man kann auch übertherapieren. Das muss ein Arzt sehr sorgfältig abwägen.
Liebe Grüße
Christel

[Reinhard]

Hallo Lorina,

auch ich würde die Ärzte zu nichts drängen.
Außer schon mal zu einem vorgezogenen CT, damit ich weiß, wie es mir geht. Oder auch ein CT des Abdomens und Schädels.
Mitlerweile bilde ich mir allerdings ein, es auch ohne CT zu wissen.

Zur Zeit leide ich unter steigenden Schmerzen.
Da ich seit Okt. 07 in Behandlung bin, habe ich eine "mittlere Apotheke" an Schmerzmitteln zu Hause.
Ich habe festgestellt, daß mir ein "neues" Medikament oft nur für wenige Tage hilft. Ob sich der Körper dann schon daran gewöhnt hat, oder ich mich wegen der relativen Beschwerdefreiheit verausgabe?

Jetzt nehme ich 50er Fentanyl mit Ibuprofen zu je 200, unregelmäßig je nach Bedarf, über den Tag und die Nacht verteilt.

Dazu liege ich viel, um Schmerzen zu vermeiden.

Zwischen September und März war ich mal nahezu Beschwerdefrei!

LG Reinhard

[Lorina]

Liebe Christel, lieber Reinhard!

Danke dass ihr auch für mich als Angehörige immer ein offenes Ohr habt!

Lieber Reinhard,
an dich habe ich den letzten Wochen öfters gedacht, weil mir aufgefallen ist, dass du nicht so viel geschrieben hast. Es tut mir Leid, dass du dich jetzt wieder mit den blöden Schmerzen herumschlagen musst. Ich habe meinem Vater deine Nachricht ausgedruckt, er lässt dich grüßen und wünscht dir genauso wie ich, dass es wieder aufwärts geht. Den "Gewöhnungseffekt" an die Medikamente kennt er auch - da geht es ihm wie dir: ein paar Tage funktioniert es gut, dann muss wieder etwas anderes oder eine höhere Dosierung her...

Euch beiden alles Gute!
Lorina + Vater

[Reinhard]

Hallo Lorina,

bis ich hier auf dieses Forum stieß, fühlte ich mich mit meinem Krebs wahnsinnig allein.
Es gibt ja niemand, mit dem man darüber sprechen kann.
Nichtbetroffene wissen gar nicht, wovon man spricht und die Angehörigen möchte man eigentlich von den Einzelheiten verschonen, damit sie nicht am Ende gar mehr leiden als man selbst.

Ich hatte mir zu Weihnachten 2007 ein Laptop gekauft und mir zeigen lassen, wie man es grundlegend bedient. Vielleicht wäre das ja auch was für deinen Vater?
Ich benutze es auch zum Musikhören und Filmeanschauen.

LG Reinhard