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Alt 18.04.2017, 16:02
Mugi Mugi ist offline
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Registriert seit: 13.04.2017
Beiträge: 6
Standard AW: Verhältnis psychisch belastend

Hallo Angehoeriger01!

Du brauchst wirklich keine Sorge zu haben, dass du zu hart zu deiner Mutter bist. Eigentlich ist und war sie zu hart zu dir.
Du brauchst dir kein schlechtes Gewissen zu machen (oder einreden lassen), dass du dich zu wenig oder schlecht kümmern würdest. Es ist vollkommen richtig und auch wichtig, dass du auch auf dich schaust und dich um dich kümmerst. Was ganz wichtig ist: mach dir vorallem nicht selbst ein schlechtes Gewissen!!!!

Du erinnerst mich ein wenig an eine ehemalige Studienkollegin. Ihr Vater war ebenfalls Alkoholiker und sie und ihre Mutter haben auch darunter sehr gelitten. Nur dürften die beiden besser zusammen gehalten haben als das bei euch der Fall ist. Ihre Mutter hatte es aber ebenfalls nicht geschafft, ihren alkoholkranken Mann zu verlassen. Zum einen, weil sie einfach einer Generation angehört, die das Eheversprechen sehr ernst nimmt – „in guten, wie in schlechten Tagen“, zum anderen, weil sie einfach nicht die Kraft und die Mut hatte, ihn zu verlassen. Die Gefahr zur Gewalttätigkeit bestand nämlich, wenn er alkoholisiert war.
Ich weiß nicht, ob das bei deiner Mutter so ähnlich sein kann.
Jedenfalls baut sie ihren Frust über ihre mangelnde Kraft bzw. den Mut zur Trennung bei dir ab, und das ist nun mal nicht richtig. Und gerade weil es für dich dadurch doppelt schwer ist, MUSST du auch auf dich achten und DARFST ruhig „egoistisch“ sein.

Wenn sie möchte, dass alles was du tust, von Herzen kommen muss und soll, dann kannst du ihr vielleicht irgendwie klar machen, dass du Zeit für dich brauchst Den woher soll deine Kraft kommen, damit du alles von Herzen aus tun kannst?
Versuche wirklich ihre Monologe zu beenden. Sag ihr vielleicht, dass du fertig bist, nicht mehr kannst und verlasse den Raum.
Vielleicht kannst du ihr auch irgendwie klar machen, dass gerade im Hinblick auf die Krankheit eine Unterstützung durch externe Dienste besser helfen könnte. Diese könnten ihr auch medizinisch weitaus besser helfen, als du es je könntest. Dann hättest du auch mehr Energie um ihr auf andere Weise zu helfen. Davon könnte sie doch doppelt profitieren.
Zitat:
Zitat von Angehoeriger01 Beitrag anzeigen
Nur sie sei die Leidende und uns betrifft es ja nicht, wir sind ja gesund.
Du bist doch auch betroffen! Auch als Angehöriger! Außerdem leidest du doch wohl auch unter deinem alkoholsüchtigen Vater.

Lass dir bitte von niemanden einreden, dass du ein schlechter Mensch bist. Gerade dein Beitrag hier im Forum zeugt davon, wie sehr du dir Sorgen machst und dass du für deine Mutter da sein möchtest, obwohl euer Verhältnis so schwer ist.

Wie du dich verhalten sollst, kann dir wohl hier keiner genau sagen. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, weil eben du alleine damit leben musst.
Aber vielleicht gibt es noch andere Hilfe? Geschwister? Verwandte? Bekannte?
Hier in Österreich hat man als Student die Möglichkeit über die Uni Hilfe bei Psychologen in Anspruch zu nehmen. Ist so etwas wie ein Kummerkasten an den man sich wenden kann (nicht nur bei Problemen bezüglich des Studiums). Gibt es soetwas auch bei deiner Uni?

Lass dich jedenfalls nicht unterkriegen!
Sei gedrückt und umarmt,
deine Mugi.

Geändert von gitti2002 (18.04.2017 um 16:05 Uhr) Grund: NB
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